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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 08.02.2011, 12:47
PikeMania PikeMania ist offline
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Standard Tips zur Reparatur eines GFK-Bootes gesucht

Hi zusammen,

vor wenigen Tagen habe ich mir den Traum vom eigenen (Angel-) Boot erfüllt.
Auf dem 1. Foto ist der Boden des Bootes zu sehen, wie er zum Zeitpunkt des Kaufs aussah. Es folgte eine erste Putzaktion und der Kahn sieht nun rein optisch schon etwas besser aus (2. Foto).
Leider sind nach der Putzerei einige Schäden zum Vorschein gekommen. Manche dieser Schadstellen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch offen (Foto 3), einige andere wurden vom Verkäufer offensichtlich bereits mit Harz aufgefüllt und mit einer blauen Farbe überstrichen (Foto 4).
Prinzipiell kann man Schäden dieser Art (KEINE Löcher) ja durch Auffüllung mit GelCoat reparieren. Nun jedoch meine Fragen:
- Sollte ich die offenen Stellen nach dem Anschleifen längere Zeit trocknen, da evtl. bereits Wasser ins Laminat eingedrungen ist? Wenn ja, wie lange?
- Würdet ihr die Stellen, welche vom Verkäufer mit Harz aufgefüllt wurden, nochmals öffnen (d.h. den kompletten Harz entfernen) und vollständig mit GelCoat auffüllen? Oder mache ich mir da evtl. zu viel unnötige Arbeit?
- Spricht etwas dagegen den gesamten Boden mit feinem Schleifpapier (400er / 500er) abzuschleifen um den restlichen hartnäckigen Dreck zu entfernen?
- Da die Schäden sich allesamt im Bereich der Kiele befinden, überlege ich die Kiele zu verstärken um weitere Schäden bei erneutem Grundkontakt zu vermeiden. Ich würde günstig an Edelstahl-Platten rankommen und könnte diese auch so biegen lassen, daß man sie plan auf die Kiele legt. Ist Harz als Kleber zur Befestigung der Platten geeignet? Ich würde ungerne schrauben wollen...
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  #2  
Alt 08.02.2011, 18:21
volkerma volkerma ist offline
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Hallo Michael,

den Kleinschaden auf Bild 3 würde ich 1:10 ausschleifen, bis auf die tragfähige, sprich homogene GFK- Struktur.
Dann wieder mit größer werdenden Glasfaser- Stücken bis zur Endhöhe auflaminieren.
Das auf Bild 4 erscheint mir als Pfusch, von daher würde ich dort genau so vorgehen.
Die VA- Geschichte würde ich nicht machen, da der kleine Dreikieler ohnehin kaum Tiefgang hat.
Sollte es ein Wasserlieger werden, markiere/notiere Dir die Wasserlinie, dann weisst Du, wo das Antifouling hingehört.
Gelcoat härtet nur unter Ausschluß von Aussenluft; Topcoat ist da sicher praktischer.
Falls Du damit arbeiten willst, kannst Du nur Polyester, nicht jedoch Epoxid einsetzen.
Den dreckigen Bereich mit feinem Papier sauber zu schleifen, halte ich für keine schlechte Idee.
Nimm nur nicht viel Gelcoat runter, das schützt das GFK.

Grüße

Volker
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  #3  
Alt 09.02.2011, 18:31
PikeMania PikeMania ist offline
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Kurzes Update:

Ich bin heute zu einem Bootsaustatter gefahren und habe (nach Beratung durch den Verkäufer) folgendes Material mitgebracht:
- Epoxyspachtel (2K)
- Grundierung für Antifouling (Primer)
- Antifouling

Der Verkäufer empfahl mir folgende Arbeitsschritte:
- Ausbesserung der Schäden mit Epoxyspachtel (nach vorherigem Anschliff). Vom Kauf der günstigeren "Glasfaserspachtel" hat mir der Verkäufer abgeraten, da diese nicht für den Unterwasserbereich geeignet sein.
- Auftrag der Grundierung für das Antifouling. Damit diese besser haftet, wird der Rumpf zuvor mit 200er Schleifpapier angeschliffen.
- Auftrag des Antifouling in 2 Schichten

Für eine evtl. Verstärkung der Kiele und sonstige Arbeiten, bei denen metallische Teile mit dem Bootsrumpf verbunden werden sollen, hat mir der Verkäufer dieses Zeugs empfohlen:
http://www.nano-bootspflege.de/tikalflexcontact12.html
Vom teureren "Sikaflex" riet er mir ab, da es davon verschiedene Sorten geben soll von denen jede nur für bestimmte Materialien geeignet sei. Das Tikalflex soll nach seiner Aussage universeller sein...

