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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 14.09.2010, 22:11
murphys law murphys law ist offline
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Standard Edelstahltank innen mit Rost?

Hallo,
habe heute in meinem 15 Jahre alten Boot, den Inspektionsdeckel aufgemacht.
Toll, .. auf dem gesamten Boden war eine Art Rost, in einer Dicke von ca 1mm.
Nach absaugen der lezten 50l Diesel habe ich, in mühevoller Kleinarbeit mit einer Edelstahlwolle alles abgeschrappt und sauber geputzt.
Habt Ihr eine Erklärung dafür? M.E.n. war Wasser im Tank, der sich nach unten abgsetzt hat und eventuell wg. schlechter Qualität des Edelstahls, doch zu Rost geführt hat, vielleicht hat es auch, mit dem früher noch mehr schwefelhaltigen Diesel zu tun? Any way, nun sind Rostnarben oder ähnliches am Boden.
Konservieren mit was? (auf Edelstahl und nun auch ölig?)
Nur sauber machen, so gut es geht und beten?
Wie in Zukunft verhindern (außer Tank immer voll haben im Winterlager, was er übrigens war)?
Bin für gute Ratschläge offen.
__________________
Thomas

"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen Sie ihren Standpunkt".
(Albert Einstein)
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  #2  
Alt 14.09.2010, 22:29
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Standard

frag mal den Kollegen "pitt4", der könnte Dir helfen.
Ich könnte Dir nur zu einer Beize aus so krimminellen Soßen wie Schwefelsäure, Flußsäure etc. raten, das muß aber unter Aufsicht angewendet werden.
__________________
Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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  #3  
Alt 14.09.2010, 22:55
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45meilen 45meilen ist offline
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u.U. ist es " nur " V2A
das kann schon Rost ansetzen

Event. wurden aber auch die Nähte nicht sauber formiert
__________________
Gruß 45meilen

In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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  #4  
Alt 14.09.2010, 23:50
murphys law murphys law ist offline
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Nähte sind tadellos.
V2 A kann natürlich sein. War noch nicht mit einem Magneten dran. Leider nutzt mir die Erkenntnis aber auch nicht weiter Der Tank ist nicht ausbaubar bzw. so verbaut, daß ich Motor und halben Boden ausbauen bzw. zerstückeln müßte. Tank ist auch nicht undicht!
Es dreht sich mehr um Reinigung und Prevention.
Unabhängig von der enormen Arbeit, welche kaum machbar ist (Ihr kennt doch die Einbaumoral von Schiffsbauern, in den Rumpf alles einbauen und dnn darüber Zimmern , ohne sin und Gedanken, daß "Mann" eventuell mal etwas auswechseln , oder erneuern muß.
Ein 200l Tank kostet natürlich auch noch eine Kleinigkeit.
Bitte Lösungen
__________________
Thomas

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  #5  
Alt 14.09.2010, 23:56
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Zitat:
Zitat von murphys law Beitrag anzeigen
Nähte sind tadellos.
V2 A kann natürlich sein. War noch nicht mit einem Magneten dran. Leider nutzt mir die Erkenntnis aber auch nicht weiter Der Tank ist nicht ausbaubar bzw. so verbaut, daß ich Motor und halben Boden ausbauen bzw. zerstückeln müßte. Tank ist auch nicht undicht!
Es dreht sich mehr um Reinigung und Prevention.
Unabhängig von der enormen Arbeit, welche kaum machbar ist (Ihr kennt doch die Einbaumoral von Schiffsbauern, in den Rumpf alles einbauen und dnn darüber Zimmern , ohne sin und Gedanken, daß "Mann" eventuell mal etwas auswechseln , oder erneuern muß.
Ein 200l Tank kostet natürlich auch noch eine Kleinigkeit.
Bitte Lösungen
Schnack mal mit Cooky Uwe
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Gruß 45meilen

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  #6  
Alt 15.09.2010, 00:10
Graf Koks Graf Koks ist offline
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Viele austenitische Edelstähle neigen mehr oder
weniger zu sogenannter Lochkorrosion, wenn z. B.
nach dem Schweißen die Anlauffarben nicht durch
beizen oder verschleifen entfernt wurden (passivieren).
Aggressive (chloridhaltige) Ablagerungen können
dann an diesen Stellen durch die nicht vorhandene
Passivschicht des Stahls eine Lochkorrosion verursachen
oder Fremdrost könnte auch ein Rosten des Grundwerkstoffs
in gewissem Maße ermöglichen.
Ich vermute, daß es das ist, was du als "Rostnarben" bezeichnest.

