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Woanders Für die anderen schönen Reviere! |
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#76
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1 Getränkekiste mit 12 Flaschen auf dem Board, 1 Rucksack vorne: 2,5 Kg Kartoffeln, 4 Brötchen, 2 Croissants, 2 Baguettes, 1 Pack. Nudeln, 1 Salatkopf, 2 Knoblauchzehen 1 Rucksack hinten: 4 Sixpacks mit je 6 Fl. 0,33 Ltr = 8 Ltr. Bier oder: 1 Gebinde 6 x 1,5 Ltr = 9 Ltr. Quellwasser auf dem Board, 1 Rucksack vorne: 4 Baguettes, mehrere Sorten Wurst und Pastete, Käse, Butter, Fleisch zu Grillen 1 Rucksack hinten: 6 Flaschen je 0,75 Ltr = 4,5 Ltr Wein. Die tatsächliche Traglast ergibt sich aus der maximalen Gesamt-Traglast des Moovi-StVO (120 Kg) abzüglich des Lebend-Gewichts vom Roller-Piloten . Also, wirklich sehr nützlich als "Beischleifer" unterwegs..... (siehe Bildchen). Und: Unser Treibstoff kommt an der Bootstankstelle aus der Zapfpistole Denn 680 Ltr. mag ich nicht wirklich mit Kanister bunkern .... ....
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou) Geändert von Saint-Ex (18.09.2019 um 21:53 Uhr)
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#77
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Von Thionville ging es über die Schleusen Koenigsmacher (Zeitbedarf 1:30 h) und Apach (0:40 h) zur Bootstankstelle in Schwebsange. Obwohl nach dem Drohnenangriff in Saudi-Arabien überall von drastischen Spritpreiserhöhungen zu lesen war, hatte sich der Diesel-Preis in Schwebsange innerhalb einer Woche "nur" um 3 Cent auf jetzt 1,13 € erhöht - auch damit kann man ja gut leben. Nach ziemlich exakt 2 x 60 Km = 120 Km - hatten wir insgesamt 186 Ltr verbraucht. Damit lag der Brutto-Verbrauch bei 1,5 Ltr/Km. Die Fahrweise dabei war etwa 50% 3/4-Leistung für schnelles Gleiten (3.400 rpm / 22 kts/ 40 Km/h) und 50% gemütliche Kanalfahrt (1.500 rpm / 6 kts / 11 Km/h). Damit bin ich jetzt wirklich zufrieden, immerhin sind 50% Gleitfahrt von 120 Km auch 60 Km..... UND: von der eigentlichen Fahrstrecke sind noch 6 Std. Leerlauf beim Warten auf Schleusen mit durchschnittlich 12 Ltr/h Verbrauch raus zu rechnen (186 - 72 = 114 => 114:120 = 0,95 Ltr/Km) ..... Mit dieser Rechnung läge ich tatsächlich unter 1 Ltr/Km. Davon habe ich bisher wirklich nur geträumt.... Auch beim langsamen Dahintuckern in den Kanalabschnitten haben wir das Bootfahren in vollen Zügen genossen..... (Bildchen). Der Tankvorgang hatte dann doch länger gedauert, als eingeplant, zumal wir auf alle Fälle nochmal unsere Frischwasservorräte nachbunkern wollten. Am frühen Abend verließen wir den Yachthafen Schwebsange (Km 237), Ziel für heute war eigentlich noch der Yachthafen Konz in Dtld (Km 200) - bei schneller Fahrt wäre dazu eine reine Fahrzeit von ca. 1 Std notwendig gewesen - plus natürlich zwei weitere Schleusen..... Was dann in der weiteren "Nacht" geschah, berichte ich morgen in einem eigenen Beitrag - durchaus dramatisch und beinahe existenziell für unser Boot...... Am nächsten Tag erreichten wir den schönen Yachthafen Schweich bei der Familie Kreusch - die auch einen VP-Service einschl. Ersatzteilversorgung anbieten. Hier liegen wir jetzt und warten auf eben diese - und genießen hier nochmal den herrlichen Spätsommer im lieblichen Moseltal. Ein Ausflug in meine alte Unistadt Trier lies gestern viele schon etwas entrückte Erinnerungen wieder aufleuchten - die Jugend war ja auch ganz nett ..... Anbei ein paar Bildchen entlang der Mosel - und dann aus Trier. Denn auch in Deutschland gibt es ganz entzückende und einladende Innenstädte. Aber über Trier muß man ja kaum etwas erzählen, das kennt wahrscheinlich jeder, zumindest hier in Süddeutschland. Soweit für heute,
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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#78
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Oh ja, in Trier war ich auch das letzte Mal in meiner Jugendzeit. Dort am Brunnen habe ich damals meine Harro-Lederjacke verkauft, um wieder nach Hause zu kommen. War bis auf den letzten Pfennig blank und Sprit war auch keiner mehr im Moped - und das musste ja noch gute 250 km nach Hause bewegt werden . Zu viel hübsche Mädchen und schöne Kneipen - daran kann ich mich noch erinnern.
