Anschluß und Restauration Ruderlager - boote-forum.de

Andy_M · #1 19.03.2011, 18:01

Hallo und Ahoi euch allen !

Eigentlich wollte ich nur das Antifouling erneuern, dabei stiess ich dan auch folgende böse Überraschung. Das Gegenlager von der Ruderwelle war auf einer Strebe aus rostendem

Material aufgeschraubt. Ferner ist die Strebe (siehe Foto) ebenfalls auf einen Ansatz aus Eisen befestigt gewesen, welcher am Ende des Kiels hervorschaut. Mein Problem liegt
1. darin, wie kann ich den Übergang vom Lamint zum Eisen

sauber, rostfrei und vor allem Wasserdicht bekommen, da er ja direkt aus dem Laminat heraus kommt. Weiterhin möchte ich die Eisentrebe

rostfrei versiegeln und anschließend mit Antifouling streichen. Ich hatte schon an eine Grundierung mit PRIMOCON von International gedacht, und anschließend überstreichen,- keine Ahnung ob das hält. Ganz einlaminieren möchte ich auch nicht, da ich keine Kontrolle habe, ob nicht doch Wasser unter das Laminat eindringt und dar Gammel weiter geht. Wäre über Tips und Ratschläge sehr dankbar.
2. Ich suche noch einen Ersatzpropeller, kam aber erst heute an die spärlichen Infos dran, die eingestanzt sind (bitte siehe auch Fotos), Meine Frage,- was bedeuten die Angaben, und wer hätte eventl. einen passenden Propeller für mich.
Danke schon mal im Vorraus....

Jörg L. · #2 19.03.2011, 20:35

Moin,

zum Propeller:
"Radice" ist der Hersteller.
"14" und "12" werden die Abmessungen des Propellers sein. Messe mal den Durchmesser des Propellers. Wahrscheinlich wird er 35,5 oder 30,5 cm sein. Wenn 35,5 cm, dann hat er einen Durchmesser von 14 Zoll und eine Steigung von 12 Zoll. Wenn 30,5 cm, dann einen Durchmesser von 12 Zoll und eine Steigung von 14 Zoll.
Aber warum willst Du dir einen Ersatzpropeller auf Lager legen? Bei einem Außenborder verstehe ich es ja noch, aber bei einer Wellenanlage?

zum anderen:
Den Übergang zum Laminat würde ich anschleifen und ordentlich mit Epoxy versiegeln.
Die Strebe würde ich aus Niro nachbauen lassen. Nach der Montage noch eine kleine Zinkanode unter der Strebe montieren.

Jörg

Andy_M · #3 19.03.2011, 20:57

Zitat:

Zitat von Jörg L.

Moin,

zum Propeller:
"Radice" ist der Hersteller.
"14" und "12" werden die Abmessungen des Propellers sein. Messe mal den Durchmesser des Propellers. Wahrscheinlich wird er 35,5 oder 30,5 cm sein. Wenn 35,5 cm, dann hat er einen Durchmesser von 14 Zoll und eine Steigung von 12 Zoll. Wenn 30,5 cm, dann einen Durchmesser von 12 Zoll und eine Steigung von 14 Zoll.
Aber warum willst Du dir einen Ersatzpropeller auf Lager legen? Bei einem Außenborder verstehe ich es ja noch, aber bei einer Wellenanlage?

zum anderen:
Den Übergang zum Laminat würde ich anschleifen und ordentlich mit Epoxy versiegeln.
Die Strebe würde ich aus Niro nachbauen lassen. Nach der Montage noch eine kleine Zinkanode unter der Strebe montieren.

Jörg

Hallo Jörg, danke
Ich würde gern einen Ersatzpropeller mitführen, da auch bei einer Wellenanlage mal "Feindberührung" sein kann. Eventl. ist dann der ganze Urlaub im Eimer.
Die Zinkanode direkt aufs Eisen ? Wie soll ich das montieren ?

Jörg L. · #4 19.03.2011, 22:10

Zitat:

Zitat von Andy_M

Die Zinkanode direkt aufs Eisen ? Wie soll ich das montieren ?

Moin,

ja, direkt auf das Eisen. Einfach anschrauben oder mit dem Schweißgerät anheften. Verwende eine Zinkanode mit (Stahl)laschen.
http://www.google.de/imgres?imgurl=h...BYnFswaJ5pmVAw