Jetzt ist natürlich die Frage aus welchem Werkstoff dein Tank
besteht.


Das Rosten, wie man es bei ferritischen Stählen kennt,
ist bei austenitischen Stählen ausgeschlossen, wenn
passiviert wurde (auch bei 1.4301, besser bekannt als V2A).
Selbst wenn (rein theoretisch) beim Schweißen keine
Schutzgaszufuhr (Formierung) stattfand, kann das nicht
der Grund für ca. 1 mm dicken Rost auf dem Boden des Tanks sein.
Ich vermute, daß versch. Ablagerungen, Fremdrost und
fehlende Passivierung nach dem Schweißen zum
Rosten des Stahls geführt haben.
Die Oberfläche von austenitischen Stählen muß nach
dem Schweißen passiviert werden (z. B. durch Beizen)
Aber Achtung! Wie hier schon beschrieben, enthält die Beize
Flußsäure und das ist so ziemlich das aggressivste Zeug, was es gibt.

Auch das Elektropolieren ist eine Möglichkeit, Korrosion
etwas länger standzuhalten.
Aber dazu müßtest du den Tank ausbauen.
Solltest du irgendwann mal daran denken, einen neuen Tank zu bauen,
sollte er z. B. aus 1.4541 sein. Das eignet sich hervorragend
für den Kontakt mit Erdölprodukten.
Hilft aber natürlich auch nicht gegen Ablagerungen die durch
den Treibstoff oder wo auch immer herkommen.
Edelstähle können auch beschichtet werden. Da gibt es vielfältige
Möglichkeiten. Welche Beschichtung hier in Frage kommt, weiß ich aber nicht.

Geändert von Graf Koks (15.09.2010 um 10:24 Uhr) Grund: Einige Ergänzungen
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  #7  
Alt 15.09.2010, 06:22
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Molly Malone Molly Malone ist offline
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Ich würde bei so empfindlichen Stellen auch keine Edelstahlwolle nehmen (könnte selbst auch verunreinigt sein). Wir benutzen dafür Schleifvlies von z.B. 3M.
Sicher ist sicher.

Gruß
Kalli
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  #8  
Alt 15.09.2010, 11:28
murphys law murphys law ist offline
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Hallo Frank,
vielen Dank für deie Mühe.
Leuchtet mir alles ein. Verunderlich ist für mich, daß die Ablagerugen lediglich an zwei großflächigen Stellen auf dem Tankboden sind, die Nähte an den Tankkanten, aber absolut ok sind? Vermutlich habe ich , wie Du schon schreibst mir bei der Betankung irgend etwas mit reingezogen. Der tank ist übrigens von der Werft eingebaut worden und der Wassertank, gleicher Hersteller ist astrein!?
Gut , aber überall kann gepfuscht werden. Letzlich muß das Problem aber in den letzten Jahren aufgetreten sein (ca 7Jahren) da ich Ihn schon mal auf hatte und nichts war zu sehen, was für die Therie spricht , Fremdstoff eingetankt, mit agressiver Wirkung.
Wenn ich ein Fazit ziehe, bedeutet es also, so sauber wie möglich machen, häufiger kontrollieren und beten, daß er nicht total durchrostet und erneuert werden muß. Beschichten schein ja wohl ziemlich schwierig, wenn nicht unmöglich.
__________________
Thomas

