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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Ungefragt im Päckchen anlegen?
Wir reden gerade darüber wie wir uns verhalten würden, wenn wir spät am Abend in einen kleinen Hafen kommen und dieser schon voll ist. Einfach an einem anderen Schiff festmachen, auch wenn darauf alle schon schlafen (oder nicht an Bord sind)?
Ich würde es tun. Natürlich sehr vorsichtig!!! Mein Mann würde lieber wieder raus in die dunkle, dunkle Nacht und einen anderen Platz suchen. Was sagt Ihr dazu? Also ich hätte nicht dagegen wenn bei mir einer mit seinem Schiff festmacht.
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Gruß Sissi "Nur wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen." Sergio Bambaren |
#2
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Wenn kein anderer Platz frei ist und es ansonsten von der Bootsgröße paßt - warum nicht?
Und wenn man dann noch leise ist hat normalerweise niemand was dagegen. Ausnahmen gibt es aber immer, nicht nur Nachts Bin auch schon mal wieder losgeworfen worden.....derjenige trieb dann aber auch irgendwann im Hafen, da der landseitige Teil des Päckchens sein Verhalten mißbilligte |
#3
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Zitat:
mit dem Päckchenliegen haben die Segler im Norden mehr Erfahrung und es gibt auch mehr Toleranz gegenüber den anderen Seglern. Im Mittelmeer kommt das Päckchenliegen auch nicht so häufig vor wie im Norden. Ich bin in 8 Jahren Mittelmeer ein einziges Mal an einem Fischer gelegen. Der hat morgens um 5 Uhr unser Schiff umgelegt, ohne dass wir es gemerkt haben. Von den Italienern weiß ich, dass sie Päckchenliegen gar nicht gerne mögen und auch schon mal rabiat werden, wenn sich ein anderes Schiff mit Fendern auch nur nähert. In Kroatien gehst Du entweder in eine Marina oder Du ankerst. In Griechenland wüsste ich momentan auch nicht, wo man Päckchen liegen müsste. Im Mittelmeer liegt man ohnehin nicht längseits, sondern fast immer römisch-katholisch, also vor Buganker und mit dem Heck zum Steg. Es ist hilfreich, wenn man ein Schiff hat, das gut rückwärts steuerbar ist. Gruß Paul |
#4
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Hallo Paul,
ich mach mir gar keine Sorgen wegen des Päckchen liegens.
Es ist nur so grundsätzlich die Frage, ob man einfach so darf oder nicht Hättest Du denn was dagegen?
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Gruß Sissi "Nur wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen." Sergio Bambaren |
#5
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Es gibt ja glücklicherweise immer ein paar Leute, die Zeichen setzen:
Die, die nichts dagegen haben hängen einen Fender an ihre "blanke" Seite... die "unwilligen" binden ihr Schlauchboot dort an... |
#6
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Wenn wir schon mal in Friesland ein Plattboot chartern, dann fragen wir IMMER vor dem Anlegen nach - ich finde es gehört sich einfach so.
Bin dann auch noch nie abgewiesen worden. Grüße Heinz
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* hoffentlich werd` ich nie erwachsen * * Heinz * |
#7
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Re: Hallo Paul,
Zitat:
das läuft mehr unter der Überschrift Seemannschaft und Höflichkeit, als unter dürfen oder nicht dürfen. Ich hätte natürlich nichts dagegen, wenn Du nicht gerade mit genagelten Bergstiefeln über mein Deck gehst. Man kann manchmal auch daran erkennen, ob man im Päckchen willkommen ist oder nicht, wenn auch auf der freien Seite ebenfalls Fender draussen hängen. Ich denke, dass man am Zustand des Schiffes (ist es ein Fahrtenschiff oder ein Show Piece) ableiten kann, wie der Skipper auf Dich reagiert. Es kommt noch eins dazu. Wenn der Innenlieger vorhat, morgens sehr früh auszulaufen, hat er es nicht so gerne, wenn er noch in der Morgendämmerung den oder sogar die Aussenlieger umhängen muss. Das ist schon ein Manöver, das man mal geübt haben sollte. Ich könnte es auf Anhieb nicht. Gruß Paul |
#8
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@Paul,
Ich bewege grundsätzlich kein fremdes Schiff
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Grüße Gerhard |
#9
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Zitat:
was machst Du in so einem Fall? Weckst Du die Mannschaft auf dem Außenlieger auf? Gruß Paul |
#10
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Ich habe im Mittelmeer auch nur im Päckchen liegen müssen wenn Starkwindtage waren...dann alledings auch mal in 4. oder 5. Reihe.
