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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Rat erbeten: Aufwändiger Antifouling-Neuanstrich (3.500 €!) tatsächl. erforderlich?
Liebe Forumsmitglieder,
seit längerem lese ich in diesem interessanten Forum mit und habe schon zahlreiche nützliche Tipps erhalten. Heute wende ich mich mit der Bitte um einen Ratschlag an Euch. Im Jahre 2007 habe ich eine gebrauchte Sea Ray 250 DA, Bj. 1995, erworben. Das Boot erhielt vor der Übernahme durch mich im Jahre 2007 vom Verkäufer (Bootshändler mit angeschlossenem Servicebetrieb) noch einen neuen Antifouling-Anstrich (1 bis 2 Schichten). Das Boot wurde seitdem in der Sommersaison an der Mosel eingesetzt und im Winter in der Halle eingelagert. Da das Antifouling an einigen Stellen Abplatzungen aufwies/ausbesserungsbedürftig geworden war, habe ich dieses im Jahre 2008 im Winterlager in Eigenregie „aufgefrischt“, d.h. altes Antifouling an-/abgeschliffen, Grundierung aufgestrichen und neues Antifouling aufgebracht. Bei der Wintereinlagerung 2009 sah der Antifouling-Anstrich insgesamt noch o.k. aus, an einigen Stellen waren kleinere Abplatzungen sichtbar. In der letzten Woche wurde das Boot dann für die diesjährige Wintereinlagerung vom Servicebetrieb aus dem Wasser gehoben und unterhalb der Wasserlinie abgespritzt. Wie ich feststellen musste, hat dieses Abspritzen einen Großteil des aufgebrachten (offensichtlich nicht mehr sehr haltbaren) Antifouling-Anstrichs heruntergespült/entfernt - derzeit sind maximal 40% des Anstrichs noch vorhanden. Die übrigen Stellen sind bis auf das weiße GFK „runter“. Ich war der Meinung, dass es hier nun (wie ich es von meiner kleinen Shetland 570, die ich jahrelang im Süßwasser-Einsatz hatte, gewohnt war) erforderlich werden würde, einen Antifouling-Neuanstrich vorzunehmen (Abschleifen des Alt-Antifoulings, Grundieren + Neuanstrich). Aber: OH SCHOCK! Der Bootsservicebetrieb ist der Ansicht, dass hier ein ganz erheblicher Aufwand betrieben werden muss, um dem Boot wieder einen angemessenen Antifouling-Schutz zu verpassen. Mir wurde erklärt, dass – unter anderem zur Gewährleistung ausreichenden Osmose-Schutzes (!) – es für eine haltbare Lösung erforderlich sei, das Boot einzuschweißen und sodann insgesamt sieben (!) unterschiedliche Schichten auf dem Bootsboden aufzubringen!!! Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich bei der Benennung der voraussichtlichen Kosten für diesen „Neuanstrich“ fast aus den Latschen gekippt bin: 3.500,- EUR!!!! Dieser 7-Schicht-Auftrag soll allerdings erforderlich sein, um ein vernünftiges „Grundgerüst“ für den Antifouling-Anstrich zu schaffen, es gibt darauf dann fünf Jahre Garantie. Nach den fünf Jahren müsste dann nur die jeweils oberste (Antifouling-) Schicht erneuert werden… Nun bitte ich Euch um Hinweise zu diesem Vorgehen. Ist eine so aufwändige Neuaufbringung des Antifoulings für den - ausschließlichen – Süßwassereinsatz (Mosel) tatsächlich notwendig!? Ist das Boot tatsächlich nur dann ausreichend gegen Osmose geschützt, wenn ich mich für den 7-Schicht-Auftrag entscheide (natürlich will ich hier nicht am falschen Ende sparen!)? Sind die veranschlagten Kosten von 3.500,- EUR (!) gerechtfertigt? Da ich nicht sicher sagen kann, wie lange ich das Boot noch behalte, frage ich mich, ob es nicht noch eine günstigere Alternativlösung gibt, die das Boot ebenfalls ausreichend schützt aber vielleicht nicht ganz so dauerhaft ist? Was ratet Ihr mir? Ist es sinnvoll, Alternativangebote einzuholen? Inwieweit kann ich selbst „aktiv“ werden? Oder muss hier diesmal wirklich ein Profi ran, nachdem das Antifouling fast „komplett runter“ ist? Für Tipps und Hiinweise bedankt sich Fruuger |
#2
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Willkommen im Forum..
