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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Böse Überraschung - Jetzt muss ich auch restaurieren
Moin Moin...
Bevor ich zu meinem Problem komme, kurz zu meiner Person. Ich heiße André, bin 20 Jahre alt und studiere Nautik. Seit meinem 10 Lebensjahr bin ich dem Wassersport verfallen. Kurz zu meinem Boot: Mein Boot ist eine Glastron, die ich vor 4 Jahren erworben habe. Baujahr müsste iwie Ende der 70er, Anfang der 80er sein. Als ich das Boot erworben habe, wurde mir erzählt, dass das der Rumpf des Bootes wohl mit Epoxidharz ausgegossen wurden sei, weil der Rumpf wohl mal gerissen war. Habe mir damals mit meinen 16 Jahren noch nicht allzu viel dabei gedacht und da es ein Vereinskollege war, hab ich mir gedacht, dass die Reparaturarbeiten vernünftig ausgeführt worden sind. Naja nun zu meiner aktuellen Geschichte: Als ich meine letzte Bootstour (Anfang September) machen wollte, schaltete ich den Batteriehauptschalter ein und wollte mein Radio startklar machen. Daraufhin bemerkte ich ein Rauschen in den Lautsprechern, woraufhin ich meine Endstufe "untersuchte". Sie hatte in den "Protect- Modus" geschaltet... d.h. irgendwas war faul. Da ich sehr blöde an die Endstufe (und die entscheidenden Kontakte) rankam und das Boot ja sowieso raus sollte, entschied ich mich dazu, alles genauer an Land zu inspizieren. Da kam dann auch die große Überraschung. Die Kontakte der Endstufe waren nass geworden, weil sich Wasser im Rumpf des Bootes gesammelt hat... so viel, dass die Kontakte schon unter Wasser standen^^ Das ich zwischendurch immer ein wenig Wasser im Boot hatte war irgendwie normal. Aber es war nie so viel wie dieses Mal. Ich entschied mich daraufhin das komplette "Innenleben" rauszohlen, um mir mal ein Bild vom Rumpf und von den Spanten zu machen. Irgendwo musste das Wasser ja herkommen. Gesagt, getan... alles musste raus. Als ich mit der "Entrümpelung" fertig war, kam die böse Überraschung. Alle drei Längsspanten waren nass (wobei es sich bei dem mittleren Spant noch in Grenzen hielt) links und rechts konnte man allerdings komplett vergessen. Dann gab es nur eine Querverbindung, die irgendwie nachträglich eingebaut wurde, und das so schwachsinnig, dass das Wasser nicht richtig ablaufen konnte. Überhaupt hat sich das Wasser an mehreren Stellen gesammelt, was meiner Meinung nach dazu geführt hat, dass die Spanten nass geworden sind. Da ich aber nicht genau wusste, wo das Wasser herkam, hab ich das Boot nochmal ins Wasser gelassen und schnell konnte man drei Stellen im Rumpf erkennen wo das Wasser durchsickerte. Zwei Stellen die am ausschlaggebensten waren, lagen sehr nah beieinander. Als es dann in einer Nacht noch regnete, konnte ich am nächsten Morgen erkennen, dass ein Teil des Wasser auch durch die Löcher lief, wo die Schrauben für meine Scheibe durchgingen. Ich fing dann erstmal an die Spanten herauszunehmen und Kanten abzuschleifen... Meine Überlegungen sind nun folgende... Nachdem ich alles schön geschliffen habe (bzw. noch dabei bin), wollte ich den kompletten Boden erstmal von innen laminieren... was ist sinnvoller... zwei Schichten á 450g/m²- Matten oder eine Schicht á 900g/m²- Matten. Als nächsten Schritt wollte ich dann auf den verstärkten Boden die Spanten laminieren. Dort wo die eigentlichen Spanten waren, kommt 22mm starkes Holz rein. links und rechts (quasi als zusätzliche Schienen) kommt 18mm starkes Holz. Darauf wollte ich dann Latten verschrauben (ähnlich wie in dem von "Bad Boy" beschriebenen Bericht (http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=107606)), damit ich eine vernünftige Auflagefläche habe für meine Bodenplatten habe. Da ich von außen einen Riss entdeckt habe (dort wo die zwei Leckagen nahe beieiander liegen) muss im Frühjahr das ganze AF ab und von Außen müssen auch Matten rauf. Meine nächste Frage... ist es eigentlich sinnvoller erst Innen und dann Außen den Riss zu bearbeiten oder erst Außen und dann Innen? Hoffe ihr könnt mir helfen... LG André ... nach Worten lass ich Bilder sprechen |
#2
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... noch mehr Bilder
hier noch ein paar zusätzliche Bilder... ihr sollt ja auch was zu gucken haben^^
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#3
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Zu Deinem Problem: ich würde den Rumpf 2 mal laminieren mit 450g/qm.
