Diesel bald aus Städten verbannt?

[Tuckerboot-Lühe]

Zitat von Erposs

Ich denke immer noch, daß es die dt. Automobilindustrie ist, die am Pranger steht. Anstatt offensiv mit dem Betrug umzugehen, wird weiter verharmlost und verschleiert.
Insgesamt scheint mir aber, daß der Diesel "zu Ende" entwickelt ist.

Das hat man bei fast jeder Technik zu jedem Zeitpunkt behauptet und lag falsch damit.

[Verbraucheranwalt]

Man sollte aber auch sehen, dass die Politik da offensichtlich Abgasnormen vorgegeben hat die nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprachen und deren Nutzen fragwürdig waren.

Die Autoindustrie musste dann tricksen um sie auf dem Papier irgendwie zu erfüllen. Zumal die Autos ja auch immer größer und schwerer werden aber gleichzeitig immer sauberer werden sollten. Natürlich haben die das auch ganz gerne mitgemacht da man als Autohersteller immens von den strengeren Normen profitiert da Lieschen Müller denkt, sie allein sei für das Abschmelzen der Polkappen verantwortlich wenn sie ihren 3er Golf mit Diesel weiter fährt.


Gruß
Chris

[Erposs]

Zitat von Verbraucheranwalt

Man sollte aber auch sehen, dass die Politik da offensichtlich Abgasnormen vorgegeben hat die nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprachen und deren Nutzen fragwürdig waren.

Wenn das nicht so wäre, hätten wir derzeit immer noch "Euro 0". Die strengeren Normen sind ja der Grund für die Entwicklung und die Fristen zur Einführung sind schon ausreichend lang.

[Verbraucheranwalt]

Zitat von Erposs

Wenn das nicht so wäre, hätten wir derzeit immer noch "Euro 0". Die strengeren Normen sind ja der Grund für die Entwicklung und die Fristen zur Einführung sind schon ausreichend lang.

Warum? Man beschäftigt doch staatlicherseits auch einen Haufen Ingenieure. Die könnten sich mit dem Thema befassen und vorgeben was zur Zeit Stand der Technik ist und was sich ohne Tricksereien erreichen ließe.

Aber einfach zu sagen, ihr musst Wert XY unterschreiten, seht zu das ihr das hinbekommt und wenn es heute nicht geht habt ihr Pech gehabt, kann es auch nicht sein.

Gruß
Chris

[Kladower]

Zitat von Kladower

Hast Du eine Quelle für die 15 Minuten-Begrenzung? Ich habe nur etwas gefunden, wonach die Messung über 15 Minuten läuft.

Offenbar nicht

[Tuckerboot-Lühe]

Zitat von Kladower

Offenbar nicht

Beitrag #797

Aber meine Frage, wie ich persönlich eine (zu) hohe NOx Konzentration mitbekomme um dann lüften zu können (Jörgs Vorschlag), hat er noch nicht beantwortet.

[Freibeuter]

Zitat von Verbraucheranwalt

Man sollte aber auch sehen, dass die Politik da offensichtlich Abgasnormen vorgegeben hat die nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprachen und deren Nutzen fragwürdig waren.

Die Autoindustrie musste dann tricksen um sie auf dem Papier irgendwie zu erfüllen. Zumal die Autos ja auch immer größer und schwerer werden aber gleichzeitig immer sauberer werden sollten. Natürlich haben die das auch ganz gerne mitgemacht da man als Autohersteller immens von den strengeren Normen profitiert da Lieschen Müller denkt, sie allein sei für das Abschmelzen der Polkappen verantwortlich wenn sie ihren 3er Golf mit Diesel weiter fährt.


Gruß
Chris

Die Hersteller geben selbst die Ziele vor, welche Art von Machbarkeit drin ist. Das Ministerium setzt dann mit dem erklärten " Stand der Technik" um.
Die deutschen Hersteller versuchen natürlich durch ehrgeizige Ziele und Vorgaben, sich einen Vorsprung zu den Mitbewerber zu verschaffen.
Nicht "KISS" sondern "Get it smart" ist angesagt.


Besonders lustig finde ich, dass Ford exakt dieses Abschaltspielchen Ende der 90iger schon gespielt hat und dabei ertappt wurde. Man zahlte und verglich sich damals.