So, jetzt laßt doch mal hören... Was haltet ihr davon?

Und wie ist es eigentlich mit dem Antifouling? Ich habe mir welches in "blau" gekauft. Spricht etwas dagegen den gesamten unteren Teil des Bootes damit zu streichen oder sollte ich tatsächlich nur bis zur Wasserlinie gehen?
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  #4  
Alt 09.02.2011, 19:37
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Hallo Michael,
ist an der Stelle wo die blaue Farbe (?) ist, auch im Boot eine Beschädigung zu sehen?
Wenn ja, war eventuell mal ein Innenborder (Wartburg) mit starrer Wellenanlage verbaut. Wenn das nicht fachgerecht verschlossen ist (wird), dann wirst Du an den Stellen immer Probleme haben. Die Reparatur können Dir die Profis vom BF besser erklären.
__________________
Gruß FriLu

Wir leben nur einmal, aber diesmal machen wir alles richtig.


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  #5  
Alt 09.02.2011, 22:59
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Hi Frilu,

im Boot selbst ist keine Beschädigung zu sehen. Vielleicht sollte ich dazu sagen, daß es sich um ein zweischaliges Boot handelt (soweit ich weiß gibt es auch einschalige ?!).
Ich nehme an, daß der Schaden, welcher vom Verkäufer mit Harz aufgefüllt und mit blauer Farbe (?!...bin mir da selbst nicht so sicher...) lackiert wurde, von einem heftigeren Grundkontakt herrührt. Sämtliche Schäden sind wahrscheinlich so entstanden, da sie sich allesamt im Bereich der Kiele befinden.
Vielleicht machen die Fotos es nicht ganz deutlich, aber alle Schäden sehen derart aus, daß der GelCoat an den entsprechenden Stellen "abgeratscht" ist und das darunter liegende Laminat evtl. auch etwas "abgeschliffen" wurde, aber in jedem Fall noch vorhanden ist (keine Löcher!).
Den Hinweis zu einem evtl. verbauten Innenborder finde ich sehr interessant. Da ich noch nicht wirklich viel Ahnung vom Bootsbau und Bootsmotoren habe, werde ich mich diesbezüglich mal weiterbilden
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  #6  
Alt 11.02.2011, 10:57
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Hmmm, irgendwie wenig Resonanz hier im Thread...

Ich bin gestern jedenfalls mal in die Bibliothek gestiefelt und habe mir folgendes Buch ausgeliehen:
"Don Casey - Pflege rund ums Boot".
Bin davon hellauf begeistert. Besonders die Übersicht über die verscheidenen Lacke sowie geeignete Werkzeuge im 1. Kapitel gefällt mir sehr gut. Für einen Neuling wie mich genau richtig.

Das Wetter soll am Wochenende eher bescheiden werden und ich werde daher das Buch fleißig studieren und hoffe daß ich bald einige Basiskenntnisse vorweisen kann. Soweit ich aber bisher gelesen habe, scheine ich mit den bisher gekauften Materialien prinzipiell erstmal richtig zu liegen.
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  #7  
Alt 11.02.2011, 11:21
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Zitat:
Zitat von PikeMania Beitrag anzeigen
Hmmm, irgendwie wenig Resonanz hier im Thread...

... ich glaube, dass wir Boots"bauer/restaurierer" nur im Moment ein wenig gefrustet sind! - Schxxxwetter! nix geht - entweder warm und feucht, oder saukalt... Ok, das war´s dazu.

zu deinen Problemen:
PU-Massen kannst du ohne weiteres bei deinem Boot verwenden (Tikalflex), da spricht wirklich nichts dagegen.

So wie ich dein Boot sehe, ist das ein Doppelschalenrumpf. wenn du schon beim "schönmachen" bist, dann schau bitte, ob du eventuell einen geschäumten Rumpf hast. = kleines Loch, das du dann wieder mit Epoxi zumachst. Und berichte kurz, ob der Schaum nass ist. Dann schauen wir wieder weiter.

