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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #76  
Alt 30.12.2008, 20:26
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Wir fuhren letztes Jahr Ende März mit dem Segler von Heiligenhafen nach Laboe.
Bei traumhaftem Sonnenuntergang standen wir kurz vor der Förde und kamen bei stockfinsterer Nacht bei Laboe an - die Mitsegler waren schier begeistert von der Nachtsicht mit dem Fernglas - an jeder Ecke blinkte oder leuchtete es. Selbst die Gesichter der Besatzungen auf den Brücken der vorbeifahrenden Schiffe waren zu sehen.

Der Hafen von Laboe war dann lediglich durch einen brennenden Kutter beleuchtet (wurde so häufig gelöscht, daß er am Ende absoff), so daß wir dann nach Schilksee ausgewichen sind. Dort waren gegen 23 Uhr schon alle Küchen zu - in den einschlägigen Lokalen bekamen die Mädels nicht einmal eine Stulle auf die Kette!

Gruß
Stefan
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  #77  
Alt 30.12.2008, 20:33
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Zitat:
Zitat von Oudee Beitrag anzeigen
du solltest mal die Marke wechseln, gibt es seit mindestens 25 Jahren
Bei welchem Auto kann man denn alle Instrumente außer dem Tacho abschalten? Ganz abdimmen ist Standard, logo.
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gregor

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  #78  
Alt 30.12.2008, 20:45
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Zitat:
Zitat von Dicke Lippe Beitrag anzeigen
Bei welchem Auto kann man denn alle Instrumente außer dem Tacho abschalten? Ganz abdimmen ist Standard, logo.
SAAB hatte das vor 15 Jahren schon

nennt sich
night panel
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Und auf vorgeschriebnen Bahnen
Zieht die Menge durch die Flur;
Den entrollten Lügenfahnen
Folgen alle. – Schafsnatur!
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  #79  
Alt 30.12.2008, 20:47
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Zitat:
Zitat von ramsey Beitrag anzeigen
Lifebelt ist extrem wichtig, auch für das eigene Gefühl. Leider ist nie sicher, dass die sanfte mondhelle Nacht auch so bleibt. Wenn man dann nach vorne turnen muss, um das Segel zu wechseln, dann fühlt man sich verdammt klein und die See ist so schwarz.
Dazu auch noch etwas, woran manche nicht denken:
Ein in viele Meilen passierender Frachter verursacht manchmal, gerade bei sonst stillem ruhigen Wasser, eine recht beachtliche Welle. Tagsüber sieht man sie kommen, nachts nicht. Die kann einem schon ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen, gerade wenn man nicht mit ihr rechnet, also noch ein Grund mehr eingepickt zu sein!
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  #80  
Alt 30.12.2008, 20:49
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Nicht nach jemand denkt, ich möchte hier stören
bisher hatten wir das Thema

Nachtfahrten auf See

ich fand es lesenswert, warum soll
jetzt ein anderes Thema hier diskutiert
werden

Gruß
UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will,
sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
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  #81  
Alt 30.12.2008, 20:54
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Zitat:
Zitat von Cooky-Crew Beitrag anzeigen
Nicht nach jemand denkt, ich möchte hier stören
bisher hatten wir das Thema

Nachtfahrten auf See

ich fand es lesenswert, warum soll
jetzt ein anderes Thema hier diskutiert
werden

Gruß
UWE
Ist kein gaaanz anderes Thema Uwe. Autotechnik und Boottechnik sind einigermaßen auf diesem Gebiet vergleichbar. (Viele von uns haben nachts mehr Erfahrungen im Auto als auf dem Boot.) Ich werde bei einer Neuverkabelung meiner Instrumente auf dem Boot a) auf rote Beleuchtung achten/umstellen und b) die Beleuchtung mittels einzelner (mini-) Schalter direkt am Instrument selektierbar machen, gerade weil ich das für sehr sinnvoll erachte.
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gregor

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  #82  
Alt 30.12.2008, 20:59
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Zitat:
Zitat von Dicke Lippe Beitrag anzeigen
Bei welchem Auto kann man denn alle Instrumente außer dem Tacho abschalten? Ganz abdimmen ist Standard, logo.
Zitat:
Zitat von el toro Beitrag anzeigen
SAAB hatte das vor 15 Jahren schon

nennt sich
night panel
Zitat:
Zitat von Dicke Lippe Beitrag anzeigen
Ist kein gaaanz anderes Thema Uwe. Autotechnik und Boottechnik sind einigermaßen auf diesem Gebiet vergleichbar.
........
Stimmt, ich habe nicht richtig geschaltet oder abgedimmt

Gruß
UWE
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  #83  
Alt 30.12.2008, 21:00
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Standard Nachtfahrt auf dem Bodensee

Hallo,

auch ich bin ja noch relativer Neuling und hab diesen Sommer meine erste Nachtfahrt gemacht.

