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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #51  
Alt 22.07.2007, 18:15
thball thball ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Eckaat Beitrag anzeigen
Richtig und sicher schleppt man nur im Päckchen. Man legt eine Vor+Achterspring und über die Fender eine schöne feste Kreuzspring. Dann scheuert und wackelt gar nichts mehr. Ungefähr so, wie eine Frau beim Tanzen zu führen.
Hallo Ecki,

prinzipiell ja!

Nur empfiehlt es sich, dass das schleppende Boot etwas versetzt nach hinten ist und ich würde diese Variante eher bei ruhigem Wetter oder im Hafen verwenden. Auf See wäre mir die Schleppleine lieber.

Leider geht diese Variante bei uns Schlauchbootfahrern i.d.R. nicht...
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Viele Grüße vom Bodensee
Tom

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  #52  
Alt 22.07.2007, 18:20
thball thball ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Störtebeker Beitrag anzeigen
Aber kann man eigentlich was falsch machen, wenn man hilft? Ich denke nicht.
Man kann helfen, oder zumindest Hilfe holen. Nicht nur weil es vorgeschrieben ist, es ist selbstverständlich.
der Zeitgeist ist allerdings ein anderer. Nicht nur aufm Wasser.
Hallo,

JA kann man!!! Man kann sich selbt oder seine Crew in Gefahr bringen! Sollte man trotz aller Hilfsbereitschaft nicht vergessen. In so eine Fall sollte man natürlich unbedingt professionelle Hilfe anfordern.

Ansonsten hast Du natürlich recht - es gibt sonst keinen Grund nicht zu helfen!
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Viele Grüße vom Bodensee
Tom

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  #53  
Alt 22.07.2007, 18:24
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El Diablo El Diablo ist offline
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Aufm Meer mag das mit der Schleppleine ja OK sein, aber auf fließenden Gewässern ist seitlich besser besonders wenn das abschleppende Boot kleiner und leichter ist als das abzuschleppende. Da ist Eckaats Version schon richtiger meiner Meinung nach.

Der Rhein hat bei Hochwasser schon eine Fließgeschwindigkeit von 7-10km zu Tal.

Grüße
Daniel
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  #54  
Alt 22.07.2007, 18:59
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Hallo,

passt zwar nicht direkt zur Überschrift, trifft aber m.E. das Thema: nach unserem letzten Ausflug; An-und Abfahrt erfolgte auf dem Trailer; beim einslippen in unserem Heimathafen habe ich vor dem Slippen den Anker im Hafengelände direkt neben der Slipanlage abgelegt(Ich weiß, ergehört gleich aufs Boot!!!!).
Es war kein Betrieb an der Slipanlage nur meine Wenigkeit und meine bessere Hälfte. Nach dem Einslippen hat meine bessere hälfte das Boot an den liegeplatz gefahren und ich Auto und Trailer versorgt. dabei haben wir(ich) den Anker vergessen. Sind nocvh losgefahren für nen kleinen Ausflug; 1/2 Std später fiel mir der Anker ein. Ich habe im Hafenbüro angrufen und beschrieben wo der anker liegen sollte. hat er aber nicht mehr.......

GEKLAUT; warum wir ein 5Kilo M-Anker geklaut; der an der Slipanlage des hafen liegt...; den könnte man doch auch im Hafenbüro abgeben.

Der einzige Trost; meine Hoffnung das er das Boot des zukünftigen Besitzers nicht halten wird !!!!!

Gruss Uwe
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  #55  
Alt 22.07.2007, 19:11
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Zitat:
Zitat von diri Beitrag anzeigen
eine Extrarunde zu Berg und wieder Tal einlegen
----


aber nur wenn man keinen weitblick und (oder)einen knick in der pupille hat.
----------------------------
und wenn einmal was kommt >auch kein problem langsam >gas weg >das hintere boot bremst automatisch.

das sind eben nur meine! eindrücke vom schleppen am fluß (sind ja nur kleine böötchen)
__________________
liebe grüsse aus wien
franz
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  #56  
Alt 22.07.2007, 20:58
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Der Rhein hat bei Hochwasser schon eine Fließgeschwindigkeit von 7-10km zu Tal.