das mit den 7-Schichten ist mehr eine Osmose-Sanierung und wenn dein Unterwasserschiff in Ordnung ist überzogen..ist wie schreien vor den Schlägen.. Antifoiling soll sich ja je nach Typ immer etwas ablösen. Ich würde das Gelcoat leicht anschleifen,Primer drauf und 2 Schichten Antifoiling darüber. Gruß Rudi |
#3
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Hallo Fruuger,
Willkommen hier im ! Im Prinzip ist das schon richtig, was da gesagt wurde. Denn wenn schon, denn schon ordentlich. Erst sollte alles runter bis aufs Gelcoat. Das ist viel Arbeit und dauert entsprechend. Da können ohneweiters 2 netto Arbeitstage anfallen, u.U. auch mehr. Wenn dann alles "nackt" ist und eine Feuchtemessung oder der Augenschein es sinnvoll erscheinen lassen, das Gelcoat mittels Teerepoxid gegen Osmoseschäden vorbeugend zu schützen, sind da 2-3 Schichten - je nach Produkt - und ein paar Hunderter an Materialkosten plus Arbeitszeit fällig (vielleicht wieder 2 Tage netto). Dann ein Sperrgrund/Primer drauf, 1 oder 2 Schichten, je nach Produkt, wieder ein paar Hunderter und 1 Tag netto. Schließlich einige Lagen AF (3 oder mehr), wieder ein paar Hunderter und die Zeit fürs Streichen. Macht wohl gut 1.000 EUR fürs Material plus 1 Woche Arbeit netto. Das wäre die solide und professionelle Lösung, meiner Einschätzung nach. Zeit und Lust vorausgesetzt, kann vieles davon oder alles in Eigenregie gemacht werden. Die 3.500 als Richtwert sind nicht vollständig aus der Luft gegriffen. Ein 25-Fuß-Boot hat schon einige Quadratmeter Unterwasserschiff. Aber das alles hängt vom Zustand und Wert deines Bootes ab. Man kann auch "billiger" arbeiten. Fotos wären hilfreich.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#4
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Zitat:
Wie kannst Du denn per Ferndiagnose das richtige Verfahren vorschlagen... Im Eingangstread steht doch ganz deutlich, dass beim Dampfstrahlen einiges an Altantifouling bis aufs Gelcoat abgegangen ist! Das heißt doch nichts anderes, als: Die Haftung zum Untergrund ist nicht gegeben und ein neuer Anstrichaufbau muss drauf. Ich kann doch auf keinem nichttragfähigem Untergrund neue Schichten aufbrignen, das ist schwachsinnig. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass das Angebot gar nicht so abwägig ist. Alles runter und dann ein neuer Lackaufbau kostet bei der Größe schon einige Taler.
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so long, der Thomas...
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#5
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Der Preis mag angemessen sein,nur ob eine Notwendigkeit besteht,steht auf einem anderen Blatt.Ob Dauerlieger oder ob das Boot nur immer kurze Zeit im Wasser liegt sollte schon Beachtet werden..
Ich würde ein vorhandenes Gelcoat,welche in Ordnung ist nicht Absichtlich zerstören. Und wenn der Untergrund mit z.B. Gelshield in 7-Schichten aufgebaut werden soll,dann sollte aber das ganze Gelcoat entfernt werden,oder 1-2 Schichten Primer muss vorher aufgetragen werden. @Andreas das Ganze hat Nichts mit "billiger" als mehr mit "sinnvoller" und den Umständen entsprechender zu tun. Gruß Rudi |
#6
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Zitat:
Gruß Rudi |
#7
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Herzlichen Dank für die bisherigen Hinweise.