War am Bodensee, und nur ein paar Kilometer.
War aber trotzdem eindrucksvoll!

Wir hatten in Überlingen ein WM Spiel angeschaut (Deutschland Türkei, Ihr erinnert Euch? ) und danach auf der Promenande noch ein wenig gefeiert. (Ich mit Cola, mein Mitfahrer und noch ein paar andere mit Sekt.)

Ein paar Mädels hatten noch gefragt ob wir sie mitnehehmen würden.Die wollten aber in die andere Richtung und da ich verheiratet (und brav) bin hab ich aber abgelehnt. Das war auch gut so!

Denn als wir dann irgendwann nach Miternacht zurück gefahren sind wurde mir schlagartig klar wie wichtig die ganze Lichterführung ist! (War bis dato eher etwas nerviger "Lernstoff" für die Prüfungen gewesen!)
Und wie wichtig es ist, dass man weiß wo man fährt!
(Für den Bodensee gibt es ein gutes Hafenhandbuch ("Leg an") dort wird auch beschrieben wie die Hafeneinfahrten bei Nacht beleuchtet sind ...)

Ich bin relativ langsam gefahren, gesehen hab ich aber nicht wirklich was!
(Der Himmel war wolkenverhangen, ansonsten war es klar)

Die anderen Boote erkennt man ganz gut, in der Gegend gibt es nur eine (unbeleuchtete) Tonne da hab ich ordentlich Abstand gehalten und ansonsten bin ich mit ordentlich Abstand zum Ufer nach GPS gefahren und hab dabei in die Dunkelheit vor mir geschaut!

Erlicherweise muß ich zugeben dass es mir schon etwas mulmig wurde da ich vor dem Bug echt gar nichts sehen konnte (hab nur die normale BSH-Beleuchtung, kein Scheinwerfer etc.) und da kommen einem schon so die Gedanken: Was ist wenn da jetzt einer ohne Beleuchtung unterwegs ist ???

Richtig froh war ich dann als ich "unseren" Hafen gesehen hab, die Hafeneinfahrt ordentlich mit einem Strahler beleuchtet ...
Ab da gings dann "per Auge", allerdings verschätzt man sich da schon (also ich zumindest) als ich dran ging meine Fender raus zu hängen und die Leinen klar zu machen waren wir doch schon deutlich näher als ich gedacht hatte!

Und was ist (für mich) die Moral von der Geschichte?
1. Lichter sind wichtig, auch ein Ankerlicht!!!!
2. Ich fahr Nachts nur dort wo ich mich auskenne!

Anbei noch ein Bild kurz vor dem Losfahren in Überlingen!
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  #84  
Alt 30.12.2008, 21:01
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Zitat:
Zitat von VirginWood Beitrag anzeigen
Dazu auch noch etwas, woran manche nicht denken:
Ein in viele Meilen passierender Frachter verursacht manchmal, gerade bei sonst stillem ruhigen Wasser, eine recht beachtliche Welle. Tagsüber sieht man sie kommen, nachts nicht. Die kann einem schon ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen, gerade wenn man nicht mit ihr rechnet, also noch ein Grund mehr eingepickt zu sein!

Einhand sollte man sich doch immer einpicken. Auch bei Tage. Laß andere lächeln aber die Geschichte geht 200 x gut und beim 201x machste nen Satz in Bach. Muß ein Alptraum sein, wenn man im teich schwimmt und der Kutter haut ab.
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Gruß Gunnar

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  #85  
Alt 30.12.2008, 21:42
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Zitat:
Zitat von VirginWood Beitrag anzeigen
Diese Wache gibt es normalerweise nicht auf See, der Grund dafür ist, das man nicht jeden Tag die "Hundewache" (von Mitternacht bis 04:00Uhr) hat.
Ein 24 Std. Wachplan sieht so aus:

20:00 - 00:00 A
00:00 - 04:00 B
04:00 - 06:00 A
06:00 - 08:00 B
08:00 - 12:00 A
12:00 - 16:00 B
16:00 - 20:00 A

20:00 - 00:00 B
usw.

