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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
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4,20 m Motorbooot mit 70 PS, Restaurierung und Verstärkung
Hallo Leute,
ich bin neu hier im Forum und möchte mich erst einmal vorstellen. Ich heisse Basti, bin 29 und komme aus Marl im Ruhrgebiet. Kürzlich habe ich äußerst günstig ein GFK Sportboot mit einer Länge von ca. 4,20 m und Breite von ca. 1,60 m mit Trailer bekommen. Das Boot ist ca. BJ 1980, ein Typenschild oder ähnliches ist nicht vorhanden. Das Boot ist eine Art Dreikieler für Langschafter und wurde laut Vorbesitzer mit 35 PS Motor gefahren. In etwa für soetwas wird das Boot auch gedacht sein. Nun möchte ich gern eine kleine Rakete daraus bauen,wohl wissend dass das Boot auch mit 35 PS nicht langsam ist und auch dass das Boot für mehr PS wahrscheinlich nicht ausgelegt ist. Der Spiegel ist auch nicht mehr in bestem Zustand, sprich etwas angegammelt. Ich beabsichtige einen Johnson Außenborder, BJ 1991 Johnson an das Boot zu bauen. Ein Freund von mir führt GFK und Carbonarbeiten durch und ist in diesem Bereich selbständig. Er sicherte mir zu, dass er den Spiegel neu aufbauen und verstärken könnte, so dass die Last der 70 PS kein Problem wären. Dazu wollte er auch die GFK Streben des Boots, mit denen die Last des Spiegels abgefangen wird verstärken, und bei der Verstärkung ein Stück des Hecks an der Seite mitverstärken. Darüber soll ein gekantetes Edelstahlblech kommen. Der Motor soll fest am Heck verschraubt werden, hierzu sagte mir der Kollege dass ich am Besten acht Schrauben nehmen sollte damit die Lasten gut verteilt werden. Er rechnet dabei mit ca. 3 Liter Harz und 10 m² GFK Gewebe. Laut einer Bootswerkstatt in der Nähe wäre das Ganze machbar, vom Gewicht des Motors (Zweitakter) sollte es keine Probleme geben, den Tank werde ich in den Bug verlagern. Aufgrund des großen Motors für so ein kleines Boot sollte ich darauf achten, dass der Motor genau auf die Höhe eingestellt wird, bzw. der Spiegel genau dafür passend gebaut wird. Anschließend soll das Boot in knallorange / schwarz lackiert werden. Als Sitze sind vorne zwei Halbschalensitze aus dem Auto und für hinten eine recht primitive Sitzbank die vorhanden ist geplant, die mit Kunstleder überzogen wird. Ich plane noch ein Autoradio mit 4 Lautsprechern einzubauen. Evtl. auch einen kleinen Subwoofer, falls die Leistung der Lichtmaschine ausreicht. Das Boot habe ich schon angemeldet (obwohl es noch nicht fertig ist), es gab keinerlei Probleme. Meine Fragen: 1. Wie seht Ihr die Sache mit dem Motor, bzw. was sollte ich hierbei beachten? 2. Ist die Verstärkung des Spiegels wie oben beschrieben mit dem genannten Material ausreichend 3. Habe ich zu erwarten dass mir eine Heckwelle ins Boot schwappt, und falls ja, was könnte ich dagegen tun? 4. Sonst irgendwelche Tipps zu meinem Projekt? Dass die ganze Sache ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt ist mir bewusst und auch in Ordnung. |
#3
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Moin!
