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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Risse im Poliester temporär verschließen
Klasse Titel! Wie beschreibe ich jetzt meine Frage...
Ich bin am Refit meiner Campion. Ist schon soweit alles raus (Spiegel, Stringer, etc.) und wird alles neu gemacht. In der Bilge (also unter dem Motor - wenn er denn drin wäre) sind Risse im Poliester. Ich schreibe extra nicht im GFK, da beim Bau scheinbar einfach über das GFK noch zusätzlich Harz aufgetragen wurde und das zeigt jetzt Risse. Gefällt mir nicht, also schleife ich die Risse raus. So weit so gut. Leider kann ich nicht durchgehend am Boot arbeiten - sei es durch meine Arbeit oder durch das Wetter. Wenn ich jetzt also so eine Schaffenspause kommen sehe, würde ich gerne die Risse versiegeln, damit nicht (wieder) Wasser eindringt. Ich meine - es ist ja die Bilge, das Wasser soll schließlich da hin. Nur halt nicht während ich am Neuaufbau bin Meine Idee wäre jetzt vor einer längeren Pause einfach einmal Epoxid aufzutragen (vorher reinigen, ausblasen, entfetten, etc.). Das sollte sogar in die Ritzen laufen. Beim weiterarbeiten muss ich es halt wieder wegschleifen. Wäre es Lack würde ich ein Wachsspray nehmen, aber da ich ja später laminieren will... besser nicht. So, jetzt bitte ein Feedback und sorry, das die BEschreibung so lange geworden ist
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#2
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mach mal Fotos bitte.....
ich frage mich jetzt gerade warum man zusaetzlich ( anscheinend im nachhinein) nochmal Harz ueber eine bestimmte Flaeche gegossen hat.. mich wuerde auch brennend interessieren wie diese Arbeit ausgefuehrt wurde..ggf gibt es ja eine andere Loesung.. wo soll das Wasser denn deiner Meinung nach herkommen..? steht das Boot drinnen/draussen..?muss man ueberhaupt die Stelle versiegeln.. wenns draussen steht und du Angst hast das sich wieder Wasser in der Bilge sammelt warum denkst du nicht ueber eine bessere Abdeckung nach.. Risse im GFK lackiert man nicht einfach ueber weil man nicht will da Wasser eindringt.. Fragen ueber Fragen..
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"ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich wiederhole, meine Ehrenwort" "ich tue dies, weil ich ein absolut reines Gewissen habe" "niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" LG Sven |
#3
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Ja, Fotos. war klar.
Also die Risse, bzw. das eingegossene Harz kommt natürlich weg und wird dann von mir durch GFK (mit Epoxidharz) neu aufgebaut. Die Stärke ist teilweise 1cm und daran schleife ich nun mal eine Weile (trotz Fächerscheibe an der Flex). Das Boot steht draußen, da hast Du richtig vermutet. Es ist ja auch nicht viel Wasser was - vermutlich durch die Löcher der Reling (abgeschraubt) reinkommt. Aber ich mag halt gar kein Wasser da haben, zumal ich natürlich durch das Abschleifen das GFK freilege. Äh, also noch mal zum Verständnis: Ich arbeite IM Boot - nicht draußen. Deshalb halt meine Idee die freigelegten Risse/GFK erst einmal durch Epoxid zu versiegeln.