So kommt jeder mal zur Hundewache und jeder kann min. 4 Std nachts schlafen
Moin,
ist bekannt, aber meine Frau liebt das nun gar nicht. Die mag Ihre 00 -04 Uhr Wache eben sehr, dann kann Sie früh schlafen gehen und ich gehe lieber eher spät in die Falle. Und immer alle vier Stunden wechseln geht ansonsten prima. Deswegen haben wir uns vom Standard-Schema getrennt. Wieder mal: jeder so wie er mag.
gruesse
Hanse
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  #86  
Alt 30.12.2008, 21:42
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Boot: mir langen die Probefahrten! ;-)
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Zitat:
Zitat von Start_Driver Beitrag anzeigen
Erlicherweise muß ich zugeben dass es mir schon etwas mulmig wurde da ich vor dem Bug echt gar nichts sehen konnte (hab nur die normale BSH-Beleuchtung, kein Scheinwerfer etc.) und da kommen einem schon so die Gedanken: Was ist wenn da jetzt einer ohne Beleuchtung unterwegs ist ???

So beschissen wie dein Dampferlicht aufm Vordeck sitzt....

wärst du wahrscheinlich ohne Beleuchtung besser gefahren.....

Nachts, beim suchen hab ich aufm Rettungsboot das Toplicht immer ausgemacht...

Gab ne vieeeeel besser Sicht!
__________________
MFG René

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  #87  
Alt 30.12.2008, 21:53
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Nachtfahrten haben schon was für sich, aber so ganz wohl ist mir dabei manchmal nicht...Hab mal in HR eine Nachtfahrt 25sm leider bei Neumond, teilweise Nebel und Seegang 3 hinter mir....ich war froh als ich heil daheim war. Ohne Kartenplotter hätte ich mich das nicht getraut muß ich gestehen.
Bei guten Wetterverhältnissen und auch noch Vollmond macht das ganze schon mehr Spaß, jedoch bleibt immer das ungute Gefühl ein unbeleuchtetes Fischerboot könnte plötzlich vor einem stehen, dies ist mir auch schon passiert und sorgt für Nervenkitzel
__________________
Gruß Jörg
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  #88  
Alt 30.12.2008, 22:13
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Liebertee Liebertee ist gerade online
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Lange verschüttetes Wissen um Lichterführung, Vorfahrt und son Zeugs kam bei mir mal schlagartig wieder zum Vorschein, als wir mal Nachts unter Segeln mit ordentlich Speed von S aus in den Öresund rein sind, wir wollten nach Malmö und waren spät dran.

War nur leider zu Zeiten des Brückenbaus, sprich haufenweise verlegte Fahrwasser, diverse verankerte Arbeitsgeräte, Fähren von allen Seiten, Dampfer von vorn und von hinten.......

Überall nur bunte Lichter, nebeneinander, übereinander, fest, bewegt.....

Zuerst glaubt man, das wäre das absolute Chaos, aber nach einer Weile bekommt man es auseinandersortiert, da versteht man dann auch plötzlich, warum das eben noch grüne Licht da an Land jetzt plötzlich rot ist.... ( Fußgängerampel ), oder das man sich nicht nur auf Lichter in etwa ein Meter Höhe konzentrieren sollte, weil die Lichter von einem ansonsten schwarzen Dampfer schnell aufkommend hinter dir sind nun mal in 15 Meter Höhe...

So Sachen halt....

War einer von den Abenden, wo wir uns unseren Anlegerdrink wirklich verdient hatten...

Gruß, Norbert
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  #89  
Alt 30.12.2008, 22:19
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Meine schlimmste Nachtfahrt dauerte nur 30 min:

Zitat:
Zitat von VirginWood Beitrag anzeigen
Gegen 22:00 Uhr fange ich an, meinen Entschluss zu bereuen.

