Boot mit (schwachem) Elektroantrieb (Mehrrumpf oder doch Monohull)

[Bachnagel]

HGallo Peter,

Zitat von Petermännchen

Auch das von dir verlinkte Schiff liegt mit dem Heck im Wasser (so ich das richtig sehe).

Das Heck ist schon im Wasser, das siehst du richtig, aber der Heckspiegel ist nicht im Wasser.
Und du siehst auch richtig, dass dieser Entwurf für eine größere Leistung ausgelegt ist. Aber wenn ich Günter richtig verstehe, will er sein Boot elektrisch antreiben, und da gelten andere Prämissen. Ein Elektroboot soll mit geringer Antriebsleistung dennoch flott unterwegs sein.

Die Entschärfung der "Scheuklappen" kann durch den Einbau von Fenstern geschehen. Sämtliche seitlichen Fenster sind ja mit dieser schwarzen Soße überpinselt. Also kann man auch im Bugbereich seitliche Fenster anbringen, und diese obenso überpinseln, und -voila- kein Unterschied im Entwurf.

Bernhard

[Shearline]

Zitat von Bachnagel

Aber wenn ich Günter richtig verstehe, will er sein Boot elektrisch antreiben, und da gelten andere Prämissen.

Moin Bernhard,

auch wenn Deine Ideen in Punkto Rumpfdesign im Grundsatz richtig sind - ich zweifle immer noch daran, dass sich der ganze Aufwand hier lohnen würde. Es geht ja eher um gemächliches und leises herumschippern in Kanälen, als um den Energieeffizienz-Oskar.

Die Entschärfung der "Scheuklappen" halte ich allerdings für einen wirklich guten Tip. Diese nach vor gezogenen Seitenwände dürften den Sichtbereich vom Steuerstand aus doch erheblich einschränken, was man gerade in engen Wasserstrassen eher nicht haben möchte. Vor allem Steuerbords wäre da ein ziemlich großer toter Winkel.

Designmäßig könnte man, wie Du erwähnst, einfach ein foliertes Fenster (siehe steuerbords in der Skizze) in den Bereich einsetzen, dann würd's kaum auffallen. Oder man lässt den Bogen vorne einfach offen - was auch nicht schlechter aussehen würde (siehe Backbords).

[Petermännchen]

Da ich die Pläne nicht gesehen habe, kann ich konkret nichts anbieten. Das leichteste wäre, die Rümpfe zu verlängern, 6,20 m ist recht kurz. Und zwar im Heckbereich. Der zusätzliche Auftrieb trägt die Akkus, und gleichzeitig kommt der Spiegel aus dem Wasser.

Ich meine, Verbesserungsvorschläge sollten fundiert sein.
Die Akkus werden ungefähr mittig installiert lt. Kohler. Der E-Antrieb ist leichter als ein Verbrenner mit Tank

Das mit der schlechteren Sicht vorn sehe ich auch so.

Gruß

Peter

Wie sieht das Zitat denn aus?

[Shearline]

Hier noch ein gutes Beispiel, wie man bei gleicher Linie einen besseren Sichtbereich realisiert:



Die Kontur bleibt erhalten und das Design wird somit kaum beeinträchtigt.

[Bachnagel]

Hallo Peter,

Zitat von Petermännchen

Der E-Antrieb ist leichter als ein Verbrenner mit Tank

Ja, das stimmt, aber zur Bereitstellung der elektrischen Antriebsenergie werden Solarzellen und Akkus benötigt. Insofern ist das gesamte Antriebssystem bedeutend schwerer.

Zitat von Petermännchen

Wie sieht das Zitat denn aus?

Sieht gut aus, jetzt weiß ich wie das geht.

@Shearline


Gruss
Bernhard

[privatpilot]

Zitat von Bachnagel

Ich meine 2Kw permanent und bis 10Kw kurzzeitig.

Ich würde versuchen, das Eintauchen des Heckspiegels in jedem (statischen) Belastungszustand zu vermeiden. Denn wenn Günter mit 10 Kwh Akkureserve unterwegs sein möchte, dann sind das nochmal etwas über 100 KG Gewicht, wenn er LiFePO4 Zellen nimmt, bei Li-ion etwas mehr als die Hälfte. Kommt noch dazu das Gewicht der Solarzellen. Vorteilhaft bei dieser Einbausituation erscheinen mir klassische Module mit Alurahmen, denn die kann man direkt als Bedachung ausführen. Damit ist der Gewichtsvorteil der halbflexiblen Elemente halbiert. 1 Kw installierte Solarleistung wiegt damit 70 Kg. Somit hat man mit einer solarelektrischen Grundausstattung etwa 200 Kg Zusatzgewicht. Deshalb sind 480 Kg Zuladung deutlich zu niedrig angesetzt. Kommen eben nochmal 3 cm (200/66) dazu.
Nun stell dir vor, du möchtest eine Energiereserve für 2 Tage. Pro Tag Energiereserve 1.5 Zentimeter tiefer im Wasser. Bei Bleigel 4.5 cm.
Das meinte ich.
So ein Boot soll ja auch noch in einigen Jahren Spass machen. Aber wie schon gesagt, verlängern geht ja immer.

