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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
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Man soll sich immer wieder neuen Aufgaben stellen
Der letzte TÜV-Termin – oder sagt man HU-Termin beim TÜV? – endete mit dem lapidaren Hinweis, dass die hinteren Bremsbeläge an der Verschleißgrenze seien. OK, wenn man(n) sonst nichts zu meckern hat.
Kurze Zeit später meckerte die Anzeige im Armaturenbrett. Rote Warnlampe mit Bremsensymbol. Anfangs habe ich es noch ignoriert, aber nach drei Monaten wurden die Geräusche von der Hinterachse immer lauter. Es musste was getan werden. Jetzt stand das Problem im Raum, dass der reparaturwillige Autokonzern den Gegenwert meines Autos für den Tausch der Bremsen haben wollte. Das kam ja gar nicht in Frage. Irgendwann kommt der Tag, an dem man sich neuen Dingen stellen muss und wieder einmal dazu lernt. Die Strategie sah vor, mit Hilfe eines Buches „Jetzt helfe ich mir selbst“ und einem Billigbremsbelagsatz aus ebay (Warum habe ich vorher immer 250 EUR für 4 Bremsklötze bezahlt???) für 18,90 UER inkl. Versand selbst Hand anzulegen. Letzten Freitag war ich komplett. Schnell noch ein Satz Kopien von den relevanten Seiten aus dem Reparaturhandbuch gemacht, um dieses nicht mit schmutzigen Fingern zu versauen, damit ich es später wieder als Fehlkauf für 27 EUR im BFF verhökern kann, und ab in die Garage. Schnell war der Wagen aufgebockt und das erste Rad gelöst. Jetzt lag sie vor mir, die Bremse, das technische Highlight deutscher Ingenieurskunst. Sofort fiel auf, dass die Bremse im Original anders aussah, als im Buch. Hätte mir doch besser das Buch von der richtigen Baureihe holen sollen. Aber egal, dann war es eben tatsächlich ein Fehlkauf. Irgendein Bolzen sollte ausgeschlagen werden. Nach dem vierten Anlauf wechselte ich dann auf den Fäustel und trümmerte jetzt mit voller Wucht auf den Bremssattel herum. Es tat sich nichts. Ein Kumpel kam zufällig vorbei, und meinte, ich würde an der falschen Stelle schlagen. Er setzte ein Mal an und der Stift flog heraus. Doofe Sau; hätte früher vorbei kommen können. Zum Glück musste er auch gleich wieder weg; nicht ohne den Hinweis zu hinterlassen, ein Auge auf die Scheibe zu werfen. Dazu später mehr… Mit dem Schraubenzieher holte ich noch eine Feder aus dem Bremssattel. Allerdings ohne mir zu merken, wie sie montiert war. Als sie durch die Garage flitschte, machte sie komische Geräusche. Zum Glück, so konnte ich sie schnell wiederfinden. Die Belege bekam ich wieder mit dem Fäustel raus. Beim Bremsscheibencheck bemerkte ich einen Grad am Rand. Ach das hat Dirk gemeint. Kein Problem. Ich holte die Flex und machte mit der Schrubscheibe die Scheibe wieder aalglatt. Es geht ja nichts über gutes Werkzeug. Jetzt konnten die neuen Klötze wieder eingesetzt werden. Der Verkäufer beim Autozubehörverhökerer meinte was von Paste, die ein Singen der Bremsen verhindern soll. Habe ich aber nicht gekauft. Ich lasse mir ja nicht jeden Mist andrehen. Ein Griff ins Regal und ich hatte das wasserfeste Fett von Volvo in der Hand. Ideal! Für mein Auto nur das Beste… Die Belege passten trotz Fett nicht richtig in den Bremssattel. Auch der Fäustel konnte nicht überzeugen. Die Flex lag ja noch am Rad. Der Rest ist Geschichte… Allerdings hätte ich mal in der Anleitung etwas weiter lesen sollen. Da stand was von „Bremszylinder auseinander drücken“. Das sollte man idealer Weise mit dem Werkzeug MB-09762826 machen. Habe ich aber nicht. Also Belege wieder raus. Kuhfuss aus der Einbruchswerkzeugkiste geholt und mal ordentlich Hand angelegt. Jetzt flutschten die Klötze nur so in den Sattel. Ich werde zu diesem Thema den Verlag anschreiben. Muss dringend geändert werden. Nun sollte die Feder wieder in den Bremssattel. Hmm; es machte immer nur Spoing, Brrrrr, Flutsch und das Ding sauste durch die Garage. Nach gefühlten 100 Versuchen hatte ich keinen Bock mehr. Ich habe das Dreckteil mit 2-K-Kleber im Sattel festgeklebt. Eine gute Entscheidung. Denn jetzt klappte es mit dem Stift umso besser. Leider ist es mit der deutschen Ingenieurskunst anscheinend doch nicht so weit her. Gut, dass ich jetzt mal selbst Hand angelegt habe. Die Deppen haben doch glatt eine Sicherung für den Stift vergessen! Ich hätte kotzen können!!! Wäre