An Schlaf ist nicht zu denken denn der Seegang nimmt ständig zu. Ich mache mir keine
Sorgen, das der Anker nicht hält sondern eher, das mir die Kette die Klampe ausreißt.
Gegen Mitternacht fliege ich dann laut fluchend von meiner provisorischen Koje in der
Plicht. Jetzt muß ich hier raus...die Brandung direkt hinter mir macht mir ernsthafte
Sorgen. Ich setze die Sturmfock damit sich das Schiff etwas stabilisiert. Jetzt muß
Gustav, mein Autopilot zeigen was er kann. Maschine langsam voraus, schnell aufs
Vorschiff gesprintet, Lifebelt eingepickt und die Kette eingeholt. Was hab ich mir
ne elektrische Winde mit Fernbedienung vom Cockpit aus gewünscht! In diesen Minuten
habe ich mehr geflucht als in dem ganzen Monat davor. Den Meter Kette, den ich gerade
mühevoll eingeholt hatte, zog mir in der nächsten Welle die See wieder durch die
Hände zurück. Als ich nahezu direkt über dem Anker war, belegte ich sie, rannte zurück
ins Cockpit und gab Vollgas. Mir egal ob der Anker nicht loskommt, soll er doch die
Klampe rausreißen...ich will hier nur raus. Der Anker dachte aber nicht dran, in Lopud
zu bleiben und als ich endlich merkte, das ich Fahrt voraus machte konnte ich ihn auch
ganz auf holen. Völlig entkräftet sitze ich wieder in der Plicht und steuere in die
Richtung, wo ich die offene See vermute. Jede Welle der mittlerweile mächtigen
Brandung kommt jetzt mit einem großen Hellau über den Bugkorb bis in die Plicht geflogen.


Der Wind und das Meer sind so laut, das ich nicht mal höre, wie sich mein gesamter
Inventare im Boot selbstständig macht. Ich denke nur an die Felsen an Backbord und
Steuerbord und an die Untiefe direkt voraus. Ich kann die Pinne nicht mehr loslassen
weil Gustav nicht mehr klarkommt. Keine Chance zum GPS zu rennen, viel zu eng hier.
Ich hatte zwar vorher nach dem Kurs geschaut aber ob ich noch da bin, wo ich sein
müsste weiß niemand. Erst als an Backbordseite Lichter vom Festland auftauchten wusste
ich, das ich weit genug draußen war und die Untiefe wohl hinter mir liegen muß.
Nach einer halben Stunde wird die See ruhiger weil ich die Landabdeckung von Kolucep
erreicht habe. Mitten im Hafenbecken schmeiße ich den Anker, reiße mir ein Bier auf
und sage mir:"Jörch...Schwein gehabt!"



