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  #1  
Alt 04.03.2011, 08:59
greg11 greg11 ist offline
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Standard Senkrechte Fläche laminieren

Im Rahmen der Osmosesanierung meiner Varianta will ich Biaxialgewebe 300g/m2 auf dem gesamten Unterwasserschiff auflaminieren, also auf einer senkrechten bzw. überhängenden Fläche.
Besteht die Gefahr, dass das Gewebe nach unten rutscht bevor das Harz ausgehärtet ist?
Wenn ja, sollte das Harz Tixotropiermittel versetzt werden? Würden dadurch die Tränkungseigenschaften des Harzes schlechter?


Grüße


Michael
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  #2  
Alt 04.03.2011, 09:19
Benutzerbild von blaue-elise
blaue-elise blaue-elise ist offline
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Standard

Hallo Michael,

nur mit Harz allein hält das auf keinem Fall an den überhängenden Flächen.
Mit Thixotropiermittel kannst Du das Harz so einstellen, dass es eine Konsistenz von Kleister bis zu Spachtelmasse hat.
Die Tränkungseigenschaften in kleisterartiger Konsistenz sind aber bei Deinem Gewebe noch voll ausreichend.
Die zu behandelnde Fläche würde ich vorsichtshalber aber trotzdem einmal mit dem angedickten Harz abrollen, damit Du auf jeden Fall alle Lufteinschlüsse vermeidest.

Je nachdem wie lang Deine Gewebestücke sind, kannst Du zur Sicherheit auch erst mal die äußeren Enden mit Klebeband fixieren und anschließend, wenn der Rest komplett angedrückt ist, die Enden fertigstellen.
Wenn Dir eine lange getränkte Matte aufgrund des Gewichts nämlich während des Aufbringens runterkommt, hast Du ein Problem.
Es sei denn Du hast 8 Arme.

Gruß
Norman
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  #3  
Alt 04.03.2011, 09:54
Matze66 Matze66 ist offline
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Wenn es um Ecken und Kanten geht, wirst Du mit dem Biaxialgewebe nicht viel Spaß haben, aber vielleicht habe ich das auch nicht richtig verstanden.

Ich habe letzten Herbst eine 1050g/qm Kombimatte (Biaxialgewebe und Matte) an die Decke "geklebt". Hat keinen Spaß gemacht - war ein böses gefummel. Mein Fazit daraus: erst eine Schicht Epoxidharz (ggf. Mit Thixotropiermittel) auftragen und warten, bis es anfängt zu gelieren. Dann "klebt" es und dürfte die Matte halten.

Bis zum Wochenende probiere ich es selbst aus: der Spiegel will eingeklebt werden...
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Gruß
Matthias

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  #4  
Alt 04.03.2011, 11:09
freestyler freestyler ist offline
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Hi !!
Ich mach das immer so, dass ich das Gewebe vorher tränke. Dabei lege ich das Glasgewebe auf einer Folie aus und tränke es komplett durch. Folie vorher an den vier Punkten fixieren und stramm ziehen. Dann gibt es weniger Lufteinschlüsse zwischen Gewebe und Folie. Tränke das Gewebe nur so viel das es "glasig" wird. Dann den Rumpf mit etwas angedicktem Harz einrollen, erhöt die Klebekraft. Als nächstes das vorgetränkte Gewebe an den Rumpf anlegen und mit einer trockenen Rolle das Gewebe anrollen. Dann die Folie vorsichtig abziehen und die restliche Luft aus dem Gewebe rollen. Achte bitte darauf, dass das Harz keine zu kurze Topfzeit hat. Sonst kommt Stress auf beim laminieren. So kannst Du mit zwei Personen den Rumpf "sauber" laminieren. Bei vielen Rundungen und Kanten nehme ich immer ein Köpergewebe, dass sich sehr gut anlegen lässt.