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#79
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Hallo, liebe BF-Freunde und -Mitleser: Jetzt zu unserer "Abenteuer-Nacht- und Katastrophen-Fahrt" ab Thionville: Am Montag brachen wir dann doch erst deutlich nach High Noon in Thionville (Mosel-Km 271) auf. Der Plan: Über die Schleusen Koenigsmacher, Apach, Stadtbredimus (nein: das ist nicht die Schleuse "Palzem" !!!) und Grevenmacher über Wasserbillig zum Yachthafen in Konz, direkt hinter der Saar-Mündung. Immerhin 71 Km, aber bei einer Speed von 40 Km/h nicht von vorne herein "über-ambitioniert" ..... Wie gesagt, das war der Plan. Aber erstens kommt es anders, zweitens, als man denkt..... Schon in der Schleuse Koenigsmacher brauchten wir mit 1:30 Std:Min deutlich mehr, als wir von der Hinreise gewohnt waren.... Aber, sei's drum.... Die Schleuse Apach konnte nach 40 Minuten "überwunden" werden - das war dann für uns schon fast wieder "normal"..... In Schwebsange wollten wir uns natürlich sämtliche Diesel-Tanks vollbunkern - und die Wasser-Tanks dazu.... Dass wir dafür wieder 1:30 Std:Min benötigen würden, war nicht wirklich geplant, aber auch nicht völlig überraschend..... Der Hammer kam dann in der Schleuse Stadtbredimus (wo ich mich zum zweiten Mal falsch gemeldet hatte: "Schleuse Palzem bitte für Sportboot....". Wahrscheinlich war es die gleich Stimme, die uns bereits bei der Hinreise 1 1/2 Std Wartezeit "angedroht" hatte. Jedenfalls wurde jetzt mit Bergfahrt begründet, dass wir erst verzögert zu Tal schleusen könnten (und ja, es kam dann nach einer gefühlten Ewigkeit tatsächlich ein Bergfahrer.....) - nach 1:30 Std:Min waren wir zu Tal geschleust . Nach der Schleuse "Stadtbredimus" (!) wollte meine Stb-Maschine dann keine volle Leistung mehr erbringen, mehr als 20 Km/h waren nicht mehr drin. Ok, dann fahren wir halt etwas gemütlicher..... es wird ja nur gerade etwas dunkel..... Nach einer halben Stunde erreichten wir die Schleuse Grevenmacher, die wir nach 15 Minuten passiert hatten.... geht doch..... Aber, was war jetzt mit der Stb-Maschine ? Sie lief nur noch mit halber (!) Leerlaufdrehzahl (400 rpm anstatt 800 rpm). Ich tippte auf eine Art Notlauf..... Was könnte der Grund sein ? Temperatur und Öldruck waren ok..... Ich lies die Stb-Maschine in eben diesem "halben" Leerlauf ausgekuppelt mitlaufen, denn die Servopumpe für meine Lenkung hängt eben an der Stb-Maschine. Immerhin fuhren wir noch, jetzt mit 12 Km/h.... Es war mittlerweile stockdunkle Nacht geworden. Radar habe ich nicht, aber der Kartenplotter hatte immer ausgesprochen exakt unsere Position gezeigt, auf den verlies ich mich. Und es gab immer irgendwo an Land Lichter, so daß sich diese auf der leicht gekreuselten Wasseroberfläche spiegelten und ich warschauen konnte, ob irgend etwas in meinem Kurs schwimmt. Dass wir über die vorgeschriebene Lichterführung verfügten und diese eingeschaltet waren, versteht sich von selbst. Trotz dieser Dunkelheit und der daraus resultierenden verkürzten Sichtweite (es gab natürlich weder Nebel noch Regen oder Schneefall....) hatte ich nie das Gefühl, nicht zu wissen, wo ich bin oder was um mich herum los ist (um irritierende Lichtreflexe auszuschließen, hielt ich bei geöffneter Frontscheibe vom Innen-Steuerstand aus Ausschau nach vorne). Allmählich dämmert mir aber, dass es vielleicht doch ratsam sein könnte, irgendwo fest zu machen und nach der Stb-Maschine zu sehen..... Nur, wo könnte das sein..... Ich faßte Wasserbillig ins Auge (Mosel-Km 206), dort hatte ich auf der Hinreise mehrere Anleger gesehen, dort sollten wir irgendwo anlegen können.... also noch acht Km. Bei einer Verdrängergeschwindigkeit von 12 Km/h mit der Bb-Maschine wären das ungefähr 20 bis 25 Minuten gewesen - das sollten wir doch noch schaffen..... Aber bei 207,7 Km war dann Schluss..... die Stb-Maschine stellte ihren Dienst ganz ein. Einer Eingebung folgende entschied ich, nicht mehr weiter zu fahren, sondern in Ufernähe den Anker zu werfen, um mal einen Blick in den Maschinenraum zu werfen (der ist bei mir unter vier schweren Teakholz-Deckeln unter dem Achterdeck....). Jetzt rächte sich, dass ich die Funktion der elektrischen Ankerwinsch zwar wiederholt getestet, aber noch nie mit diesem Boot ein Ankermanöver erprobt hatte.... schlechte Seemannschaft ..... Aber: Es klappte. Der Anker lief gut raus, nach ein paar Minuten hatte ich gefühlt genügend Ankerkette raus, um auf 2,5 Meter Wassertiefe zu fassen. Und tatsächlich, wir trieben nicht ab...... Erst jetzt bemerkte ich, dass sämtliche Positionslampen (ich hatte zur Sicherheit sowohl die Positionslampen als auch das Ankerlicht eingeschaltet) ausser Betrieb waren..... Wie konnte das geschehen ????? Schnell wieder eingeschaltet..... Jetzt freute ich mich sehr, dass mein Bastler-Freund bei den Aus- und Umbaumaßnahmen empfohlen hatte, für das Achterdeck zwei leuchtstarke LED-Strahler zu installieren. Denn bei geöffneten Motorraumdeckeln fungierten diese jetzt auch als