Grüße
Daniel

Hallo Daniel, natürlich "zu Tal". Anders rum ??????????? wie soll das gehen.

aber spass beiseite: wenn meine Motorleistung nicht ausreicht, gegen den strom zu schleppen, was hindert mich daran, im notfall in die andere richtung abzudrehen. wenn nix mehr hilft, an land kann ich die andere Mannschaft wohl immer schaffen. und fürs material zahlt doch in einem notfall wohl die versicherung.
oder liege ich hier so falsch ?

Gruß Heinz, der auch schon einige geschleppt hat (binnen + langsseits)
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  #57  
Alt 22.07.2007, 21:23
diri diri ist offline
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Im laufe der Jahre habe ich da schon zwei Böötchen abgeschleppt, die waren hinter mir am Seil schneller unterwegs als wenn sie mit eigenen Motor gefahren wären, im Päckchen seitlich wäre das mit Sicherheit nicht so gut gegangen

gruss dieter
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  #58  
Alt 22.07.2007, 21:32
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Wenns zu Berg gewesen wäre hätte ich es wesentlich leichter gehabt.


Mich ärgert die Rücksichtslosigkeit vieler die vorbei gefahren sind. Wenn ich die Zeit gehabt hätte, hätte man sich Name und Nummer aufschreiben sollen und sie von meiner persönlichen Liste der abzuschleppendenwenns nötig ist zu streichen.

Klingt irgenwie verfänglich besonders wenns um weibliche bootsnamen geht is ja jetzt auch egal.....

Gruß Daniel
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  #59  
Alt 22.07.2007, 21:48
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Zitat:
Zitat von Eckaat Beitrag anzeigen
Richtig und sicher schleppt man nur im Päckchen. Man legt eine Vor+Achterspring und über die Fender eine schöne feste Kreuzspring. Dann scheuert und wackelt gar nichts mehr. Ungefähr so, wie eine Frau beim Tanzen zu führen.

Gruß Ecki
Dann nimm mal mit einem Verdränger einen Gleiter ( z.B. Bayliner 2655 )
längseits. Du wirst dich wundern welches eigenleben der hat.
Bei Fahrt von 3-4 km/h will er schon hoch und dann noch eine Welle von
den Containerschiffen bei uns auf dem Rhein.
Mach es mal und guck ob nichts WACKELT

Gruß Jürgen
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  #60  
Alt 22.07.2007, 22:07
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Zitat:
Zitat von El Diablo Beitrag anzeigen
Aufm Meer mag das mit der Schleppleine ja OK sein, aber auf fließenden Gewässern ist seitlich besser besonders wenn das abschleppende Boot kleiner und leichter ist als das abzuschleppende. Da ist Eckaats Version schon richtiger meiner Meinung nach.

Der Rhein hat bei Hochwasser schon eine Fließgeschwindigkeit von 7-10km zu Tal.

Grüße
Daniel
Wie kommst Du mit dem kleinen und warscheinlich schwächeren Boot aus der
Strömung heraus.
Hatte folgende Situation: Mein Schiff 26Fuß / 150 PS im Schlepp an der
Leine ein Bayliner 26 Fuß; zum Glück eine breite Einfahrt im Industriehafen
Karlsruhe; habe eine halbe Stunde gebraucht bis ich ihn im Stillwasser hatte.
Ich habe noch nie so geschwitzt.

Gruß Jürgen
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  #61  
Alt 22.07.2007, 22:17
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Zitat:
Zitat von El Diablo Beitrag anzeigen
@spitzi, na wenns so läuft is natürlich bitter..
Bei mir gabs nachm abschleppen was zu trinken am Steg und was fürs tanken gabs auch noch..... wäre aber nicht nötig gewesen, aber eine nette Geste war es allemal.

