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  #1  
Alt 05.07.2010, 23:34
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mr.ot mr.ot ist offline
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Standard G8 von Voss Chemie wer hat Erfahrungen?

Moin Leute,

seit kurzem experimentieren wir mit G8 von Voss Chemie.
Es handelt sich um eine UV-beständige, glasklare Beschichtung auf Polyurethan-Basis.

Wer von Euch hat da schon Erfahrungen insbesondere für die Beschichtung auf Holz?
Interessant wäre auch die Verbindung Alcydharzlack als Grundierung und anschließender Versiegelung mit G8.

Bislang kann ich nur folgendes sagen:

Die Verarbeitung ist hervorragend, nur Vorsicht bei zu hoher Luftfeuchte (Beschichtung kann blind werden).

Das Material wird so hart, das man es so gut wie gar nicht polieren kann.

Allerdings ist die Haftung (bis jetzt) auf einem mit D1 Beschichten Massivholz (Mahagoni Stabdeck mit MS-Polimer-Fuge) perfekt. Eigentlich unglaublich, weil die Mehrheit dazu neigt, zu sagen:"Einmal geölt immer geölt, da hält kein Lack drauf".

Hier sei am Rande erwähnt. MS-Polymer ist nicht wirklich gut schleifbar und somit nicht gut geeignet als Fuge für ein Stabdeck.

Nach Rücksprache mit der Anwendungstechnik wäre die Erstbeschichtung auf Grund des höheren Feststoffanteils mit G4 und anschließendem Aufbau mit G8 optimal.

Und was Sagt Ihr?

Gruß Olaf
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Geändert von mr.ot (05.07.2010 um 23:47 Uhr)
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  #2  
Alt 06.07.2010, 10:42
Moreno Moreno ist offline
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Beschreibung Voss:

G 8 SUPER ist ein praktisch vergilbungsfreier, lösungsmittelhaltiger Einkomponenten-Polyurethanlack, der jedoch keinen zusätzlichen UV-Absorber enthält. Er härtet in dünn aufgetragenen Schichten nach Abgabe des Lösungsmittels unter der Einwirkung von Luftfeuchtigkeit aus und erreicht eine sehr gute Beständigkeit gegen gebräuchliche Chemikalien und Reiniger. Das Material sollteaufgrund der enthaltenen Lösungsmittel nicht in Wohnräumen eingesetzt werden.


Zitat:
Ist ein Standard 1 K. PU-Lack und wie alle PU-Lacke vergilbungsstabiel. Da er über keinen UV-Pigmentierungsschutz verfügt ist er für Boote besonders in südlichen Breiten kaum geeignet. Ansonsten hat er die allgemeine UV-Stabilität wie im Grunde alle PU-Lacke. Da er auch auf Grund seiner Lösungsmittel in Innenräumen nicht geeignet ist sollte er auch nicht für den Innenbereich bei Yachten verwendet werden, da besonders in südlichen Breiten durch die Erwärmung im Innenraum es sehr unangenehm werden kann.

Einsatz:
Praktisch vergilbungsfreier Klarlack für Holz, Metall und lösungsmittelbeständige Kunststoffe. Gem. der ChemVOCFarb Richtlinie (2004/42/EG) nicht für den Bereich der Beschichtung von Bauwerken, deren Bauteilen und dekorativen Bauelementen einzusetzen. Wenn mit D1 grundiert wird, sollte auch mit D2 fertig lackiert werden. D2 hat eine Pigmentierung als UV-Schutz, lässt sich gut schleifen und noch in Hochglanz polieren. Entweder wird auf ÖL oder Alcyd aufgebaut, der PU gehört meiner Meinung in die Baumärkte als witterungsfester Allzwecklack und auf einer Yacht hätte ich größte Bedenken. PU macht Porentief dicht bei Holz, ist das Holz nicht durchgehend konserviert kommt es zur Fäulnis-Pilzbildung im Holz. Daher ist der jeweilige Anwendungsfall genau vorher zu prüfen.

Friedrich
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  #3  
Alt 06.07.2010, 11:25
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mr.ot mr.ot ist offline
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Moin Friedrich,

vielen Dank für deine ausführungen.

Das mit dem "dünn drauf" haben wir anders gemacht.
6-7 Schichten im 4 Std.-Interwall und dick drauf, das gibt Schichtstärke.
Das einzige Problemchen hatten wir mal bei einem Zwischenschliff. Da hatten sich an einigen Stellen leichte Krater gebildet, ähnlich wie bei einer nicht entfetteten Oberfläche. Lt. Voss lag das wohl am MS-Polymer welches ein Modifiziertes Silikon ist und durch das Schleifen Silikone freigesetzt hat.

Nun ja auch das haben wir in den Griff bekommen.

Interessant zu wissen wäre natürlich mit welchen Materialien insbesondere welche mit UV-Schutz sich mit G8 vertragen. Allein schon wegen der unterschiedlichen Oberflächenspannung unter Temperatureinfluss.