grelle und nützliche Motorraum-Beleuchtung..... Also schnell diese Strahler eingeschaltet - und dann den ersten Motorraum-Deckel geöffnet.............. Oh my god, ich wollte meinen Augen nicht trauen : Der gesamte Maschinenraum stand mindestens zu einem Drittel, vielleicht auch mehr, unter Wasser....... Wenn ich bis jetzt trotz aller "Wiedrigkeiten" immer noch relativ ruhig geblieben war, dann muß ich doch gestehen, dass dieser Anblick eine gehörige Portion Panik und ein ausgeprägtes Notfall-Empfinden ausgelöst haben...... Ich habe jetzt nur noch wie ein aufgezogener Aparat funktioniert: 1. PAN PAN an die Schleuse Grevenmacher - gut, dass der Raymarine-Plotter mit den Navionics-Charts auch die 100-Meter-Abschnitte anzeigt. So konnte ich sofort meinen exakten Standort beschreiben. Man empfahl mir, mit dem teil-vollgelaufenen Boot nach Mertert zurück zu fahren (ca. 0,5 Km), dorthin würde die Feuerwehr kommen, um mir zu helfen. 2. 1000-Watt-220-Volt-Inverter aktivieren (Kabel lag schon bis zum Salon). 3. Einhell-3.800-Liter/Std-220-Volt-Gartenteichpumpe mit Saug- und Ablaufschlauch in Position bringen (aufgrund meiner Unsicherheit wg. evtl. beschädigtem Durchbruchgeber auf der Hinreise stand alles griffbereit parat...). Nachteil: Diese Pumpe ist nicht selbstansaugend. Der Pumpenbehälter ist erst mit Wasser zu befüllen, damit sie ansaugen kann. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schwierig es ist, bei extremer Aufregung (ich komme dann oft leicht ins Zittern) einen zärtlichen Wasserstrahl aus einer 1,5-Ltr-Quellwasserflasche exakt in die viel zu schmale Öffnung dieses Pumpenbehältes zu füllen. Meine Liebste war hier wesentlich ruhiger und zielsicherer als ich.... Irgendwann faßte die Pumpe dann und hat das Wasser in hohem Bogen aus der Motorraum-Bilge in die Mosel gepumpt. Die spannende Frage war: War der eindringende Wasserschwall stärker als die Pumpenleistung...... Wir starrten mit Todesangst in den dunklen Schlund des Maschinenraums..... Aber nach ein paar Minuten konnten wir dann doch erkennen, dass sich der Wasserstand im Motorraum allmählich senkte. Wir konnten das Boot also offenbar halten..... Um dauerhaft genügend Energie zu haben, lies ich die Bb-Maschine weiter im Leerlauf laufen..... Als ein Candlelight-Dinner-Ausflugsschiff vorbei fuhr, wurden wir mit starken Suchscheinwerfern in Augenschein genommen. Gleichzeitig konnten wir über Funk mithören, dass das Ausflugsschiff der Schleuse bestätigte, dass wir noch schwimmen..... Nachdem mit der Gartenteichpumpe der Wasserstand mehr und mehr gesenkt werden konnte, meldete ich mich erneut bei der Schleuse und bestätigte, nach Mertert zurück zu fahren und dort ggf. die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch zu nehmen. Es waren nur 500 Meter, aber es waren die längsten 500 Meter, die ich je mit diesem Boot gefahren war....... In Mertert standen bereits fünf Feuerwehr-Fahrzeuge mit Blaulicht und ein Polizeiwagen mit Blaulicht..... wirklich großes Kino...... Wir legten uns dort an die Spundwand für die Berufsschifffahrt und setzten unsere Pumpmaßnahmen fort. Der Motorraum wurde immer leerer...... Für die letzten Reste setzte ich eine Bohrmaschinen-Vorsatz-Pumpe mit einem 650-Watt-Boschbohrer ein - die ist selbstansaugend..... Allmählich wurde klar, dass kein Wasser mehr ins Boot eindringt. Es folgten die üblichen Formalitäten ("Bitte mal ihre Papiere..."). Ein sehr netter Vertreter der Luxembourgischen Wasser- und Schifffahrts-Verwaltung kam an Bord und nahm unsere "Haverie" in Augenschein. Nachdem auch er sich davon überzeugt hatte, dass kein Wasser mehr eindringt (die Pumpen waren mittlerweile abgeschaltet), bat er uns nur , bis zum nächsten Morgen dort liegen zu bleiben und auf seinen erneuten Besuch zu warten. Das sagten wir natürlich zu....... Die Feuerwehren - die in keiner Weise hatten tätig werden müssen - rückten allmählich ab und wir lagen dann mutterseelen alleine an dieser Spundwand in Mertert in Luxembourg... Es gibt ein russisches Sprichwort: "Die Sinkenden mögen sich bitte selbst retten...." So fühlten wir uns dann auch. Immerhin war es durch den rational kalkulierten Einsatz vorhandener Hilfs- und Notfallmittel gelungen, eine durchaus präkäre Situation zu beherrschen. Besonders wohltuend war dabei die Tatsache, dass wir uns in dieser extram stressigen Phase wie ein Räderwerk ergänzten und aufeinander verlassen konnten. Es gab weder schnippische noch gereizte oder gar vorwurfsvolle Bemerkungen. Es wurde einfach von jedem von uns beiden getan, was gerade getan werden mußte. Meine Seelenhälfte erwies sich dabei als unvorstellbar souverän und situationsbewußt, ohne jede Hektik oder Nervosität..... Einfach traumhaft in so einer - zumindest zu Beginn gar nicht richtig einschätzbaren - Notsituation..... Nachdem der Motorraum anhaltend trocken blieb (ein Motorraum-Deckel blieb natürlich die ganze Nacht offen), gönnten wir uns erst mal ein kaltes Kölsch aus dem Kompressor-Kühlschrank. So lecker und entspanndend