Über weitere Beiträge freue ich mich. Fruuger |
#8
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Hallo "Fruuger",
hier stellen sich eigentlich alle mit richtigem Namen vor. Nochmal zu den Fragen: Ist das Boot ein Wasserlieger? Und wenn du ein aussagekräftiges Foto hast, wäre das auch nicht von Nachteil. Grüße Chris
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#9
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Ferndiagnose ohne Fotos geht natürlich nicht, aber nach der doch recht ausführlichen Beschreibung hat das Antifouling eine Schichtstärke erreicht, wo es dann zu Rissen und Abpltzungen neigt.
Wenn durch Abspritzen schon soviel Farbe bis aufs Gelcoat abgeplatzt ist, war von vorherein der Antifoulingaufbau nicht ordentlich. Intaktes Gelcoat soll man nicht anschleifen und schon gar nicht abschleifen, denn garade Gelcoat ist "Osmoseschutz" Bei einer Sea Ray sehe ich überhaupt keine Osmosegefahr, warum also einen Schutz aufbringen, den man nicht benötigt ? Restantifouling runter, geht meist bei dicken Schichten durch abschaben und Rest ganz leicht abschleifen, möglichst Gelcoat heil lassen. Rumpf mit Aceton abwaschen und nachspülen, trocknen lassen und einen Anstrich Primer des Herstellers des Antifoulings. Zwei Schichten Antifouling und fertig. Hol dir weitere Angebote ein, wenn Du es nicht selber machen willst und vereinbare Festpreise. Ahoi Balticskipper
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#10
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Zu Chris' Frage nach der Wasserlieger-Eigenschaft: das Boot liegt nur in der Sommersaison (Mai bis Oktober) im Wasser (Hafenlieger), im Oktober wird es dann ausgekrant und überwintert bis zum Frühjahr in der Halle.
Der "Osmoseschutz" verunsichert mich. Wenn ich es richtig verstehe, entfällt ein erheblicher Teil der sieben Schichten auf diesen Schutzanstrich (das Antifouling selbst macht wohl nur die obersten zwei Schichten aus (?)). Ist ein solcher "Osmoseschutz" - sozusagen als Grundlage für den Antifouling-Auftrag - beim Alter meines Bootes (15 Jahre) per se erforderlich? Oder kommt es auf den Zustand des Gelcoats an? Tut es möglicherweise bereits der bloße Antifouling-Schutz/Anstrich (wie zum Teil vorgeschlagen)? Hier scheinen die Meinungen auseinanderzugehen... Bezüglich der Alternativangebote habe ich natürlich das Problem, dass ich das Boot nicht vorführen kann - es steht ja "fest" in der Halle (Winterlager). Genügen hier Fotos des Unterwasserbereichs, um eine zweite (grundsätzliche) Meinung einzuholen? Danke für die bisherigen Tipps! Alexander (Fruuger) |
#11
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Ein Schutzanstrich gegen Osmose ist prinzipiell sinnvoll. Wer einmal eine Osmosesanierung bezahlt oder selbst gemacht hat, wird das bestätigen.
Wenn aber nach 15 Jahren keine Osmoseanzeichen da sind, bestehen wohl gute Chancen, daß auch keine Osmose mehr kommt. Trotzdem jedes Jahr mal genau nachsehen, ob sich irgendwo Bläschen zeigen. Nach meiner Ansicht gibt es zwei vernünftige Lösungen 1. die bessere: altes AF komplett entfernen - schaben, schleifen, abbeizen. danach leicht anschleifen und Osmoseschutz, z. B. Gelshield nach Herstellervorgabe (4 - 6 Schichten). anschließend 2 Schichten AF 2. die preiswerte: altes AF komplett entfernen - schaben, schleifen, abbeizen. danach 2 Schichten AF Vorher aber auf jeden Fall alle Schadstellen im Gelcoat gut trocknen lassen, schleifen und sauber spachteln. Die angegebene 5 - Jahres- Garantie auf das AF ist Humbug. Die führenden Hersteller sehen meist jedes Jahr einen Neuanstrich vor. Je nach AF und Bewuchssituation reicht es aber, alle 2 Jahre 1x neu zu streichen und zwischendurch nur auszubessern (so mache ich es). Die Wirkstoffe im AF bauen sich schließlich kontinuierlich ab und irgendwann ist keine Wirkung mehr da - dann heißts richtig schrubben. Die Arbeit kann man prinzipiell selbst machen, ist kein Hexenwerk. Die Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller bezüglich Temperatur und Überstreichintervalle sind aber peinlichst einzuhalten (stehen auf der Dose oder im Internet, International hat auch eine gute telefon. Beratung). Ist halt eine scheixx Arbeit.