Sorry, dass ich so spät geantwortet habe.

Bernhard

Hallo Bernhard,
Da ich auch gerade beim Rumpfbau angekommen bin, würde ich dich bitten eine kleine Skizze anzufertigen.
Den Rumpf plane ich im hinteren Bereich bis zur Wasserlinie hochzuziehen, ober der Wasserlinie dann im rechten Winkel.
Das Problem sind natürlich unterschiedliche Beladungszustände.
Grüße Max

[Heimfried]

Das Thema mit den sichtbehindernden vorgezogenen Seitenwänden ist bereits seit dem 10.02. erledigt. Nachdem der Punkt sowohl im Gespräch mit meiner Frau auftauchte, als auch hier im Forum, habe ich Bernd Kohler auf die Bedenken aufmerksam gemacht und hatte einige Stunden später bereits per E-Mail seine neue Skizze, verbunden mit dem Vorschlag, die Seiten vorn offen auszuführen, also nur den Bogen der Linie vom Dach zum Steven nach vorn zu führen, ihn aber nicht auszufüllen. Ganz ähnlich, wie das von Ingo gepostete Bild das Wassertaxis.

[Shearline]

Na wer sagt's denn.
Dann ist ja alles paletti

[Brummer]

Ja, das mit den Scheuklappen ging garnicht..
Willst du noch was an der Einrichtung ändern ?


Torsten

[Heimfried]

Zitat von Brummer

[...]
Willst du noch was an der Einrichtung ändern ?

Das weiß ich noch nicht, weil ich dem Thema noch keine Aufmerksamkeit gewidmet habe. Außerdem ist dafür in erster Linie die Dame des Hauses zuständig, die mir noch ziemlich sicher mit Änderungswünschen kommen wird. Ich kann dann gegebenenfalls kontruktionsbedingte Einschränkungen dagegenhalten.

Es kann auch gut sein, dass sich der Innenausbau hinschleppt, weil er gestückelt wird. Im Moment haben wir vor, mit dem Boot so früh wie möglich aufs Wasser zu gehen. Also, sobald man sicher damit fahren kann und das Boot selber gegen Wasser und Wetter geschützt ist. Ausbau dann nach und nach außerhalb der Fahrtsaison; was natürlich auch gewisse Nachteile hat, mal sehen, wie es wird.

[Brummer]

Hab mir gerade nochmal die Beschreibung angesehen.
Er gibt mit 20HP 20kn an,
sportlich
36km/h mit 15kw.
Wir bleiben ja darunter.


Zur Praxis, hast du einen Liegeplatz mit leistungsfähigem Stromanschluß ?


Torsten

[Heimfried]

Zitat von Brummer

[...]
Zur Praxis, hast du einen Liegeplatz mit leistungsfähigem Stromanschluß ?

Was soll ich mit 'nem Liegeplatz? Ich muss doch erstmal 15 Jahre bauen!

Wir strecken natürlich schon unsere Fühler aus und ausreichend Landstrom muss dort dann anliegen, das ist klar. Wir müssen aber irgendwie ein Gleichgewicht finden zwischen relativ nahegelegen und teurer und weiter draußen und billiger.

[Brummer]

dann plane doch Solar ein,

wenn die Dame mit dem Vordeck als Sonnenliege zufrieden ist ,
brauchst du ( fast) keinen Landstrom

[Heimfried]

Zitat von Brummer

[...] dann plane doch Solar ein [...]

Ja, das ist Teil des Projekts. Da fehlt mir aber noch sehr viel Information, die ich teilweise sicherlich von dir bekommen kann.

Aber mein gedanklicher Schwerpunkt ist im Moment natürlich bei Holz und Sperrholz, (und Dachdämmung der Werft fertigbasteln) damit ich loslegen kann.

[Petermännchen]

Hallo Heimfried,

wie jetzt: Dachdämmung der Werft..
Hast du deine gotischen Bögen schon fertig?

Gruesse

Peter

[Heimfried]

Zitat von Petermännchen

[...]
wie jetzt: Dachdämmung der Werft..
Hast du deine gotischen Bögen schon fertig?
[...]

Nicht doch, ich habe natürlich mehrere Werfthallen.

Beim Dach geht es jetzt um eine Exgarage, in der aber schon mehr als 20 Jahre kein Auto mehr stand und die ich schon seit 2014 zum Werftlein umbaue. Dort werden aber nur die Rümpfe nacheinander auf Kiel gelegt, bereits die Montage des Brückendecks muss aus Platzgründen im Bowshed (Werfthalle 2) stattfinden.

[Petermännchen]

Hallo Heimfried,

gerade gesehen: klick
Vielleicht passt das ja in deine Planung, auch wenn es etwas stärker ist.

Gruß

Peter

[Blitzeblau]

Hallo Günter,

kennst du das Praxisbuch Elektroboote?

Bin ich gerade zufällig drüber "gestolpert". Scheint eine Menge Grundwissen zum Thema zu vermitteln...