LG Peter
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  #8  
Alt 11.02.2011, 12:01
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Hi Peter,

daß mit der Resonanz sollte auch keine Kritik sein. Ich dachte es liegt vielleicht an unzureichend genauen Fotos oder Informationen. Bin gerne bereit da nachzulegen. Hauptsache mich wird geholfen

Zu der Feuchtigkeit:
Am Heck des Bootes befindet sich ein Lenzstopfen in der Art:
https://www.segelservice.com/html/artnr/177106510.html
Reicht es wenn ich den Stopfen rausschraube und mit der Taschenlampe reinleuchte, um zu sehen ob das Boot ausgeschäumt wurde?
Es sind übrigens definitiv 2 Schalen, aber aus deinem Beitrag entnehme ich daß es also tatsächlich auch einschalige (wahrscheinlich kleinere) Boote gibt?!?

Eine Frage hätte ich außerdem noch zu dem GelCoat:
Ich sehe ja an den beschädigten Stellen, an denen der GelCoat abgeplatzt und das Laminat sicht- und fühlbar ist, wie dick der umgebende GelCoat ist. Dabei ist mir aufgefallen, dasß dieser an manchen Stellen sehr dünn ist (max. 1mm). An anderen Stellen weist er ca. die 5-fache Stärke auf. Ist daß "normal" und in der Produktion begründet? Oder sollte man davon ausgehen, daß an den Stellen mit dünnerer Schicht des GelCoats bereits eine Reparatur durchgeführt wurde, bei der von außen zusätzliches Laminat aufgebracht wurde?
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  #9  
Alt 11.02.2011, 14:42
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Ich habe zum Lenzstopfen an sich noch eine (dumme) Frage:

Das Boot ist doppelschalig und der Lenzstopfen befindet sich am Heck des Bootes. Soweit ich das beurteilen kann, führt der Lenzstopfen zu der Luftkammer zwischen den beiden Schalen. Dann dient der Stopfen doch also dazu, das Wasser aus dieser Kammer abzulassen...
Aber wieso sollte sich da überhaupt Wasser befinden???
Wenn ich jetzt im Bootsinneren einen weiteren Stopfen hätte, mit welchem ich Regenwasser aus dem Bootsinneren in die Luftkammer ablassen könnte, dann würde das Ganze für mich mehr oder weniger Sinn machen. Aber im Bootsinneren ist kein Stopfen Außerdem sollte doch in die Luftkammer generell kein Wasser gelangen, oder?!? Das Regenwasser über diesen Weg nach außen zu führen wäre dann also auch suboptimal...

Klärt mich doch bitte mal auf. Wozu dient der Lenzstopfen ?!?!?

Geändert von PikeMania (11.02.2011 um 14:47 Uhr)
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  #10  
Alt 11.02.2011, 15:56
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Zitat:
Zitat von PikeMania Beitrag anzeigen
Ich habe zum Lenzstopfen an sich noch eine (dumme) Frage:

Das Boot ist doppelschalig und der Lenzstopfen befindet sich am Heck des Bootes. Soweit ich das beurteilen kann, führt der Lenzstopfen zu der Luftkammer zwischen den beiden Schalen. Dann dient der Stopfen doch also dazu, das Wasser aus dieser Kammer abzulassen...
Aber wieso sollte sich da überhaupt Wasser befinden???
Wenn ich jetzt im Bootsinneren einen weiteren Stopfen hätte, mit welchem ich Regenwasser aus dem Bootsinneren in die Luftkammer ablassen könnte, dann würde das Ganze für mich mehr oder weniger Sinn machen. Aber im Bootsinneren ist kein Stopfen Außerdem sollte doch in die Luftkammer generell kein Wasser gelangen, oder?!? Das Regenwasser über diesen Weg nach außen zu führen wäre dann also auch suboptimal...

Klärt mich doch bitte mal auf. Wozu dient der Lenzstopfen ?!?!?
der Lenzstopfen dient zum Lenzen,
evtl. wenn Wasser eintritt, oder
für das Ablassen von Kondenswasser

gibt es öfter bei Doppelschalenboote. (zB. Laser Pico) wenn ich mich recht erinnere...

LG Peter
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  #11  
Alt 11.02.2011, 16:19
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Ok, Kondenswasser ist ein Argument. Aber sonst sollte man doch Wassereintritt in die Luftkammer um jeden Preis vermeiden, oder? Von wegen Osmose...

Gibt es eigentlich Boote mit 2 Stopfen (je einer pro Schale) um das Regenwasser aus der oberen Schale über die Luftkammer abzuleiten, oder ist daß von mir völlig aus der Luft gegriffen?
Ich hatte es mir bisher immer so ausgemalt, daß es beim Lenzen um das Ablassen des Regenwassers aus der oberen Schale geht. Anscheinend ist das falsch und es geht ums Ablassen des Wassers aus der Luftkammer?!?!?