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Gruß Ewald
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#12
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Die Lösung ist doch recht einfach:
Wenn du es selbst machen willst und alles nach Produktvorgaben - z.B. Nass in Nassanstriche - investierst du irgendwo zwischen 800 und 1000 Euro Materialkosten und mindestens 1 Woche Urlaub. Hast du eine solche Unterwasserschiffrestauration schon mal getätigt, weisst du auch sicherlich, was das bedeutet. Und alles Geld und die Arbeit wird investiert ohne die Sicherheit, dass dein Unterwasseranstrich auch die nächsten 10 Jahre hält. Wählst du die Billiglösung einiger Vorschläge hier, stehst du garantiert jedes Jahr vor gleichen Problemen, sprich abplatzendes AF. Willst du Ruhe und die Sicherheit einer vernünftig ausgeführten Arbeit haben, nimm die Profivariante.
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." Geändert von hansenloewe (31.10.2010 um 07:35 Uhr) |
#13
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Hallo Alexander,
ich hatte Ende dieser Saison ein ähnliches Problem. Detailbeschreibung findet man hier: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=106441 Ich habe mich lange mit dem Thema beschäftigt. Reicht anschleifen und neues AF drauf? Mache ich das selber? usw. usw. Nach Beratung dreier Fachfirmen und Diskussionen mit Bootsbesitzern und in einigen Foren kam Folgendes heraus: Ist durch irgendwelche evtl. auch falsche Vorarbeiten die Haftung nicht gegeben, steht man jedes Jahr vor dem gleichen Problem und eine tatsächliche AF-Wirkung ist nicht gegeben. Ich habe mich dann für die professionelle Variante entschieden. Wie hier schon beschrieben wurde, ist der eigene Zeitaufwand im Unterwasserbereich sehr hoch (1 Woche Vollzeit mind.) und eine unangenehme Arbeit. Des Weiteren hat man eventuell nicht die nötigen Möglichkeiten (beheizte Halle, ordentliches Werkzeug, mangelnde Erfahrung) dieses professionell und auch mit einer gewissen nachhaltigen Haltbarkeit durchzuführen. Wie gesagt steht bei mir nun eine komplette Restaurierung des Unterwasserbereichs an. Ich habe mir verschiedene Angebote eingeholt. Diese lagen jedoch ein paar Hunderter unter Deinem. Details zu den Firmen und den Angeboten möchte ich hier nicht posten. Du kannst mich aber gerne per PN kontaktieren. Alles weitere dann. Grüße Thorsten Geändert von Blinky (31.10.2010 um 12:57 Uhr)
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#14
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3500 ist mit Sicherheit viel zu teuer, bei meiner Four Winns sollte die gleiche Prozedur ca. 1200 - 1300 € kosten. Normale Kosten sind so ca. 50 € pro Fuss Bootslänge.
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Grüße Michael |
#15
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Mit Abschleifen des alten AF und Aufbau eines neues Unterwasseranstriches mit min. 5 x Epoxy und 2 x AF.....tut mir leid, das halte ich für nicht wahr!
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen."
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#16
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Hallo Alexander, wir machen im Moment das gleiche Spiel mit einer 22ér windy.32 Jahre alt. Mein Unterwasseranstrich war nicht so schlecht allerdings kleine Einschlüsse die tiefer gingen darunter kam dann schon ein grüner anstrich durch teilweise ging es auch ein bischen tiefer ... Ich bin damit zu einer Fachfirma hier am Bodensee und habe die gleiche Hiobsbotschaft erhalten alles runter dann 7 Schichten drauf und ich kann dier sagen dein Preis dazu ist noch etwas günstiger.