Aber man wird es drehen und wenden, bis es passt. Der Automobilsektor hat soviel Macht und Wichtigkeit das denen keiner ans Bein pisst.
Der Familienvater, welcher sich kein neues und teures Auto leisten kann und 100km und mehr in seinem 10 Jahre alte Diesel zur Arbeisstelle abspulen muss, wird die Zeche bezahlen.

Nach der Wahl wird ersteinmal der Dieselpreis an die Energiedichte gekoppelt und dann sehen wir weiter.

[Erposs]

Zitat von Tuckerboot-Lühe

Beitrag #797

Aber meine Frage, wie ich persönlich eine (zu) hohe NOx Konzentration mitbekomme um dann lüften zu können (Jörgs Vorschlag), hat er noch nicht beantwortet.

Stickstoffdioxid ist ein ätzendes Reizgas, es schädigt das Schleimhautgewebe im gesamten Atemtrakt und reizt die Augen. Durch die dabei auftretenden Entzündungsreaktionen verstärkt es die Reizwirkung anderer Luftschadstoffe zusätzlich. In der Folge können Atemnot, Husten, Bronchitis, Lungenödem, steigende Anfälligkeit für Atemwegsinfekte sowie Lungenfunktionsminderung auftreten. Nimmt die NO2-Belastung der Außenluft zu, leiden daher besonders Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen und Allergien darunter....

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten...ung#textpart-5

Wenn Du möchtest, kannst Du ja mal einen Selbstversuch machen, regelmäßig ca.60min neben einer stark befahrenen Straße wandern oder radfahren. Ich habs bei mir bemerkt und meine Pedelec-Büropendelroute so gut es geht angepasst.

[Tuckerboot-Lühe]

Zitat von Erposs

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten...ung#textpart-5

Wenn Du möchtest, kannst Du ja mal einen Selbstversuch machen, regelmäßig ca.60min neben einer stark befahrenen Straße wandern oder radfahren. Ich habs bei mir bemerkt und meine Pedelec-Büropendelroute so gut es geht angepasst.

Das hatte ich in Wiki ebenfalls gelesen. Aber an was merke ich, dass die erlaubte Höhe überschritten ist und ich lüften muss, so wie von Dir vorgeschlagen ? Nach was riecht's dann ?

[Erposs]

Es riecht wahrnehmbar erst ab sehr starken Konzentrationen. Als Stift hatte ich rel. häufig mit Stickoxyden in höheren Konzentrationen (Glasschmelze bei der Bildröhrenfertigung) zu tun, ich erinnere mich an einen stechenden (wie Ozon) Geruch. Ob das nun schon Ozon selber, oder noch NOx war, weiß ich auch nicht. Ohne fundierte Messtechnik bemerkst Du das nicht so einfach.
Du meinst wegen dem Lüftungsintervall am Arbeitsplatz? Das wird Dir der Verantwortliche für den Arbeitsschutz mitteilen. Hier wird regelmäßig die Luftgüte gemessen, auch in den Büros.

[Bernd]

Zitat von Verbraucheranwalt

Die könnten sich mit dem Thema befassen und vorgeben was zur Zeit Stand der Technik ist und was sich ohne Tricksereien erreichen ließe.

Die Werte kann man doch ohne tricksen erreichen. Kostet halt 1000-2000€ mehr pro Auto. Für Kleinwagen und Low-Budgte ist ein Diesel halt nicht rentabel, da frage ich mich schon lange wie die das machen.

Reine Dummheit finde ich, wenn Porsche um 2000€ zu sparen das Bescheißen anfängt. Wenn der Karren 2% teurer ist, juckt das doch keinen Käufer.

Apropos: durch die hochgezüchteten hochdruck Benziner kommt dort nun auch das Feinstaub Problem. Ohne Benzin Partikelfilter wird wohl Euro 6c nicht mehr erreichbar sein...

[onkelrocco]

Zitat von Verbraucheranwalt

Man sollte aber auch sehen, dass die Politik da offensichtlich Abgasnormen vorgegeben hat die nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprachen und deren Nutzen fragwürdig waren.

Die Autoindustrie musste dann tricksen um sie auf dem Papier irgendwie zu erfüllen.

Den Amerikanern konnte schlicht nicht zugemutet werden, ab und an mal Adblue nachzufüllen, deswegen fing man an zu bescheißen seitens der Hersteller. Dann passten die Intervalle wieder. Das kann man durch Software leicht wieder gerade biegen, man wird aber mehr Adblue nachfüllen müssen.