In gleicher Situatuion war ich auch vor einigen Monaten. Ich hatte ein Fiberline G15 gekauft, wo ein 70PS drann hing, leider war der Spiegel komplett vermodert und der Motor hielt quasi nurnoch an der GFK haut! Haben den kompletten spiegel ausgeschniten, das alte Holz entfernt, alles trocken gelegt und von grund auf neu aufgebaut. Benutzt wurden ca. 5 Liter Harz, ca. 2qm 12mm AW-100 verbundplatte und als Ansatz 15mm AW-100, dazu Glasgewebe in 3 Stärken (ca. 12qm). Das ganze wurde in schichten zusammen laminiert, dh. Glas-Holz-Glas-Holz-Glas-Holz und dann als abschluss feines Gewebe über einer schweren Matte. Nach dem Lackieren wurde ein 2mm starkes gekantetes Edelstahlblech im Bereich des Motorsitzes aufgeklebt. Kosten für Material ca. 300 Euro, Zeit nicht gezählt, war viel! ;) Nun hängt ein 90PS 6zylinder mit 174 kg an dem Spiegel und ich kann konstatieren das der Spiegel Bombenfest ist. Nach einigen Stunden auf dem Wasser mit Wakeboard und Tube und einigen Vollgas-teilstücken keine bewegung oder risse entstanden. Sollte dein Bekannter/freund seine Arbeit gut machen (davon geh ich aus), stellt der Motor nach der "Überholung" des Spiegels kein Problem für diesen dar! Grüsse aus DK |
#4
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Hallo Basti,
den Spiegel verstärken ist sicher nicht verkehrt bei 70 PS. Ich hab bei meinem Boot einen 40 PS Honda montiert und dafür ein Niro-Spiegelprofil aus 3 mm-Blech anfertigen lassen. Bilder dazu siehe hier: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=133304 Das Ganze hat mich mit mehreren Anpassungen und ein paar Kleinteilen die ich sonst noch gebraucht habe gut 400,- Euro gekostet. Ist wahrscheinlich von der Stabilität etwas überdimensioniert für mein Boot, gibt mir aber ein gutes Gefühl . Schöne Grüße, Daniel |
#5
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zum Thema Harz kann ich nur sagen dasi ch für 2 m² 5 Lier Harz verbraucht habe...
Kam ziemlich genau hin...... Das Verhältniss habe ich von einer Fachfirma wo ich auch die Materialien gekauft habe... und mit den 70 Ps mach dir keine Gedanken das wird halten. |
#6
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Hallo zusammen, schonmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Ich werde morgen ein paar Foto von dem Boot machen und reinstellen. Die Fotos von Daniel werde ich mir gleich mal anschauen und dem GFK-Kollegen vorlegen. Ist ja schonmal super dass es generell machbar ist. Vielleicht doch ein bisschen mehr Harz, aber das ist noch im Budget |
#7
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Zitat:
5 Liter Harz für 2m² Matte oder Gewebe ! Hauahaua ! War wohl gut 3000gr Roving ? Bilch Geändert von Bilch (24.07.2011 um 00:43 Uhr) |
#8
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ne mein lieber es waren 600 gr Matten und die 5 Liter haben genau gereicht..
Ich war selbst überrascht das es so genau gereicht hatte und dachte mir ah ja da spricht jemand aus Erfahrung.... wie gesagt ich habe damit Holzplatten im Boot laminiert.. Habe aber am Harz nicht gesparrt Es war Polyesterharz...OK ich muss sagen ca 800 gr. sind mir im Eimer festgeworden... fällt mir gerade wieder ein...dann sagen wir 4 Liter reichen.. |
#9
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ist aber immer noch viel ich rechne imme 1 zu 1 beim Handlaminat
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gruß Dirk Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch verrückteren fände, der ihn versteht...Heinrich Heine |
#10
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50:50..?!?..ich glaube das bekommt man nicht hin..rechne eher mit 30-40% Glasanteil..60-70% Harz/Härteranteil..
50:50 bei UP und 60:40 bei EP-Harzen wäre der Idealfall..!!
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"ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich wiederhole, meine Ehrenwort" "ich tue dies, weil ich ein absolut reines Gewissen habe" "niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" LG Sven |
#11
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tja..das sollte man aber..je weniger Harz du nutzt ( aber nicht UNTER die Herstellerangaben gehen!! ) desto hochwertiger ist dein Laminat !!