[Heimfried]

Zitat von Blitzeblau

kennst du das Praxisbuch Elektroboote?

Das Buch habe ich bestellt. Ich werde berichten.

[Heimfried]

Ich habe mir jetzt eine kleine Bandsäge gekauft. An dieser Anschaffung habe ich schon etwa 2 Jahre "herumgekaut".

Jetzt verspüre ich die Neigung zum Experiment: ich will versuchen, selbst Keilzinkenverbindungen herzustellen. Ich bin selbst einigermaßen skeptisch, ob das zu einem vernünftigen Ergebnis führt und ob der notwendigé Aufwand gerechtfertigt ist.

Der (oder ein) Grund ist, dass es stets darum geht, Gewicht zu sparen. Was man an überflüssiger Ausrüstung mitnimmt, kann man bei der nächsten Tour weglassen, aber was man fest eingebaut hat, beschwert das Boot bei jeder Fahrt.

Bei den Vollholzteilen in der Konstruktion ist es schwierig, Holz zu bekommen, was sowohl leicht ist, als auch eine gute Festigkeit besitzt. Beim Schäften stärkerer Querschnitte geht ziemlich viel Länge verloren. Die Keilzinkenverbindung ist ja, geometrisch gesehen, eine gefaltete Schäftung.

[Blitzeblau]

Guten Morgen,

was hältst du von solchen asymmetrischen Zinkenverbindungen, wie sie hier http://woodgears.ca/box_joint/fingerjoint.html auf den unteren beiden Bildern zu sehen sind? Die dürften mit einer Bandsäge einfacher herzustellen sein...



Gesendet von iPhone mit Tapatalk

[Heimfried]

Zitat von Blitzeblau

[...]
was hältst du von solchen asymmetrischen Zinkenverbindungen, [...]

Danke, Holger, das sieht hübsch aus und ist sauber ausgeführt, aber ich sehe (noch) keinen Vorteil gegenüber der normalen Keilzinkenverbindung. Der Flankenneigungswinkel wird größer oder der Verschwächungsgrad, ob das durch die Hälfte mit der Parallelverleimung ausgeglichen wird, weiß ich nicht.

Aber ich behalte das jedenfalls im Hinterkopf, es kann ja sein, dass es auch für mich Vorteile hat, die ich vielleicht noch herausfinde.

Insgesamt führt dein Link auf eine interessante Seite, die ich mir gespeichert habe. Eine ähnliche, vielleicht sogar die gleiche, hat mir mein Sohn vor etlichen Monaten empfohlen. Da könnte man schrecklich viel interessante Dinge selbst bauen, aber dann würde halt kein Boot mehr fertig werden.

[Heimfried]

Ich habe wieder viel geräumt am Werftlein. Meine Frau hat mir am Montag erklärt, dass nun der Winter vorbei ist und sie mir Ihren Carport als Stauraum vorübergehend zur Verfügung stellt.

Das Werftlein stand nämlich so voll mit Werkzeug und Baumaterial, dass die notwendigen Arbeiten (restliche Dachdämmung) darin nicht durchgeführt werden konnten. Nun ja: viel Arbeit – mühevolle Arbeit, mal geht es ein Stück prima voran, mal funktioniert etwas gar nicht. Bisher vergebliche Versuche, Zellulose-Dämmstoff einzublasen, weil mehr von dem Gefussel aus dem Gefach herausgeblasen wird, als darin landet. Frust. Also: wieder Kehrschaufel als "Einfüllinstrument"; das geht, ist aber sehr mühsam.

[Mio69]

Zitat von Heimfried

Ich habe mir jetzt eine kleine Bandsäge gekauft. An dieser Anschaffung habe ich schon etwa 2 Jahre "herumgekaut".

Moin Günter,

darf ich fragen, was für eine Bandsäge es geworden ist?

Bisher vergebliche Versuche, Zellulose-Dämmstoff einzublasen, weil mehr von dem Gefussel aus dem Gefach herausgeblasen wird, als darin landet.

Das hatte ich mich auch schon mal gefragt, wie das gehen soll, weil ja das eingeblasene Volumen an Luft und Flocken irgendwo als nur Luft auch wieder heraus muss. Für mich ist das die Frage, woher die Flocken wissen sollen, dass sie drinnen bleiben sollen

Lieben Gruß

Mio

[chromofish]

Zitat von Mio69

Das hatte ich mich auch schon mal gefragt, wie das gehen soll, weil ja das eingeblasene Volumen an Luft und Flocken irgendwo als nur Luft auch wieder heraus muss. Für mich ist das die Frage, woher die Flocken wissen sollen, dass sie drinnen bleiben sollen

Wahrscheinlich hat es sich schon erledigt, dennoch hier eine kleine Skizze zur Lösung des Problems.
Die Flocken haben ja ein zuviel an "Information" und fliegen daher wild durch die Gegend. "Information" = Luft, daher muss die Luft reguliert werden, s. Skizze. Wie man aber verhindert, dass die Flocken aus dem Einfüllbehälter herausfliegen - keine Ahnung... edit: vielleicht muss der geschlossen sein?
LG
Bert