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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Benzintank aus GFK herstellen ?
Hallo und guten Abend,
ich habe vor meine Glastron V174 einer Total - Restauration zu unterziehen. (wenn es Losgeht werde ich es unter Restauration dokumentieren) Bevor ich aber loslege, wollte ich erstmal alles im Kopf durchspielen, damit hinterher so wenig wie möglich an Überraschungen dabei herauskommen. Den Benzintank möchte ich aus GFK selber herstellen. Jetzt die große Frage? Ist Gfk (Epoxy oder Polyester) Benzin resistent? Schon mal Danke für eure Antworten Gruß Jörg www.DKWCampe.de.tl |
#2
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Das würde ich nicht machen. Benzin hat die unangnehme Eigenschaft leicht entzündlich zu sein und Benzindämpfe die noch fatalere Eigenart explosiv zu sein.
Wenn Du es doch selber machen solltest, dann kauf Dir gleich diese Flagge fürs Boot, um sie dauerhaft zu setzen : Und diese Flagge kann auch nicht schaden : (Quelle)
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Beste Grüße John |
#3
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Zitat:
könntest du das bitte begründen ? Gruß Didi |
#4
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Sieh Dir die Quelle an.
Weiter geh mal hierhin und schau mal, wie viele Boote alleine in diesem Sommer in HR in Flammen aufgingen. Es gibt für Kraftstofftanks nicht ohne Grund einige Vorschriften, die zu beachten sind. Der Fragesteller fährt unter Sicherheitsgesichtspunkten deutlich besser, wenn er entweder einen Fertigtank nimmt oder sich einen anfertigen läßt (die BF-Suchefunktion kann hierzu einige Lieferquellen zeigen).
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Beste Grüße John Geändert von JohnB (23.08.2010 um 20:56 Uhr)
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#5
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Tja dann mal Spaß beiseite, dieser Bootsbauer hier:
http://egyptian.net/~raymacke/ hat seine Tanks selbst laminiert und scheinbar keine Probleme festgestellt... ab Bauwoche 4 oder so gehts unter anderem um das Thema. Viel Spaß beim lesen (alles in englisch) Möglich ist es demnach wohl, obs auch sicher ist kann ich nicht beantworten... Gruß, Michael
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#6
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Zitat:
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Beste Grüße John
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#7
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Ich glaube, da kann ich auch etwas dazu sagen. Es ist eine Erfahrung, die liegt jetzt mehr als 20 Jahre zurück.
Der alter Dieter Hellwig, hatte mal eine Reihe von Booten mit Polyestertanks ausgestattet. Ich hatte auch eines von denen im privaten Gebrauch. Es war ein Marathon 5,25 mit Konsole. Das Boot und auch der Motor waren neu und sollten ihren ersten Einsatz in HR haben, nachdem ich zuerst eine Probefahrt auf dem Rhein durchgeführt hatte. Nach einigen Tagen wollte ich mich von meiner Frau beim Wasserski ziehen lassen, nur es kam kein Zug. Meine Frau ließ mich quasi "verhungern". Der Tank war bis dahin etwa 3 Wochen mit Sprit befüllt. Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich ihr alles zugerufen habe. Im Nachhinein tat es mir auch leid. Sie nur: "Mehr als Vollgas kann ich nicht geben". Nachdem ich zuerst einmal ratlos war und mich selbst davon überzeugen konnte, dass auch bei Vollgas nichts mehr "kam", fand ich nach geraumer Zeit die Ursache. Die Ursache bestand darin, dass sich durch das Benzin Gelcoatpartikel gelöst hatten und den Leitungsquerschnitt verkleinert haben. Es kam zum Spritmangel auf Dauer, weil mehrere Reinigungen der Zuleitung von Tank zum Motor keine Abhilfe schafften. Die Störung trat also immer wieder auf. Nach dem Urlaub berichtete ich Dieter Hellwig. Wir waren damals Händler von ihm für seine Boote. Wir waren auch nicht die Einzigen, die das Problem hatten. Es trat nach und nach bei vielen auf. Dieter Hellwig hat dann auf Kulanz alle Bootstanks betroffener Boote gegen Alutanks gewechselt. Was lernt man (u.a. ich) daraus: Auch bei sorgfältiger Verarbeitung von Polyester durch einen Fachmann ist Polyester für einen Tank nicht unproblematisch. Ich habe mich dann im Nachhinein noch etwas schlauer gemacht, was dieses Problem anbelangt. Es gibt spezielle Harze, die durchaus für den Tankbau geeignet sind. "Normale Bootsbauharze" sind es nicht. Ich selbst habe noch keine Tanks aus Polyester gebaut, weil mich die genannte Erfahrung davon abgehalten hat. Ich war mir nicht sicher, ob das möglicherweise geeignete Harz vielleicht nach einer Weile nicht doch seine Probleme bereitet. Ich bin dann tankmäßig bei Alu und Edelstahl geblieben. Da gibt es keine Probleme. Gruß Walter |
#8
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Hallo,
diese Antworten genügen mir, um das Thema GFK Tank abzuschliessen. Vielen Dank für eure Antworten, ihr habt mich vor dem schlimmsten bewahrt ! Gruß Jörg
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#9
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genau was Walter super beschrieben hat hatte ich mit mein Picton auch
und es war auch ein Werksseitiger Benzintank aus GFK. Nur habe ich keinen Ersatz bekommen.
