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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Einstellprobleme Mercury 8PS von 1991
Hallo Motoren-Insider
Vor 3 Jahren kaufte ich hier in der Schweiz günstig ein gebrauchtes Schlauchboot mit gebrauchtem Aussenbordmotor: Mercury, Typ Merc8 8PS, 6kW 2 Takt Baujahr 1991 Letztes Jahr musste ich ihn gemäss einer neuen Gesetzesregelung bei einem Fachmann warten lassen, damit der Motor und das Boot von den Behörden geprüft werden konnte. Diese Hürde nahm der alte Mercury zwar, aber im Gebrauchsalltag habe ich Mühe, ihn gut einzustellen. Das Hauptproblem ist dieses: Es gibt Zeiten, wenn der warme Motor unter Last plötzlich seine Leistung nicht mehr bringt. Er geht mit der Drehzahl runter obwohl immer noch auf Vollgas. Fehlzündungen gibt es dabei nicht. Dies geschieht bei warmen Aussentemperaturen eher als bei kühlen. Wenn ich dann mit dem Gas etwas zurückgehe, kann ich weitertuckern. Jedoch wieder mehr Gas geben bewirkt noch weniger Leistung und er Motor kann dabei sogar ausgehen. Der Benzinhahn ist offen; ebenso das Vakuumventil im Tank. Die Benzinpumpe (im Ansaugschlauch zum Tank) dabei etwas zu betätigen bringt auch nichts. Geht der Motor ganz aus, kann ich ihn nach einigen wenigen Minuten Wartezeit meist wieder problemlos starten und dann bringt er die Leistung normal... bis vielleicht das Problem wieder auftritt. Ich habe den Eindruck, dass dieses Problem vor allem dann auftritt, wenn der Motor unter Last - sprich mit mehreren Passagieren - auf Drehzahl kommen. Hier noch sein Innenleben: In der Gebrauchsanweisung ist als Einstellmöglichkeit "unter der Haube" nur diese Schraube bei Öffnung A angegeben. Man kann dort im Standgas einstellen, ob das Gemisch eher fett oder mager ist. Ich habe (noch) nicht herausgefunden, ob diese Einstellung auch einen Einfluss auf Leistung bei Vollast hat. Drehknopf B variiert gemäss Gebrauchsanweisung die Drehzahl im Leerlauf. Allerdings wird dabei nicht "Gas gebegen", sondern (so erklärte mir der Fachmann) via Hebel C und Gestänge daran der Zündpunkt mechanisch verschoben. Beim Kaltstart wird Knopf B ganz nach rechts gedreht und zieht somit Hebel C etwas nach rechts. Zusätzlich kann dieser Knopf als Choke noch herausgezogen werden, dann tippt er eine kleines Benzinpümpchen kurz vor dem Vergaser an. Beim Gas geben dreht sich mechanisch Teil F im Uhrzeigersinn und betätigt via Hebel D den Gasschieber im innern des Vergasers. Schraube E ist ein Anschlag für Teil F. In der Vergangenheit hatte ich vor allem Probleme damit, dass der Motor im Standgas abstarb (unabhängig von der Stellung von Knopf B) Also verschob ich den "Plastik-Schnabel" an Hebel D etwas nach unten und konnte so das Standgas grundsätzlich etwas anheben. Nun wäre ich sehr froh, wenn jemand diesen Motortyp kennt oder mir auch sonst Tipps geben könnte, wie ich diese Problem in den Griff bekommen könnte. Ein herzliche Dankeschön schon im Voraus! Morgy |
#2
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Als erstes Musst du die Gemischschraube (A) ganz reindrehen. Ohne Kraft anziehen WICHTIG! Nur ganz leicht festziehen, um die Position zu finden. bei zuviel Kraft werden Nadel und Sitz der Einstellschraube beschädigt.
Jetzt die Schraube 1,5 bis 1-3/8 Umdrehungen wieder rausdrehen. Jetzt kannst du das Standgas über "D" einstellen. "E" ist der Anschlag für maximale Frühzündung bei Vollgas, den würde ich nicht verstellen. Mit der Schraube bei "C" wird Spiel in dem Startsystem ausgeglichen. Wenn nach der Einstellung der Erfolg ausbleibt, würde ich vorsichtshalber mal den Vergaser und ggf. den Benzinfilter reinigen. |
#3
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Hallo Tommy
Vielen Dank für deine Hilfe. Zitat:
Zitat:
Und zudem: Die habe ich im Verlauf meiner Einstellungsversuche verstellt. Wie kann ich da die richtige Einstellung wiederfinden? Zitat:
Zitat:
Morgy |
#4
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Zitat:
Bei unkorrekter Frühzündung fehlt dir Leistung. Einstellen kann man das mit einer Stroboskoplampe (Blitzlampe). Sieht für dich als Laie also wohl eher schlecht aus Ja, hängt mit dem Drehknopf zusammen.Diese Mechanik verschleißt mit der Zeit, ist sowieso etwas "klapprig", aber dennoch ein gut konstruiertes Kaltstartsystem. Hat aber keinen Einfluss auf Vollgas. |
#5
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Hallo Tommy
Danke für die Antwort. Zitat:
Ich habe heute, bei warmem, Vollgas fahrenden Motor, diese Schraube etwas rein und raus gedreht und keine bemerkenswerte Veränderung festgestellt. An dem kann's also nicht liegen. Habe zudem den Kraftstofffiter gut gereinigt. Morgy Geändert von Morgy (11.04.2011 um 19:55 Uhr) |
#6
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Ich habe den gleichen Motor und im Herbsturlaub machte er die gleiche Zicken. Nur, dass er dabei nicht ausging. Er beschleunigte ganz normal und nach einer kurzen Zeit fiel die Drehzahl und die Leistung auf Standgas zurück. Er fing sich dann wieder und man konnte normal Gas geben.