Grüsse free.....
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Alt 04.03.2011, 11:26
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dirk-mann dirk-mann ist offline
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moin

also auf Arbeit laminieren wir viele Sachen über Kopf, bis zu 5 Lagen aufeinmal. Wir verwenden Biax mit einem Flächengewicht von 820gr. Die Lagen werden vorher getränkt und auf Papprollen aufgerollt. Die zu laminierende Stelle wird mit Klebeharz gespachtelt, so das du keine rechten Winkel mehr hast, auch fläche dünn abziehen Das sind aber Arbeiten die alleine fast unmöglich sind. Es kommt natürtlich auf die Lagengröße an. Wie gesagt ist machbar aber nicht so einfach. Viel Spaß und Schutzbrille und Kleidung nicht vergessen.
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gruß Dirk
Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch verrückteren fände, der ihn versteht...
Heinrich Heine
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  #6  
Alt 05.03.2011, 09:25
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blaue-elise blaue-elise ist offline
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Zitat:
Zitat von Matze66 Beitrag anzeigen
Mein Fazit daraus: erst eine Schicht Epoxidharz (ggf. Mit Thixotropiermittel) auftragen und warten, bis es anfängt zu gelieren. Dann "klebt" es und dürfte die Matte halten.
Wenn das Harz bereits geliert, wenn man die Matte aufbringt, ist erstens die Verbindung viel schlechter, zweitens hat man dann keine Zeit mehr für Korrekturen und drittens (was am übelsten ist) sind Lufteinschlüsse vorprogrammiert, da bereits gelierendes Harz ja so gut wie keine Tränkungseigenschaften mehr hat und deshalb nicht mehr vollständig ins Gewebe eindringen kann.
Gerade in dem hier nachgefragten Fall von Osmosesanierung im Unterwasserbereich sind Lufteinschlüsse aber genau das, was man auf jeden Fall vermeiden sollte.

Gruß
Norman
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  #7  
Alt 06.03.2011, 17:08
Matze66 Matze66 ist offline
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Zitat:
Zitat von blaue-elise Beitrag anzeigen
Wenn das Harz bereits geliert, wenn man die Matte aufbringt, ist erstens die Verbindung viel schlechter, zweitens hat man dann keine Zeit mehr für Korrekturen und drittens (was am übelsten ist) sind Lufteinschlüsse vorprogrammiert, da bereits gelierendes Harz ja so gut wie keine Tränkungseigenschaften mehr hat und deshalb nicht mehr vollständig ins Gewebe eindringen kann.
Gerade in dem hier nachgefragten Fall von Osmosesanierung im Unterwasserbereich sind Lufteinschlüsse aber genau das, was man auf jeden Fall vermeiden sollte.

Gruß
Norman
Das mit den Tränkungseigenschaften von gelierendem Harz war mir neu. Ich habe am Samstag die erste von drei Holzplatten, die den neuen Spiegel geben werden einlaminiert und es ging traumhaft

Zuerst mit einem Kammspachtel das thixotrope Harz auf das GFK vom Spiegel aufgetragen, dann das Laminierharz gemischt, die Holzplatte (WBP Rotholz-Sperrholz) einmal (einseitig) mit Laminierharz bestrichen und dann das Glasfilamentgewebe auf den Spiegel aufgebracht.

Ok, ich gebe zu, das thixotrope Harz war noch nicht geliert, hat aber trotzdem super geklappt, da es das Gewebe schön fixiert hat.

Mit dem Rest vom Laminierharz noch einmal die Holzplatte bestrichen, mehr thixotropes Harz gemischt, mit einem 5mm Kammspachtel aufgetragen und eingebaut. Lächerliche 4 Stunden Arbeit.

Bilder, ne? Bitteschön



Bilder von der Montierten Holzplatte habe ich noch nicht
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Gruß
Matthias

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  #8  
Alt 24.03.2011, 18:44
greg11 greg11 ist offline
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Probestück, eigene Erfahrung

nachdem die Empfehlungen hier im Forum nicht eindeutig waren, habe ich ein Probestück laminiert:
Ich habe ein 50 cm langes Rumpfsegment eines Kajak bis auf das Laminat abgeschliffen und es in 2 Hälften überkopf laminiert:

Harz: dünflüssiges Epoxi ohne Thixotropiermittel, 40-50 Minuten offen
Gewebe: Biaxialgewebe 310 g/m2

Das Kajak stand aufrecht auf 2 Böcken. Ich habe nur das Kajak mit Harz eingestrichen, das Gewebe am oberen Ende beginnend aufgelegt und die Luft ausgerollt. Zusätzlich war es nötig auf die Oberseite des Gewebes etwas Harz aufzubringen. Harzverbrauch etwa 200g/m. Dies entspricht der etwa der Untergrenze der Angaben des Harzlieferanten Behnke. Wichtig ist eine 2. Person, die das Gewebe am oberen Ende hält während es flächig aufgebracht wird. hält, während

Es ging erstaunlich einfach. Das Harz hat das Gewebe gut gehalten,das Gewebe ist weder verrutscht noch ist es heruntergefallen. Das Ergebnis seht ihr auf dem Bild.
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