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"ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich wiederhole, meine Ehrenwort" "ich tue dies, weil ich ein absolut reines Gewissen habe" "niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" LG Sven |
#12
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Zitat:
Du hast also 2m² 600gr Matte, d.h. 1200 Gr. Glasfasern, mit 4l ( rd. 5kg) Harz verkleht . Das sind nicht mal 20% Glasanteil. Wahrlich, am Harz hast Du nicht gespart. Bilch Geändert von Bilch (26.07.2011 um 00:14 Uhr) |
#13
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Zitat:
als Vertreter der "Epoxy-Fraktion" meine Bemerkungen dazu: Bei der Art von Verarbeitung oder Umgang mit den Materialien macht dann der günstigere Einkaufspreis des Polyester-Harzes keinen Sinn: - (möglicherweise) wegen schneller Härtung oder zu großem Mengenansatz ~800g weggeworfen... - die kurze Topfzeit erlaubt oftmals nicht, eigentlich nicht notwendiges Harz aus der Bearbeitungsfläche herauszu ziehen, das es zu schnell anzieht und härtet oder gelartig wird (merke: die FASERN bringen die Staibilität, unnötig viel Harz bringt negative eigenschaften und unnötiges Gewicht!); bei 2,5m² und 600g/m² an Glasgelegen hättest Du nur rund 1,5kg Epoxidharz benötigt! - Epoxydharze haben eine höhere Belastbarkeit und Klebefähigkeit, was auch zu bis zu 30% Materialersparnis hinsichtlich der einzusetzenden Fasern bringt, die man weniger einlegen / einarbeiten muss - die Anbindung an Holz ist bei Polyesterharzen ohne eine 1k- PU-Grundierung nicht so perfekt: durch die kurze Topf- / Verarbeitungszeit und seine Zähflüssigkeit "legt es sich nur am Holz oben auf" und dringt nicht tiefer in die Holzporen ein; das führt u.U. bei Belastung zum Abscheren der Laminate mit Hohlraumbildung; eindringende Feuchtigkeit und Wasser erledigen dann über die Jahre hinweg das Holz, wie man an den vielfachen Restaurationsberichten in den andern Threads immer wieder sehen kann. Meine Tipps dazu: - Epoxydharze nebst dem dazu den richtigen, der Umgebungstemperatur oder den größeren Mengenansätzen angepassten Härter wählen - dann dazu keine Wirrfasermatten sondern Gewebe oder Gelege mit (im Gegensatz zu den Matten...) gerichteten Fasersträngen wählen, das erspart zu verabeitendes Material und auch nebenbei Gewicht außerdem: - Laminier-Epoxis sind lösemittelfrei und haben einen deutlich geringeren Schrumpf, was zu geringeren Bauteilspannungen (zu sehen oftmals an verzogenen / nicht mehr geraden Bauteilen, insbesondere bei größeren Abständen zwischen Spanten, Schotts oder anderen Versteifungen) und zu höherer Formstabilität führt. Und jetzt: "auf mich mit Gebrüll", Polyester-Fraktion! Gruß Michael
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Für LEICHT-, YACHT- & BOOTSBAU, RESTAURATION & UNTERHALT: Harze / Fasern / Lacke / Antifoulings Technik - Beratung - Material https://www.timeout.de/ service@timeout.de |
#14
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Nein,
es gibt auch keine Fraktionen. Polyester, Vinylester und Epoxy haben alle ihre Berechtigungen und Einsatzspektren. Epoxy ist für den Laien für Flick ,aufgrund der simpleren Volumenmischung, am "sichersten" zu verarbeiten (allerdings nicht mit pulvergebundener "Wirrmatte" (tolles Wort-kannte ich noch nicht) ). Bilch |
#15
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Zitat:
Hallo Basti, wir möchten die versprochenen Bilder sehen, noch kann man (n) sich kein Bild machen. Gruß Torsten
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Die letzten Worte des Kapitäns der Titanic: "Etwas Eis für meinen Whiskey, bitte." |
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