...So viele Fragen die sich mir stellen. Eigentlich wollte ich ja dieses Jahr eine Rute aufbauen, aber das Thema Boot ist viel zu fesselnd...
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  #12  
Alt 11.02.2011, 16:52
volkerma volkerma ist offline
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Hallo,

was Du meinst ist Selbstlenzung.
Das habe ich bei meiner Shetland so gebaut.
Der Laufboden muß bei dieser Bauweise zuverlässig, unter allen Lastzuständen über der Wasseroberfläche sein.
Die ganze Selbstlenzung sind dann z.B. zwei Löcher im Heck, wo das Regenwasser rausfliesst.
Bei so kleinen Booten wie Deinem eher selten, da durch den Boden auch der Schwerpunkt nach oben kommt.
Ich hoffe, das war so halbwegs richtig beschrieben.

Grüße

Volker
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  #13  
Alt 11.02.2011, 17:20
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Danke dir Volker

"Rumpf- und Decksreparaturen" ist übrigens bestellt.
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  #14  
Alt 07.03.2011, 12:11
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In der Hoffnung aus euch doch noch einige Infos und Tips rauszukitzeln, gibt es einen kleinen Bericht zum weiteren Verlauf:

Die (sehr guten) Bücher von Don Casey wurden bestellt und studiert... Am WE ging es dann endlich an die Arbeit.

Ergebinisse der Arbeit:
1) Da der alte Lenzstopfen optisch keinen guten Eindruck machte, habe ich mich entschloosen ihn zu ersetzen und den alten sofort abgeschraubt... Jetzt wollte ich natürlich wissen wie es um evtl. Schaum und Feuchtigkeit im Innenraum steht.
1a) In die Lenzöffnung habe ich zuerst mit einer Taschenlampe rein geleuchtet --> das Boot ist definitiv nicht ausgeschäumt (zum Glück
).
1b) Anschließend wurde die Nase an die Lenzöffnung gehalten
--> es ist keinerlei Feuchtigkeits-Geruch ("saure Gurken", wie hier im Forum des Öfteren gelesen) wahrzunehmen
1c) Um ganz sicher zu gehen, habe ich dann noch einen Finger durch die Öffnung gesteckt und die Innenwand abgetastet. --> Die Innenwand ist leicht feucht. Ich nehme an, daß es sich um Kondenswasser handelt (???)

2) Als Nächstest wurde der vorhandene Motorspiegel abgeschraubt und begutachtet (einfaches Holzbrett, befestigt mit 4 Schrauben) --> Da das Holzbrett etwas verwittert ist, habe ich mich entschlossen es ebenfalls auszutauschen.

3) Nun ging es an die Ausbesserung der Schäden im Unterwasserbereich (Fotos 3 und 4 im Eingangspost) sowie die Aufbereitung des Untergrundes für einen späteren Anstrich mit Antifouling.
3a) Da die Abplatzungen am Gelcoat allesamt nicht sehr groß sind (Foto 3), habe ich mich entschlossen sie nach Anleitung der Don Casey Bücher mit EpoxiSpachtel zu reparieren --> Laut Datenblatt leider erst ab 7°C möglich, daher wurde die Arbeit verschoben.
3b) Wie Volker bereits festegestellt hatte, handelt es sich bei der Ausbesserung des Schadens auf Foto 4 eindeutig um Pfusch!!! Beim Versuch das aufgefüllt Harz sauber anzuschleifen, blätterte es immer wieder ab! Da die Haftung so miserabel war, wurde das aufgefüllt Harz vollständig entfernt. Dabei kam zum Vorschein, daß es sich bei dem eigentlichen Schaden um einen relativ kurzen, schmalen Ablatzer am Gelcoat handelt. Das Laminat weist an dieser Stelle einen kleinen Riss auf. Meiner Meinung nach reicht da ebenfalls eine saubere Auffüllung mit Epoxi-Spachtel. Der Vorbesitzer hatte stattdessen eine Unmenge von Harz auf die Schadstelle gekippt, zwischendurch kleine Stücke Glasfasermatte beigelegt und, was am Schlimmsten ist, den Untergrund überhaupt nicht vorbereitet (!) - unter dem Harz, was wie beschrieben einfach abblätterte, war der Untergrund komplett schmutzig - überhaupt nicht gesäubert, geschweige denn angeschliffen

