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Ich zitiere mich zur Ehrenrettung meines Holzhändlers mal selbst. Natürlich versteht der sein Geschäft und auch mein Problem, wir kennen uns gut. Ich könnte auch entsprechendes Holz in edelsten Sorten bei ihm bestellen und er schneidet mir alles perfekt sozusagen aus dem Stamm. Aber er hat Mindestmengen, und für meinen kleinen Mast käme das ungefähr auf das Gleiche heraus, wie aus einer ganzen Pappel eine Schachtel Streichhölzer zu schnitzen.
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Ja, das ist mir klar. Ich hatte in meiner Anfrage das schon etwas unverständlich mit "Umdrehen" angedeutet, Durchmischen ist natürlich noch besser. Danke dennoch für den Hinweis.
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Wieviel Lagen hast du denn in Planung, Carlos?
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Gruß, Günter
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Eigentlich nur zwei; die Solldicke sind ja nur 18 mm.
Unbeirrt vom Lärm der Welt ... |
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Nach meiner Meinung hilft das entschieden zu wenig gegen die Schwachstellen/Äste. Einen wirklichen "Homogenisierungseffekt" kann ich da nicht erkennen. Und, so wie ich das lese, sieht Hein das nicht anders, er schreibt immerhin "... bei nur drei Lagen sollte man schon etwas schäften ...". Er sieht wohl den gewollten Effekt ab fünf Lagen aufwärts.
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Gruß, Günter |
#956
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Ich habe nicht vor, die Äste drin zu lassen. Nach dem Inspizieren der bisherigen Qualitäten ergibt sich, dass man zwischen den größeren Ästen froh sein kann, mal einen astfreien Meter zu bekommen. Bei an die fünf Meter benötigter Länge mal vier kann man sich die Anzahl der notwendigen Schäftungen vorstellen.
Also: Verwendet werden astfreie Stücke, die im laufenden Verbind und mit einer Überlappung von mindestens 40 Zentimeter vollflächig mit angedicktem Epoxid verklebt werden. So wäre die Idee. Schaut man sich jetzt noch mal das Foto mit dem Querschnitt des Mastes an, auch wenn es das verjüngte Mastende ist, bekommt man einen Eindruck vom Holzanteil zum Gesamtdurchmesser von maximal 78 mm. Für mich wirkt das sehr haltbar. Unbeirrt vom Lärm der Welt ... |
#957
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Gut, jetzt habe ich den Plan verstanden. Astfreie Leistenstücke stumpf stoßen mit mindestens 40 cm Versatz. Mir persönlich wären 2 Lagen dennoch zu wenig. Ich habe das mit 4 und 5 Lagen gemacht im Bugbereich des Kimmwegers und des Deckswegers beim zweiten Rumpf, da mir die Dampfbiegerei der Weger am ersten Rumpf zu aufwendig war und zu wenig gute Ergebnisse brachte. Selbst die ca. 6 mm starken Lamellen habe ich dabei noch geschäftet, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Edit: Gerade habe ich danach gesucht, weil mir in den Sinn kam, dass ich hier im BF wohl etwas darüber geschrieben haben müsste. Tatsächlich habe ich meine dünnen Leistchen geschäftet, was aber natürlich damit zu tun hatte, dass ich die einzelnen Lamellen ja bereits beim Verkleben biegen musste, bevor ich das ganze Paket in die Biegeschablone pressen konnte. Muss ja auch nicht jeder so pingelig oder übervorsichtig sein.
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Gruß, Günter Geändert von Heimfried (09.03.2019 um 22:16 Uhr)
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Also bei ca. 80cm gutem Holz kämen für alle Seiten ca. 25-30 Schäftungen zusammen. Je Schäftung (Schnitt) ca. 10 Minuten plus weitere 10 Minuten für das Verkleben. Also max. 600 Minuten oder eben 1 1/2 Tage. Ich würde es machen, weil das Ergebnis ungleich stabiler ist. Zudem erspart das die beiden Latten a 9mm zusammen zu leimen.
Statt Kiefer lieber Fichte oder Tanne nehmen, ist zäher. Gruß Peter P.S: Fichte oder Tanne nur mit engen Ringen wie schon geschrieben. Alles andere sind Dachlatten. Geändert von Petermännchen (10.03.2019 um 08:38 Uhr) Grund: P.S. |
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Ich muß mich leider berichtigen, ich habe das mit Lärche verwechselt :-(
Hier kann man das Nachlesen, mein Kopf ist scheinbar nicht mehr so gut sortiert. Klick (lwf Bayern) Gruß Peter |
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Hmm, da hätte ich aber doch gerne gewusst, warum die Schäftung in diesem Falle haltbarer sein soll. Die Klebefläche bei meinem Vorhaben ist doch ungleich größer, das ist ja ein durchgehender Epoxidbinder ohne Äste, stabiler geht es doch kaum.
Verstanden hätte ich, wenn Einwände genau deshalb kommen: zu stabil, zu wenig biegsam. Unbeirrt vom Lärm der Welt ... |
#961
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Hi!
