boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Alles was schwimmt! > Selbstbauer



Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 12.12.2004, 11:45
Benutzerbild von Holger
Holger Holger ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 26.03.2002
Ort: Spätzlemetropole
Beiträge: 1.788
Boot: Reinke 13
1.775 Danke in 507 Beiträgen
Standard Gewinde-Datenblätter

beim gewindebohren ist zu beachten:

-den richtigen borer auswählen. es muss verhindert werden, dass späne beim schneiden das bohrloch verstopfen. sie legen sich dann um die schneiden und werden mehrfach durchschnitten, wodurch die gewindequalität leidet.

- bei alu ist dieser punkt besonders wichtig, weil es weich ist. hier lieber mehrfach den bohrer ausdrehen und späne entfernen, es lohnt sich.

- bei edelstahl neigen die gewindegänge zur rauhigkeit, weil die spanabnahme oft mit mikrorissen einhergeht.

- jedes gewinde braucht mindestens 4 tragfähige gänge, um seine normfestigkeit zu erreichen. es gibt also auf die materialdicke bezogen eine bestimmte relation dicke / gewindedurchmesser !

- passende gewindebohrer verwenden (siehe bilder)
für alu eignen sich am besten gewindebohrer mit ausgesetzten gängen. sie schneiden deutlich sauberere gewinde!
für alu keine titannitridbeschichtete ("goldene") gewindeboher verwenden. titannitrid ist affin zu alu, wodurch man sofort eine aufbauschneide bekommt. damit kann man keine gewinde mehr schneiden. (gilt übrigends auch für spiralbohrer)

- bei dünnen blechen sind mit dem schneidenlosen gewindeformer geformte gewinde wegen der höheren festigkeit günstiger. (schmieren)
typischerweise darf die materialstärke nicht höher sein als der gewindedurchmesser. geht nur für elastische metalle (alu,kupfer, niedriglegierte stähle)

generell: stets schmieren. am besten ist schneidfett. da das manchmal eine sauerei an bereits eingebauten teilen ergibt mache ich es so: gewindebohrer kurz über eine paraffinkerze ziehen. das chmiert auch recht gut und gibt wenig dreck.
Angehängte Grafiken
  
__________________
jack of all trades - master of none
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 12.12.2004, 11:54
Benutzerbild von Holger
Holger Holger ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 26.03.2002
Ort: Spätzlemetropole
Beiträge: 1.788
Boot: Reinke 13
1.775 Danke in 507 Beiträgen
Standard Kernlochdurchmesser

beim bohren der kernlöcher ist folgendes zu beachten

- die alte faustformel: Gewindedurchmesser x 0,8 = kernlochdurchmesser gilt nur für die 3-teiligen handgewindebohrer (vorschneider, mittelschneider, fertigschneider). mit denen arbeitet heute kein vernünftiger mensch mehr.

-die heute üblichen "maschinengewindebohrer" mit schälanschliff ergeben sehr gute ergebnisse beim handgewindeschneiden.
bei maschinengewindebohrern gilt für den kernlochdurchmesser folgende formel: Gewindedurchmesser minus Steigung = Kernlochdurchmesser.
wenn man die steigung nicht auswendig lernen will bedient man sich der tabelle.

- bei gewindeformern gelten andere kernlochdurchmesser, weil das material verdrängt wird anstatt ausgeschnitten. für gewindeformer muss man eine starke (bohr)maschine verwenden und IN EINEM ZUG MIT HOHEM ANPRESSDRUCK das Gewinde formen. ohne schmierung geht es nicht!
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	262_1102848843.jpg
Hits:	21830
Größe:	23,4 KB
ID:	7627   Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	262_1102848875.jpg
Hits:	19281
Größe:	19,3 KB
ID:	7628  
__________________
jack of all trades - master of none
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 12.12.2004, 14:23
Benutzerbild von casi
casi casi ist offline
Commander
 
Registriert seit: 28.04.2004
Ort: Kreis Stormarn
Beiträge: 308
Boot: Uttern 5500 DC
21 Danke in 14 Beiträgen
Standard

Moin Holger,

eines nicht vergessen:

Wenn man Gewinde von Hand schneidet, nach jeder vollen Umdrehung eine Viertelumdrehung zurück. Dadurch hat man kurze Späne, die gut abgeführt werden und sich nicht festsetzen.


Gruß
Carsten
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 13.12.2004, 10:24
Bottwartaucher Bottwartaucher ist offline
Captain
 
Registriert seit: 22.08.2004
Ort: Steinheim
Beiträge: 707
16 Danke in 15 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von casi
Moin Holger,

eines nicht vergessen:

Wenn man Gewinde von Hand schneidet, nach jeder vollen Umdrehung eine Viertelumdrehung zurück. Dadurch hat man kurze Späne, die gut abgeführt werden und sich nicht festsetzen.


Gruß
Carsten
Hallo Carsten,

Das gilt NUR für die alten Gewindebohrersätze, die aus drei Stück bestanden.

Bei den heutigen Gewindeschneidern müssen die Späne lang sein, damit sie aus dem Loch gefördert werden. Genau so, wie das auf Holgers Bild der verschiedenen Typen von Gewindebohrern zu sehen ist.

Wenn man den Bohrer zurückdreht, reißen die langen Späne ab und werden mitsamt dem Gewindebohreraus dem Loch gedreht.

Wenn man das nach jeder Viertel Umdrehung macht, gibt es ein Mus aus kurzen Spänchen und Schmiermittel, das den Bohrer festklemmt. Das Gewinde wird deutlich rauher, und der das Gewinde schlechter.

Beste Grüße
Ludwig
__________________
Wir alle beginnen unser Leben als Kopie von Kopien, deshalb ist es wichtig, ein Original zu werden.
Mit Zitat antworten top
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 04:08 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.