3c) Da diese Arbeit ohnehin auch noch Ausstand und die Verarbeitung der EpoxiSpachtel wie beschrieben nicht möglich war, wurde letztendlich der gesamten Unterwasserbereich nochmals gesaübert und vorsichtig angeschliffen (laut Datenblatt des Primers erforderlich). Da ich mit den Eregbnissen des Schwingschleifers nicht 100% zufrieden war und die Rumpfform dessen Einsatz ohnehin oftmals verhindert, wurde von Hand gearbeitet - ich sah anschließend aus wie Sau, war ordentlich geschafft und habe deshalb keine Fotos gemacht. Mit den bisherigen Ergebnissen und Fortschritten bin ich aber sehr zufrieden.

Ich denke ich habe mir mit diesem 3,80m - Kahn und seinen kleineren Schäden genau das richtige Versuchsobjekt gekauft. Früher oder später kommt ohnehin was Größeres und bis dahin habe ich von Reparatur und Pflege von GFK-Booten wahrscheinlich schon etwas mehr Ahnung
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  #15  
Alt 07.03.2011, 21:59
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Gratulation! Zum Boot und zu deiner Einstellung! Die meisten ,,Fachleute´´ hier haben so angefangen!
Auch ich habe 1997 mein 1. 4,00m Boot gekauft und in BO 44866 in meiner Garage restauriert, nachdem ich festgestellt habe, dass der Boden nass und verfault war!
Gut hinbekommen und verkauft.... Internet resp. Boote-Forum.... null ! So vergeht die Zeit...
Hier wird dir geholfen... nur Geduld... hast schon nen Motor?
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  #16  
Alt 08.03.2011, 12:53
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@JohnnyW.: Danke für die Blumen Mir macht die Einarbeitug in das Thema und die eigentliche Arbeit unheimlich viel Spaß. Ich kann gar nicht abwarten zu sehen wie sich z.B. der EpoxiSpachtel verarbeiten lässt... Verdammtes Wetter

Ein ungelöstes Problem habe ich im Moment übrigens noch: Mir ist beim Schleifen des Rumpfes aufgefallen, daß dieser zum größten Teil sehr fest ist. Damit meine ich, daß wenn man von oben mit der Hand auf den Rumpf drückt (das Boot liegt verkeht herum, siehe Fotos), der Rumpf nicht nachgibt und einen sehr stabilen Eindruck macht.
Es gibt aber einzelne Stellen, an denen der Rumpf nicht so stabil erscheint. Drückt man von oben auf diese Stellen, so gibt der Rumpf leicht nach und federt ein wenig. Auf dem angehängten Foto habe ich mal eine dieser Stellen eingezeichnet (ist bloß ungefähr zu verstehen, wenn es hilft kann ich demnächst mal das ganze Boot "abtasten" und eine genaure Zeichnung hochladen).
Ich habe absolut keine Ahnung was daß zu bedeuten hat. In den Büchern habe ich auch noch nichts Passendes gefunden.
Meine größte Befürchtung ist, daß sich da evtl. das Gelcoat bzw. eine Lage Laminat abgelöst haben und nun "abstehen". Evtl. könnte sowas ja durch Wasser passieren, welches durch die Schadstelle in das Laminat gekrochen ist? - Ich weiss natürlich nicht wann der Vorbesitzer diese unsachgemße Reparatur mit der Unmenge Harz auf unvorbereitetem Untergrund durchgeführt hat und wie lange das Boot mit dem offenen Schaden (frei legendes Laminat) im Wasser lag.

Andererseits könnte das Nachgeben des Rumpfes an den betreffenden Stellen auch völlig normal sein und an der Rumpfform liegen?

Hat jemand von euch sowas Ähnliches schonmal beobachtet?
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  #17  
Alt 08.03.2011, 15:43
volkerma volkerma ist offline
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Moin,

das sehe ich nicht kritisch.
An den "Sicken", wie z.B. den Kielen, kannst Du den Rumpf nicht eindrücken, das ist wie bei einem gekanteten Blech beim Auto.
Die geraden Flächen geben da naturgemäß mehr nach.
Auch kann es sein, was ich nicht weiss, dass Dein Boot Stringer und Spanten hat; Verstärkungen in Längs- und Querrichtung.
Wo die an den Rumpf laminiert sind, gibt da auch nichts nach; 20 cm weiter schon.

Grüße

Volker
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