Zuerst würde ich innen beginnen und dann erst außen bearbeiten. Ich würde innen laminieren, dann von außen spachteln, schleifen und nochmal eine Lage drauf laminieren und natürlich wieder schleifen.
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Eine Reise von tausend Meilen beginnt auch nur mit einem einzigen Schritt. ------------------- VG Stefan |
#4
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Guck mal so is es bei meiner Glastron:http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=109331
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#5
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Hallo,
bei den Bildern... Lass die Stechbeitel weg und nimm die Flex, besser noch die Motorsäge. Alles raus, Alles neu, und nicht klein-klein. Grüße Volker |
#6
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Flex alles raus, wie schon richtig angemerkt. Versteif längs und quer auf einer Ebene und leg die Bodenplatte dann obenauf. Lass das mit den aufgeschraubten Latten. Wenn du die Oberkanten der Stringer mit Silikon bestreichst ersparst du dir das Schrauben und hast kein Geknarre unter den Füßen. Bei mir siehts drunter so aus....
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MfG Eric Allet wird jut... |
#7
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Das geht nicht so gut, da der mittlere Spant jetzt knappe 4cm kürzer ist. Der sieht niemlich so wie er jetzt ist, noch recht gut aus. Habe ihn deswegen nicht ganz entfernt, sondern nur das kaputte und nasse Holz abgeflext.
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#8
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Mach den neu, der wird genug Feuchtigkeit in sich haben die du so ohne weiteres nicht raus bekommst. Wäre schade um die Mühe die du dir machst und bei der ganzen Schufterei kommts auf die Mehrarbeit auch nicht mehr an.
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MfG Eric Allet wird jut... |
#9
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Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass er fast kein Wasser gezogen hat. Das Wasser (sofern etwas vorhanden war) konnte nämlich zum Heck laufen wo ich es ausgepumpt hätte...
Gibt es vielleicht noch andere Meinungen? LG André |
#11
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Hallo!
Ich hatte das selbe Problem! Versuche die Spanten raus zu kriegen. Ich habe das GFK oben abgeschnitten und die Spanten rausgehebelt. Ab in den Baumarkt und eine Schaltafel geholt. Am besten ist Siebdruck oder Multiplex. Ausmessen und wieder rein in den Schlitz. Danach laminieren. Wenn du Querverbindungen rein machst, laminiere unten ein Röhrchen mit ein, damit das Wasser nach hinten laufen kann. Den Riss außen würde ich ausschleifen und dünne Matten laminieren. Schleifen, Spachteln,Schleifen,Gelcoat,Grundierung,Lack FERTIG Gruß Micha |
#12
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Auf Siebdruck haftet kein Harz, die Beschichtung müßte komplett runter. An die Lufteinschlüsse und Haftungsprobleme bei der beschriebenen Arbeitsweise will ich garnicht eingehen.
Schleif den ollen Dreck raus, und zwar komplett. Danach wieder neu aufbauen und du hast auf ewig Ruhe.
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MfG Eric Allet wird jut... |
#13
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Hallo,
schneide das GFK, mit dem der Spant einlaminiert war, direkt am Rumpf mit der Flex weg. Dann auch gleich mit der Flex den alten Ansatz glätten. Du bekommst sonst keine gescheite Verbindung zwischen Rumpf und Spant. Jedenfalls war das meine Erfahrung. Grüße Volker |
#14
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So hab heute die Möglichkeit gehabt weiter an meinem Boot zu basteln... der mittlere Spant is jetzt auch raus... war auch nass... leider hab ich keine Bilder machen können... folgen aber am Wochenende...
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#15
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So ists besser. Gibt einfach ein gutes Gefühl, wenn alles neu ist.
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MfG Eric Allet wird jut... |
#16
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Geht doch!