hat schon lange kein Bier mehr gemundet...... Wir haben kurz überlegt, ob wir eine planmäßige Leckwache einteilen und durchführen. Aber wir haben dann - nach erneuter Inspizierung des Motorraums ohne erkennbaren Wassereinbruch - entschieden, ganz normal zu schlafen, dass aber immer, wenn jemand aus anderen, z.B. "biologischen" Gründen die Koje verlassen würde, er/sie auch einen Blick in den Motorraum werden würde. So kamen wir recht gut durch die Nacht - und auch am anderen Morgen war der Motorraum trocken wie gehabt. Gegen 08:15 Uhr erschien der nette Herr der Luxembourger Wasser- und Schifffahrtsverwaltung an Bord und "hob das Weiterfahrverbot offiziell auf"...... Wunderbar.... Das war uns gar nicht bewußt gewesen, dass seine Bitte, bis morgens gegen 08:00 Uhr hier liegen zu bleiben, gleichzeitig ein offizielles Weiterfahrverbot darstellte. Nun gut, jetzt durften wir also auch ganz offiziell weiter fahren.... Nach einem kräftigen Frühstück startete ich die Bb-Maschine. Denn ich war nach wie vor der Überzeugung, dass der Wassereinbruch durch die - bereits abgestorbene - Stb-Maschine verursacht sein mußte. Nach wenigen Metern Fahrt durchs Wasser kam meine Liebste an den Steuerstand - ich hatte sie mittlerweile zum "Maschinen-Maat ehrenhalber" ernannt - und berichtete, dass an eben dieser in Betrieb befindlichen Bb-Maschine ein kleiner Wasserstrahl die Bilge einnässe ..... Oh ha, wie das ??? Ich stoppte die Bb-Maschine und startete die Stb-Maschine..... Kontrollgang: Kein Wassertröpfeln nirgendwo....... Also: Völlige Fehldiagnose (war ja eigentlich auch nur eine vage Vermutung gewesen....). Wir also jetzt mit der Stb-Maschine in gemütlicher Verdrängerfahrt moselabwärts (mit Servo-Unterstützung für die Lenkung!). Mittlerweile hatte ich den Bootsservice-Betrieb und Yachthafen der Familie Kreusch in Schweich, ca. 18 Km unterhalb von Trier, angerufen. Kreusch ist auch Volvo-Penta-Vertragshändler und hat mehrere Möglichkeiten, den Dampfer ins Trockendock zu heben..... Man erwartete uns..... Immerhin ein vertrauenerweckendes Tagesziel..... Für die Schleuse Trier benötigten wir dann 55 Minuten, aber alle Systeme liefen normal. Das alleine war schon Grund genug zur Freude und Entspannung...... Vor Erreichen des Tagesziels startete ich auch die Bb-Maschine noch einmal, um mit beiden Motoren einen Leistungstest bei Gleitfahrt zu machen (der Wassereintrag der Bb-Maschine war auch bei hoher Drehzahl durchaus überschaubar und deshalb jetzt nicht mehr wirklich bedrohlich). Wir konnten problemlos mit 3.400 rpm und 22 Kts bzw. 40 Km/h durchs Wasser düsen, alles schien wie immer....... Kurz nach High Noon erreichten wir den Yachthafen am Alten Zollturm in Schweich und fanden einen freien Liegeplatz. Anbei zwei Bildchen von unserem Not-Liegeplatz in Mertert (vom blaulicht-blitzenden Feuerwehreinsatz habe ich natürlich keine Bilder, weil während dessen mit anderen Tätigkeiten befaßt....) und von unserem Liegeplatz in Schweich. Über die endgültige Ursachen-Diagnose und den weiteren Fortgang dieser "Havarie" berichte ich dann morgen hier an gleicher Stelle.
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou) Geändert von Saint-Ex (20.09.2019 um 22:26 Uhr)
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Beim lesen deines Berichtes konnte ich gut mitfühlen wie es dir gegangen sein muss, Glückwunsch daß es offenbar so gut ausgegangen ist. Bin schon die ganze Zeit am grübel was es wohl gewesen sein kann und bin auf die Auflösung gespannt.
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#81
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Mein lieber Scholli, macht seine erste große Tour nach der Überführung und schon ist der Maschienenraum ein Pool.
Frage mich nur ob du keine Automatische Bilgenpumpe im Maschienenraum hast? Wenn die anlaufen geht i.d.r. eine Leuchte mit an die dir anzeigt das sie von Stand-by auf Betrieb geschaltet hat. Dann ist ja schon Alarmstufe Gelb. Weiterhin alles gute und nicht absaufen. Morgen ( Sa. ) setze ich in der Mosel ein, vieleicht treffen wir uns ja. Soll ich eine Abschleppleine mitbringen?? Gruß Stefan
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Ncah eienr Stidue der Cmabirdge Uinvrestiaet ist es eagl in wlehcer Reiehnfogle die Bchustebaen in Woeretrn vokrmomen. Es ist nur withcig, dsas der ertse und lettze Bchusatbe an der ricthgien Stiele snid. Der Rset knan total falcsh sein und men knan es onhe Porbelme leesn. |
#82
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Solche Situationen braucht kein Mensch. Ich bin dankbar für solche Berichte, weil sie sensibilisieren für mögliche Schäden und hilfreiche Lösungsansätze in ähnlichen Fällen liefern. Danke also für den ehrlichen Bericht.
Gut, das ihr das in den Griff bekommen habt und die nötigen Hilfsmittel an Bord hattet. Das hätte ins Auge gehen können. Jetzt bin ich natürlich auch auf die Auflösung gespannt. Ich habe das aber richtig verstanden, dass die erst ausgefallene Stb-Maschine nachher wieder lief?