nie aufgefallen, wenn ich nicht mal geschaut hätte. Man kann sich auf niemanden mehr verlassen. Das Schweißgerät lachte mich förmlich an, und so setzte ich einen eleganten Punkt auf beiden Seiten des Bremssattels. Der Stift ist nun fest! Beim zweiten Rad ging alles schon doppelt so schnell. Die Probefahrt ergab ein leichtes Wummern beim Bremsen. Auch sollte der Bremsvorgang künftig etwas früher eingeleitet werden. Aber alles in allem eine supertolle Heimwerker-Nr.. Meine Freundin ist auch total stolz auf mich. Ich habe ihr auch gleich angeboten, die große Inspektion an ihrem Auto zu machen. Sie wollte mir zeitnah Bescheid geben. Recht hat sie; man muss ja nicht alles an einem Tag machen. Morgen frage ich aber nochmal… Vielen Dank an Panna, der mir vorab sehr viel Mut gemacht hat. Ich will eigentlich nur sagen, dass man mit ein wenig Sachverstand, emotionaler Intelligenz und dem richtigen Handbuch, eigentlich jedes technische Problem lösen kann.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#2
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...haben wir schon den 1. April oder wie
Sollte der Beitrag aber Dein ernst sein, möchte ich Dir raten auch die Bremsscheiben einzufetten, dann halten die Beläge viel länger und es quitscht nix kopfschüttelnde Grüße Klaus |
#3
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Tolle Geschichte, nur ehm ich dir die so nicht ab
Grüße
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Marco, Ich bin so wie ich bin, die einen kennen mich und die anderen können mich... |
#4
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Fragt Panna!
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#5
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Danke, Micha, dank deiner präzisen Anleitung werde ich mich jetzt endlich auch einmal an die Bremsen meines Bullys rantrauen.
Merke: Mit etwas Mut und Kreativität sind auch sicherheitsrelevante Bauteile am Auto/Boot leicht selbst zu reparieren, Siggi P.S.: Für evtl. Nachahmer übernehme ich überhaupt keine Gewährleistung, macht doch, was ihr wollt
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#6
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ein Pfälzer würde sagen: froog moin Bruder in de Küch, der lügt genauso gud wie isch
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#7
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Liest sich lustig, stelle aber bloß klar, dass das Satire ist.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ... Geändert von Freibeuter (14.02.2011 um 22:23 Uhr) Grund: abc |
#8
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Micha-Micha...
Ich bin froh, dass wir mit meinem Wagen nach Fürstenau gefahren sind
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so long, der Thomas...
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#9
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Falsche Formulierung.
Ich nehme solche Dinge gern zum Anlass auch mal die philosophischen Hintergründe zu eruieren. Also habe ich meinen fetten Aktenordner "AU to" in die Hand genommen und die Reparaturrechungen/ Belege der letzten 180.000 km durchgeschaut. Gleichzeitig habe ich mich gefragt, ob der geschuldete Reparaturerfolg auch immer adäquat zur Rechungshöhe war. In anderen Worten; hätte die Aussage des Werkstattmeisters " Da können wir jetzt auch nix mehr machen Herr Flybridge, aber se haben nu ma kein neues Auto mehr. Dat is eben su...." (11. Kölsches Grundgesetz) nicht intensiver hinterfragt werden müssen???? Das ist dann der Punkt an dem ICH das mache, was andere für meine Kohle hätten unlängst tun müssen: Anfangen zu denken! Will sagen; genau diese Satire findet jeden Tag in einer bestimmten Langenfelder Werkstatt statt. In meiner Garage ist alles in Ordnung...
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#10
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Und ich erst.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#11
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Du meinst Leute mit angeblicher Sachkunde habe so (oder ähnlich) gearbeitet? Dann solltest Du deine Mitmenschen vor diese Experten schützen.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ... |
#12
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Lass uns lieber über meinen Erfolg freuen!