Zweitschlimmste war diese hier

Zitat:
Zitat von VirginWood Beitrag anzeigen
Gegen 23 Uhr komme ich aus meiner Koje geklettert und löse Ulli an der Pinne ab. 15 min später gibt es einen
lauten Knall. Qualm dringt aus dem Maschinenraum.
Meilenweit vor der Küste, bei 6-7 Bf auf der eiskalten Nordsee mitten in der Nacht kein gutes Gefühl.
Schnell erkennen wir aber, das der Qualm kein Feuer ist sondern verdampfendes Kühlwasser. Ein Schlauch ist
geplatzt. Maschine aus!
Keinen geeigneten Ersatzschlauch dabei, die Maschine ist für diese Etappe zumindest verloren.
Ulli lernt jetzt seine Grenzen kennen. Die Schrauberei im Maschinenraum bekommt seinen Magen nicht.
Nur mit dem Groß kann ich nicht genug Höhe laufen, die Fock muß hoch.
Ulli steuert, die Frischluft kann er jetzt eh gut gebrauchen, und ich krabbel auf allen Vieren aufs Vorschiff.
Ist wie Achterbahn fahren in der Nacht...nur viel nasser!
Recht schwierig in der Nacht bei diesem Seegang die Zeisinge zu lösen zumal man eine Hand für sich braucht
um nicht über die Reeling geschleudert zu werden und in den nächtlichen Kaltwasserbereich der Nordsee zu
fliegen!
Ich habe die Fock fast oben da gibt es den nächsten Schrecken. Nichts geht mehr, weder hoch noch runter!
Bis zum Ende meiner Kräfte habe ich es noch Versucht aber kein Glück gehabt.
Zurück im Cockpit stelle ich fest, das wir mit diesen flatternden Tuch nicht mehr genug Höhe segeln können um der
Küste fern zu bleiben.
Kurze Lagebesprechung.Wie könnte es jetzt weiter gehen? Umdrehen und weiter raus auf die Nordsee wäre ein sicherer
Weg. Aber davon wird die Maschine auch nicht heile und auch die Fock wird nicht freiwillig wieder rauf oder
runter gehen!
Am Horizont sehen wir die Lichter von Juist. Auch Norderney kommt schon bedrohlich näher. Die Windrichtung würde
passen, wir könnten mit der wild flatternen Fock und dem Groß eine Rauschefahrt in den Hafen schaffen...hätten
wir aktuelle Karten! Aber nachdem wir schon in Holland dem Schlick guten Tag gesagt hatten werden wir diesen
Kamikaze Versuch lassen.
Meinen Vorschlag, die Jungs von der DGzRS anzurufen stimmt Ulli sofort zu.
"Bremen Rescue...Bremen Rescue...Bremen Rescue...hier ist die Segelyacht Hexe, over"
Super, unser Funkgerät funktioniert und die Verständigung ist trotz des laut pfeifenden Windes und schlagender Segel
klar und deutlich. Nachdem ich unsere Position und unsere Lage durchgegeben habe meldet leitet mich die nette und ruhige
Dame von Bremen Rescue weiter zum Seenotrettungskreuzer BERNHARD GRUBEN. Die hatten unser Gespräch aber schon
mitgehört und waren bereits unterwegs zu unserer Position.
2700 PS schoben sich mit 23kn gegen die Wellen um mitten in der Nacht zwei mittlerweile recht erschöpfte Segeler
zu holen. Wir sitzen in der Plicht und warten. Die Anspannung ist weg und ich versuche mit meinen eiskalten Fingern
eine Zigarette zu halten.
Am Horizont tauchen Positionslichter auf...manchmal, manchmal sind sie auch wieder weg. Jetzt erkennt man erst, wie hoch
die See schon ist. Plötzlich ist es fast taghell. Der Rettungskreuzer leuchtet mit seinen Suchscheinwerfern die Szenerie
aus. Über Funk bekommen wir weitere Anweisungen. 80 Tonnen Stahl geben uns etwas Windschutz während ich das Großsegel
berge. Nicht schön, aber ich bekomme es wenigstens runter. Die Fock bewegt sich nicht. Nichtmal ums Vorstag schaffe ich
sie zu wickeln. Theoretisch hat man sich oft Gedanken gemacht und es durchgespielt, aber jetzt hier draussen ist es
nicht möglich.
Die Übergabe der Schlepptrosse dagegen klappt sehr gut. Nachdem wir im Schlepp sind rauschen wir mit 7kn Richtung
Norderney. Die Wellen werden in landnähe so hoch das die Logge einen Surf von bis zu 10kn anzeigt.
Ein letztes Manöver dann noch vor der Hafeneinfahrt. Die BERNHARD GRUBEN nimmt uns nun längsseits und schiebt uns sanft
mit der Steuerbordseite an den Schwimmsteg. Geschafft, wir sind froh uns das sieht man uns auch an.



Aber viele viele andere waren einfach nur schön
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  #90  
Alt 30.12.2008, 23:45
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Moin,
liest sich prima, Kerl bin ich froh, nicht dabei gewesen zu sein. Wir haben sicher auch schon heftige Geschichten erlebt, netterweise war Hurrican Ivan tagsüber. Und die Geschichten mit dem Flopperstopper nachts verkneife ich mir mal. Letzenendes wollten wir es ja auch nicht anders, sonst darf man nicht Boot fahren. Trotzdem, Hut ab!
gruesse
Hanse
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  #91  
Alt 31.12.2008, 06:50
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Zitat:
Zitat von VirginWood Beitrag anzeigen
Zweitschlimmste war diese hier
Stimmt, schlimm und interessant zugleich, eine echte Erfahrung halt
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Grüsse Ulli
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  #92  
Alt 31.12.2008, 07:39
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Zitat:
Zitat von VirginWood Beitrag anzeigen
Diese Wache gibt es normalerweise nicht auf See, der Grund dafür ist, das man nicht jeden Tag die "Hundewache" (von Mitternacht bis 04:00Uhr) hat.
Ein 24 Std. Wachplan sieht so aus:

20:00 - 00:00 A
00:00 - 04:00 B
04:00 - 06:00 A
06:00 - 08:00 B
08:00 - 12:00 A
12:00 - 16:00 B
16:00 - 20:00 A

20:00 - 00:00 B
usw.

So kommt jeder mal zur Hundewache und jeder kann min. 4 Std nachts schlafen
Moin, Moin !

OT:

Ich kenne das anders
Datum (Tag) des Auslaufens gerade Zahl - Backbordwache (B) würde um 08:00 h beginnen,
Datum (Tag) ungerade - Steuerbordwache (S) beginnt,
demnach heute (ungerades Datum) :

08:00 - 12:00 S
12:00 - 16:00 B
16:00 - 18:00 S
18:00 - 20:00 B

20:00 - 24:00 S
00:00 - 04:00 B
04:00 - 08:00 S

Jahrelang so gefahren !