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland |
#83
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Ok, will Euch ja auch nicht zu sehr auf die Folter spannen:
Wir haben dann im Yachthafen Schweich fest gemacht und nochmal alle 4 Motorraum Teakholz-Deckel geöffnet. Dann konnte man ganz klar erkennen, dass Wasser aus der Bb-Maschine beim Seewasser-Grobfilter austrat. Ich öffnete den Schraubverschluss bei beiden Grobwasser-Filtern (Siebe) und stellte fest, dass beim Bb-Sieb oben ein Dichtungsring fehlte - der beim Stb-Sieb vorhanden war. Ein kurzer Tausch des Dichtungsrings auf das Bb-Sieb zeigte, dass jetzt kein Wasser mehr austrat (dieser Dichtungsring hat wohl tatsächlich eine sinnvolle Funktion ). Wo und wann ich diesen Dichtungsring verloren habe, kann ich nur mutmaßen. Ich habe mir angewöhnt, diese Siebe vor jeder Tagesetappe zu öffenen, auf Schweb- oder andere Stoffe zu prüfen und ggf. zu reinigen. In Metz lag der diesbezügliche Wasserhahn über dem "Bach". Gut möglich, dass mir dabei dieser Ring abhanden kam - bemerkt hatte ich es jedenfalls nicht. Was für eine wirklich saudumme Geschichte. Ein echtes "Klein"-Teil (VP Originalpreis: 30,- EUR) hätte u.U. - bei noch unaufmerksamerer Bedienung - das ganze Boot in Gefahr bringen können. Erste Versuche, den Schraubdeckel dieses Siebbehälters mit Schrumpf-Dichtband abzudichten, verliefen nicht erfolgreich. Deshalb, und weil man diesen Schraubverschluss ja auch in Zukunft regelmäßig öffnen können soll, habe ich bei Kreusch die Original-Dichtung bestellt. Nach einer ersten Fehl-Lieferung wg. Fehlbestellung kam das Teil mittlerweile an und jetzt funzt alles wieder ordnungsgemäß. Bleibt noch die Frage von Stefan nach der Motorraum-Bilgenpumpe: Ja Stefan, die gibt es und die ist sogar recht leistungsfähig. Mit einem normalen Gartenwasserschlauch schafft man es nicht, den Motorraum dauerhaft und über das Schwimmerschalter-Gehäuse hinaus zu fluten. Das zumindest hatte ich bereits ausprobiert, als der Dampfer in Bad Salzufflen noch auf dem Trockenen stand. Jetzt war sie aber ausgefallen, beim Nachsehen bemerkte ich, dass die dazugehörige Sicherung raus gesprungen war. Das spricht für eine Überlastung. Im teil-gefluteten Motorraum schwamm dann auch eine ziemlich eklige Brühe. Zum Glück keinerlei Öl-Anteile. Dafür unzählige schwarze Krümel von der Motorraum-Ausschäumung (nach 20 Jahren wird das Zeug halt auch mal spröde und löst sich offenbar in Wasser von der Wand ab. Beim Versuch, diese Masse aus der untersten Bilge zu entfernen, erwischte ich mit meinem Greifarm unzählige Papier-Stücke. Ein weiteres Rätsel, wie diese Papierstücke in den Motorraum gekommen sein könnten. Eine Möglichkeit wäre, dass eine der Trocken-Salzgranulat-Packungen zur Aufnahme von Luftfeuchtigkeit, die ich über Winter im Motorraum platziert hatte, irgendwo runter gefallen war und sich jetzt in den Fluten aufgelöst hatte. Diese Packungen sind in Papier eingeschweißt. Ich habe jedenfalls mit dem Greifarm gründlich geangelt und denke, dass ich ziemlich alle Papierschnipsel entfernen konnte (wirklich dort runter kriechen kann man nämlich nicht - einfach zu eng.....). Um alles zu prüfen, habe ich dann die Schäuche an meiner Bohrmaschinen-Vorsatz-Pumpe getauscht und diesen Abschnitt der Motorraumbilge, wo die Lenzpumpe sitzt, ordentlich mit Moselwasser geflutet. Resultat dieses System-Tests: 1. Die Pumpe/der Schwimmerschalter funktionieren. Die Pumpe mußte zunächst deaktiviert werden, um einen entsprechenden Wasserstand zu erzeugen. Danach war das Zeug aber ratz fatz wieder draußen. 2. Die Isolier-Granulatkrümel schwimmen oben und können somit nicht die Pumpe belasten. Denn bevor die obere Schwarz-Schicht abgepumpt würde, schaltet der Schwimmerschalter bereits ab - etwas Flüssigkeit bleibt also immer unten drin stehen. Insofern alles paletti und im nachhinein plausibel. Und wirklich gut, dass diese Aneinanderreihung von "kleinen Dummheiten", die in einer richtigen Katastrophe hätten enden können, am Ende doch glimpflich ausgegangen sind.... Eigentlich hätten wir mit der neuen Original-VP-Dichtung dann also unsere Reise, die jetzt ja auch zugleich unsere Rückreise ist, munter fortsetzen können. Allein, es kam wieder einmal ganz anders.... Nach 300 Meter erleichtertem Fahren auf der Mosel vorm alten Zollturm und unter der Schweicher Brücke durch hatte ich am Bb-Antrieb sehr starke Vibrationen - das kannte ich so gar nicht. Motor ausgekuppelt lief problemlos, aber eingekuppelt zitterten wir echt gewaltig. Also, gleich wieder umgekehrt und an den mittlerweile vertraute Liegeplatz zurück. Mein spontaner Gedanke, dass das Fluten des Motorraums vielleicht doch weitergehende Schäden angerichtet haben könnte, wurde durch einen versierten Boots-Freund am Telefon dann aber entkräftet. Er meinte zu recht, dass der Antrieb hinten im Wasser ja wohl kaum durch Wasser im Motorraum in Mitleidenschaft gezogen worden sein könnte. Er schlug mir stattdessen vor, mal an den Antrieb zu tauchen.... Brrrrrrr... 17° C - da bringen mich keine 10 Pferde und auch keine 20 Jungfrauen ins Kalte Nass. Stattdessen habe ich meine WLAN-Endoskope-IP68-5-Meter-Schwanenhalskamera (https://www.amazon.de/dp/B0721M9VML/..._dPEHDbZSS4ENA (PaidLink)) aktiviert und hinten an die Schraube manovriert..... das Bildchen ist hier angehängt..... wo habe ich mir das nur eingefangen.... Jetzt warten wir auf den Slip-Hubwagen der Fa. Kreusch, um den Störenfried zu entfernen..... Mal sehen, wann wir dann wirklich weiter kommen..... Soweit mal für den Augenblick..... und allen BF-Freunden heute nochmal ein richtig schönes Spätsommer-September-Wochenende !!!!! Lg, Saint-Ex Gesendet von meinem SM-T835 mit Tapatalk
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Oh man, so ein Mist. Ich wünsche Euch alles Gute und drück die Daumen das es bald weiter geht!