Das was Markus schon schrieb ist genau richtig...hier im Norden hänge ich immer einen Fender raus damit noch einer längsseits kommen kann. Wichtig ist beim Päckchenliegen noch: Immer übers Vorschiff des anderen gehen!!! Und die Schuhe werden bis zur Pier getragen! |
#11
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Längseits gehen
Von Rab kann ich behaupten das es sogar im Hafen PFLICHT ist im Päckchen zu liegen. Ich habe halt den Vorteil das ich die meisten Ausflugsschiffe kenne Aber man sollte so ab 09: 00 bereit sein abzulegen. Wenn ich in der nacht einlaufe und keiner ist an Deck lege ich ohne bedenken an ein für mich taugliches Schiff.
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Gruß herbert Gott gab den Deutschen die Uhr und den Österreichern die Zeit |
#12
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Hallo,
ich habe über das Päckchen eine zweigeteilte Meinung. Ich selbst würde wahrscheinlich (mit Sissi's Mann) stundenlang durch die Nacht irren und einen geeigneten Platz suchen. Aber wenn jemand abends "kaputt" und geschlaucht von einem Törn wiederkommt, kann er sich gern an mein Boot legen. Warum auch nicht, wenn ordentlich Fender rausgepackt werden etc. ? Für solche Leute habe ich auch immer Kaffee und Bier an Bord und (aus Erfahrung) lassen sich sehr interessante Bekanntschaften pflegen. Allerdings vorrausgesetzt, daß das Verhältniss stimmt, nicht das meine 7 Plastik-Meter von 30 Stahl-Metern förmlich zerquetscht werden... Ciao, Marco
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Die schlimmste Sorte Mensch sind diejenigen, die ihr Halbwissen über einen als Wahrheit verbreiten! "Life is to short for Sailing" |
#13
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Hallo und Moin Moin zusammen
Jo , da kennen wir bei uns in Ostfriesland was von . Das stimmt wenn einer einen Fender draußen hat , hat er nichts dagegen ( wo er sowieso nichts dagegen zu haben hat ) weil ansonsten muß man bei uns nicht rumgurken . In Helgoland liegste im Sommer grundsätzlich im Päckchen . Die bauen sich bis zu 10 Booten auf . Deswegen muß man immer lange Leinen mithaben im Sommer auf Helgoland . 50 m. dürfen das schon sein . Ist ne lustige Sache wenn der innerste Lieger wech will ) . Der sagt aber schon beim Anlegen wann er denn gedenkt morgens abzuhauen , wenn er denn will . In Norderney und Langeoog ist das auch so . Da bauen sich die Päckchen zwar nur bis zu 5 oder 6 Booten auf , aber immerhin . Die anderen Inseln ist's nicht ganz so schlimm . Aber Päckchen mußte überall mit rechnen . Die schorfnasen die das was gegen haben werden aber immer mehr . In den meisten Häfen haste ein Problem wenn du meinst keinen neben dich zu dulden . Da kann der Onkel Hafenmeister sehr Böse werden und dich des Hafen verweisen , was auch richtig ist . Der zusammenhalt wie er mal war ist eben nicht mehr so toll . Das kommt davon das es immer multi - Kultiger wird denk ich mal . PS : Ist natürlich wirklich nicht schön wenn einer mit ner Bande Kidis und 2 großen Kötern neben dir liegt , aber ... na ja , fahr ich halt morgens weiter . Aber abweisen würd ich die Bande nie und nimmer . Höchsten mit dem gestressten Papy nen schönes Bierchen trinken in aller Ruhe
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#14
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Päckchen
@chaos
So is es
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Gruß herbert Gott gab den Deutschen die Uhr und den Österreichern die Zeit |
#15
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Zitat:
weil den 30m Leuten das ziemlich wurscht ist, ob sich der 7m Kreuzer verbiegt... Willy |
#16
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Ich glaub wir sind uns einig: Falls man die Möglichkeit hat zu fragen, dann fragt man. Wenn niemand an Bord ist oder sie schlafen schon, dann vorsichtig anlegen.