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#4
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Zitat:
wenn es keine bessere Abdeckung von außen sein darf - das wäre meine erste Wahl- nimm doch für die vorübergehende "Versiegelung" (die ist nicht ganz so dolle... aber für eine kleine Weile sollte sie reichen) Acrylat-Dichstoff; nimm andersfarbigen als die Bootsfarbe, dann siehst Du, wo Du und wieviel Du "draufgepackt" hast sehr deutlich; wenn Du später wieder mit Bürste oder Fächer drübergehst, wird sich das Acrylat-Zeugs einfach ablösen und auch mit Epoxydharzen vertragen (anders als Silikon...., das ist TEUFELSZEUG und hat am guten Boot nichts verloren!!) und überschichten lassen. Die einfachere Verabeitung per Kartusche und -Pistole und der günstigere Preis um die 2-4 Euro pro Kartusche (~300ml) ist doch auch sehr betörend... oder? Gruß Michael
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Für LEICHT-, YACHT- & BOOTSBAU, RESTAURATION & UNTERHALT: Harze / Fasern / Lacke / Antifoulings Technik - Beratung - Material https://www.timeout.de/ service@timeout.de |
#5
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Zitat:
das Boot ist ja weitgehend trocken, aber hier stört mich sogar schon die Luftfeuchtigkeit. Ich komme ja nicht umhin das Gelege freizulegen (und vermutlich auch oberflächlich zu beschädigen). Beim Acrylat-Dichtstoff glaube ich nicht, dass ich den wieder komplett aus dem Gelege heraus bekomme. Deshalb meine Idee mit dem Epoxidharz (habe ich noch genug da - habe ja noch was vor). Das kommt später ja sowieso drauf... Ich such mal die Kamera und mache Fotos...
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#6
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So, hier mal ein Bild von der Bilge (von außen durch den Spiegel nach innen fotografiert)
Ich denke man erkennt recht gut die Risse (z.B. grüner Kreis). Der Schlauch im oberen Bildbereich ist ca. 10mm dick. Im Bereich um den roten Kreis wird das Gewebe sichtbar. Gewebe und Gelcoat sind noch in Ordnung, ich mag einfach die Risse da nicht lassen!
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#7
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okay...ich verstehe das nun so, das du die Fasern insoweit schon freilegen willst und dann erst bei Bedarf ( wenn du genug Zeit hast ) die Stelle fachmaennisch ( durch deine Hand ) reparieren willst..?..
sag mal, wie groß ist denn die Stelle..? es lohnt sich sicherlich nicht eine Dose mit 2k-Epoxyd-Grund ( wegen mir VCtar2 etc etc ) zu oeffenen um eine Tellergrosse Stelle zu versiegeln.. ich bin mir auch nicht einmal sicher das zb VCTar auf den offengelegten Fasern "haftet" die Stelle fachgerecht zu reparieren duerfte nicht all zu lange dauern.. mit einem Einhandwinkelschleifer..einem Teller und Papierschleifscheiben/Fiberscheiben ( 40er Koernung "reiss" ich dir das ueberfluessige in ein paar Min weg..!!
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#8
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Also das sind schon so 60x80 cm. Geschätzt. Halt so groß wie ein V8er
EP-Grundierung habe ich, wäre auch noch eine Idee, zumal die wegen den Temperaturen unkritischer ist als EP-Harz. Ich habe momentan 80er Filbertscheiben, damit geht es recht gut. Ist halt doch einiges an Fläche. Ich habe schon überlegt die für die große Flex zu besorgen... Wird das bei 40er nicht zu heiß beim Flexen/Schleifen? Zum Aufbau: Ich will das freigelegte Gewebe erst einmal mit zwei Lagen 1150er Triaxialgelege bedecken. Dann kommt der neue Spiegel rein, die Stringer und dann will ich die Stringer, die Motorhalterungen und die Bilge mit mehreren Lagen GFK verbinden und aussteifen.
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur!
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#9
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60x80 cm dauert natuerlich schon etwas....
wenn ich ehrlich bin bin ich jetzt ueberfragt was die Temperatur angeht.. es sind bisher auch nur max. Tellergroße stellen gewesen die ich so bearbeitet habe..mit 40 Koernung bin ich mir aber ziemlich sicher.. aber wenn es ein Temperatur-Problem damit gaebe dann haette meine Chef hoffentlich schon was gesagt oder eingelenkt.. naja...die Art der Bearbeitung kommt ja auch von ihm
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#10
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Na, dann werde ich mal 40er Filbertscheiben besorgen, vielleicht komme ich ja dann ums vorher-versiegeln rum weil ich so schnell fertig bin...