Was das mit dem 1.6er Motor und dem Sieb im Ansaugtrakt soll da komme ich nicht drauf.

Zitat von Erposs

Wenn das nicht so wäre, hätten wir derzeit immer noch "Euro 0". Die strengeren Normen sind ja der Grund für die Entwicklung und die Fristen zur Einführung sind schon ausreichend lang.

Heuer alle 5 Jahre eine neue Norm und der Käfer brauchte 40 Jahre lang gar keine Abgasreinigung? Irgendwas stimmt hier aber nicht. Soll ich meinen Euro4-Passat (mit DPF wohlgemerkt) wegwerfen, nur weil jetzt Euro 6 aktuell ist?

[Dagobertreiten]

Was war denn an Euro 0" denn so verkehrt?
Das mit dem Diesel hatten wir doch schon, für manche Diesel gab es keinen Partikelfilter oder waren Sündhaft teuer und somit 0 Euro Wert, da sie keiner mehr haben wollte in Deutschland, dank Einführung der Umweltplakette.
Sie Fahren aber Heute immer noch nur nicht in Deutschland sondern in den Afrikanischen bzw. Ostblock Ländern.

[Kladower]

Zitat von Tuckerboot-Lühe

Beitrag #797

Danke, hatte ich überlesen.

Zitat von Erposs

Die Maximale Arbeitsplatz-Konzentration (MAK) für Stickstoffdioxid beträgt 5 ppm bzw. 9 mg/m3. Sie soll in keinem 15-Minuten-Zeitraum während der Schicht überschritten werden [23,24].

Verstehe ich so, dass der über 15 Minuten gemessene Mittelwert zu keiner Zeit des Arbeitstages überschritten werden darf.
Arbeitsplatzgrenzwerte sind sind aber Schichtmittelwerte bei täglich achtstündiger Exposition an 5 Tagen pro Woche während der Lebensarbeitszeit.
Quelle: TRGS900

[Giligan]

Zitat von Bernd

Die Werte kann man doch ohne tricksen erreichen. Kostet halt 1000-2000€ mehr pro Auto. Für Kleinwagen und Low-Budgte ist ein Diesel halt nicht rentabel, da frage ich mich schon lange wie die das machen.

Reine Dummheit finde ich, wenn Porsche um 2000€ zu sparen das Bescheißen anfängt. Wenn der Karren 2% teurer ist, juckt das doch keinen Käufer.

Apropos: durch die hochgezüchteten hochdruck Benziner kommt dort nun auch das Feinstaub Problem. Ohne Benzin Partikelfilter wird wohl Euro 6c nicht mehr erreichbar sein...

Frag doch mal die Preise im Geringverdiener-Segment ab.

Alle, (die ich gefragt habe) mit Ausnahme von Lada und Dacia geben vorab 10%, in der Regel sind es sogar 15-20% die vom Katalogpreis abgehen. Die Autohersteller könnten diese Mehrkosten locker auffangen, die Händler ebenso.

Vergleiche einen Dacia Duster mit einem mehr als doppelt so teuren, ähnlich großen SUV und frage dich, wo dieser doppelte Preis steckt.

Was den Diesel angeht, so schrumpfen die Preisunterschiede zum gleich starken Benziner immer mehr, wobei ich nicht glaube, dass der Diesel in der Herstellung wirklich so viel teurer, wie im Aufpreisheft ausgewiesen, ist.


Gruß
Willy

[Breezer]

Wieviel Adblue Verbrauch ist den eigentlich normal?

Ich habe einen Euro 6 Diesel mit Adblue. Bin jetzt ca 25.000 Kilometer gefahren.
Adblue habe ich bisher nur einmal bei ca 18.000 Kilometern nachgefüllt. Bei der ganzen Diskussion kommt mir das jetzt ein bisschen wenig vor. Hab aber bisher nichts von Schummelei bei meinem Hersteller gehört.

Achim

[onkelrocco]

Zitat von Dagobertreiten

Das mit dem Diesel hatten wir doch schon, für manche Diesel gab es keinen Partikelfilter oder waren Sündhaft teuer und somit 0 Euro Wert, da sie keiner mehr haben wollte in Deutschland, dank Einführung der Umweltplakette.
Sie Fahren aber Heute immer noch nur nicht in Deutschland sondern in den Afrikanischen bzw. Ostblock Ländern.