Aber dennoch,den Kahn haben wir vor 3 Jahren mit dem Versprechen neuer Anstrich gekauft, das es das nicht ist sondern immer nur ein Neuauftrag mit verschiedenen Antifoulings die sich nicht mal vertragen müssen sehen wir jetzt. Ich habe jetzt alles abschleifen lassen meine Werkstatt meines Vertrauens hat mich angerufen das mit dem Meßgerät doch Stellen zu finden sind bis zu 20 % Feuchtigkeit.Mir wurde daher dringend empfohlen das Schiff mitzunehmen und wir machen die Arbeit im Frühjahr fertig dann ist alles komplett ausgetrocknet. Un d noch ein wichtigen Hinweis habe ich erhalten: Das Schiff sollte unbeding im Winter durchfrieren damit Wassereinschlüsse aufplatzen und dann alles 100 % trocken wird. Also ich bin da meiner Meinung nach bei einer Absoluten Fachfirma und die Einrichtung die laufenden Aufträge Wärme-und Spritzkabine zeigen mir das da Kompetenz da ist. Die Beratung war für mich Spitze und wenn ich deine Erfahrungen so lese bist Du auch bei der richtigen Firma Zum Thema Material wurde mir auch ein Betrag von rund 1000 Euro genannt eine Woche gute Arbeit weil nur wenig mit großen Maschinen gearbeitet werden kann. Also dein Preis ist absolut OK. Bootsfahren kostet ... Wenn ich aber sehe was für Pötte in meiner Firma bearbeitet werden da ist meine windy ein besseres Ruderboot bei den anderen Booten dort geht größenmäßig nix unter 10.000 geschätzt. Icvh denke Du mußt das auch machen dein Boot ist ja noch wesentlich jünger ... Viele Grüße Frank bodenseekretzer
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#17
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Hallo,
ich würde den Unterwasseranstrich nicht mehr Abschleifen oder Abschaben, bei meinem Boot standen diese Arbeiten auch an, habe es dann von einer Fachfirma machen lassen, die haben den Unterwasseranstrich mit Eiskugeln abgestrahlt hat einiges an Zeit und Geld gespart. Gruß Gerald
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#18
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...Ich würde das Gelcoat leicht anschleifen,Primer drauf und 2 Schichten Antifoiling darüber.
Jo, mach es so und du hast in kürzester zeit viel Ärger unterwasser. Der geringste Ärger wäre dann nur das das AF nicht hält oder in Teilen wieder abplatzt. ...Wenn aber nach 15 Jahren keine Osmoseanzeichen da sind, bestehen wohl gute Chancen, daß auch keine Osmose mehr kommt. Trotzdem jedes Jahr mal genau nachsehen, ob sich irgendwo Bläschen zeigen. Genau, nach 15 Jahren ist Osmose ausgestorben. wenn das so wäre würden doch alle älteren schiffe mit einer Osmosegarantie für die nächsten hundert Jahre verkauft werden. So eines hätte ich dann gerne. Ja, und mal nachschauen jedes Jahr ob nicht doch Osmose da ist. vielleicht war der Tipp ja doch nicht so gut. ....2. die preiswerte: altes AF komplett entfernen - schaben, schleifen, abbeizen. Danach 2 Schichten AF siehe oben ... ...Das Schiff sollte unbeding im Winter durchfrieren damit Wassereinschlüsse aufplatzen und dann alles 100 % trocken wird. Geil, bei Frost platzt das Wasser im Laminat auf, drückt das Gelcoat ein wenig auf und bei Tauwetter tropft es dann munter aus dem Bootsrumpf heraus. Ab dem 23. März schließen sich dann auch alle Gelcoatschäden wie von Gesterhand und mit zwei Lagen AF ist dann alles wieder gut. Für mindestens 48 Jahre. So, Lästermodus aus !!! Bei einem 15 Jahre alten Boot, dessen ausschließlicher Unterwasseranstrich nur aus AF besteht kann man getrost davon ausgehen das das Gelcoat seine ursprünglich zugedachte Funktion, nämlich das Laminat vor eindringender