Da meldet sich der Carlos wieder. Das Problem mit dem astfreien Nadelholz kenne ich zur Genüge und ich habe selbst Stunden bei Holzhändlern verbracht, um mir das Holz mit den Astlöchern anzuschauen. Die einfachste Lösung ist, auf Kiefer auszuweichen und es damit gut sein zu lassen. Ansonsten habe ich mich persönlich mit Hemlock eingedeckt, weil mir Sitka Spruce zu teuer war. Könnte Dir was abgeben, aber ist wahrscheinlich etwas weit. Deswegen: Bevor Du groß anfängst zu schäften und zu tricksen, schau Dich nach was anderem um. Mit großer Schäfterei und Schichtenkleberei gibst Du genau den Gewichtsvorteil auf, den Dir die Fichte bescheren soll. Bei der Gaffel und dem Baum kann man aus Gewichtsgründen immer noch Fichte nehmen und was zusammenbasteln. Bei dem kleinen Mast würde ich zur Not auf Kiefer ausweichen. Die bekommt Du sowas von astfrei. P.S.: Wenn Dir das alles nicht gefällt: Hast Du mal an Georgus in Bremen gedacht? Frag den doch mal, ob er Sitka Spruce hat. https://www.georgus.de/holz-an-bord.aspx
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) Geändert von blondini (10.03.2019 um 09:24 Uhr)
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Weil eine Schäftung 1:12 haltbarer ist als das umgebende Material (Quelle Gougeon Brothers "Moderner Holzbootsbau").
Kiefer hat starke Harzbildung, auch nicht gut für eine vollflächige Verklebung. Gruß Peter
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Zitat:
Eine Schäftung wird dagegen sehr gut mit Biegebelastung fertig, wie die Materialprüfung seit langem zeigt. (Die industriell sehr weit verbreitete Keilzinkung ist ja funktionell auch eine Schäftung, die man sozusagen geometrisch gefaltet hat. Sie hat fast die gleiche Festigkeit und deutlich weniger Materialverlust (Längenverschnitt)).
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Gruß, Günter
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Hi, ich habe meinen Mast aus 4 kanteln 65x65mm zusammengesetzt. Länge ca 7m, musste jede Kantel schäften (Länge der kanteln war ca 4,5m), dann jeweils zu 2 Quadern zusammengefügt, die Mitten mit dem Stechbeitel ausgehöhlt (für Leitungen). Die Quader dann zu einem Block mit Quadratgrundriss zusammengesetzt und schlussendlich alles rund und konisch gehobelt. Habe teilweise dicke Äste drin, Holz war aus dem Sägewerk. Mast steht unverstagt!
Wenn du für deinen Mast, der kaum Last durch das Segel hat (du hast ja sogar noch Stagen und Wanten), eine luxuriöse Variante suchst, so fahr mit deinem Hänger nach Bremen zu Holz Roggemann und hole dir sibirische Lärchenbohlen. Daraus kannst du dann auch deinen Baum schnitzen Manchmal gibt es auch holzmasten für kleines Geld, sind ja für dich meist zu lang (bei Kleinanzeigen /Bucht), kannst du ja passend machen. Ja, ich weiß, das ist alles mit Fahrerei verbunden.... Grüße Bert Geändert von chromofish (10.03.2019 um 22:26 Uhr) |
#965
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Kein Bock auf Alu? Ich hatte da noch Mast und Baum von einer VB Jolle rumzuliegen...garantiert zu groß fürs Pocketship, aber mit einer Säge kannst du ja umgehen und Zeuthen ist von Hoya nun nicht soweit weg.
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Gruß, Jörg!
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Hallo,
Ich verfolge schon deinen blogg fleißig mit und lese nun auch hier über deinen Bericht. Danke das du so ausführlich schreibst. Das macht die Arbeit etwas einschätzbarer. Im Augenblick überlege ich noch welchen Hosentaschenkreuzer ich beginnen möchte. The Weekender schaut auch sehr gut aus. Vom benötigten Platz her würde allerdings die vagabond 18 besser passen. Ich habe jedoch Angst das die mich handwerklich überfordern könnte. Liebe Grüße, Tobias
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#967
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Jetzt sind auch zwei Luken im Boot, sodass einiges an Krempel im Heck verschwinden kann.
Meine Güte: Am fertigen Rumpf die Stichsäge anzusetzen hat mich aber einiges an Überwindung gekostet Holz für den Mast habe ich übrigens auch bekommen. Beim Holzhändler meines Vertrauens habe ich Balkonbretter aufgetrieben. Die sind deutlich astärmer. Gesendet von meinem BBE100-4 mit Tapatalk
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#968
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Noch einmal zum Holz. Bei meinem Holzhändler dürfte ich zwar im Lager sortieren. Wenn man aber sieht, dass man pro Paket Bauholz im Schnitt ein brauchbares Brett mit wenigen und kleinen Ästen und halbwegs feinjährig findet weiß man, dass man sich im Holzlager nicht wirklich Freunde macht. Ich brauche aber noch öfter gutes Holz.