OT - Ende.

Nachtfahrten, möglichst bei gutem Wetter, sind einfach nur schön !

Nebel ist nicht ganz sooo schön, aber wenn man gut aufpasst und einen guten Kompass und GPS hat ....

Grüsse

Johnny
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  #93  
Alt 04.01.2009, 16:21
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Volker Volker ist offline
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Na, dann melde ich mich auch mal zu Wort.

Ich bin begeisterter Nachtfahrer (und seit ich Radar habe, macht es auch Iza nichts mehr aus).

Auch kenne ich 'mein' Revier in- und auswendig - zumindest was Leuchtfeuer, Untiefen u.ä. betrifft.

Trotzdem traue ich bei vielen Dingen mir selber nicht: speziell, was Entfernungen und geschätzte/gekoppelte Distanzen und Richtungen betrifft. Zumindest mir spielt da mein eigener Kopf oft Streiche, wenn ich anfange, die Umgebung nach meinen Zielen 'passend' zu machen.
Ich kann mich erinnern, dass ich einmal von Trogir kommend nach HVAR wollte. War noch Dämmerung beim losfahren und natürlich wusste ich ganz genau, dass ich zu dieser gut sichtbaren Insel hin wollte. Naja, die lag zwar um so knappe 10° neben meinem Kurs, aber der Magnetkompass.... Und man kennt ja die Silhouette.... Bei der Strecke über's offene Wasser hatte ich für diesen "Wasserteil" keine Seekarte, um Peilungen einzutragen. Als dann die Leuchtfeuer sichtbar wurden, passte eigentlich keines so richtig auf meine Karten, aber vielleicht habe ich mich ja beim Blitze-zählen getäuscht...
Erst als die Fahrt doch wesentlich zu lange gedauert hat, habe ich mich sehr intensiv um die Karte gekümmert und siehe da: Hvar lag schon achterlich backbord und ich war kurz vor Vis!
Gott war mir das peinlich....
Bei meiner Sturmfahrt im September, als es schon ruhiger wurde und ich Krk ansteuerte, liegen da 5sm davor ein paar Klippen rum. Dachte, die lägen weit Bb von mir, schaltete aber trotzdem das Radar ein und siehe da: ich fuhr genau drauf zu!
Also ich zumindest traue nie komplett meinen eigenen Selbsttäuschungen!

Weiterer Punkt sind die vielen kleinen Fischer und Angler, die umindest in HR zu Dutzenden vor den Hafeneinfahrten liegen, meistens sehr schlecht oder gar nicht beleuchtet. Die hast Du oft noch nicht mal im Radar! Dass ich da noch keinen umgenietet habe, wundert mich manchmal wirklich...

Ansonsten gebe ch meinen Vorrednern recht:

so wenig (eigenes) Licht wie möglich!
Rettungsweste an!
Suchscheinwerfer bereitlegen (für in die Segel leuchten)
Rotwein entkorken
Genießen

...und Stimmen höre ich auch regelmäßig

Volker
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Alt 04.01.2009, 17:02
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Zitat:
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Als dann die Leuchtfeuer sichtbar wurden, passte eigentlich keines so richtig auf meine Karten, aber vielleicht habe ich mich ja beim Blitze-zählen getäuscht...
Erst als die Fahrt doch wesentlich zu lange gedauert hat, habe ich mich sehr intensiv um die Karte gekümmert und siehe da...



...und Stimmen höre ich auch regelmäßig

Volker
SY JASNA
Das kenn ich Volker!! - Ging mir genau so bei Nebel von Umag nach Porto Roz.

... und die Stimmen kenne ich auch! Stammen aber sicherlich nicht von "weissen Mäusen" oder vom Genuss von schlechtem Vodka.
Naja, wenn man so angestrengt durch Nacht und Nebel fährt, dann spielen einem halt manchmal die Einbildungen so manchen Streich.

LG Peter
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  #95  
Alt 04.01.2009, 17:23
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Ich höre die Stimmen regelmäßig nachts, wenn ich allein unterwegs bin. Mittlerweile unterhalte ich mich mit denen, dann ist es nicht mehr so unheimlich
Es gibt auch eine wissenschaftliche Erklärung für diese Stimmen, hab es aber leider vergessen :-(
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  #96  
Alt 04.01.2009, 17:32
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Delirium...
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Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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