Feuchte zu schützen, nicht mehr erfüllen kann. Und das ist Herstellerunabhängig so. Das hängt mit ganz normalen Vorgängen zusammen die das Gelcoat, wie auch andere Kunststoffe, altern läßt. D.h. das vorhandene Gelcoat ist nicht mehr in der Lage das darunter liegende Laminat vor Feuchte ausreichend zu schützen. Vermutlich, und da fehlen hier einfach Fotos, ist das Gelcoat bei der Erstbeschichtung auch schön angeschliffen worden. Diese Anschleifen zwerstört das Gelcoat sofort. Ob mit 80er oder mit 4000er Körnung. Das Gelcoat ist hin. So ist es also ratsam seinen Dampfer mit einer Schutzbeschichtung zu versehen die der eindringenden Feuchte Einhalt gebietet. Hier gibt es, wie auch oben schon mehrfach beschrieben, nur eine vernünftige Lösung. Alles andere kann man machen wenn man das Boot verkaufen möchte und man den Käufer übers Ohr hauen will. Also, AF vollständig runter. Bei dem Alter des Bootes kann man ruhig mit 40 Körnung oder nem Strahlgerät (Eis-, Glasperlen- oder Sandstrahlen) das Zeug runter holen. Danach sollte das Boot mit einem langsam verdunstenden Aceton (gibts extra verdunstungsgehemmt) im Unterwasserbereich von den letzten Fett und Trennmittelrückständen befreit werden. Jetzt, bei richtiger Temperatur und Luftfeuchtigkeit, entsprechend den Herstellerangaben einen Osmoseschutz aufbringen. Je anch Hersteller 5 bis 7 Lagen. Warum so viele Lagen? Weil ein Teerepoxy ein Dickschichtprodukt ist das seine Elastizität nur dann erreicht wenn die richtige Schichtstärke vorhanden ist. Danach kommt ein Vinylprimer. Der hat die Aufgabe eine zusätzlich dampfdiffunsionsdichte Schutzschicht dar zu stellen und dient als Haftvermittler zwischen dem Epoxyanstrich und den Folgeantrichen. Erst jetzt kommt das AF der Wahl. Auch hier entsprechend den Herstellerangaben mehrere Schichten um die Wirkdauer zu steuern. Noch ein paar Kleinigkeiten: Neue oder junge Schiffe unterwasser niemals anschleifen. Anschleifen zerstört das Gelcoat in seiner Funktion. Wenn man einen Unterwasseranstrich machen möchte dann sollte man nur mit Aceton das UW-Schiff von Trennmitteln, die bei der Herstellung verwendet wurden, und von Fetten (Grabbelfett, Öl im hafenwasser etc.) befreien. Alte Schiffe ode Schiffe deren Gelcoat von den Vorbesitzern bereits angeschliffen wurde, kann man getrost schleifen, strahlen ode rsonst irgendwie maltretieren. Das Gelcoat ist sowieso hin. danach allerdings, wie oben beschrieben, eine Osmoseschutz auftragen. Luftfeuchte unbedingt einhalten. Auch die Objektfeuchte ist wichtig. denn nichts ist schädlicher für einen Anstrich als eine feuchte Schicht zwischen den Anstrichen. das wirkt dann wie eine Trenschicht und die Farbe fällt beim kleinsten Anlass vor Schreck wieder runter. Die Temperatur hängt unmittelbar mit der Objektfeuchte zusammen. Warum ? Ein schöner sonniger Tag, gegen 13 Uhr. Die Luftfeuchte ist im Bereich die der Farbhersteller empfielt die temperatur bei lauschigen 16°. Wunderbar. Nur leider war es in der nacht bei 5° nicht gerade warm und das Objekt das beschichtet werden soll hat jetzt noch eine Temperatur von gerade mal 10°. Was meint ihr wo sich wohl die restliche Luftfeuchtigkeit die noch in der Luft ist nieder schlägt und eine wunderbare Trennschicht zwischen eurem gestrigen Anstrich und dem Anstrich den Ihr jetzt aufbringen wollt bildet? Na klar, die schlägt sich höchstens bei Nachbarn auf n Dach nieder aber nie und nimmer an Eurem kalten Rupf. Nie ein AF auf eine Epoxybeschichtung direkt auftragen. Das hält nicht. Wähle ein AF aus das selbstpolierend ist. Das ist was