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Gruß Matze |
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So, das Foto ist schon wieder gelöscht … Ein großes Missverständnis …
Trotzdem ein erheblicher Schaden … Aber davon später … Wir liegen immer noch in Schweich und warten … LG, Saint Ex Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk
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#86
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Ja Stefan, mach mal... kann ja nix schaden...
Wir schwimmen und fahren wieder.. Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk
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Zitat:
Morgen geht's weiter.... Lg, Saint-Ex Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk
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Na Gott sei Dank gehts weiter, aber was war denn nun der Übeltäter......
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Gruß Rolf |
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Zitat:
Also, was sich auf dem Endoskop-Kamera-Foto als etwas um den Prop Gewickeltes abzeichnete, war in Wirklichkeit die völlig korrekt montierte Spiralfeder meiner Rudder-Safe-Ruderblätter..... wie peinlich.... (ist gar nicht so einfach, mit der Endoskop-Kamera an die richtige Stelle hin zu kommen und ein korrektes Bildchen zu knipsen...). das diesbezügliche Endoskop-Bildchen habe ich natürlich sofort gelöscht.... gab ja schon an anderer Stelle genug Hähme..... muß man ja nicht noch weiter füttern.... Heute Vormittag dann also per Hub-Slipwagen raus aus dem Wasser. Was wir dann tatsächlich vorfanden: Zwei erheblich beschädigte DP-Propeller am Bb-Antrieb. Ein Propellerblatt war an der Wurzel abgebrochen, ein anderes umgeknickt wie ein umgeklapptes Dackel-Ohrläppchen (siehe Bildchen). Tatsächlich waren wir ja am Tag zuvor zunächst ohne Probleme aus dem Hafen Schweich ausgelaufen mit Ziel Bernkastel-Kues. Kurz nach Unterqueren der Schweicher Autobrücke hatte ich dann erstmals wieder richtig Gas gegeben - wollte prüfen, ob der Dampfer wieder richtig Volllast fahren kann.... Kurz nach dem Hochschieben der beiden Hebel gab es einen dumpfen Ruck..... dachte, es hinge irgendwie mit dem Getriebe zusammen.... und dachte mir zunächst nichts weiter dabei. Jetzt ist wohl klar, dass uns da irgend etwas zwischen die Wasser-Hexler gekommen sein muß. Denn ohne grobe Gewalt wäre wohl kaum ein Propeller-Blatt abgebrochen und ein zweites um mehr fast 180° umgebogen worden...... Zum Glück hatte ich vom Vorbesitzer einen Ersatz-DP-Satz käuflich erworben..... Der konnte von einem Mitarbeiter der Fa. Kreusch Wassersport in kürzester Zeit getauscht werden. Soweit diese - wirklich fast schon surreale - Geschichte über unsere Unwucht am Bb-Antrieb - nach den Ereignissen der letzten Tage (wenn die Kühlwassersieb-Dichtung nicht verloren gegangen wäre ...... hätte es auch diese Störung so wohl kaum geben.... . Nach dann 47 wunderschönen Mosel-Km (Bildchen) und zwei Schleusen (jeweils mit dem CH-Kreuzfahrtschiff VICKING IDI im Kielwasser geschleust und gefahren) haben wir dann heute am frühen Abend den schönen Yachthafen Bernkastel-Kues erreicht..... (siehe Bildchen). Morgen soll es weiter gehen Richtung Mündung.....
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Werde wohl auf mein eigenes Ruddersafe dann mal ein schärferes Auge richten. Aber weiterhin stress-und problemlose Heimfahrt.
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Gruß Rolf |
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Zitat:
Rudder-Safe ist bei mir absolut in Ordnung - und möchte ich auch auf keinen Fall missen.....
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Zitat:
Zum Glück bist du ja jetzt wieder unterwegs im Gegensatz zu mir, denn ich habe heute meinen Bootsschlüssel auf der Tanke verloren und bin unverrichteter Dinge wieder aus Treis- Kaden abgezogen und jetzt wieder zu Hause den Zweitschlüssel suchen. Aber wir hatten mit 6 Personen einen schönen Abend in der Innenstadt beim Pizza-Italieäner. Schade das du es bis zu uns nicht mehr geschafft hast. Morgen dann ein neuer Anlauf mit Ersatzschlüssel. Ich hoffe wir sehen uns in Cochem. Gute Nacht. Gruß Stefan
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Ncah eienr Stidue der Cmabirdge Uinvrestiaet ist es eagl in wlehcer Reiehnfogle die Bchustebaen in Woeretrn vokrmomen. Es ist nur withcig, dsas der ertse und lettze Bchusatbe an der ricthgien Stiele snid. Der Rset knan total falcsh sein und men knan es onhe Porbelme leesn. Geändert von Robby19Feet (22.09.2019 um 00:39 Uhr)
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#93
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@Saint-Ex Als wir Samstag morgens aus Schweich ausgelaufen sind, lagst Du an der Sliprampe. An Bord habe ich niemanden gesehen, nur der große Plotter oben an Deck war an. Du lagst da 4 Boote neben uns, die erste Linssen von der Slipstelle aus.