Und falls jemand doof rummotzt, einfach an gute Seemannschaft erinnern Natürlich gehen wir nur ohne Schuhe übers Vorschiff und lassen unseren Hund auch nicht mal kurz in die Pantry schauen So muss also mein armer Mann auch nicht bei Nacht und Nebel auf diesem großen Meer herumirren (damit möchte ich nicht sagen, dass mein Mann nicht weis wo er ist)
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Gruß Sissi "Nur wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen." Sergio Bambaren |
#17
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Zitat:
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Die schlimmste Sorte Mensch sind diejenigen, die ihr Halbwissen über einen als Wahrheit verbreiten! "Life is to short for Sailing" |
#18
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Zitat:
Ich hab schon sehr schlechte Erfahrung gemacht, mit Booten die sich zu mir legten.
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Grüße Gerhard |
#19
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in Holland und Belgien ist es in vielen Häfen usus und notwendig im Päckchen zu liegen.
Das ist in den Häfen in der Regel kein Problem weil man sich meistens beim Hafenmeister meldet und einen Platz zugewiesen bekommt. Es gibt aber auch einige Stadthäfen wo der Hafenmeister nur zum Kassieren da ist oder freie Liegestellen. Dort muß sich jeder seinen Platz selbst suchen. Hier habe ich es schon oft erlebt, dass Innenlieger (insbesondere Niederländer) sich gegen einen Anleger wehren, teils vehement mit Worten und Ausreden (wir erwarten noch einen Freund) bis hin zu Attacken mit dem Bootshaken. Sehr in Mode gekommen ist das seitliche Verholen des Beibootes, insbesondere an idyllischen Stellen wo man gut baden kann. Im Allgemeinen habe ich nichts gegen Anleger aber manchmal passt es einfach nicht. Wenn keine Not zum Anlegen herrscht kann die Familie mit den Kids und den Hunden sich durchaus eine gleichartige Familie aussuchen. Oder wenn man bei starkem, seitlichem Wind zum Steg innen liegt, die Fender schon plattgedrückt sind und dann will sich noch einer drauf legen, muß das auch nicht sein. Am späten Abend oder bei schiet Wetter würde ich keinen abweisen. Unter normalen Umständen schau ich mir den erst mal an und sage dann auch was ich möchte oder was mich stören würde.
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Charly |
#20
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Zitat:
Diesen Satz finde ich total klasse. Denn Reden hat schon oft geholfen !!! Macht nur leider nicht jeder Ciao, Marco
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#21
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Einen hab ich noch:
Übrigens kostet es in Port Henry auf Borkum mittlerweile "Strafliegegebühr" wenn man Päckchenliegen nicht zulässt. |
#22
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In Holland ist das eigentlich ganz normal.
Ich hatte mal vor der Prinses Margriet Schleuse festgemacht weil sie voll war (ja auch das gibt es), da kam schon der nächste, der mich fragte, ob er an mir festmachen durfte und schon kurze Zeit später lagen noch 5 Boote daneben und meins war das kleinste von allen, da war mir auch nicht ganz wohl bei, aber dauerte zum Glück nur ne knappe Stunde, bis die Schleuse wieder aufging.
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Grüße aus Frankfurt am Main http://www.carsten-ffm.de/boot http://carstenffm.ca.funpic.de/Boot/0507/wasser3.jpg Carsten |
#23
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Zitat:
Wenn ich in Abwesenheit des Nachbarn angelegt habe, frage ich Ihnn aus Höflichkeit nachträglich um Erlaubnis und kläre gleich die Auslauftermine für den nächsten Morgen. Was ich auch als Höflichkeit empfinde, wenn ich morgens sehr früh als Päckchenlieger ablegen will, ist schon abends die Leine zu klarieren. Sodaß ich nicht morgens durch 20 mal Betretten den noch schlafenden Nachbarlieger störe Ein Begebenheit aus Barhöft dieses Jahr: Hafen ist abends naturgemäß voll, eine Motorjacht etwas größer als wir und gebaut in dem selben Konzern wie unseres und ohne Päckchenlieger. Auf die Frage meiner Holden ob wir längsseits kommen können, die bekannten Ausflüchte, wie z.B. rausfahren um 6:00 Uhr usw. habe ich die Diskussion abgebrochen und laut zu meiner Frau gesagt, auf dem Vorschiff befindlich: Wir legen woanders an und wenn der Unfreundliche morgens um 6:00 Uhr nicht ausläuft, werde ich Ihn wecken und außerdem ist ja morgen früh der Hafenmeister da. Der schmeißt ja bekanntermaßen solche Verweigerer raus (was übrigens stimmt). Wann ist wohl der Verweigerer rausgefahren? Um 6:15 mit langem Gesicht
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Gruß Thomas Ehre sei Gott in der Höhe. Er hat das Meer so weit gemacht, damit nicht jeder Lumpenhund, mit dem die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann da draussen begegnet. (abgewandelte Inschrift ehem. Marine Kaserne Glückstadt) |
#24
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Für die Niederlande gilt: Man muss das Päckchenliegen erlauben.
