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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Sind 36PS ausreichend für 10t Boot?
Hallo,
interessiere mich grad für ein Boot welches bei knapp über 10m 10 Tonnen Wasser verdrängt. Es ist mit einem Bukh DV36ME mit 35,5 Diesel PS motorisiert. Bei einem Segler würd ich wohl nicht drüber nachdenken aber für eine Motoryacht finde ich es ein bißchen wenig. Wie sind eure Erfahrungswerte und Einschätzungen? P.S. : Beim Fahrgebiet wollte ich mich nicht nur auf das Berliner Umland beschränken. Gruss, Sören. |
#2
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Wenn Du nicht auf Elbe , Oder oder andere wirklich fließende Gewässer willst, sollte der Motor ausreichend sein. Der Bukh ist ja eine bekannt gute Maschine, der läßt sich wahrscheinlich auch ganz gut verkaufen, wenn er Dir doch zu schwach erscheint. Wenn das Boot sonst wirklich paßt, würde ich es nicht am Motor scheitern lassen. Einen 50-80 PS-Mercedes oder Peugeot bekommt man auch recht günstig.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#3
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Wenn das Boot keinen abnormalen Wasserwiderstand bietet, wirst du mit der Maschine 12 km/h sicher erreichen.
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Gruß Ewald
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#4
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Das hängt wesentlich von Deinem Revier ab. Für Kanalfahrt reicht das, aber auf Flüssen ist das zu knapp. Da werden bei Verdrängern dieser Größe in der Regel etwa 80-100 PS empfohlen, um den Motor dauerhaft in einem vernünftigen Drehzahlbereich zu betreiben. Sonst würde er, um mit Rumpfgeschwindigkeit zu fahren, ständig mit Höchstdrehzahl laufen, was wegen des Spritverbrauchs als auch der Lebensdauer des Motors unsinnig wäre. Allerdings ist auch eine oft wegen angeblich nötiger Leistungsreserven empfohlene Übermotorisierung Unfug.
Gruß Wepi
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#5
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Mit den fliessenden Gewässern hatte ich befürchtet. Wie sieht es denn wohl auf dem Meer aus? Das hat ja auch so seinen Reiz.
Abnormaler Widerstand ist nicht zu befürchten und 12 km/h sollten reichen für normale Anwendungen. 1,5 Hubraum und 70 Nm haben mich im ersten Moment noch zusätzlich verunsichert. Dank für die prompten Antworten! Geändert von Fiberform (13.03.2011 um 23:28 Uhr) Grund: motordaten waren falsch |
#6
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Ich würde es nicht machen. Hatte mal ein Kutter
mit 7 to. und 30 Ps: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=85063 Bei 0 Wind-Ostsee mit sauberen Rumpf-Propeller kam ich grad auf 6,5 Kn mit 2000 RPM. Das war bei 5 Kn. Marschfahrt ca. 1700 RPM. Wind 6 Böen bis 8 gegen an, kaum Fahrt über Grund. Vorteil war der geringe Verbrauch, das waren Zeiten. Die Fischer sagten immer beim Dieselmotor, nimm 10 Ps pro Tonne als unterste Grenze. Vergleichbare Boote hatten 120-140 Ps
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#7
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Der Bukh ist ein Bulle! Ich kenne den 2-Zylinder gut, treibt einen 11m - Segler mit 8 to an und muß immer staunen, war der Motor leistet.
die genannten 80 - 100 PS (und noch einiges mehr) werden in der Tat immer wieder empfohlen - von Leuten, die die Zusammenhänge nicht begreifen. Reserve ist gut, zuviel bringt aber Nachteile. Mein Boot hat 105 PS bei 10,5 m und 8 to. Maximal kann ich 50 PS einsetzen und da geht der Bug schon hoch. Alles mehr ist nur Wellenproduktion. Dagegen brauche ich bei Kanalfahrt (9-10km/h) 15 PS, wobei die Maschine gerade mal 1000 U/min dreht - auf Dauer für einen Diesel nicht das Wahre. Rumpfgeschwindigkeit bei 80% der Nenndrehzahl wären wohl ideal. Und das wären bei dieser Bootsgröße so ungefähr 60 - 70 PS.