Das Letzte ist ein ganz entscheidender Punkt. Opas Daihatsu ohne Kat ging seinerzeit auch nach Polen... heute gehen die Autos eben etwas weiter.

Na und "Strafsteuer" (was genau war das noch gleich?) zahlte man für Diesel-PKW ja schon immer.

[Hickory Roots]

Zitat von Breezer

Wieviel Adblue Verbrauch ist den eigentlich normal?

Ich habe einen Euro 6 Diesel mit Adblue. Bin jetzt ca 25.000 Kilometer gefahren.
Adblue habe ich bisher nur einmal bei ca 18.000 Kilometern nachgefüllt. Bei der ganzen Diskussion kommt mir das jetzt ein bisschen wenig vor. Hab aber bisher nichts von Schummelei bei meinem Hersteller gehört.

Achim

Ich verbrauche etwa 1 Liter Adblue auf 1000 km.

[Spüli]

Moin!

Der Verbrauch von AdBlue soll 5% betragen, um das Abgas sauber zu bekommen. Wird weniger verbraucht, sind ziemlich sicher Abschaltungen dabei gewesen.

[horstj]

Zitat von Verbraucheranwalt

Man sollte aber auch sehen, dass die Politik da offensichtlich Abgasnormen vorgegeben hat die nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprachen und deren Nutzen fragwürdig waren.
Die Autoindustrie musste dann tricksen um sie auf dem Papier irgendwie zu erfüllen.

Das scheint ja nicht richtig, obwohl es natürlich schwierig ist, bei den ganzen Informationen den Überblick zu behalten. Es gibt ja selbst laut der Deutschen Umwelthilfe Diesel, die im REALbetrieb geltende Euro 6 Grenzwerte einhalten wie den MB 200d oder der 2.0 im A5. Die Grenzwerte nicht einhalten zu wollen sind also profitmotivierte Entscheidungen der Autokonzerne, um Entwicklungskosten zu sparen, breite Modellpaletten zu erhalten, teure Produktionsumstellungen zu vermeiden usw.

[Freibeuter]

Zitat von Hickory Roots

Ich verbrauche etwa 1 Liter Adblue auf 1000 km.

Im Dienst-Touran 1,6er TDi aus 2017 sagte der BC 30.000km Reichweite mit einer Füllung von 12l Harnstofflösung voraus.
Nachgefüllt werden musste real bei 18.000, danach (und einem Boxenstopp bei VW) nach 8.000km!!!
Das bedeutet statt von Service zu Service, muss man selbst 2x Hand anlegen und die Plörre reinträufeln lassen oder zwei Termine bei VW machen lassen. Das ist schon nervig.

[Jugocaptan]

Nervt dich tanken auch?
Einfach die Bim nehmen.....

[Breezer]

Zitat von Jugocaptan

Nervt dich tanken auch?
Einfach die Bim nehmen.....

Naja, Adblue nachzufüllen ist schon etwas anderes als tanken. Ich habe das, nachdem ich an einer Tankstelle erfolglos versucht habe, Adblue in einem Kanister mit entsprechendem Einfüllstutzen zu bekommen, bei meinem Händler machen lassen.

Achim

[onkelrocco]

Zitat von Freibeuter

Das bedeutet statt von Service zu Service, muss man selbst 2x Hand anlegen und die Plörre reinträufeln lassen oder zwei Termine bei VW machen lassen. Das ist schon nervig.

Was Dir "nervig" erscheint ist für andere Leute wohl wie Luftdruck kontrollieren. Für den Amerikaner vermutlich untragbar und damit fing die Scheiße an. Ich fänd' das jetzt weder unheimlich schlimm noch kostet es wirklich Geld.

[Freibeuter]

Ich fahre beruflich 1,5 bis 2kkm die Woche (!), wenn ich alle 4 bis 6 Wochen in die Werkstatt muss ist das sehr wohl nervig und auch kaufmännsich unschön.

Das Selbstbefüllen ist mit Hemd und Krawatte doof und anstrengend. Man kann den Kram ja nicht plump reinkippen, sondern es gurgelt schmatzt und dauert gerne 10 Minuten.
Alleine den Kanister solange hochzuhalten ist schon sportlich!
Ein AdBlue-Tanke liegt nicht im Wirkkreis, also immer artig einen Termin mit VW machen und einen halben Arbeitstag abstreichen.

Wir sind alle alt genug, für mich ist die Vorgehensweise keine Option und ich werde zukünftig mit meinen Mitteln reagieren.