BPR Artikel 7.09: "Een aan een aanlegplaats gemeerd schip moet gedogen, dat een ander schip langszijde komt of langszijde daarvan vastmaakt ... "
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Gruß Heinz-Dieter |
#25
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Packchenlieger abzuweisen ist das unfreundlichste Verhalten, das mir bislang begnegnet ist, viel schlimmer als MoBo-Vollgas Verdrängerfahrer im Fahrwasser.
und ich würde nicht fragen, wenn ich spät abends in einen vollen Hafen einlaufe und ich mangels anderer Möglichkeiten irgendwo festmachen muss. Unter anderen - im übrigen sehr guten - Möglichkeiten verstehe ich dabei auch das hinter den Pfählen liegen wenn ein Schlauchi dabei ist. Landstrom braucht es nicht ( würde ich im Päckchen auch nicht legen ). Und eine weitere Möglichkeit ist es auch, sich einfach mit Schwung noch irgendwo zwischen zu quetschen - oftmals ist genügend Platz in zwei Boxen für drei Boote. Wenn man nachhaltig genug fragt wird auch Platz gemacht....... Beispiel 1: Chartertörn in der Türkei - Vorstag abgezwirbelt - laufen in Kas ein - dort liegt die gesamte Flotte dieser Mittelmeer Orientierungsfahrt - idealer Platz war längsseits einer unter deutschen Flagge fahrenden HR - lautes Gebrüll "hier machen Sie nicht fest" - Bulgaren haben uns herangewunken und Ihren guten Rotwein gegen Bier getauscht. Nur der zwei Boote weiter innen liegende deutsche Skipper hatte was zu maulen, als wir über sein schiff taperten ( war aber am nächsten Morgen ganz friedlich, als die Servicecrew das Vorstag tauschte ). Beispiel 2: Aerosköbing, alles voll, schon so gut wie kein durchkommen mehr, entweder noch ins Päckchen oder was anderes - also hinter die Pfähle gelegt und am nächsten Morgen wurde uns von einem Boot sogar eine Brötchentüte am Bootshaken gereicht. Nett. Und kein Stress mit Frühauslaufern. Beispiel 3: Lagen in Poel bei aufziehender Gewitterfront, Hafen schon recht voll, kommt ne grosse Najad rein, dreht eine Runde und dampft genau auf das Heck der Boote zu, stoppt auf und erwidert auf die verwunderte Frage, was das denn nun soll nur " ihr macht jetzt mal Eure Heckleinen los und verholt Euch noch weiter nach links und rechts, ich gehe da jetzt zwischen " in einem Ton, der irgendwie autoritär genug war, um keinen Widerspruch zuzulassen und auch befolgt wurde. Die Najad schob ein bischen links, drückte ein bischen rechts, passte aber letztendlich locker rein. Der Skipper belegte hernach mit einem gekonnten Lassowurf seine Leinen auf den Pfählen - Respekt. Brachte ihm tatsächlich Applaus ein und er entschuldigte sich mit den Worten "normalerweise klappt es beim ersten Mal " das er zwei Versuche gebraucht hatte. Also - vieles geht, wenn man mal aus den eingefahrenen Schienen heraus denkt. Aber Päckchenliegerwünsche abzuweisen ? Ist sehr unfreundlich. S.o. Ausreichend Fender und der freundliche Hinweis "bitte ohne Schuhe übers Vordeck" reichen doch.
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beste Grüße Stefan |
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