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#94
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Hallo Sait-Ex,
ich lese deine Berichte gerne und fiebere immer mit, aber ich bin etwas verwirrt. Du spülst jeden Tag die Grobfilter ?!? Das mache ich einmal in der Saison, außer ich bin in extrem vergrasten Gewässer unterwegs. Aber wenn ich einen Drehzahleinbruch auf einer Maschine habe, prüfe ich das (auf freien Gewässer treiben lassen, auf einem Kanal rechts ran). Ich bin echt verwirrt das du ohne das Maschinenproblem abzuklären weiter gefahren bist, sonst wäre dir der Wassereinbruch bedeutend früher aufgefallen. Ich hoffe für dich das keine hohe Rechnung für den Feuerwehreinsatz kommt bzw. das die Versicherung zahlt. Den Propeller und die Krankosten zahlt die Versicherung ohne Probleme.
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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Auch Euch eine GUTE FAHRT !!!
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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Danke Emotion für Deine klugen Fragen! Freut mich, wenn Du hier gerne mitliest. Und mit Deinen Fragen triffst Du natürlich voll ins Schwarze! Hier meine Antworten: 1. Reaktion auf Nachlassen der Motorleistung/-drehzahl: Mit der Stb-Maschine gab's schon seit geraumer Zeit hin und wieder Probleme, nicht - gleich - die volle Drehzahl abrufen zu können. Hat wahrscheinlich etwas mit dem Turbo zu tun. Nachdem ein VP-Meister deshalb mal durch das Luftfiltergehäuse hindurch am (Turbo-) Rad gedreht hatte, ging's dann wieder. Jetzt braucht diese Stb-Maschine immer noch etwas länger, bis der Tubo bei Vollgas richtig aus dem Keller kommt. Geht mal schneller, mal dauert's etwas länger. Deshalb habe ich dem anfänglichen Leistungseinbruch zunächst keine all zu große Bedeutung beigemessen, weil ich die Ursache eben genau in dieser Richtung vermutete. Als dann nach der Schleuse Grevenmacher (Mosel-Km 213) ein von mir sog. Notlauf (nur noch 400 rpm) einsetze, wurde ich natürlich sehr mißtrauisch und "alerted". Allein, es war schon recht duster (20:10 Uhr), einfach so in der Mosel treiben wollte ich dann auch nicht . Es gab aber dann sofort eine Planänderung, das Ziel Konz (Mosel-Km 200) nicht mehr anzusteuern, sondern im nächsten Ort Wasserbillig (Mosel-Km 206) nach einer Anlegemöglichkeit zu suchen. Insofern gab es ab dann ein klares Problembewußtsein. Als die Stb-Maschine dann ganz abstarb, war mir klar, dass ich SOFORT handeln mußte. Deshalb dann das Ankermanöver bei Km 207,7 ausserhalb der Fahrrinne mit den bereits ausführlich beschriebenen Erkenntnissen und Folgen. 2. Spülen der Kühlwasser-Grobfilter Regelmäßiger "Technischer Dienst vor, während und nach der Benutzung" lautete das damals beim BUND, das habe ich mir gut eingeprägt. Ich gehe grundsätzlich an jedem Fahr-Tag vor dem Start eine immaginäre Checkliste durch: 4 von 5 Bilgen auf Trockenheit etc. prüfen; 2 x Motorölstand prüfen, ggf. nachfüllen; 2 x Kühlmittelstand innerer Kreislauf prüfen, ggf. nachfüllen, 2 x Hydraulikflüssigkeitsstand Powertrimms prüfen, 2 x Sichtkontrolle Grobsieb Kühlwasser, ggf. säubern; 2 x Sichtkontrolle Diesel-Vorfilter (wurde jetzt erstmals gereinigt). Dass ich auch die Kühlwasser-Grobsiebe nur reinige, wenn ich dort etwas vorfinde, ist natürlich logisch (ich fülle ja auch nur dann Motoröl oder Kühlmittel nach, wenn etwas fehlt ). Aber tatsächlich war das seit Juni bereits wiederholt erforderlich, einmal hatte ich im Sieb eine regelrechte Klein-Muschel-Kolonie, in Metz viel Gemüse..... Diese Checkliste war ich bisher seit Wasserung des Bootes am 01.06. an jedem (!) Fahrtag vor Fahrtbeginn durchgeganben - bis auf, ja, bis auf eben diesen einen Tag, an dem dann abends die Motorraumbilge gut mit Wasser befüllt war. Das bringt mich jetzt natürlich dazu, noch strenger und ausnahmslos an dieser Checkliste fest zu halten. Offenbar schlägt das Schicksal genau dann zu, wenn man EINMAL nachlässig ist (hatte ja bisher meist nix Gravierendes festgestellt ....). Ist halt schon immer etwas aufwändig und kraftzehrend, jedes Mal alle vier ca. 18 Kg-schweren Teakholz-Motorraumdeckel hoch zu nehmen und irgendwo auf dem Achterdeck zu platzieren, um die Checks durchzuführen. Das Teakholz-Sitzmobiliar dortselbst muß dann auch immer hin und her bewegt werden.... Und leider müssen bei meinem Boot pro Maschine stets zwei Deckel geöffnet werden, um überall dran zu kommen (ich denke schon über den Einbau von Gasdruckhebern in Verbindung mit Scharnieren nach - dürfte aber keine einfache Installation werden....). 3. Regressforderungen für die Feuerwehr Den Schaden hatte ich noch in der Nacht per eMail an meine Versicherung gemeldet. Die haben auch sofort reagiert. Allein, der Vertreter der Luxembourger Wasser- und Schifffahrtsverwaltung hat mir versichert, dass es für den Feuerwehreinsatz oder andere Leistungen keine Rechnung geben wird - er sei selbst auch Mitglied eben genau der alarmierten freiwilligen Feuerwehr von Mertert, wo wir dann in dieser Nacht lagen. Insofern ist diesbezüglich mit keinen Kosten mehr zu rechnen. Aber selbst wenn, wäre ich dagegen versichert gewesen. 