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Gruß Ewald |
#8
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Moin,
auf der offenen See sind die 36 PS ok, wenn Du richtig Zeit hast. Das heisst, Du musst nie irgendwann an einem bestimmten Ort ankommen und kannst es Dir leisten, nur bei Ententeich-Wetter zu fahren. Also nicht etwa einen 3 Wochen Urlaub auf der Ostsee verbringen, da klappt das mit der Zeit und dem Ententeich nicht so gut. Ne andere Frage ist, ob der Rumpf überhaupt mehr als Ententeich verträgt, und wenn ja, ob die Besatzung das mag. Ansonsten hat Libertad schon alles gesagt, bei 70% der Leistung die Rumpfgeschwindigkeit erreichen, ist auch ok. gruesse Hanse
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#9
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Zitat:
Ich glaube Berufsfischer verstehen die Zusammenhänge.
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#10
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Moin,
normale Sportboote als Verdränger gebaut, haben nun aber einen ganz anderen Rumpf als Fischerboote. Musste Dir einfach mal angucken. Vergleiche mal den prismatischen Koeffizienten, oder wenn Dir das nichts sagt, den Tiefgang und die Völligkeit des Unterwasserschiffes. Und die meisten Fischer, die ich kenne, haben nie 10 PS/t. Der heute übliche Trawler hat um die 700 t und 1500 - 1800 PS. Die kleineren Modelle (um die 25 m lang) kommen auch schon mal auf auf 3-4 PS/t. gruesse Hanse |
#11
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Super, eure Antworten nehmen mir zumindest die Sorge, das der Kahn wegen falscher Motorisierung verkauft wird und ich auf den Berliner Seen gut klar kommen werde. Das ist doch schonmal was.
Denke schon das mit dem Boot grundsätzlich, also unabhängig vom Motor, mehr als Ententeich drin ist. Mal Bilder damit ihr wisst worum es überhaupt geht: Geändert von Fiberform (14.03.2011 um 10:49 Uhr) |
#12
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Zitat:
Ich meinte auch Boote mit dem prismatischen Koeffizienten eines Kutters. Ich wußte nicht um welche Rumpfform es ging. http://www.boatshop24.com/de/suche?q=kutter&BOAT_TYPE=m&LOCCOUNTRY_ID=DE&SORTOR DER=1&B1=1 Deine Lena passt doch auch in die Schätzung. 18 To, 13M, 144 Ps. Wobei es bei solchen Booten nicht nur auf die Leistung sondern auf das Drehmoment des Motors ankommt. Dein Boot mit 1,5 Hubraum und 70-80 Nm und 50-60Ps, wie würdest Du damit zurecht kommen? Nach den Bilder vom Sören die ich jetzt sehe zu urteilen bleib ich dabei das das Boot für freies Wasser untermotorisiert ist. http://www.yachtzubehoer24.eu/epages...roducts/DV36ME
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#13
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Moin,
nee, Lena ist auch übermotorisiert. 100 PS wären ok gewesen, Turbolader weglassen und Hubraum und Solidität beibehalten. Aber das haben wir hier doch schon oft diskutiert. Und ich habe doch deutlich genug geschreiben, das Fiberforms Boot unter normalen Umständen ne dickere Maschine braucht. Nur wo sind denn nun die Fischer mit 10 PS/t? gruesse Hanse |
#14
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Moin Hanse,
unseren grünen Eimer kennst Du ja vom sehen, so schräg neben Euch Der muss nun keine Netze schleppen hat aber das Unterwasserschiff ähnlich eines Haikutters (ist ja im Grunde ein Sport-Nachbau der Ostseekutter). Trotz 3,40 zu 10,40 zu 1,50 bei 11 t, reichen die 60 PS etwa für 5,5 PS/t. Die originale Ausrüstung hatte nur um die 30 oder 35 PS! Viel an Schub, Minderverbrauch und günstiger Marschfahrt 5,5->6 Kn, bei nur 1250-1300, so um den Dreh, hat eine optimierung des Propellers gebracht. Einen Tick mehr Fläche (Dreiflügler, wie vorher auch) und von 19/11 auf 19/12 Steigung geändert. Der Gewinn in jeder Hinsicht war enorm. Echte Fischer sind ja reine Lokomitiven die für den Schlepp gebaut sind, deren Propeller sprengen i.d.R. den Rahmen an Größe und Schubbedarf für Sportverdränger. Insofern darf man da sicher von der PS/t Leistung die Hälfte und ein büsschen mehr abziehen und ist als Sportboot immer noch gut für den Normalfall gerüstet. Ich behaupte daher auch mal, das der Threaderöffner bei optimaler Abstimmung Maschine Getriebe und Popeller für den durchschnittlichen Bedarf auch auf See ausgestattet sein dürfte. Alle Ausnahmen Wind und Hack gegenan sind ja oben schon beschrieben worden.