völlig anderes als selbsterodierend. Selbstpolierend heißt das die gesamte Schichtstärke während der Saison abnimmt und somit die Wirkstoffe immer an der Oberfläche sind. selbsterodierend heißt das zwar die Wirkstoffe im Laufe der Saison immer schön ausgewaschen werden, dass "Traggerüst" der Farbe, also der farbgrundstoff sich nicht abbaut. Das hat zur folge das eine Jahre und einige viele Beschichtungen später eine ansehnlich diche Farbschicht drauf ist, die dann beim Slippen oder beim Kärchern in großen Placke abfliegt. Na, schon mal gesehen ? Wenn man selbstpolierendes AF verwendet wird die Schichtstärke immer mit abgebaut was eine addierung der Schichstärken üner die Jahre hinweg verhindert. Gute idee? Wer das so gut findt erkundigt sich nach einem SPC, also einem Self Polishing Coating Antifouling. Aber aufgepasst. Findige Werbetexter bei INERNATIONAL übersetzen SPC folgendermaßen: "self polishing copolymer" Aber Achtung: Copolymere sind Polymere, die aus zwei oder mehr verschiedenartigen Monomereinheiten zusammengesetzt sind. Soll heißen: Alles was in der Farbe drinn ist ist aus mehreren Monomereinheiten zusammengesetzt was dann International in die Lage versetzt quasi alles SPC nennen zu können was die verkaufen obwohl es an dem was SPC bezeichnen soll vollkommen vorbei geht. Noch Fragen ??
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#19
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Obwohl du es manchmal etwas hart und provokativ darstellst - volle Zustimmung.
Der Rest sind Bastlertipps, die sich immer wieder "rächen"....
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen."
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#20
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Herzlichen Dank für die bisherige Hilfestellung und die zum Teil sehr ausführlichen Beiträge. Wirklich klasse!
Meine Hoffnung, die Sache kostengünstig mit einem Antifouling-Neuanstrich zu bewältigen, löst sich nach den obigen Beiträgen leider so langsam in Luft auf... Die Investition (3.500,- EUR, das waren mal 7.000,- DM!!!) schreckt mich allerdings im Hinblick auf die unklare Haltedauer des Bootes erheblich ab. Was ich nicht ganz verstehe: warum jetzt die "Panikmache" nachdem es 15 Jahre lang offensichtlich ohne den Megaaufwand funktioniert hat und der bisherige Antifouling-Schutz genügte!? Ist tatsächlich damit zu rechnen, dass mir jetzt ("plötzlich") Osmoseschäden drohen, nur weil ich mich nicht für die 7-Schicht-Lackierung entscheide und stattdessen nur das Antifouling auftrage/erneuere? Warum sind dann bisher keine Osmoseschäden aufgetreten? Wie sieht es mit einer Alternativlösung für die nächsten 2-3 Jahre aus? Gibt es eine solche? Alexander (Fruuger) |
#21
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Klar,
Alternativen gibt es immer. Kauf dir bei den üblichen Verdächtigen große Dosen AF für 69,90 die Dose und rauf damit. Das macht die Sache auch nicht schlimmer und hilft gegen Bewuchs. Die "große Sanierung" kannst du wahrscheinlich auch eine oder zwei Saisonen hinausschieben. Das ist halt wie neue Farbe auf die alte Tapete. Wenn man bald auszieht oder grad nicht anders kann, ist das immer noch besser als die alte, dreckige Tapete anstarren. Es hat aber mit der Aufgabenstellung aus deinem Eröffnungsbeitrag natürlich nichts mehr zu tun. Aber das macht nun auch keine Katastrophe - ohne dein Boot gesehen zu haben - und war offenbar die vergangen Jahre ja auch schon ein "erfolgreiches Provisorium". Früher oder später muss der ganze Blätterteig aber letztlich doch ab.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#22