Dann trat das Problem wieder auf. Zündkerzenwechsel hatte keinen Erfolg. Ich hatte nun vor, den Motor zur Inspektion mit der Fehlerbeschreibung zu geben. Evtl. hat aber hier jemand einen Tip. Wäre dankbar für jeden Hinweis.
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MfG Jörg |
#7
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Hallo burgberger
Da sind wir ja schon zu zweit mit diesen ärgerlichen Motor-Macken. Was bei mir komisch ist: Ich kann den Motor an einem Schwimmsteg an einer Motorhalterung befestigen (als sei er an einem Boot) zum testen und einstellen. Dort läuft er problemlos rund. Allerdings hängt dort der Motor perfekt gerade im Wasser, während er bei mir am Schlauchboot ziemlich schief steht: erstens wegen der Lage des Spiegels und zweitens weil sich beim Beschleunigen das Schlauchboot "aufstellt", bevor es gleitet. Könnte der Leistungsabfall mit der Motorlage zusammenhängen? Ich beobachte nämlich auch, dass der Motor, wenn ich ihn im ganz flachem Wasser nach vorne kippe, nicht mehr richtig läuft. Ich habe inzwischen übrigens im Netz ein 300-seitiges englisches Service-Manual für diesen Motortyp gefunden. Die entsprechenden Seiten bezüglich Vergaser-Einstellung sind viel umfangreicher als in der Gebrauchsanweisung. Mir haben sie jedoch nichts Konkretes gebracht. Interessenten melden sich doch per PN. Morgy
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#8
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Bei mir fehlt die Abdeckung deines Bildes mit der Aufschrift A. Das schwarze Teil, vor der Vergaseröffnung mit dem kleinen Ansaugloch.
Kann aber eigentlich nichts damit zu tun haben, da er im Sommer einwandfrei lief. Bezüglich der BDA melde ich mich per PN.
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MfG Jörg |
#9
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Zitat:
Soweit ich weiß, wurde diese bei späteren Baujahren weg gelassen. Eigentlich sollte der Motor auch bei etwas "Schräglage" sauber laufen. evtl. stimmt der Schwimmerstand nicht, um das das prüfen muss allerdings der Vergaser zerlegt werden.
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#10
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Danke für die Antwort!
Und wie stelle ich den Schwimmerstand fest? Wäre eine falsche Einstellung von heute auf jetzt möglich? Kann es mit der Problembeschreibung zusammenhängen?
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MfG Jörg |
#11
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Zitat:
Bei den Einstellungswerten für diesen Schwimmer steht im Manual für alle Düsen 25.4mm, dahinter offenbar der Toleranzwert: 1-1/4 ± 1/4. Wenn ich das kontrolliere, was sollte ich für "mehr Schräglagentoleranz" einstellen? Einfach genau den Wert von 25.4mm oder ein veränderter? Und zudem: Was ist der "float hinge", den man fürs Einstellen biegen muss? Dieser Begriff ist in der Legende dieser Explosion nicht zu finden. Morgy |
#12
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#13
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Morgy, gegen Zusendung einer Emailadresse kann ich Dir die entsprechende Doku in Deutsch zukommen lassen.
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Gruß Frank Mein Vater lehrte mich immer erst das instandsetzen, später dann die Nutzung ... Danke, Väterchen
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#14
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Zitat:
ich klinke mich mal kurz hier rein: Ich habe einen Mariner 8PS, dieser soll ja Baugleich mit dem Mercury sein. Kommt mir jedenfalls auch so auf den Bildern bekannt vor. Dieser ist auch von Bj 91 oder 92. Falls jemand eine BA hat oder Unterlagen die sich auf dem Motor beziehen, hätte ich gerne ein Kopie davon, wenn es denn so einfach möglich ist. Danke und Grüße aus dem Norden, Andreas |
#15
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Zitat:
Wenn das keiner als PDF oder ähnliches hat, werde ich am Wochenende mal gucken, was ich machen kann
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Zitat:
Danke!
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MfG Jörg |
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Das ist sehr nett! Ich habe Dir meine E-Mail per PN gesendet. Vielen Dank im voraus!!!
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MfG Jörg |
#18
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Zitat:
Vielen Dank nochmal !!!
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MfG Jörg |
#19
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Nachtrag; bei mir war der leicht stotterige Lauf auf einen Fehler bei der Tankentlüftung zurückzuführen.
Schon vor der Durchsicht lief er mit einem anderen Tank einwandfrei. Der Tankdeckel und insbes. die Lüftungsschraube wurden nun gereinigt und es gibt kein stottern mehr. Sollte also jeder mal testen.
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MfG Jörg |
#20
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Danke fürs Anmerken. Bei mir haben sich die Probleme gelegt, seit ich den Benzinfilter gründlich gereinigt habe. Schien mir zwar nicht übermässig schmutzig, aber wahrscheinlich war doch das.
Morgy |
#21
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Zitat:
Grüße, Andreas |
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