Jörg

hein mk · #5 19.03.2011, 22:42

moin
Normalerweise wird von links nach rechts gelesen und die zahlenangabe bedeutet Propellerdurchmesser x Steigung ,wobei bei verdrängern die steigung selten grösser ist als der durchmesser ,aber nun noch folgendes: Unter dem herstellernamen befinden sich noch die buchstaben"LE"eingeschlagen,ich kann das auf den fotos nicht so ganz rausgucken aber möglicherweise ist der "Vogel"linksgängig und fällt somit etwas aus dem standart.
Bei meinem "Vogel"steht als zusatz zur grössen/steigungsangabe "LH",und der ist linksgängig.
An der langen eisenlasche ist augenscheinlich eine bronzebuchse montiert,die verursacht,wie auch der propeller, automatich lochfrass an ungeschützten stahlteilen,dem kann man begegnen in dem die demontierbaren teile feuervezinkt und zusätzlich wie die schwer zu demontierende ruderlagerhacke mehrfach mit teerepoxid beschichtet werden. Da zu, muss die ruderhacke so sauber wie irgendmöglich und leicht rauh beschliffen werden.Eine andere möglichkeit ist natürlich zumindest die lange lasche in der materialgüte V4A zu replikieren.
gruss hein
Ps:um einen propeller auszuwählen muss man noch den wellendurchmesser wissen un ob der konus eins zu zehn oder anders ist,bei allpa kosten die propeller in der grösse um die 200-300Euro

Andy_M · #6 19.03.2011, 23:16

Danke Hein für Deine Antwort.
Was aber ist bitte Teerepoxid und wo bekommt man das, Teerepoxid habe ich noch nie gehöhrt. Was hälst Du von der Versieglung mit Primocon ?
Ich werde mir den Prop. Morgen noch mal anschauen. Kann man die Drehrichtung an der Flügelform feststellen? - Ich habe das Boot erst seit letzten Herbst und bin noch keinen Meter gefahren. Kann Dir ein Foto in Fahrtrichtung weitere Ausagen geben?

hein mk · #7 20.03.2011, 01:12

Zitat:

Zitat von Andy_M

Danke Hein für Deine Antwort.
Was aber ist bitte Teerepoxid und wo bekommt man das, Teerepoxid habe ich noch nie gehöhrt. Was hälst Du von der Versieglung mit Primocon ?
Ich werde mir den Prop. Morgen noch mal anschauen. Kann man die Drehrichtung an der Flügelform feststellen? - Ich habe das Boot erst seit letzten Herbst und bin noch keinen Meter gefahren. Kann Dir ein Foto in Fahrtrichtung weitere Ausagen geben?

moin
muss ich eingestehen dass,es teerepoxid möglicherweise wegen der karzinogenen wirkung nicht mehr vom normalbürger zu erwerben gibt,aber es gibt von den yachtfarben anbietern andere stahl-unterwassergrundierungen auf epoxidbasis die besonders gut zu der GFK/Stahl-kombination deiner ruderhacke passen.Primokon enthielt früher auch bitumen ,eignet sich m.e. aber besser alls unterw,grundierung für reine stahlrümpfe,musst mal hier im BF rumforschen es gibt einige mitglieder im forum die von dem schmierkram deutlich mehr verstehen als ich,und das zeug auch noch konkret anbieten können.Der propeller verhält sich wie eine schraube,also wenn man ihn dreht kann man gut sehen in welche richtung das gewinde sich fort bewegt,drehst du von achtern betrachtet rechts und das gewinde schraubt sich richtung bug,dann hast du einen rechtsgängigen propeller.
gruss hein

Andy_M · #8 20.03.2011, 15:33

Hallo Hein,
ich hätte da mal eine blöde Frage zu dem Propeller: Ist es nicht egal ob links oder rechts?,- hängt das nicht einfach nur davon ab, ob ich das Getriebe auf vorwärts oder rückwärts laufen lasse, dann müsste die Drehrichtung doch wieder passen ( Bei linksdrehend rückwärts und bei rechtsdrehend vorwärts, oder eben umgekehrt) ? Oder gibt es da Unterschiede in der Untersetzung. Dem Motor dürfte das doch egal sein??.

Jörg L. · #9 20.03.2011, 19:09

Moin,

dem Motor ist es egal. Der dreht nur in eine Richtung.
Aber das Getriebe: Es gibt Getriebe, dem ist es egal. Da sind die Untersetzungen in beide Richtungen gleich, es muss nur die Ansteuerung geändert werden. Es gibt aber auch Getriebe, da ist es nicht egal. Unterschiedliche Untersetzungen und auch intern im Getrieb läuft die Übertragung bei Vor- und Rückwärts verschieden.
Z.B. bei den alten "BW" Hurth Getrieben. Der Rückwärtsgang lief über Kette und hatte im Rückwärtsgang eine andere Untersetzung.
Wenn Du dir schon einen Ersatzpropeller an Bord legen möchtest, dann sollte er auch ohne Umbauten kompatibel sein.

Mach mal bitte ein Foto vom Propeller, so wie er von achtern gesehen wird. Also so, als ob der Propeller montiert wäre und man den Propeller so sieht, als ob man hinter dem Boot steht.

Jörg

Andy_M · #10 20.03.2011, 19:30

Zitat:

Zitat von Jörg L.

