Zensus 2011

[sst]

http://www.zensus2011.de/

oder Gebäude und Wohnungszählung 2011...

noch nie was davon gehört...

heute flattert mir unten angehängtes Schreiben dazu ins Haus

eine weitere Schritt in Richtung Überwachsungsstaat "Europa" oder notwendige Maßnahme

wie seht ihr das?

[tommes-os]

Ist mir wurscht. Hab nix zu verbergen.

[Tequila]

Kann ich nichts ankreuzen - sorry

Pro:
Genaue Daten über Bevölkerung, Einkommen, Wohnsituation etc hilft bei der Planung von Kindergärten, ÖPNV und bei so ziemlich jeder Entscheidung, die eine Stadt, ein Regierungsbezirk oder ein Bundesland treffen kann.

Kontra:
Es hilft auch jeglichen wirtschaftlichen Interessen und ob die Daten wirklich da bleiben wo sie hingehören? Wer weiß?

[WeserW]

Naja, die letzte Volkszählungen sind über zwanzig Jahre her, vor der Wiedervereinigung, ich verstehe schon, dass man da jetzt für eine bessere Planbarkeit gerne verlässlichere Daten haben möchte. Für Deutschland kommt diese EU-weite Zählung eigentlich zum passenden Zeitpunkt, allerdings weiss ich nicht so recht ob die Wiederholung der Zählung alle zehn Jahre, wie von der EU vorgeschlagen, nicht ein bisschen zuviel des Gutem ist.

[danchezz]

In China läuft zur Zeit eine Volkzählung mit 6,5 Mio. Volkszählern.

[Hausbootbewohner]

Hallo allerseits,

eigentlich bin ich darüber verwundert, dass solche Erhebungen immer noch gemacht werden müssen.
Alle Daten liegen den verschiedenen Behörden eigentlich vor:
Einwohnermeldeämter haben die Angaben zu dem Wohnort
Finanzämter haben die Angaben zu dem Einkommen
Arbeitsämter haben die Angaben über Beschäftigungsstatus
Familienkassen über Kindergeldzahlungen
usw. usf.

Für eine vollständige Transparenz würde eigentlich eine Zusammenführung dieser verschiedenen Datenquellen und ein vernünftiges Data Mining ausreichen.
Wir sollten allerdings alle hoffen, dass das noch lange auf sich warten lässt.

Mit datenschutzrechtlichen Grüßen,
A.

[Schärenkreuzer-Liebhaber]

Im Vorfeld haben die statistischen Ämter die Kosten kalkuliert. Die gesamten Kosten werden sich danach auf 710 Millionen Euro belaufen, wobei 180 Millionen Euro auf die vorbereitenden Arbeiten und 530 Millionen Euro auf die Durchführung des Zensus entfallen. [..] Im Gegenzug erhält die Gesellschaft eine umfassende Datengrundlage von sehr hoher Qualität, die unter Einhaltung strenger Datenschutzgrundsätze erstellt wird.

Solch exakten Daten verdanken wir z.B. unsere hervorragende Verkehrs-, Arbeitsmarkt-, Schul-, Renten- und Wohnungsbaupolitik.
Deshalb kennen wir keine Staus, keinen Wohnungsleerstand oder Mietwucher, keine unsinnige Subventionspoiltik und werden auch nie davon überrascht, dass es einmal keine, ein anderes Mal wiederum viel zu viele Lehrer gibt.
Zahlen werden erhoben, weil es dafür Ämter gibt. Für die Politik sind diese Zahlen wichtig, wenn sie die gewünschte Stoßrichtung stützen.
Ansonsten sind sie für die Tagespolitik bedeutungslos, und ob es überhaupt noch eine über die jeweilige Wahlperiode hinausreichende Politik gibt, ja man kann da schon ins Grübeln kommen.

Ralf

PS: Natürlich habe ich, liebe Statistiker, totalen Unsinn geschrieben. In Wirklichkeit werden z.B. aufgrund solcher Zahlen viele Gelder EU-weit hin- und hergeschoben (naja, eigentlich mehr hin). Wir füllen deshalb die Zettelchen auch brav aus und ihr rechnet sie dann brav und korrekt zusammen. Unsere phantasiebegabten Freunde in den älteren und südlicheren Kulturregionen der EU werden dann auf ihre Weise das gleiche tun. Und wir werden dann zahlen.
Aber vielleicht sollten wir auch mal alle (nur so als Beispiel) ein geringeres Einkommen und eine viel kleinere Wohnung angeben und ein paar verstorbene Urahnen für die Statistik wieder aufleben lassen.

[WeserW]

Zitat von Hausbootbewohner

Für eine vollständige Transparenz würde eigentlich eine Zusammenführung dieser verschiedenen Datenquellen und ein vernünftiges Data Mining ausreichen.
Wir sollten allerdings alle hoffen, dass das noch lange auf sich warten lässt.

Mit datenschutzrechtlichen Grüßen,

Ich muss schon ein bisschen schmunzeln, einerseits schickst du "datenschutzrechtliche Grüße" andererseit sprichst du von vollständiger Transparenz und einem zusammenführen der verschiedenen Datenquellen und Data Mining.

Gerade der Datenschutz verhindert ja, dass der Staat oder die Länder eine große Datenbankmit allen Informationen anlegen dürfen. Ich denke der Zensus ist ein notwendiges Übel, über die Jahre geht einfach die Datenkonsistenz immer mehr verloren weil gewisse Änderungen in der Realität ihren weg nicht in die Datenbank finden. Z.B. Wohnraum der einfach aufgegeben wird und verfällt, weil der Besitzer sich abgesetzt hat.

[swath]

Zitat von Tequila

Pro:
Genaue Daten über Bevölkerung, Einkommen, Wohnsituation etc hilft bei der Planung von Kindergärten, ÖPNV und bei so ziemlich jeder Entscheidung, die eine Stadt, ein Regierungsbezirk oder ein Bundesland treffen kann.

man sollte hier eine Umfrage starten, um festzustellen wer noch solche Ansichten (im Bezug auf den Zensus) vertritt
(9-jährige Kinder dürfen daran ausdrücklich teilnehmen )


P.S. es gibt Städte, wo Eltern ca. 1 Jahr lang auf einen Kindergartenplatz warten müssen, und nein, es sind dort keine Kindergärten geplant.

In den letzten 15 Jahren wurden in der BRD rund 1000 Schulen geschlossen, weil die Planer keine Daten über die Bevölkerung hatten, genau das war der Grund , und es gab vor den Schließungen auch keine Proteste

Einige befinden sich noch im Jahre 1948

Metamorphose