Noch ein paar Beobachtungen meinerseits: Das nasse Holz verliert seine Steifigkeit. Es wird zäh, behält aber noch Zugfestigkeit. Das Boot wird "wabbelig". Die Zugfestigkeit braucht man aber eher weniger , ich denke, Zugbeanspruchung nimmt GFK viel besser auf. Weiterhin quillt Holz bei Wasseraufnahme immens auf; das kann Strukturschäden am umgebenden GFK verursachen. Die Kernkompetenz bei Sperrhölzern liegt in der Aussteifung, darum stehen die Holzspanten ja auch senkrecht im Rumpf. Das, in Verbindung mit einer möglichst kraftschlüssig verschraubten-verklebten-anlaminierten Bodenplatte führt zu einem enorm biegesteifen Konstrukt. Die Bodenplatte dann noch kraftschlüssig an die aufgehenden Rumpfseiten laminiert- voila! Grüße Volker Geändert von volkerma (05.10.2010 um 19:24 Uhr) Grund: zu schnell
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#17
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Ist es eigentlich unbedingt notwendig das Bootsbausperrholz AW100 zu verwenden? Habe meiner Meinung nach auch schon Beiträge gelesen, wo zum Beispiel Fichte o.ä. verwendet wurde für die Spanten... Die Festigkeit kommt doch letztendlich durch das Laminieren mit Glasfasermatten oder?
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#18
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Hallo,
die statische Wirkung des Holzes würde ich immer mitnutzen. Was wiegt und an Bord ist, soll auch einen Nutzen haben. Grüße Volker
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#19
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Zitat:
LG |
#20
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Hallo,
nimm mal ein Stück wasserdicht verleimtes Sperrholz und ein Stück Vollholz gleicher Dimension, und biege es. Dann leg beide Teile wochenlang in Wasser, und versuche das noch einmal. Zur besten Vergleichbarkeit, laminier auf einen entsprechenden Versuchskörper aus Sperrholz oben und unten noch eine Schicht GFK auf, und vergleiche auch das. Bei all diesen Versuchen wirst Du feststellen, wie viel biegesteifer die Sandwich- Elemente als das Vollholz sind. Grüße Volker
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#21
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Hallo,
habe eventuell die Möglichkeit an Siebdruckplatten zu kommen. Eignen sich diese als Spanten? LG André |
#22
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Siebdruckplatten und Silikon usw. gehören nicht auf´s Boot!!!
AW100 verleimtes Sperrholz ist da schon sinnvoll. Heist ja nicht umsonst "Bootsbausperrholz". Dicht und Klebstoffe sollten aus PU sein (Silikon ist das Letzte). Beim Laminieren ist entscheidend, lieber mehr dünne Schichten als eine dicke. Nur so geht das vorwärts. Gruß Olaf
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Männer aus Stahl fahren Boote aus Holz |
#24
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Zitat:
(Teil-*) Widerspruch zu den anders lautenden Aussagen der Kollegen: Siebdruck geht, wenn sie grob angeschliffen sind und die Kanten richtig gut versiegelt werden - mit Epoxy natürlich. Spanten würde ich zusätzlich auch mit Spachtelkehlen und Winkel-Laminaten an die umgebenden Strukturen anbinden; das sichert a) die Haftung, auch wenn "das Schätzchen mal einen Klopfer erhält" und b) die Versiegelung gegenüber Wasser und Feuchtigkeit *: bei Silikon als Versiegelung o.ä. "bin ich mit dabei": auf keinen Fall! Gruß Michael
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Für LEICHT-, YACHT- & BOOTSBAU, RESTAURATION & UNTERHALT: Harze / Fasern / Lacke / Antifoulings Technik - Beratung - Material https://www.timeout.de/ service@timeout.de
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#25
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Hallo Michael,
die Antwort meinerseits war wohl zu kurz. Selbst benutzte ich als Neuling UW 100 Sperrholz. Ein- meines Erachtens- ganz klarer Vorteil liegt in der Saugfähigkeit des Holzes. Jedenfalls bis zur ersten Leimschicht- dann ist Schluß. Bei dem Spiegel und auch bei den dickeren Spanten hatte ich mehrere Lagen Sperrholz mit Glasfaser- Zwischenschicht übereinander laminiert. Dann mit Schraubzwingen gepresst. Die Spanten mußte ich danach ja in Form schneiden: Keinerlei Lufteinschluß in der Verklebung, komplett homogen. Das resultiert meines Erachtens daraus, daß die Glas- und Holzfasern "um die Wette" saugen. Dann dürfte ein Vakuum- Effekt entstehen, der ja gewünscht ist. Was auch die Pressung verstärkt. So meine Theorie und Praxis. Bin aber gerne für mehr Erleuchtung zu haben. Grüße Volker
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