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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 17.09.2010, 20:34
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Vierzigplus Vierzigplus ist offline
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Standard Refit Gusseisenkiel - wer hat Erfahrung?

Hallo ,

ich überlege, unseren Gusseisenkiel von einigen kleinen Rostkratern zu befreien oder den Kiel komplett abzuschleifen und neu zu beschichten/spachteln.

Wer hat soetwas schon gemacht?

Welche Materialien sind erforderlich?

Macht das Sinn?

Danke im Voraus!
__________________
Gruß
Stefan
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  #2  
Alt 17.09.2010, 20:49
Quiddje Quiddje ist offline
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Ja - natürlich macht das Sinn.

Glatter Kiel = weniger Wirbel = mehr Geschwindigkeit = mehr Auftrieb.

Altanstrich bis aufs rohe Eisen entfernen. Mit Nirodrahtbürste oder "Negerkeks" (Schleifvlies) auf einer nicht zu schnellen Flex.
Direkt anschließend eine Lage "Rost Bob" (Yachtcare, Uetersen) aufpinseln.

Gründlich duschen - auch hinter den Ohren und im Nacken waschen!

Anschließend min. 5 Lagen Epoxy-Primer (Farbton immer abwechseln um die Deckstärke zu kontrollieren).
Anschließend Antifouling nach Wahl.

Feierabendbier - feddich!
Und min. 5 Jahre Ruhe.
__________________
Mok wadde wills, de Lüüd schnackt doch!
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  #3  
Alt 19.09.2010, 11:18
Moreno Moreno ist offline
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Der Beschreibung nach handelt es sich um einen Stahgußkiel - minderwertiger Baustahl mit hohen Verunreinigungen Phospor und Schwefel usw. Ist übrigens Standart bei 80% der Segel-Yachten. Damit bestehet das Problem, dass der Stahl einen erhebllch schnelleren Alterungsprozess hat, als z.B. ein Stahl mit einer anderen Güteklasse. Da wir es mit einer Korrosion zu tun haben und nicht mit einfachen Rostschutz, ist ein kathodischer Schutz mit Zink oder einem Shopprimer erforderlich. Darüber erfolg ein weiterer Korrosionsschutz mit hoher Schlagfestigkeit und max. Feuchtedichte. Da diese Beschichtungen zum Kreiden neigen, wird die mit Vinyl dem ein zusätzlicher Korrosionsschutz beigemischt wurde versiegelt. Auch das Antifouling wird dann beim Korrosionsschutz mit einbezogen.

Damit lassen sich Standzeiten bei solchen Stählen bis zu 8 Jahre, bei höherwertigen Stählen 15 Jahre im Seewasser erzielen. Da der Aufwand erheblich ist, fehlt meist die Verhältnismässigkeit. Mit PVC-Vinylen die einen zusätzlichen Korrosionsschutz haben, lassen sich solche Korrosionsschäden für ca. 2-3 Jahre leicht reparieren. Nach 2-3 Jahren wenn das Boot aus dem Wasser kommt einfach mit der Flex und einer Putzscheibe reinigen und überstreichen. Geht schell und einfach, kostet auch nicht viel. Spachtelungen auf Stahl taugen nur für kurze Zeit und machen nur Sinn wenn es auf die Geschwindigkeit ankommt. Da alle Polymere - ohne Ausnahme von Feuchtemolekülen unterwandert werden, halten solche Spachtelungen auf Stahl nicht sehr lange. Das beste Beispiel sind unsere alten Autos, da hat das Spachteln auch nicht lange funktioniert. Es gibt für Stahl von Belzona Verfahren zur Stahlspachtelungen mit Siliziumepoxyden die halten wenn der Stahl ausgeschwitzt wird. Wird z.B. bei Turbinen und großen Schiffsschrauben seit den 80-ziger Jahren angewendet. Sehr teuer und erfordert auch entsprechende Fachkenntnisse.

Der Vorschlag ein Rost Bob" (Yachtcare, Uetersen) aufzupinseln schadet mehr als es nützt, taugt für ein altes Gartentoor und hat auf einer Yacht im Seewasser nichts verloren. Bob ist eine Phosphor- Säure, die auf der Oberfläche eine geringe passivierung ermöglicht, reagiert stöchiometrisch, damit wird Säure fei gesetzt die dann überpinselt wird. Die Reaktion in Verbindung mit dem Schwefel im Stahl beschleunigt dann den Korrosionsprozess.

Bei Stahl haben wir es immer mit physikalisch - chemischen Prozessen zu tun und da bedarf es einen erheblichen Aufwand um die zu unterbinden. Wundermixturen gibt es noch nicht, auch wenn mancher meint er hat vor 3 Monaten seinen Kiel gestrichen und er ist zufrieden.
mfg
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  #4  
Alt 19.09.2010, 11:44
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Vierzigplus Vierzigplus ist offline
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Also dann doch der Vorschlag des Vorbesitzers, rostige Stellen entrosten, so einen Rosthemmer drauf - AF drüber, fertig!

Nach 30 Jahren im Seewasser sieht der Kiel nicht schlecht aus:
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Gruß
Stefan
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  #5  
Alt 19.09.2010, 17:05
Moreno Moreno ist offline
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So ist es,
ein Rosthemmer ist z.B. ein 1 Komp PVC-Vinylteer - PVC-Vinyl - oder Vinyl. Die sind alle mit hohen Anteilen Aluminium pigmentiert. Bei den 2 Komp. wäre es Multicoat - Multicolor - Stetecol oder Eisenglimmer (Schuppenpanzerbeschichtung). Stetecol eignet sich auch bestens für Ankerkästen, das Zeug ist so fest, dass es kaum durch die Kette Beschädigt wird. Bei den Vinylen handelt es sich um einen Sealer für Kupferantifoulings. Diese Sealer verwenden die gleiche Trägerkomponente wie die SPC-Schwermetall-Antifoulings. Bricht z.B. nach 3 Jahren die Korrosion durch, dann genügt ein einfaches abschleifen mit der Flex, Sealer wieder darüber, darf überlappen über das Antifouling und dann AF wieder darüber. Standard bei Dauerwasserliegeplätzen in der Adria, da die Boote in der Regel nur alle 2 - 3 Jahre aus dem Wasser kommen. Auch das AF sollte bei Segel-Yachten mit Stahkiel immer zusätzlich Zinkoxyd enthalten. Dadurch wird der Korrosionsschutz und der Bewuchsschutz erhöht und der Verbrauch der Zinkanoden reduziert.
mfg
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