Gruß Olaf
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  #4  
Alt 06.07.2010, 13:12
Moreno Moreno ist offline
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Hallo Olaf,
eine Besonderheit dieser PU-Lacke ist die Haftung auf verschiedenen Untergründen. Ein überschichten sollte nur mit dem gleichen PU erfolgen. Ich kenne den Anwendungsfall nicht, aber in der Regel werden bei den PU meist 2 Komp. Systeme verwendet. Der Grund ist die chemische Härtung, kein Verzug da sich keine Spannungen aufbauen besonders wichtig bei Holz wenn nur eine Seite damit lackiert wird. 2 K. lässt sich besser schleifen für den Feinschliff, wunderbar mit Edelstahlwolle bearbeiten um einen Milchglas- Effekt zu erzielen und auch besser reparieren da unterschiedliche 2 K. PU-Lacke kompatibel sind. Bei 1 K. muss immer der gleiche Lack wegen der unterschiedlichen Lösungsmittel verwendet werden. Da die PU alle kaum angegriffen werden, dürfen die gewachst oder auch poliert werden. Bei dem 1 K. aber sollte das vorher ausprobiert werden.

Warum eine solche hohe Schichtstärke? Zu hohe Schichtstärken wirken sich immer nachteilig aus, sogar bei Fussbodenbeschichtungen z.B. Eichenparkett wird nicht mehr als 2-3 Lagen gestrichen damit diese Lacke nicht zu reissen beginnen. Bei Booten aber hat Holz eine Andere Ausdehnung und diese Lacke müssen die Schwindung und Ausdehnung mitmachen. Die 6-7 Schichten, wenn die Temperaturen und Luftfeuchte konstant bleiben wie z.B. in Wohnungen, werden sich nachteilig auswirken. Befreit Euch mal von den Gedanken, "viel hilft viel", meist ist das Gegenteil die bessere Lösung.

PU hat eine sehr hohe Feuchtedichte. Der Max. Wert wird bereits mit 2 einfachen Anstrichen erzielt und kann auch nicht mit 20 Lagen erhöht werden.

Gruß Friedrich
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  #5  
Alt 06.07.2010, 14:41
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Hallo Friedrich,

die Schichtstärke ist erforderlich um die s.g. Tiefenwirkung bein Holz zu erzielen.
Mit normalen Lacken werden sehr viele Schichten benötigt.
Einige "Spezialisten" erreichen die Schichtstärke mit Epoxy welches geradezu aufgegossen wird. Um den UV-Schutz zu gewärleisten wird dann mit 2-K Lack entbeschichtet, geschliffen und poliert. So jedenfalls die Auskunft eines "Profis".

Gruß Olaf
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  #6  
Alt 08.07.2010, 09:36
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Zitat:
Zitat von mr.ot Beitrag anzeigen
Moin Friedrich,
1) Das mit dem "dünn drauf" haben wir anders gemacht.
6-7 Schichten im 4 Std.-Interwall und dick drauf, das gibt Schichtstärke.
2) Das einzige Problemchen hatten wir mal bei einem Zwischenschliff. Da hatten sich an einigen Stellen leichte Krater gebildet, ähnlich wie bei einer nicht entfetteten Oberfläche. Lt. Voss lag das wohl am MS-Polymer welches ein Modifiziertes Silikon ist und durch das Schleifen Silikone freigesetzt hat.
Gruß Olaf
Hallo Olaf,
zu 1)
mehrere DÜNNE Schichten wären besser gewesen, wenn du auch -im positiven- viele Schichten aufgebracht hast
zu 2)
das MS-Polymere irgendwo Silikon freisetzt, ist mir völlig neu, noch nie aufgefallen werde ich aber einmal bei unserem Lieferanten für Stabdecksverfugungs-Massen "abklopfen".

"einmal Öl.., immer Öl":
a) die Zeit wird´s zeigen, ob sich der lösungsmittelhaltige Lack tief und gut im Holz hat verankern können, eventuell hätten Abreißtests eine frühere Aussage bringen können
b) es klingt für mich nach einer Versiegelung im Innenbereich??? Insofern dürften die Unterschiede (hoffe ich für Dich) bei Kalt/Heiß Sonne ja / nein nicht so dramatisch sein; ansonsten hätte ich Dir DRINGEND zu einem Schichtaufbau mit flexiblen Klarlacken oder / und einem EP-Untergrund geraten; der EP-Untergrund hätte Dir einige Schichten an Klarlack erspart, da dieser wesenntlich dicker aufzutragen gewesen wäre..., aber: auch hier äwre die Wärmebelastung für mich ein wichtiges Kriterium gewesen: dunkle Oberflächen entwickeln bis zu 100°C und mehr an der Oberfläche...., das machen nicht alle Ep´s mit (die Standard-Typen nur bis ~60°C!!!), hier hätte man also eine gute Vor-Auswahl treffen müssen.

Gruß

Michael
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