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_________ Gruß Claus |
#10
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Wir haben in 11 Jahren jetzt ungefähr 200 Tanks für unsere Flugzeuge aus GFK gebaut und es gab noch nicht ein Problem damit.( Rumpftanks und Flächentanks )
Allerdings haben wir auch benzinbeständiges Flugzeugharz eingesetzt und die Tanks wurden innen noch beschichtet. Gruß Didi |
#11
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Ich hatte schon in den 70er Jahren Kraftstofftanks aus GFK gebaut, für mein damaliges Boot einen 200 liter Tank, war völlig problemlos über 18 Jahre bis zum Verkauf, kann mich nur noch schwach erinnern, Zutaten waren normale Glasfasermatte 750 gr/m2, Polyesterharz, Topfzeit ca. 1Stunde, ganz genaues weiß ich da nicht mehr,
dann das wichtigste, es kam ein 20 Prozentiger Zusatz dabei, ich glaube das Zeug hies DESMODUR , will mich dafür aber nicht köpfen lassen gekauft hatte ich das alles damals bei Kunststoff Eberhardt hier in Köln, ob es den Laden noch gibt, weiß ich nicht. Das Zeug bewirkte jedenfalls das das GFK beständig gegen Säuren, Laugen, Benzin, Öle usw. blieb. Der Tank war ca. 45x45x110 cm, 6 Lagen in einem Stück über ne Form gezogen, zwei Schwabbelwände reinlaminiert, Endstücke drauflaminiert, zwei Einfüllstutzen ebenfalls aus GFK, damals über die Auspuffendrohre eines VW Käfers gezogen,hatten genau den richtigen Durchmesser, fertig, wie gesagt, keine Auflösungserscheinungen, völlig problemlos. Und wenn ein Boot abbrennt, dann hat das nichts mit einem richtig angefertigten GFK Tank zu tun sondern eher mit der Blödheit der Leute, ob das nun heute zulässig ( Scheixx EU_CE) ist, ist die andere Frage, gruss dieter Geändert von diri (23.08.2010 um 22:33 Uhr) |
#12
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Zitat:
Ich selbst hatte mal eine Glsatron aus den 70ern. Diese hatte einen GFK-Tank vom Hersteller. Damit hatte ich nie Probleme. Gruß Jürgen |
#13
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Zitat:
Gruß Jürgen
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#14
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Jörg,
sicher ist Polyester und Epoxi mineralölbeständig. Es gibt ja auch GFK-Heizöltanks mit tausenden Litern für in den Keller. Aber die sind getestet, geprüft, und stehen still. Zudem fehlt mir auch das Motiv für so ein Vorhaben. V2A hat etwa das 4-5fache spezifische Gewicht. Wenn man aber einen 1mm V2A-Blechtank aus GFK herstellen will, dann wird der schnell 4-5mm dick und damit genau so schwer, wie der Metalltank. Warum also so ein Risiko. Und außerdem hat man (entsprechende Kenntnis und Möglichkeiten vorausgesetzt) einen V2A-Tank im Bruchteil der Zeit gebaut, die man für den GFK-Tank braucht. So gesehen halte ich deine Entscheidung für absolut richtig. Gruß Helle M.Y.Franziska z.Zt.: Arnhem/NL
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Fremde sind Freunde, die man nur noch nicht kennen gelernt hat. Den Download für "Juan Baader" findet Ihr hier: https://www.boote-forum.de/showthrea...=125041&page=4 |
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