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Gruß Kai |
#15
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Berliner Gewässer sind groß, deshalb nur eine Einschränkung für Fahrgebiet Müritz bei Wind. Schlimmer kann es auf der Ostsee auch nicht werden...
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Andreas |
#16
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Zitat:
Die Ostsee bietet immerhin von kanalähnlichen Sunden bis offenen Flächen wo der Seegang über 100 sm als Anlauf hat, so einiges mehr an Seegangsverhältnissen. Aufgrund diverser Tiefenverhältnisse logischerweise auch mehrere Wellenformationen. In den engen Sunden, z.B. Svendborgsund bei ungünstigen Winden, kommen einem auch schon mal drei kn Strom entgegen. 2 oder 5 kn über Grund ist doch schon ein gewaltiger Unterschied. Auf See mit Fetch stampft man sich schon mal schnell fest in der relativ kurzen See. Falls Du nur ein Witzchen gemacht hast, vergiss was ich schrieb, dann habe ich es nicht geschnallt.
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Gruß Kai Geändert von KaiB (14.03.2011 um 17:38 Uhr) |
#17
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Natürlich hinkt der Vergleich bei Betrachtung der gesamten Ostsee. Ich hatte ja auch für die Müritz bei Wind abgeraten. Deutschlands größter See (Bodensee liegt ja nicht gesamt in Deutschland!) wurde von mir bei starkem Wind bewältigt und seit dieser Zeit glaube ich meine Karina ist seetüchtig.
Zurück zur Fragestellung: ruhig kaufen und bei starkem Wind nicht über den großen Teich = Müritz fahren.
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Andreas |
#18
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Zitat:
http://www.boatshop24.com/de/suche?q=kutter&BOAT_TYPE=m&LOCCOUNTRY_ID=DE&SORTOR DER=1&B1=1 ich will mich mit Dir nicht streiten. Bin Flensburger und auf dem Wasser aufgewachsen. Vater hatte Fischkutter und auch andere Boote. Von daher meine Erfahrung das ein 10M Kutter mit 10 To. gern 100 Ps haben sollte. Diese Motoren hatten natürlich gut Hubraum und Drehmoment. So war es ja auch bei meinem Kutter, der Lister 3 Zylinder hatte 30 Ps bei 1,9l http://www.scanboat.com/uk/BoatSaleA...paign=AllBoats http://www.boatshop24.com/de/motorbo...kutter-2256852 http://www.boatshop24.com/de/segelbo...segler-2852267 Die 10 Ps pro Tonne kann man natürlich nicht beliebig hochschrauben Die 17m Nordseekutter sind so glaub ich mit 340Ps unterwegs und wiegen 30-40 Tonnen. Gesetzlich ist da auch eine Grenze, das weiß ich aber nicht mehr so genau. So un nu hau mich
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#19
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Ich bin letztes Jahr über die Müritz und weiss ungefähr was der Andreas sagen will.