4. Defekte Propeller Ja, die Schadensregulierung wurde durch die Versicherung bereits zugesagt. Muß jetzt nur noch exakt inspiziert werden.... Termine sind bereits vereinbart. Eilt ja nicht so sehr, denn mit dem vorhandenen Ersatz-Propeller kann die Reise erst mal fortgesetzt werden. 5. Allgemeine Anmerkung meinerseits: Ich finde es absolut toll, dass meine Berichte hier Aufmerksamkeit erfahren - und der eine oder andere ganz ausdrücklich "mit lebt" und "mit leidet". Damit hatte ich vorher gar nicht so gerechnet. Und das freut mich wirklich sehr!!! Auf klare Fragen von mir um Einschätzung oder Rat (z.B.: möglicher undichter Durchbruch-Geber in Bilge Nr. 3), gab es tolle und wertvolle Beiträge, die absolut hilfreich und weiterführend waren. Die hier aber auch immer wieder erlebte Hähme und vermeintliche Besserwisserei geht mir allerdings doch ein wenig auf den Zeiger. Man kann dann ja auch immer noch mitverfolgen, wer dazu seine DANKE setzt. Ist natürlich völlig ok und innerhalb der Forums-Regeln. Aber Sinn und Zweck solcher "Klugheits-Beiträge" kann ich darin nicht erkennen. Rückfragen sind natürlich immer absolut ok - und werden von mir gerne beantwortet. Ich bin mir auch absolut sicher, dass ALLEN, die mit Booten unterwegs sind (bei mir waren das alleine in diesem Jahr mit neu erworbenem Boot mittlerweile über 1.000 Km Kanal- und Flußfahrt), irgendwo oder irgendwann auch Nachlässigkeiten oder sogar leichtfertige Fehler unterlaufen. Kein Mensch ist perfekt, weder echte Profis (sonst gäbe es weder in der professionellen Luftfahrt noch in der professionellen Schifffahrt immer wieder auch große Katastrophen - von den kleineren hört man ja meist nur durch Zufall) noch semi-professionelle Amateure, geschweige denn "richtige" Amateure - wie ich einer bin...... Hier dann aber mit der Inbrunst von Unfehlbarkeit oder einer "Wie-kann-er-das-so-machen"-Haltung meine Bilder oder Beiträge zu sezieren, vergällt einem die Laune am munteren Schreiben erheblich. Wollt Ihr das wirklich ???? Vielleicht gibt es auch deshalb hier so wenige wirklich authentische Berichte. Nicht jeder möchte ja in dieser Form vorgeführt werden.... Ich denke, dass das Booteforum - wie auch viele andere Neigungs-Foren - gerade davon lebt, dass sich ein paar Leute hinsetzen und die Mühe machen, etwas, das sie tun und erleben, möglichst authentisch aufzuschreiben und mit ein paar Bildchen zu illustrieren - möglichst so, wie es tatsächlich geschieht, und nicht, wie man denken könnte, dass es geschehen SOLLTE. Auch ich tue das gerne, das macht mir Spaß. Aber auf bräsige "Salzbuckel", die so tun, als hätten sie ihre Weisheit bereits mit der Muttermilch aufgenommen, könnte ich wirklich gut verzichten. Dann lass ich das lieber mit dem Schreiben und erzähle meinen Freunden, was ich erlebe.... Soweit mal dieser etwas persönlichere Beitrag zu meinen kumulierten Erfahrungen mit hier gut dosiert eingestreuten Hähme-Beiträgen..... Jetzt trinke ich eines der letzten Kölsch-Biere, die noch in meinem Proviant lagern....
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou) Geändert von Saint-Ex (24.09.2019 um 00:07 Uhr)
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#97
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Ich kann genau nachvollziehen, was der Grund Deiner Verärgerung ist, aber gerade deswegen bin ich sehr dankbar, dass Du ehrlich und ausführlich Deine Erfahrungen hier teilst. Zum Einen, weil es vermeintlichen Anfängern eine Hilfe sein kann und zum Zweiten, weil man sich hier und da wieder erkennt
Ich wünsche weiterhin eine störungsfreie Fahrt Doch, ich
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Grüße aus dem wilden Süden Pedro Intelligenz ist am gerechtesten verteilt, jeder denkt er hat genug davon. |
#98
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Ich finde es toll was du so schreibst, mach bitte weiter, vielleicht kommen noch einige Beiträge über verschiedene Fahrten dazu und mach dir keine Gedanken über die Miesepeter, die meisten davon fahren ihr Boot nur von dem Liegeplatz zur nächsten Aue und Abends wieder zurück bzw. in ihrem Urlaub mal zwei bis drei Wochen aber auch nur von dem Liegeplatz zu Bucht und das Tag für Tag, das nennen sie dann Boot fahren, die wenigsten haben in ihre Bootszeit schon mal eine Schleuse von innen gesehen und das nennen sie dann Boot fahren
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#99
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Hallo Saint-Ex,
hast du schon mal darüber nach gedacht eine Wifi Kamera in deinem Motorraum zu installieren https://www.ebay.de/itm/IR-Wifi-Funk...sAAOSwPUVdLyNR (PaidLink) Dann könntest du jederzeit die Lage checken, kenne mehrere aus dem Forum die das bei ihren Mobos umgesetzt haben.
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#100
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Genau. Und dafür ist es natürlich wichtig, immer wieder und wieder zu erwähnen, dass die Motorraumdeckel aus TEAKHOLZ sind und dass jedes Mal Möbel aus TEAKHOLZ beiseite geräumt werden müssen. Das macht jemanden wie mich, dessen Motorraumdeckel aus Mahagoni sind - aus TEAKHOLZ sind bei mir nur die Decks, Gangbords und Gasflaschenkastendeckel sowie der Deckel zum Keller - nämlich total neidisch ...
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