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  #9  
Alt 15.09.2010, 11:32
Benutzerbild von KaiB
KaiB KaiB ist offline
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Gab oder gibt (?) doch die Möglichkeit, bei Inspektionsöffnung in anehmbarer Größe, einen Kunststoffbeutel in den Tank zu setzen. So als letzter Ausweg wenn man ohne Sprengung nicht an den Tank herankommt.
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Gruß
Kai
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  #10  
Alt 15.09.2010, 11:45
murphys law murphys law ist offline
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An Kunststoffauskleidung etc. habe ich auch schon gedacht,kann aber bei einem 200l Tank, der bestimmte Abmessug hat wohl nicht in Form eines Beutels sein und woher bekommen , letztlich auch noch die Probleme mit den Anschlüseen und des Betankens, hatte so etwas mal bei meinem Rib. (furchtbar) M.E.n. geht also nur eine Beschichtun von innen, aber wie und womit?
__________________
Thomas

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  #11  
Alt 15.09.2010, 11:56
Benutzerbild von Flybridge
Flybridge Flybridge ist offline
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Ist das wirklich Rost??? Oder sind es nur andere Ablagerungen?

Ein weiterer Grund könnte auch beim Zusammenbau des Tanks liegen.

Gerade kleinere Schlossererein haben keine separaten Arbeistplätze für Stahl und VA.

Wenn dann VA-Bleche an der Wand stehen, und darauf warten, dass sie zu einem Tank zusammen gebaut werden, und ein anderer Kollege mal eben an dieser Stelle ein Stahlteil flext, können Stahlfunken auf das VA-Blech fliegen und hängen bleiben. Auch Stäube konnen sich ablagern. Diese können dann später rosten, obwohl das V4A dann eben nicht rostet. Wird das ein Mal entfernt, dann ist es das meist für immer weg.
__________________
Sportliche Grüße vom Rhein km 705
Micha


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  #12  
Alt 15.09.2010, 12:12
Graf Koks Graf Koks ist offline
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Zitat:
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Hallo Frank,
vielen Dank für deie Mühe.
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Hallo Thomas,

Wir haben bei uns in der chemischen Industrie häufig
mit solchen oder ähnlichen Problemen zu kämpfen.
Wir haben ein eigenes Werkstoffprüflabor und selbst
die Spezis dort wissen manchmal nicht weiter.

Ich weiß nicht, wie tief die Korrosionsspuren schon sind.
Wenn die Restwanddicke im Bereich der Korrosion noch
ausreichend ist, würde ich den Tank nach der Reinigung
(natürlich unter Beobachtung) weiter benutzen.

Du weißt, wie alt der Tank ist und du weißt, wie dick das Blech an
den "gesunden" Stellen ist. Anhand der Korrosionstiefe kannst
du ja ausrechnen, wie lange du ihn noch ohne Gefahr
betreiben kannst. (Vorausgesetzt das Material korrodiert nach
der Reinigung weiter, vielleicht hast du ja Glück und nach dem
Reinigen ist der Spuk vorbei).

Denk aber daran, daß schon kleinste Spuren von Rost, die
auf der Oberfläche zurückbleiben, wieder zu dem Problem führen
können, das du jetzt hast.

Eine Möglichkeit, den Tank zu reinigen ist das Glasperlenstrahlen
mit anschließendem Spülen.
Wenn das ordentlich von einem Fachbetrieb gemacht wird,
sollten alle Rostspuren auch verschwunden sein und du
hast auch keine ungewünschten Rückstände im Tank.

Geändert von Graf Koks (15.09.2010 um 13:16 Uhr)
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  #13  
Alt 15.09.2010, 20:09
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Hallo Frank,
nochmals Dank.
Komme gerade vom Boot, habe nochmals alles so gut es ging sauber gemacht.
Ob es mit Sicherheit Rost ist , läßt sich natürlich schlecht sagen, vor allem verstehe ich eigentlich auch nicht ganz, wie Rost entstehen kann. Letztlich gehört doch dazu die Aufnahme von Sauerstoff, was man ja wohl, wenn der Boden mit Diesel immer bedeckt ist doch eigentlich ausschließen kann , oder?
Auf jedenfall ist der Boden angefressen (ich auch). Es bleibt wohl nur die möglichkeit Tee trinken, beten und abwarten und hoffen das der Tank mich überlebt.
Nochmals allen Dank
__________________
Thomas

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