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anderer Ansatz
Hallo,
schau mal hier rein: **********************************/showthread.php?t=1080 da gibt es auch ein paar nützliche Informationen. Da sind auch die anderen Seiten noch ziemlich interessant. Gruß Andi
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#23
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Hallo,
warum wird mein LINK unkenntlich gemacht ?? Gruß |
#24
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Zitat:
Fotos ???? Denn nach deinen Beschreibungen ist außer AF nicht unten rum drann gewesen. Ansonsten ist eine hochwertige Laminatbauweise des Herstellers, so wie bei deinem Boot, zwar keine Garantie gene Osmose aber ein Grund dafür das es bei solchen Schiffen in der Regel etwas länger dauert. Bei der Seglern (HANSE) sind auch schon mal nach vier (4!) Jahren Osmoseschäden aufgetreten. und das bei einem deutschen Hersteller. Nun ja, wenn du es vernünftig machen möchtest dann lass es so wie oben beschrieben von ner Firma machen. Wenn du Geld sparen möchtest mach es selbst. Das AF abbeizen geht bei deinem schon fast nacktem Rumpf (Fotos ??? ) warscheinlich leichter wie als wenn du schleifen, scharben oder strahlen würdest. Wenn alles runter ist dann erst solltest du für ein paar Tage nen Schuppen haben den du mit Heizlüftern warm halten kannst. Oder du wartest bis Mai oder Juni und machst es ab 13 oder besser 14 Uhr nachmittags zuhause. Je nach Farbenhersteller ist der Überstreichintervall ausreichend das soetwas an den Wochenenden geschehen kann. In einem Schuppen kann man mit Heizlüftern (nie mit ner Gasheizung, die prodziert Feuchtigkeit) das Klima so einstellen das man bequem beschichten kann. Das spart Geld !!! Die Art und Weise solltest du nicht ändern. Es sei denn du willst sowieso verkaufen. Dann lass es so wie es ist denn ein "Verkaufsanstrich" ist nicht nett dem Käufer gegenüber. Boot : Sea Ray 250 DA (ca. 8,00 X 2,50) Fläche unterwasser = Länge Wasserlinie *(Breite+Tiefgang) * 0,5 7,5 * (2,5 x 0,5) = 22,5 qm Unterwasserfläche (ungefähr ) 7 Beschichtungen Teerepoxy (ca. 160qm) bei 5 Beschichtungen 115 qm) 1 Beschichtung Vinylprimer ( ca. 23 qm) 3 Beschichtungen Antifouling ( 70 qm) (Alles nach oben gerundet) So , nun brauchst du dich nur noch durch die Herstellerangaben wühlen und weißt was und wieviel du brauchst. Tipp: Lass dich nicht von so schönen Hochglanzdosen beeindrucken. Siehe auch die letzten zwei, drei Sätze meines Vorpostings. So, und nun noch was zum "Ausfrier..." nein ... zur Feuchte die bereits jetzt im Laminat ist. Je länger der Kahn mit nacktem Unterwasserschiff in einer trockenen Umgebung steht desto besser ist das. Wenn der Winter, wie vorhergesgt dann auch noch richtig frostig wird, dann ist das richtig gut. Denn, Dauerfrost sorgt für trockene Luft. Frost in der Nacht sorgt dafür das es keinen Morgentau gibt sonder Raureif an den Ästen der Bäume. Und was macht deine Feuchte im Laminat ? Sie wird von der trockenen umgebungsluft absorbiert. Gut wa ? So ist es also gut wenn der Kahn einige Wochen draußen steht und mit ner luftigen Plane oder unter einem Carport vor Schlagregen geschützt wird. Noch ein Tipp: Erkundige Dich wer in deiner Nähe für einen paar Euronen eine Feuchtemessung zum Ende des Winters durchführt. Dann erst mit deinen Beschichtungsarbeiten beginnen. Mach es alleine, in Ruhe und spare Geld.
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#25
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