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  #1  
Alt 10.09.2010, 11:11
Benutzerbild von kanalskipper
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Standard Anlegemanöver von Berufsschiffen

Hallo BF`ler,

immer wieder wundere ich mich über die Anlegemanöver von Berufsschiffen, speziell an Liegestellen am Kanal. Zuletzt im Urlaub wieder an der Liegestelle Amelsbüren:

Viel Platz an der Liegestelle, Berufsschiff fährt langsam in ganz spitzem Winkel an die Spundwand heran. Am Bug wird ein Tau ausgebracht und mit dem Auge über einen Poller gelegt. Berufsschiff gleitet noch einige Meter weiter vor, das Tau wird zur Vorspring.
Der Bug liegt dann an der Spundwand an, das Heck liegt etwa 2 Meter von der Spundwand entfernt.
Dann kommt der Manöverteil, den ich nicht verstehe:
Statt sich mit dem Heck per Schraube und landabgewandtem Ruder an die Spundwand zu ziehen, schwenkt das Schiff bei landseitigen Ruder mit dem Heck noch einmal weit von der Spundwand weg.
Manchmal geht das Heck weit ins Fahrwasser hinein, etliche Meter liegen dann zwischen Heck und Liegeplatz.
Erst dann wird umgesteuert und das Heck mit erheblicher Schraubenkraft ans Ufer gezogen.
Warum aber das Heck zuerst vom Ufer weggesteuert und dann wieder herangezogen wird, erschließt sich mir nicht.

Wer hat einen solchen Pott schon einmal gefahren und kann mir dieses Manöver erklären???

Dank und Grüße

Jürgen
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  #2  
Alt 10.09.2010, 11:19
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Das sind wahrscheinlich noch die Auswirkungen der Vorspring
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  #3  
Alt 10.09.2010, 11:22
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Zitat:
Zitat von VirginWood Beitrag anzeigen
Das sind wahrscheinlich noch die Auswirkungen der Vorspring
Auf keinen Fall, die dampfen erst in die Vorspring ein um das Heck wegzudrehen, dann dampfen sie ein um das Heck ranzuziehen. Versteh ich einfach nicht.

Jürgen
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  #4  
Alt 10.09.2010, 11:59
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Hallo Jürgen!

Dann meld ich mich mal zu Wort..(Schiffsführer eines Binnenschiffs,heut noch Dorsten durchgefahren )

Wie Du richtig gesehen hast,fährt man normalerweise mit dem Bug an die Spundwand,um da einen "Laufdraht" (so nennt man das Binnen!) aufzuhängen und das Schiff langsam aufzustoppen.Möglichst nicht in einem zu großen Winkel,da die Verschanzung im Vor- und Achterschiffbereich eher zu den Weichteilen eines Binnenschiffes zählt und schnell verbeult. (- Entspricht etwa deinen 2 meter hinten ab,damit vorn nix passiert..)
Da das mit einem Draht alleine meist ziemlich unangenehm/spr.schwierig ist,wird hinten durchs Rückwärts drehen der Maschine mit gestoppt.
Dadurch werden natürlich unheimliche Mengen Wasser nach vorn geschoben,die sich natürlich ihren weg suchen,und desto weniger Wasser unterm Schiff ist (im Kanal eh meist nur einen Meter ungefähr),desto mehr drängt zwischen Schiff und zB. Böschung oder Spundwand,und es sieht so aus,als würde man bewußt hinten ab fahren...
Je nach Maschinentyp und Schiff ist es auch noch unterschiedlich,ob durchs Rückwärts machen mehr Wasser nach Bb oder nach Stb "geworfen" wird.Überwiegend ziehen die Schiffe aber mit dem Heck nach Stb,sprich,es wird mehr Wasser nach Bb gedrängt,wie bei meinem nebenbei bemerkt auch.
In Schleusen tritt dieser Effekt meist nicht so stark auf,da ja auf beiden Seiten des Schiffs kaum Platz ist,dafür staut man das Wasser dann (unterm Schiff durch) allerdings schon mal einige dezimeter hoch,was sich auch sehr gut beobachten läßt...

Bei einigen Schiffen,gerade den älteren,gibts dann allerdings noch einen Grund,evtl.ein zweites mal hinten ab zu fahren.Und zwar,wenn keine Winden an Bord sind,mit denen man die Taue/Drähte durchholen kann.
Dann wird nämlich hinten noch einmal abgefahren,um den Weg des Vorrausdrahtes (also entgegen dem Laufdraht) zwischen dem Landpoller und Schiffspoller zu verkürzen,diesen dann von Hand so stramm möglich durchzuholen,um beim Beifahren achtern beide Drähte "rack" zu holen (rack = fest/stramm).
Hinten wird dann zumeist nur noch ein Draht quer bei gesetzt,und das Schiff liegt.Moderne Schiffe machen das rackholen allerdings meist nur noch mit Winden,was bei lang stehenden Drähten natürlich auch eine enorme Arbeitserleichterung ist...

Hoffe konnte helfen...

Gruß Tido
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Ich will einfach Meer . . . .
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