Schon spannend, wenn der Wind ordentlich von vorne kommt. Hatte mir damals ein 5m Holzboot (Ernst Riß) gekauft und von Lübz nach Berlin überführt. Kannte weder Boot noch Motor und war um 5.00 morgens allein unterwegs. Das ein oder andere Mal beschlich mich doch ein mulmiges Gefühl, trotz Schwimmweste und Signalpistole. |
#20
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[QUOTE=oggy;2154409...........ich will mich mit Dir nicht streiten. Bin Flensburger und auf dem Wasser aufgewachsen. Vater hatte Fischkutter und auch andere Boote.
Von daher meine Erfahrung das ein 10M Kutter mit 10 To. gern 100 Ps haben sollte............ [/QUOTE] Moin, warum sollten wir uns denn streiten, ich kann auch gut mit Deinen Erfahrungen leben. Habe halt etwas Andere, und der Durchschnitt sieht da nicht nach 10 PS/t aus. http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cac...-07-050-DE.PDF da hatte 2005 das Durchnittsfischerboot in Deutschland 30 t und 102 PS. Und 90 % der Boote war unter 18 m. Etwas genauer aufgeschlüsselt kann man das auch im PDF unten anschauen. Also wird unser TS auch mit 40 PS Dauerleistung (oder einer 60 PS Maschine) gut klarkommen, zumal sein Rumpf wirklich nicht nach Fischerboot aussieht. DA hätte ich ein schöneres Boot für ihn: http://www.boatshop24.com/de/motorbo...rawler-2298535 gruesse Hanse |
#21
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Ihr könnt ja gerne Eure Berechnungen machen und die mögen Theoretisch ja auch alle 100 x stimmen
Wie der eine oder andere weiß liege ich im Sund und kann ellenlange Geschichten über Segler und Mobofahrer erzählen die da zeitweise entnervt auf der Stelle fahren, bevor sie dann bei uns in den Hafen einlaufen um dann den nächsten oder übernächsten Tag weiter zu fahren. Für die Ostsee ist das einfach zu wenig Es sei denn Du verfährst, wie von jannie beschrieben und beschränkst Dich auf Schön Wetter Fahrten
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#22
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Nix gegen schönes Wetter aber das kann man sich wohl nicht immer aussuchen und will man das überhaupt?
Bißchen Seegang ab und an ist doch die Würze der Seefahrt. Ich bin da ganz deiner Meinung - zumindest mein Gefühl entsprach deiner Aussage, bevor ich den Thread eröffnete. Wenn man sich die Motorgrössen dieser Bootsklasse anschaut, so haben die meisten mind. 50 PS. Auf Dauer ist der Motor der Falsche, da sind sich hier wohl aber alle einig. Immer diese Bastelei. Bleibt wohl leider nicht aus wenn das Budget begrenzt ist. |
#23
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Das Problem haben wir doch alle: Entweder kleineres Boot oder Basteln oder Fahrgebiet einschränken oder bei der Finanzministerin Nachtragshaushalt beantragen.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#24
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Zitat:
Und warum die Fischereiflotte rückgängig geworden ist steht dort auch nicht. Aber das passt hier schon gar nicht mehr hin. Es ist schon so wie 45meilen (komischer Nahme) es schrieb. Ich hab solche Sachen auch schon gesehen. Gerade die Motorboote mit großen Aufbauten sind da manchmal richtig am kämpfen und dann froh wenn sie ein Kutter mit Leistung reinholt. http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=116100
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#25
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Ich bin der Meinung,so 100 PS je nach Fahrgebiet sollten es schon sein.Ich habe mal vor Jahren eine Linnssen bei uns am Rhein beobachtet...die hatte gegen die Strömung schwer zu kämpfen,teilweise ist sie so gut wie gar nicht vom Fleck gekommen.
Weniger Leistung genügt für ruhige Gewässer sicherlich,aber wenn Strömung hinzu kommt,kann es eng werden..vor allem wenn ich je nach Situation schnell manövrieren muss. Gruß Rudi |
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