#1
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Grenzüberschreitung und nun?
Mal so eine Frage an die Weltensegler oder WeltenMoBo fahrer :
Wie ist das wenn ihr von einem Land in ein anders kommt (vor EU)? Immer zuerst in den Hafen zur Einreise und Papiere klar machen? Vielleicht hat auch jemand Erfahrungen bei Überseereisen. Ich frag mich wenn ich von den USA aus das Land verlasse und z.B. in die Karibik fahre, wie es dann mit der Einreise ist.
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#2
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Hallo Tom,
bin mal in der Karibik von Tortola (britische Virgin Islands) nach St.Thomas (amerikanische Virgin Islands) mit dem Mobo gefahren. Brauchte dafür ein Visum, da Einreise "auf eigenem Kiel" war und musste vor dem Einlaufen in den Hafen erst mal ankern und mit dem Dinghi die Zollabfertigung abwickeln, mit allen Papieren fürs Boot und Pässen der Crewmitglieder. Ist zwar schon 9 Jahre her, aber ich denke da wird sich nichts geändert haben. Gruß Norman |
#3
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Re: Grenzüberschreitung und nun?
Zitat:
um Deine Frage in Bezug auf die EU korrekt zu beantworten, müsste man noch etwas mehr wissen. Z.B. Ist Dein Schiff schon in der EU verzollt, wo ist Dein Schiff registriert (Flagge) welchen Pass hast Du (EU oder US). Ich will mich daher auf die Karibik beschränken, weil Du explizit danach gefragt hast. Ich nehme mal an, dass Du bereits ein US-Visum hast und somit problemlos in die US-vewalteten Inseln (Caymans, US Virgins etc.) von See her einreisen kannst. Für die ehemals britischen Inseln gilt: Reisepass reicht, Einklarierung erfolgt bei Immigration, Customs und Harbour Master und zwar immer in deren Büros. Das Prozeredere ist, da von der britischen Kolonialverwaltung übernommen, sehr bürokratisch und umständlich, aber korrekt. Die entrance fees sind unterschiedlich hoch, aber bezahlbar. Ab Freitag Nachmittag kostet es meist Überstundengebühren. Tipp: Lass Dir immer die längstmögliche Aufenthaltsdauer in den Pass stempeln. Spätere Verlängerung kann teuer sein. Das gilt nicht für die Inseln, bei denen das entrance fee von der Dauer des Aufenthalts abhängt (Grenada usw.) Halte Dich peinlich genau an die Vorschriften. Es kann sehr teuer werden, wenn Du auf z.B. in den British Virgins oder in Trinidad nicht sofort nach Ankunft einklarierst, sondern nach einer Nachtfahrt erst mal ausschlafen willst. Alkohol, Zigaretten und Waffen (incl. spear gun) muss man deklarieren. Die Einfuhr von Drogen gibt unweigerlich Knast, wenn Du von der Coast Guard gefilzt wirst. Funkgeräte, Signalpistole etc. sind kein Problem. Tiere darf man nicht mit an Land nehmen, wegen der Angst vor Tollwut, die auf einzelnen Inseln den Viehbestand schon auf 0 gesetzt hat. Auch die Einfuhr von frischen Lebensmitteln ist aus diesem Grund teilweise untersagt. Die Währung ist meist der EC-Dollar. Mit US-Dollars kommt man aber gut klar. Französische Inseln: Die gehören zur EU. Reisepass reicht und es gilt der Euro. Achtung bei den Schiffspapieren. Standerschein oder die Scheine der US-Bundesstaaten reichen nicht. Mindestens Flaggenzertifikat wird verlangt. Ansonsten alles easy, aber keine Waffen und keine Drogen an Bord. Die französischen Behörden kontrollieren verdächtige Yachten auch vor Anker. Das Einklarieren findet meist an 7 Tagen in der Woche vormittags statt. Keine Kosten! Man muss nur zu einer Stelle und hat nur ein Formular auszufüllen. Btw. für uns Europäer ist es ratsam, sich auf den französischen Inseln mit Lebensmitteln und Getränken auszurüsten. Auf den übrigen Inseln (Ausnahme Trinidad) sind frische Lebensmittel, wie Gemüse und Frischfleisch z.T. unbezahlbar. Niederländische Antillen: Das Einklarieren ist problemlos und erfolgt in aller Regel nur an einer Stelle. Währung: Antillengulden, aber Dollar reicht. Venezuela: Offiziell kein Visumszwang für Deutsche. In der Praxis haben jedoch die Regionalbehörden das Sagen und die handhaben die Gesetze sehr eigenwillig. Es empfiehlt sich, einen "Einklarierungsagenten" zu nehmen, da die "normalen Wege" schwer zu durchschauen sind. Wegen der seit Jahren problematischen Sicherheitslage (Piraterie, bewaffnete Überfälle auf Yachten mit Schusswaffengebrauch) mache ich um dieses schöne Land einen großen Bogen. Ausnahme sind die Inseln. Gruß Paul Ein Tipp: die Bootsführer von Chris Doyle für die Karibik enthalten nicht nur alles Wissenswerte zur Navigation, sondern auch zu Einreisebestimmungen, Land und Leuten, Einkaufsmöglichkeiten usw. |
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