Gruß
Daniel
Wobei ich auch hier bemerken möchte, es gibt Menschen, denen fehlt offenbar das komplette Feingefühl, wie man in bestimmten nicht alltäglichen Situationen reagiert und weil sie nicht wissen was sie machen sollen machen sie halt nix.
Ob nun helfen oder sich bedanken, ich unterstelle einfach niemandem von vornherein, das er mit Absicht nix macht, obwohl es da sicher welche geben wird.
Sich nach erfolgreichem Schleppen mit vielleicht ner guten Flasche zu bedanken sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, aber man weiß nie was in den Köpfen der Leute so vorgeht ( und ob da überhaupt noch was anders im Kopf ist außer Rollbüschen).

Ich weiß nicht ob ich meine Lieblingsgeschichte hier schon erzählt habe, wenn ja dann für die Neuen nochmal;

Wir waren mit unserem Kat auf dem Greifswalder Bodden unterwegs.
Eigentlich wollten wir noch nach Sassnitz, aber das Wetter war mies, war auch schon 19 Uhr, der Wind war mit vielleicht 5-6 gegenan und irgendwie hatten wir keine Lust mehr, außerdem hatten wir morgens zwei Eimer Dorsche gefangen die schließlich auch in die Pfanne wollten .
Wir haben uns dann kurz vorm Zicker nah unter eine Steilküste verholt und da relativ windgeschützt den Haken geworfen.
Dabei haben wir uns noch gewundert, das ein paar hundert Meter neben uns eine vielleicht 14 Meter lange Motorjacht gerade an der Stelle geankert hatte, wo es am meisten pfiff, ordentlich Welle hatte der auch wärend wir fast wie auf dem Ententeich lagen.
Wir hatten dann also klar Schiff gemacht, die Kartoffeln aufgesetz und die Dorsche vorbereitet als es plötzlich am Schiff klopfte.
Ich ging raus um mal nachzuschauen, sah aber nix.
Plötzlich klopfte es wieder, diesmal energischer und von achtern.
Als wir dann nachschauten saß da ein Typ in einem kaum 2 Meter langen Dinghy ohne Motor und hielt sich an unserer Badeplattform fest.
Auf unsere Frage, was denn los sei erzählt er uns von einem Motorboot draußen etwa 4 Meilen entfernt auf dem Bodden, der eine Leine in den Propeller bekommen hätte und somit manöverierunfähig sei.
Und ob wir da helfen könnten.
Na was soll man da sagen, logisch hilft man.
Also zähneknirschend die Kartoffeln wieder vom Herd genommen, wieder ins Ölzeug, Anker auf gegangen , Segel gesetzt und dann den Havaristen gesucht.
Der Ruderer war bei uns an Bord, sein Dinghy hatten wir hinten dran gebunden und wie wir da dann so unterwegs waren, war ja über eine halbe Stunde Weg, drückte ich dem Herrn meinen Respekt aus, mit dem kleinen Boot bei dem Wetter so weit gerudert zu sein, außerden war mir nicht klar wie er uns finden konnte, zu sehen waren wir auf die Entfernung nicht.
Zu unserem Erstaunen sagte er uns aber, das er nicht von dem Havaristen sein, vielmehr würde ihm die Motorjacht gehören die da ein Stück neben uns geankert hätte und der mit dem Tampen im Propeller wäre sein Kumpel, sie wären ja zusammen unterwegs.
Im nachhinein wundere ich mich eigentlich, das wir den Herren nicht sofort über die Kante haben gehen lassen, aber mit so viel Dreistigkeit rechnet ja keiner.
Da war der eine also, wärend sein Buddy ein ernstes Problem hat seelenruhig weitergefahren, hatte sich ein zugegeben Sch.... Plätzchen zum ankern gesucht und hatte sich dann auf die Suche nach einem Dummen gemacht, der seinen Kumpel abschleppt!