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#13
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Mein lieber Herr Gesangsverein. Entlich mal einer der sein Handwerk versteht. Die richtigen Werkzeuge am start( Hammer, Fäussel, was zum kloppen, Flex, Schweissfuß , Schweißgerät und nen Hammer)
Kannst du mir bitte meine Bremsen vorne neu machen?
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Hier könnte mein Name stehen!!! |
#14
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Eigentlich gehören die Bremsen ja zu den Teilen am Auto, die man verhältnismäßig leicht selbst reparieren kann, insbesondere wenn man sich schon vorher die Bilder im Buch ansieht.
Aber die Bremsen haben auch eine besonders ausgeprägte Sicherheitsfunktion und bedürfen deshalb besonderer Sorgfalt. Für einige Teilschritte hätte ich eine andere Vorgehensweise gewählt: Z.B. finde ich, daß kein Fett in die Nähe der Bremsen gehört - es könnte warm werden und zu dafür ungeeigneten Teilen hin fließen. Anschließend scheint es mir bei den Bremsen immer als gute Idee, die diesbezügliche TÜV-Prüfung nochmal wiederholen zu lassen. Billiger kriegt man eine Endkontrolle mit so hochwertigem Meßwerkzeug m.W. nirgends. sea u in denmark |
#15
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Da isses wieder,
das wichtigste Werkzeug im Leben ist der Hammer, egal ob mechanisch oder biologisch, zu den Kosten die Meinung eines früheren Cheffe, > Wer kein Geld hat muss eben zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren < so einfach ist das, gruss dieter
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#16
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Fällt mir noch ein,
ist nichts im Fernsehen und ich will mal kräftig lachen, geh ich in eine sogenannte Hobby Mietwerkstatt und gucke was zu, da kommt immer Freude auf wenn mal beim Getriebeausbau das ganze Auto von der Bühne fällt oder beim Auspuff zusammen schweißkleben mal im Innenraum leichte Qualmwolken und Flämmchen auftauchen, oder eben besagte Bremsenreparatur mit Hammer und Brechstange vorgenommen wird, weil man nicht weiß das da der Bremskoben zum zurücksetzen erst verdreht werden muss oder das ganze über ne Imbussschraube geht, die da etwas versteckt sitzt usw., äusserst lustig, diese Hobbybastler merkwürdigerweise versucht sich fast jeder als Autoreparateur aber ne Darmspiegelung zu machen oder Mandeln raus nehmen versucht keiner, gruss dieter |
#17
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Zitat:
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Viele Grüße Dieter
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#18
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Deutschland, Mittag, 13.30
Herr Fleibridch hat Zeit und investiert in Bremsen. Gute Geschichte, bei jedem anderen wäre alles nach dem 1.Satz klar gewesen, Satire aber.............................
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AVERNA - Dirk Jeder kann was gut, ich kann gut am Meer sitzen GRÖMITZ Die Perle der Ostsee
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#19
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Ich hoffe nicht bei Micha
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Hier könnte mein Name stehen!!! |
#20
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Hallo,
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wär wohl auch nicht gefährlicher gewesen. Fairerweise solltest du die Brechstange auf die Hutablage legen, dann kannst du dir die ganze Sache am Stauende nochmal ruhig "durch den Kopf gehen lassen". Welches Kennzeichen hast du, ich überhole dich dann lieber nicht.... Gruß Klaus Ich hoffe du nimmst meine Antwort genauso ernst wie ich deinen Erfahrungsbericht!
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#21
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Klausi, du kannst davon ausgehen, dass es ungfähr so abgelaufen ist, wie er es beschrieben hat.
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Klausi...????
haben wir schon zusammen Schweine gehütet. Ich glaub ihm kein Wort Panini |
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Zitat:
Am Stauende. Allerdings befürchte ich dass die Bremsen den Spaß an der Begegnung etwas dämpfen könnten. Ich will ja nicht gehässig sein, aber wünschenswert wäre doch dann eher ein Bremsenversagen beim Slippen, tut nicht weh und ich würde auch gerne vorbeikommen Gruß Klaus |
#25
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Ich mach das schon seit über 30 Jahren so , was nicht passt, wird passend gemacht !
Und nicht nur Bremsen, nein, Lenkung und Fahrwerk sind auch mal drann.........
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Kraft kommt von Kraftstoff.... Der Hauptfaktor für Stress ist der tägliche Umgang mit Idioten (Albert Einstein) |
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