Schon mal lieben Dank' soweit
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#11
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Zitat:
streng betrachtet ist es nicht in Ordnung "da einfach was drüber zu packen": Du erstellst letztlich ein Sandwich, bei dem der innnere Kern nicht mehr fest ist; das ist beinahe das gleiche, als ob Du eine Sandwichplatte mit einem "bröseligen Schaum" in der Mitte erstellst! Belastbar ist das auf Dauer nicht sonderlich. Mein Anraten wäre daher, wenn Du das "splittrige Zeug"* nicht sauber und einfach komplett entfernen kannst, die Risse zum größten Teil wenigstens aufzusägen (bspw. mit dem FEIN-Multimaster) und anschließend mit Epoxydharz zu verfüllen. (Wir haben auch unter Wasser und bei geringen Temperaturen härtendes; Grundierungen packen eventuelle Lasten nicht, sie sind für die Erstellung von Oberflächen gedacht!) Lege bei diesem Arbeitsgang in einem Abreißgewebe darauf auf, so brauchst Du beim folgenden Arbeitsgang nicht mehr anzuschleifen und kannst nach Entfernen dieses Gewebes gleich Deine Gelege aufbringen. *meine Vermutung Dein Vorgänger hat hier einfach Polyester eingegossen, aber: das entwickelt eine sehr hohe Härte und Sprödigkeit, ist dynamisch nicht dauerhaft ohne Faserverstärkungen belastbar und es schrumpft in starkem Maße... Entsprechend hat es sich im Laufe der Zeit vom Untergrund "weg-gestemmt" und dürfte darum nur noch in Teilen eine feste Bindung zu diesem besitzen! Gruß Michael
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#12
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Hi Michael,
ich gebe Dir vollkommen recht, deshalb kommt der zusätzliche (alte) Poliesteraufbau auch komplett weg. Nur bei der Fläche schaffe ich es nicht an einem Tag, deshalb wollte ich es zwischen den Arbeitsschritten versiegeln. Aktueller Stand: ich werde mir 40er Filbertscheiben besorgen, ggf. für die große Flex und doch versuchen, es an einem Tag anzugehen.
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#13
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Bilge fertig :)
So, wenn ich schon Frage und hilfreiche Antworten bekomme, sollt Ihr auch sehen, was daraus geworden ist.
Die Bilge, einen staubigen Nachmittag, mehrere Lamellenscheiben und einen Eimer Schleifstaub später: Noch mal aus der Nähe: Die "Hemdchen" zurechtschneiden: ... und einlaminieren; Die "Blasen" sind übrigens nur im PeelPly (das Gewebe mit den Roten Fäden) und das wird ja später wieder abgezogen. Und das ist der Rest der Baustelle...
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur!
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#14
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delaminiert
moin Mattias.
Polyester-Flexen ist das Unangenehmste, was man sich antun kann. Respekt. Aber was mir auffällt: Rund um die 4-eckigen Flächen (Motorfundamente?) ist das Laminat weißlich verfärbt. Da siehts aus, als sei es delaminiert (vielleicht durch Vibration?). Das hätte ich vorher noch weggeschliffen und neu aufgebaut. Na, jetzt hast Du schon überlaminiert, besser als vorher ists allemal. Da war ja nur reines Harz eingegossen. Aber die Schwachstelle bleibt. mfG Götz |
#15
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Nö, ist nicht delaminiert sondern einfach ein anderer Aufbau (mit ca. 5cm langen Glasfaser-Fäden. Habe ich angeschliffen und für gut befunden.
Wäre aber auch weiter nicht tragisch. Wie links zu sehen ist, ist an den herausstehenden Teilen (Da kommen wieder die Motorauflagen rein) noch Farbe dran: das wird alles noch einmal angeschliffen und überlaminiert, wenn die Stringer/Motorauflagen wieder drin sind. Mir war nur erst einmal wichtig den Teil der Bilge zu machen, in dem sich immer wieder etwas Wasser sammelt. Aber wo wir dabei sind. Andere Frage. Ich klebe die Ränder vom Laminat immer ab - hier mit blauem Kreppband. Aber abziehen von dem Klebeband geht ja nicht mehr - dann ziehe ich die halben Glasfasern mit raus. Gibt es da einen Trick (oder ein anderes Band? ist in meinen Augen nicht wirklich tragisch, aber so richtig schön isses auch nicht...