Als wir dann bei der Motoryacht ankamen, so ein Holländisches 12 Meter Ding, kämpfte der Skipper auf dem Vorschiff des wild schaukelnden Bootes mit seiner Schleppleine wie mit einer Anaconda, drinnen sah man die Bordfrau auf der Jagd nach den beiden Katzen die abwechselnd die Gardinen rauf und runter sausten.
Wir haben dann unsere Hahnepot fertiggemacht und die Schleppleine rübergeworfen und sind dann los in Richtung alter Ankerplatz.
Damit es schneller geht hatten wir zu den Motoren noch die Segel angeworfen, hoffentlich hat der Geschleppte davon wenigstens ein Foto gemacht, wer wird schon von einem segelnden Segler abgeschleppt.....

Der Mensch bei uns an Bord hatte dann wohl mitbekommen, das wir mittelstark angesäuert waren, auf dem Rückweg war er denn eher wortkarg.
Die Motoryacht und seinen Kumpel mit dem Dinghy haben wir dann mitten in einem eleganten Bogen um die andere, ankernde Yacht ausgeklinkt, so das er mit der Restfahrt bequem neben seinem " Freund" den Haken werfen konnte.
Mit dem Hinweis " wir liegen da drüben " haben wir dann unseren ursprünglichen Ankerplatz wieder angelaufen.

Wir waren dann noch bis ca 24 Uhr wach, dachten das da vielleicht noch jemand rüberkommt,zumal daa auch der Wind nachgelassen hatte, aber Fehlanzeige.
Als ich dann morgens kurz nach 8 den Kopf aus der Luke gesteckt habe, war erstaunlicherweise neben uns niemand mehr......
Die beiden Boote waren übrigens aus Berlin und falls die Herrschaften hier mitlesen: Wir machens beim nächsten Mal gern wieder, auch ohne " Danke schön".

Nebenbei übrigens, Binnen schleppe ich, wenn möglich immer längsseits.
Draußen, selbst auf den Bodden geht das nur bei fast kein Wind und gar keine Welle, da also selbstverständlich achtern mit Schleppleine.

Gruß,Norbert
__________________


Geändert von Liebertee (22.07.2007 um 22:36 Uhr)
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  #62  
Alt 22.07.2007, 23:34
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Hab mich mit so viel Gas in die Einfahrt geschoben das ich fast in der Strömung stand. und hab mich dann immerweiter Steuerbord in die Einfahrt treiben lassen, aber geschwitzt habe ich auch..... waren ja auch 36 Grad.

Grüße Daniel
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  #63  
Alt 22.07.2007, 23:38
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Wenn man Deine Geschichte hört, Norbert, könnte einem die Hilfsbereitschaft vergehen. Finde ich gut, dass das bei Dir nicht so ist. Mir sind bei Hilfeleistungen auch schon Dinge widerfahren, die ich kaum für möglich gehalten hätte.

Ich will noch eine kleine, aber typische Hilfeleistung unter Wassersportlern erwähnen, die an Land stattfindet. Hier und vor allem in einem Forum einer bekannten Segelzeitung suchen öfter Leutchen mal nach Testberichten oder Daten über ältere Kleinkreuzer. Da ich solche Unterlagen manchmal habe, habe ich schon oft geholfen, ich muss aber gestehen: mittlerweile mit gebremstem Schaum. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich in zwei von fünf Fällen auf eine Mail mit dem gescannten Test keinerlei Reaktion mehr bekomme. Einmal habe ich fünf A4-Seiten eilig mit der Post verschickt, weil der Adressat es nicht abwarten konnte, bis mein Scanner wieder funktioniert (kann ich ja verstehen, wenn er das Boot gerade gekauft hat). Auch der hat sich nicht mehr gemeldet, geschweige denn gefragt, ob er mir Auslagen ersetzen soll.

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, was in solchen Leuten vorgeht.