Moin,

dem Motor ist es egal. Der dreht nur in eine Richtung.
Aber das Getriebe: Es gibt Getriebe, dem ist es egal. Da sind die Untersetzungen in beide Richtungen gleich, es muss nur die Ansteuerung geändert werden. Es gibt aber auch Getriebe, da ist es nicht egal. Unterschiedliche Untersetzungen und auch intern im Getrieb läuft die Übertragung bei Vor- und Rückwärts verschieden.
Z.B. bei den alten "BW" Hurth Getrieben. Der Rückwärtsgang lief über Kette und hatte im Rückwärtsgang eine andere Untersetzung.
Wenn Du dir schon einen Ersatzpropeller an Bord legen möchtest, dann sollte er auch ohne Umbauten kompatibel sein.

Mach mal bitte ein Foto vom Propeller, so wie er von achtern gesehen wird. Also so, als ob der Propeller montiert wäre und man den Propeller so sieht, als ob man hinter dem Boot steht.

Jörg

Danke Jörg,
ich habe mal ein Foto angehängt. Vermutlich dreht er aber nach rechts (eventuell kann man das auch an der Flügelform festmachen).

Jörg L. · #11 20.03.2011, 21:00

Moin,

ist ein rechstdrehender Propeller.

Jörg

Andy_M · #12 20.03.2011, 21:10

Danke Jörg,
ich hoffe, dass ich für die Saison noch einen passenden Ersatzpropeller finde. Max Durchmesser ist 14".

institutleiter · #13 20.03.2011, 21:27

Zitat:

Zitat von Jörg L.

Moin,

ja, direkt auf das Eisen. Einfach anschrauben oder mit dem Schweißgerät anheften. Verwende eine Zinkanode mit (Stahl)laschen.
http://www.google.de/imgres?imgurl=h...BYnFswaJ5pmVAw

Jörg

bloß nicht "direkt" aufs das Metallstueck..!!!!!das bringt GARNICHTS..
die Anode darf nicht direkt auf dem Metall aufliegen sondern muss einen Abstand aufweisen..ich weis nicht ob es da Mindestmaße gibt, aber was man so sieht ist immer iwas um 1cm

hein mk · #14 20.03.2011, 21:30

moin Andy Da hast du schnell und richtig eine antwort bekommen.
rechtsgängige propeller dieser grösse kannst du wie schon gesagt über eionen fachhändler in deiner nähe problemlos bei vetus oder allpa bestellen,kosten wie schon voran geschrieben(meine preisinfo stammt aus einer allpa preisliste von 2009) der vorteil an einem nagelneuen propeller ist,dass dieser ohne jede unwucht daherkommen sollte,das ist bei gebrauchten nicht immer der fall.
gruss hein

Jörg L. · #15 20.03.2011, 22:31

Zitat:

Zitat von institutleiter

bloß nicht "direkt" aufs das Metallstueck..!!!!!das bringt GARNICHTS..
die Anode darf nicht direkt auf dem Metall aufliegen sondern muss einen Abstand aufweisen..ich weis nicht ob es da Mindestmaße gibt, aber was man so sieht ist immer iwas um 1cm

Moin,

ne ganz neue Theorie. Kannst Du das mal näher erläutern?

Wellenanoden werden z.B. immer direkt auf die Welle geschraubt. Da ist schon rein technisch kein Abstand möglich.

Zinkanoden müssen immer elektrischen Kontakt mit dem zu schützenden Metall haben. Wenn eine Anode nicht direkt auf dem zu schützenden Metall montiert werden kann, dann muss sie mit einem Kabel mit diesem verbunden werden.
Haben sie keinen Kontakt, dann halten sie sehr lange, aber haben auch keine Funktion.
Gut gegossene Anode weisen beim Anbau keinen Abstand zum Untergrund auf.

Jörg

hein mk · #16 20.03.2011, 22:57

[QUOTE=Jörg L.;2163571]Moin,

ne ganz neue Theorie. Kannst Du das mal näher erläutern?

Wellenanoden werden z.B. immer direkt auf die Welle geschraubt. Da ist schon rein technisch kein Abstand möglich.

Zinkanoden müssen immer elektrischen Kontakt mit dem zu schützenden Metall haben. Wenn eine Anode nicht direkt auf dem zu schützenden Metall montiert werden kann, dann muss sie mit einem Kabel mit diesem verbunden werden.
Haben sie keinen Kontakt, dann halten sie sehr lange, aber haben auch keine Funktion.
Gut gegossene Anode weisen beim Anbau keinen Abstand zum Untergrund auf.
moin
das mit dem abstand der opferanoden zum zu schützenden rumpf hat mir der werftbaas meiner heimatwerft auch geraten(schruv de nicht so dicht dor gegen de müt en lütten afstand hebben)warum-konnte er auch nicht schlüssig verklorn.
gruss hein

Andy_M · #17 20.03.2011, 23:16

Wenn ich richtig informiert bin, soll die Anode ein galvanisches Element mit dem Eisen bilden, damit bei der Korrosion das weniger edle Metall "rosten" kann, bzw ein Elektronenaustausch von einem Metall zum anderen statt finden kann. Das mit dem Abstand wäre mir auch neu. Aber ich bin gern bereit etwas dazu zu lernen.