Verbinden von GPS und Funke

[Bootsmann51]

Hallo,

ich habe folgende Geräte

1. GPS Garmin GPS 60 und
2. Funkgerät Lowrance LVR-250

die ich miteinder verbinden möchte damit über die Funke im Seenotfall auch die Position gesendet werden kann (DSC).

Nun sind die Beschriftungen aber so etwas von unterschiedlich, das ich da keinen Durchblick habe.

Auf dem Verbindungskabel des GPS steht: SERIAL DATA OUT und SERIAL DATA IN,
und auf dem Verbindungskaben der Funke steht: NMEA OUT (-), NEMA OUT (+), NMEA IN (-), NMEA IN (+).

Was muss nun Datenmäßig zusammengeführt werden.

Gruß Uwe

[Seestern]

GPS SerialOut auf NMEA In (+)
Masse des GPS auf NMEA In (-) (dürfte sowieso Durchgang auf Masse der Funke haben)

[Bootsmann51]

Zitat von Seestern

GPS SerialOut auf NMEA In (+)
Masse des GPS auf NMEA In (-) (dürfte sowieso Durchgang auf Masse der Funke haben)

Hallo Andreas,

das heißt also, daß das Minuskabel (GROUND) (-) des GPS mit dem NMEA IN (-) verbunden werden muß? Und das SERIAL DATA IN des GPS frei bleibt?!

Gruß Uwe

[Seestern]

Ok, dann ausführlich:

NMEA ist ein Standard zum Austausch von nautischen Daten und fußt auf einer seriellen Verbindung - "SERIAL" und "NMEA" beschreiben also in diesem Kontext das gleiche. Übrigens kannst Du jedes der Geräte auch an Deinen PC an die serielle Schnittstelle ("COM") hängen, das ist das gleiche Format: NMEA 0183 überträgt letztendlich seriell mit i.d.R. 4800 baud und 8N1.

Dieses Format arbeitet mit 5V (für die digitale "1") und 0V (für "0") - die Geräte kannst Du selbst durch mutwilliges Verpolen eigentlich nicht zerstören, zumindest ist mir das mit einigen zig Geräten noch nicht gelungen.

Das kannst Du sogar messen: wenn Du ein Voltmeter (Gleichstrom) an NMEA OUT (+) gegen Masse hältst, wirst Du im ca. Sekundentakt Spannungenspitzen um die 5V messen - das sind die Datenpakete des GPS, die i.d.R. im Sekundentakt abgesetzt werden.

Was passiert da nun?

Das GPS ermittelt u.a. Uhrzeit und Position und stellt diese per NMEA anderen Geräten, also bspw. Plottern, Autopiloten oder eben dem Funkgerät zur Verfügung. Also muss der AUSGANG des GPS mit dem EINGANG des Funkgeräts verbunden werden. Theoretisch (und in Grenzen sogar spezifikationskonform) kann man mehrere EINGÄNGE an einen AUSGANG anschließen, niemals aber mehrere AUSGÄNGE parallel.

Dein GPS hat jetzt offenbar zusätzlich einen EINGANG. Das ist ungewöhnlich, weil GPS-Geräte NMEA-Daten erzeugen, selten aber empfangen und darstellen. Beim Garmin kann mit SERIAL IN auch einfach die Schnittstelle beschrieben sein, mit der man per PC Wegpunkte und Routen, erzeugen, Kartendaten übermitteln etc. kann. Für das Anwendungsszenario mit dem Funkgerät ist der Eingang irrelevant und bleibt frei.

Die Minuspole sind vermutlich sowieso alle die gleichen, will heißen: meist hat NMEA (-) an Aus- und Eingängen Durchgang zum Gehäuse, zur Antennenabschirmung und zum Masseanschluss. Theoretisch würde es also sogar reichen, SERIAL OUT (+) mit NMEA IN (+) zu verbinden, weil der Rest über die Masse gelöst ist. Es gibt aber Geräte, die zum Schutz gegen Überspannungen etc. die NMEA-Eingänge mit Optokopplern versehen (bspw. einige Midland). Also GROUND mit NMEA IN (-) des Funkgeräts verbinden und alles wird gut.

Das war jetzt die etwas ausführliche Herleitung, aber hilft Dir vielleicht, den Hintergrund zu verstehen.

[Bootsmann51]

DANKE ANDREAS,

das war ausführlich und für den Laien verständlich!

Gruß in die Nachbarstadt (in der ich übrigens arbeite und 30 Jahre gelebt habe)

[Bootsmann51]

Dank der hervorragenden Hilfe von Andreas (ist einiges über PN gelaufen) läuf die Kombination jetzt ausgezeichnet!

Gruß Uwe