Grüße
Sunbeamer
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  #64  
Alt 23.07.2007, 09:33
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apiroma apiroma ist offline
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Manche schämen sich halt (auch manchmal wegen Eigenverschuldens/Dummheit) evtl. nochmal vorbeizugucken oder finden "keine passenden" Worte. Wieder andere können oft die Tragweite nicht so richtig überblicken.

Eine Aktion unserer Wasserwacht-Ortsgruppe am Altmühlsee war vor ein paar Jahren:
Es ist Wochende. Wir sitzen in der Station in Muhr a. See und sehen westlich eine Kaltfront reinziehen. Durchgehende Böenwalze von N nach S deutlich sichtbar. Soeben wurde die Sturmwarnung ausgelöst (auf Ex eingeschalten), trotzdem fahren munter einige Segler weiterhin drauflos. Der Tretbootverleih hat die Ausgabe seiner Boote längst eingestellt, aber einige Kunden trödeln noch draußen rum. Wir schicken daher das Boot raus um alle Boote nochmal einzeln zu informieren, ich ziehe mein privates Ölzeug an und lege schonmal meine Rettungsweste klar. Daraufhin tritt alles den Rückzug an, nur ein Kat bleibt noch draußen (sind aber die Cracks, die den Wind bis kurz vor Ankunft der Walze für Trainingszwecke nutzen, daher alles safe).
Als dann trotz Warnungen im Hafen eine Jolle klar gemacht wird und versucht auszulaufen, schauen wir zwar erstmal zu (Bootscrew ging auf Standby) und setzen auf die Vernunft der Beiden, aber nach den ersten Böen kentern die Beiden zweimal, dann treibt was Dunkles von der Jolle weg. Einsatz!!
Ich gehe mit aufs Boot. Als wir näherkommen, sehen wir, daß das Ruder sich ausgehängt hatte (war nicht gesichert!!). Großsegel bergen war nicht möglich, da die Klampe falsch belegt war (Fall-Leine bekneift sich selbst). Also Messer her und runter mit dem Segel. Da inwzischen die Hölle los war, ging ein Schnitt auch quer über meine Hand. Trotzdem konnten wir den Schlepp nicht durchführen, da ein ca. 1 Quadratmeter großer Rest der Fock Probleme machte. Aushängen am Spannhebel war nicht möglich, da blockiert, außerdem stand ziemlicher Zug auf dem Fockfall. Kappen ging nicht, da Drahtseil ohne Tauwerksring oder Ähnlichem als Notkappmöglichkeit. Inzwischen hatte der Wind den Schleppzug trotz 120 PS Innenborder zu nahe ans Ufer gesetzt. Wir kenterten die Jolle kontrolliert nach luv und kappten die Schleppleine um eine Drift aufs flache Sandufer zu ermöglichen und um unseren Z nicht zu beschädigen. Nach Durchzug der Front bargen die Segler (auswärtige Besucher) die Jolle und wollten sich bei uns beschweren. Auf Nachfrage erklärten sie, daß das Großsegel samt Baum über Bord gegangen war (also war der Niederholer und die Großschot nicht mit einem Achtknoten gesichert gewesen!!!). Ich sagte dann, daß sie das am Besten mit Ihrer Versicherung besprechen sollten.
"Welche Versicherung??"
Also stellte sich noch heraus, daß die Leute nicht versichert waren!!
Wir haben sie dann aufgeklärt, daß auf jeden Fall eine Bootsversicherung hinsichtlich möglicher größerer Schäden (sind schnell passiert, z.B. wenn ein Berufer wegen einem Segler ausweicht und Schäden erleiden würde) dringend empfehlenswert sei.
Die Leute waren ziemlich unerfahren und hatten mal so eben sich eine Jolle zugelegt. Hinterher bedankten sie sich doch noch, nachdem dann langsam klar wurde, was hätte passieren können (am kleinen A-See gab es schon Verletzte bei solchem Wetter).
__________________
Grüße
Karl-Heinz
----------------
"Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:
Ein-Aus-Kaputt".
(Wau Holland)

Geändert von apiroma (23.07.2007 um 09:39 Uhr)
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