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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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  #1  
Alt 06.06.2010, 17:30
Sealine Hippe Sealine Hippe ist offline
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Standard von der Maas zum Ketelmeer

Moin zusammen,

nachdem ich an dem BF-Treffen leider nicht teilnehmen konnte, mein Urlaub aber von Montag bis Mittwoch + Donnerstag Fronleichnam stand wurde eine Alternative für diesen Zeitraum gesucht und gefunden:

Plasmolen (Mook/NL) -> Ijsselmeer

Also am Sonntag das Boot beladen, betankt und mit der Crew auf in Richtung Ijsselmeer.

Zur Crew:
  • Zahlmeister, Kabinenservice und Leichtmatrose in Person meiner Frau.
  • Wachhabender, unser Golden Retriever
  • Für den Rest war ich verantwortlich
Geplante Strecke:
  • Maas
  • Maas Waal Kanal
  • Waal
  • Pannerden Kanal
  • Ijssel
  • Ketelmeer
  • Ijsselmeer
Abfahrt bei Regen in Plasmolen gegen Mittag. Die 1. Schleuse in den Maas Waal Kanal stand offen. Der Kanal wirkte eher wie ein Fluss. Die 2. Schleuse auf die Waal, 2 Schleusenkammern, die steuerbordseitige Kammer zeigte 2 x Rot, die backbordseitige Schleuse mit Hubtoren 1 x Rot. Kurzer Anruf beim Schleusenwärter, es sind 3 Berufsschiffe angemeldet danach dürfe ich einfahren.

Nachden der Gegenverkehr aus der Schleuse kam fuhren die avisierten Berufsschiffe ein, dann wir. Was für eine Schleuse, die drei Euro-Frachter liessen reichlich Platz für unsere Hippe. Nachdem sich das Hubtor geschlossen hatte sank der Wasserspiegel um ca. 1 Meter und das vordere Hubtör öffnete sich zur Waal.

Die Waal ist kein Vergleich zur Maas. Hier war reichlich Schiffsverkehr und entsprechende Wellen. Rauhwasser liebt die Hippe mitsamt Crew. Nach ca. 1 Stunde ging es an der Backbordseite in den Pannerdenkanal. Auch hier wieder Flußcharakter, keine Spundwände. Aber ganz eigenartige Fähren gibt es dort. Vor der Fähre liegen drei Kähne, wobei der Erste fest angekettet in Kanalmitte liegt, die 2 weiteren sind mit dem 1. Kahn und der Fähre über eine Trosse verbunden. Wechselt die Fähre das Ufer, zieht sie die 2 letzten Nachen mit über den Kanal. Nach einer weiteren Stunde ohne Ausnutzung der Speedstrecken ging es an Steuerbord in die Ijssel. Und ab hier mit Sonnenschein.

Auf der Ijssel war etwas weniger Berufsverkehr und bedeutend weniger Welle. Vorgesehener Übernachtungspunkt war Rhederlaag, ein riesiges Wassersportgebiet mit herrlichen Sandstränden und fünf Yachthäfen. Wir entschieden und für den Yachthafen WSV Giesbeek.

Eine gute Wahl, Boxenplatz direkt am Hauptsteg (B2). Eine gepflegte Anlage mit vielen Annehmlichkeiten, z.B. Warmwasser und Duschen kostenlos. Im clubeigenen Restaurant herrlich gegessen, Tagesmenu für 10,- Euro, Bier 75 Cent. Liegeplatzgebühr pro Nacht 7,50 €.

Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Kampen. Ab Rhederlaag änderte sich die Landschaft, keine Industrie dafür weite Wiesen. Nachdem die Tankuhr noch mehr als halbvoll anzeigte entschlossen wir uns, den vorgesehenen Tankstopp in Doesburg ausfallen zu lassen. Immerhin sollte in Zutphen ein Bunkerschiff liegen, welches auch Benzin vertreibt.

In Zutphen angekommen fanden wir zwar 2 Yachthäfen aber nirgends ein Bunkerschiff. Also haben wir den schönen Ort wieder verlassen und sind weiter dem Lauf der Ijssel gefolgt. Gespannt wurden die Stromkilometer und die Tankanzeige beobachtet.

Nachdem die Nadel sich bedenklich gegen Null bewegte entschlossen wir uns kurz vor Zwolle den Yachthafen in Hattem anzulaufen. Hierbei handelte es sich eigentlich um einen Verkaufshafen, mittlerweile aber mit weiteren Liegeplätzen. Wir wurden dort sehr freundlich aufgenommen, und man bot uns an Benzin an der nächsten Tankstelle per PKW zu holen - was wir sehr gerne annahmen. Also 40 Liter Euro-Super für 1,47 € / ltr. in den Tank der Hippe geschüttet und die Tankuhr stand wieder auf Halbvoll. Somit sollten noch ca. 30 Liter im Tank gewesen sein, dass hätte locker bis Kampen gereicht. Egal, dafür war der Sprit "günstig". Also blieben wir direkt über Nacht im Yachtfafen von Zijda Yachting, für 7,70 €.