Der Juniorchef wies mich auf sog. Balkonholz hin, das eine deutlich bessere Qualität aufweist. Allerdings ist es dicker, sodass man es sich hobeln lassen muss. Glücklicherweise habe ich selbst einen einfachen, aber brauchbaren Dicktenhobel. Das Balkonholz ist nicht perfekt, aber ich werde mit wenigen Schäftungen auskommen. Wer es ganz astfrei haben möchte, kann auch bei Saunabrettern gucken. Die sind allerdings schmal und man müsste sie der Länge nach leimen. Das als begleitender Tip für alle, die weitab von allen Holzapotheken wohnen und nicht mit der Brennholzqualität arbeiten wollen, die mir in manchem Baumarkt über den Weg gelaufen ist. Gesendet von meinem BBE100-4 mit Tapatalk
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Moin,
wenn du wirklich gutes Holz nehmen möchtest, suche einmal nach Theaterlatten. Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die..... Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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Zitat:
Ich habe mich als damals blutiger Laie an deren Bau ebenfalls nicht herangetraut und mich lieber auf die ausführlichen Pläne von CLC verlassen. Am Ende ist die handwerkliche Herausforderung jedoch nicht geringer. Wenn Du jemanden hast, den Du um Rat fragen kannst oder hier im Forum detaillierte Fragen stellst und Deinen Bau gut dokumentierst, kannst Du eine Menge Anregungen bekommen. Entscheiden musst Du dann allerdings selbst. Gesendet von meinem BBE100-4 mit Tapatalk Geändert von karlstatt (23.04.2019 um 09:08 Uhr)
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Hallo Karstatt, wo gibt es diese Luken?
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Ich habe größere Mengen von Theaterlatten eingekauft, weil ich die auch in Längen von 6 m bekam, sie astfrei sind, sehr gerade und D4-verleimt(?). Oberflächen gehobelt, Kanten gerundet. Aber für Bauteile wie einen Mast würde ich die nicht verwenden. Sie bestehen aus keilgezinkten Holzstücken, die nur so ungefähr 15 bis 20 cm lang sind, was auf eine Länge von mehreren Metern doch auf sehr viele Leimfugen hinausläuft. Lange Zeit später habe ich auch noch gesehen, dass einer der beiden Querschnitte, die ich gekauft hatte, keine Angaben zur Leimqualität enthielt. Ich werde deshalb diese Latten nur zum Kajütaufbau und Innenausbau verwenden, nicht im Außenbereich.
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Gruß, Günter
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Hi Günther,
weshalb sollten diese Latten hier nicht geeignet sein? Keilgezinkte Verleimung ist stabiler als das Holz neben dran. Bei Theaterlatten, die genormt hergestellt sind, kann man sicher sein, dass diese D4 verleimt sind. Zudem muss ein Holzmast so oder so gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Natürlich wäre ein Mast aus Astfreien Stücken am besten. Dann hast du aber immer noch die Längsfugen, die der Selberbauer unter nicht kontrollierten Bedingungen verklebt (welchen Kleber er dazu auch immer nimmt). Die industrielle Verklebung an der Keilzinkenmaschine ist dagegen weit überlegen. Ich hätte keine Bedenken, einen genormten Baustoff mit zugesagten technischen Eigenschaften für Masten und Bäume zu verwenden. Gruß René
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Es sind Inspektionsluken von Osculati, die man bei mehreren Anbietern im Netz finden kann. Ich habe sie über Amazon bestellt: https://www.amazon.de/Osculati-Inspektionsluke-280-Drehriegeln-Verschlie%C3%9Fen/dp/B00NAKYCRY/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3 %91&keywords=Osculati+Inspektionsluke&qid=15560152 97&s=sports&sr=1-4 (PaidLink)
Lieber hätte ich geschlossene Boxen gehabt, sodass kein Wasser in den Bootsrumpf eindringen kann, habe sie aber nicht in passender Größe gefunden. Andererseits: als der Rumpf noch zu war hätte ich zu gerne immer mal wieder in den geschlossenen Bereich gesehen, ob sich dort Wasser sammelt. Jede Lösung hat also Vor- und Nachteile. Ich bin jetzt zufrieden. Die Luken lassen sich mit Dichtungsmasse dicht einbauen, die Deckel haben eine Gummidichtung und sind so stabil, dass man darauf stehen kann, zudem rutschfest. Ich bin überzeugt, dass die Luken im Gefahrenfall über einen ausreichend langen Zeitraum den Hohlraum wasserdicht halten. Geändert von karlstatt (23.04.2019 um 12:50 Uhr)
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Zitat:
Gefühlsmäßig hätte ich aber doch ein kleines bisschen Bedenken, weil neben den Keilen viele Teile lamelliert verklebt sind - mit einem Holzleim und nicht mit Epoxid. Die Wasserfestigkeit ist nicht das Problem, das mich gedanklich beschäftigt, sondern die beständige mechanische Belastung eines Mastes. Da hätte ich in eine saubere Epoxidverleimung dauerhaft mehr Vertrauen. Das ist aber nur ein Gefühl.
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