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#16
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Zitat:
Jetzt seh ichs. Du nimmst zum Laminieren dickes Rovinggewebe. Das benutze ich nur als Innenlage. Normalerweise nehme ich feineres Glasgewebe so ca, 200g/m², da fransen die Ränder nicht so aus wie beim Roving. Wichtig ist auch eine vernünftige Schere mit Microverzahnung, z.B. Robuso 1024/C oder die Robuso Proton-Schere. Ich habe beide im Gebrauch. http://www.robuso.de/shop/ Die schneiden selbst Kevlar/Aramid wie Butter. OK, ist kein Spielzeug und kost deswegen auch "ne Mark". mfG Götz |
#17
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Zitat:
naja, das Rovinggewebe ist ja quasi die Innenlage, da ja später noch was drauf kommt. Stimmt schon, mit meinen Scheren bekomme ich die Schnitte nie wirklich sauber hin, selbst bei denen mit Microverzahnung. Ich habe allerdings auch keine Robusto. Da stehen keine Preise bei. Die wissen vermutlich warum... Ich kenne es aber eigentlich trotzdem so, dass man vor dem Schneiden Tape aufklebt, allein schon um das verbleibende Stück am Auftrennen zu hindern. Ich dachte hier gibt es vielleicht ein Spezialtape, mit dem das Laminieren besser geht. Bei dem blauen Band (hatte ich gerade zur Hand - ist aber auch nur eine Art Kreppband mit UV-Schutz) musste ich schon sehr darauf achten, dass das Harz auch darunter kommt...
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#18
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Zitat:
zu 1) gut Ding kostet was... das war schon immer so! Der Preis (siehe hier: http://www.timeout.de/index.php?opti...emid=1&lang=de ) ist aber gerechtfertigt: a) kein Billigstahl, der schon nach wenigen Zentimetern wegen dem sehr abrasiven Glasmaterial oder äußerst widerspenstigen Aramid (sollte man nur mit verzahnter Schneide bearbeiten!; als Marken-Namen bekannt: KEVLAR oder TWARON) aufgibt b) ist das eine Invstition in die Zukunft, denn als Serviceleistung können die Scheren auch jederzeit wieder nachgeschliffen werden (kostet dann "nur" um die 20€)! zu 2) a) würde mir die Option mit dem Klebeband in der Art nicht gefallen: das Harz KANN, muss aber nicht darunter kriechen b) der mögliche Rückstand der Kleber kann später Probleme hinsichtlich der Anbindung nachfolgender Beschichtungen oder Laminate verursachen, weshalb ich immer versuchen würde, solche Bänder AUSSERHALB des nötigen Haftbereichs zu platzieren! c) nimm doch ein preiswertes aber stabiles Kreppband (siehe auch oben, aber ein bißchen wieter stöbern oder bei mir melden...) und klebe AUSSERHALB Deiner zu imprägnierenden Fläche ab d) warte eine Weile ab, bis das Laminat "gummiartig" wird: es ist dann immer noch so weich, dass es sich sehr gut mit einem Rollenschneider (siehe oben) oder Cuttermesser perfekt und ohne Verzug schneiden lässt; e) hast Du geschickt abgeklebt, kannst Du an der Innenkante des Krepps als Orientierung entlang schneiden und erhälst so eine perfekt saubere und gleichmäßige Schnittkante. Grundsätzlicher Tipp in nicht sichtbaren Bereichen würde ich der Einfachheit halber mit überlappendem Material arbeiten: - bei Epoxydharzen mit ihrer enormen Klebekraft reicht eine Überlappung - je nach struktureller Belastung- von 5 bis 10cm, was den gleichen Effekt hat, wie durchgehende / nicht "unterbrochene" Fasern; entsprechend kann man sich so die Arbeit deutlich erleichtern. Gruß Michael
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#19
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Hi Michael,
ja, Du hast recht, dieses blaue Band läßt nicht wirklich das Harz durch. Ich habe darum besonders darauf geachtet auch unterhalb des Bandes genügend Epoxidharz einzubringen. Bei den "Endlagen" ist das nicht so kritisch, da arbeite ich dann mit einem Überstand der später abgeschnitten wird. Aber ich schätze es hält jetzt einmal auch so Wegen dem Epoxid-Schaum und ggf. der Schere komme ich noch einmal auf Dich zu - wir hatten ja schon einmal telefoniert.
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