Am nächsten Morgen ging es nach einem reichhaltigen Frühstück weiter an Zwolle vorbei, Richtung Kampen. In Kampen am Bunkerschiff vollgetankt für 1,60 €/ltr. und ab in Richtung Ijsselmeer. Die letzten Stromkilometer der Ijssel sind wieder als Speedstrecke ausgewiesen. Nur, querliegende und querfahrende Angelboote waren da eine besondere Herausforderung. Also lieber etwas langsamer und gut ist.

Das Ketelmeer empfing uns mit reichlich Wind und hoher kurzer Welle. Nachdem wir dann ordentlich durchgeschaukelt und das Spritzwasser unserem Scheibenwischer den Garaus gemacht hat, entschlossen wir uns das Ketelmeer hinter uns zu lassen und wieder gemütlich in Richtung Kampen zu fahren.

In Kampen wählten wir den Yachthafen WSV de Buitenhaven, 6.- €/Nacht. Auch das erwies sich als eine gute Wahl. Nette Hilfe vom Hafenmeister beim Festmachen an Dalben und Steg. Kampen kannten wir bereits von einigen Stippvisiten mit dem Auto. Diesmal blieben wir 2 Tage und entdeckten so einige interessante Dinge. U.a. in 100 Meter Luftlinie vom Yachthafen ein Fischgeschäft mit einer riesigen Auswahl zu sehr zivilen Preisen (Im Gegensatz zu dem Touristennepp auf dem Ponton an der Kade). Hier gab es frischen Kibbeling, Familientüte 500 Gramm für 5,50 € und 3 Lekkerbekjes für 6,- Euro und viele weitere leckere Sachen.

Nachdem es nach 2 Tagen Aufenthalt in Kampen Zeit wurde für die Rückfahrt, ging es gegen 11.30 Uhr wieder Richtung Maas. Auch die Rückfahrt verlief ohne Probleme. Die Hippe schnurrte ohne zu murren. Diesmal machten wir den Tankstopp in Doesburg, 1,60 €/ltr. Zwischenstation widerum am Rhederlaag im WSV Giesbeek. Wegen des bevorstehenden langen Wochenendes in Deutschland vorsichtshalber telefonisch beim Hafenmeister angefragt, ob ein Liegeplatz für eine Nacht zur Verfügung steht. Kein Problem, wir bekamen den gleichen Platz wie auf der Hintour. Wieder hervorragend gegessen und getrunken. Am nächsten Morgen ging es dann wieder auf die Ijssel Richtung Pannerden-Kanal. Nachdem dieser passiert war ging es steuerbords in die Waal. Wieder ordentlich Verkehr und Welle, zusätzlich jetzt noch reichlich Speedboote.

An der Schleuse zum Maas-Waal-Kanal wiederum telefonisch beim Schleusenmeister angemeldet, diesmal war es die "kleinere Schleusenkammer". Wieder nach den Berufsschiffen eingefahren und nachdem das Schwingtor geschlossen war den Aufstieg um einen Meter gemacht. Nach Verlassen der Schleuse waren wir fast schon in heimatlichen Gewässern. Die Schleuse Grave stand offen, und schon waren wir wieder auf der Maas. Bis zum Liegeplatz waren es keine 5 km mehr.

Abschliessend noch ein paar Daten:

  • Gefahrene Strecke ca. 350 km, leider verabschiedete sich das GPS zeitweise.
  • Spritverbrauch ca. 265 Liter + 2 Flaschen Wodka
  • Erlaubte Geschwindigkeit auf der gesamten Strecke 20 km/h, außer den Speedstrecken
  • Durschschnittsgeschwindigkeit 24,8 km/h
  • Maximal Speed 58,6 km/h
  • 4 x der Besatzung von Rijkswaterstaatbooten freundlich gewunken (mit angelegtem Quickstop)


Fazit: Sicherlich kein Ersatz für das BF-Treffen in Burgtiefe, aber eine schöne Erfahrung. Viele nette Leute kennengelernt, interessante Impressionen genossen (u.a. Störche an der Ijssel). Und das Schönste, die Ehefrau möchte beide SBF machen. Die Knoten kann sie ja schon.

Die nächste Tour, diesmal über die Maas nach Zeeland ist bereits geplant.

Übrigens, das Bunkerschiff in Zutphen haben wir dann auch noch gefunden. Es liegt seit 2 Jahren im Industriehafen, zum Abwracken.

Und Bilder gibt es leider nicht, da auf der Hippe kein Platz für den Wohnzimmerschrank war. Da war der Fotoapparat drin.

Geändert von Sealine Hippe (06.06.2010 um 21:10 Uhr)
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Alt 02.11.2010, 20:24
Sealine Hippe Sealine Hippe ist offline
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Nachtrag:

Aufgrund einer netten PN von Ivea korrigiere ich die Bezeichnung der "Tankstelle Doesburg" in Marina Dorado Beach, Dorado Beach befindet sich in der Nähe des Kilometerschilds 905 am Fluss IJssel, an der Mündung der Zwarte Schaar. Die Zufahrt ist beschildert.

Geändert von Sealine Hippe (02.11.2010 um 20:30 Uhr)
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