hoher Ölverbrauch - boote-forum.de

BorisR · #1 27.07.2011, 14:14

Guten Tag,

wir haben ein gebrauchtes Segelboot erworben mit einem Yanmar SVE12, von 1976, 12 PS.
Der verbraucht/verbrennt (blauer Rauch) ca. 1 l Motoröl in geschätzten 10 Betriebsstunden.
Ich finde, dass ist sehr viel. Oder ?
Eigentlich würde mich das weniger stören (beim Segelboot sind 10 Betriebsstunden ca 2 Wochen Urlaub).
Aber wie lange hält der Motor noch ?
Ich weiss, auch hier gibt es keine Hellseher, aber vielleicht können die Motorprofis eine Annahme äußern.
Boris

goec2468 · #2 28.07.2011, 11:02

Hallo Boris,

bei Vollgas wird Dein Motor geschätzte 3L Diesel verbrauchen, bei 10 Stunden wären das dann 30L.
Wenn er gleichzeitig 1L Öl verbraucht, dann ist das mit einem Verbrauch von 1:30 nicht nur sehr viel, sondern extrem.

Da scheint entweder etwas undicht zu sein (Ölkühler??) oder extrem verschlissen (Ölabstreifringe??).
Das würde ich in jedem Fall prüfen, die Chance ist nicht klein das der Motor entweder wegen Ölmangel oder wegen Verschleiß naufgibt.

Gruß

Götz

BorisR · #3 29.07.2011, 08:09

Danke für die Antwort.
Ölabstreifringe, das sind die Kolbenringe ?
Kann man die auch prüfen ohne den Kolben auszubauen ?
gruss
Boris

muuzii · #4 29.07.2011, 08:24

Hallo Boris!
Am ehesten sieht mann es beim Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung.
Sollte der Motor auch haben. Kommt aus dem unteren Teil des Motorblocks raus und geht in die Ansaugbrücke rein.
Wenns da extrem ölig ist oder stark rausbläst sinds wahrscheinlich die Ringe.
Blauer Rauch kann beim Diesel aber auch zu wenig Dieseldruck bedeuten.

forsty-uwe · #5 29.07.2011, 10:13

Hallo,
wieviel Stunden hat dein Motor denn schon runter?
Ist er bevor du ihn hast laufen lassen lange Zeit gestanden?
Verliert er an einer sichtbaren Stelle Öl?
Schau mal nach und gib Bescheid.

Gruß Uwe

goec2468 · #6 29.07.2011, 10:17

Zitat:

Zitat von BorisR

Danke für die Antwort.
Ölabstreifringe, das sind die Kolbenringe ?
Kann man die auch prüfen ohne den Kolben auszubauen ?
gruss
Boris

Der Kolben hat (meistens 2) Kolbenringe, die den Zylinder zum Kurbelgehäuse abdichten sollen und zusätzlich Ölabstreifring(e) die das Öl, das auf die Zylinderwände gespritzt/geschleudert wird (unterhalb des Kolbes) zum Grorßteil abgestreift wird, es verbleibt nur ein dünner Film zur Schmierung der Kolbenringe.

Das ist aber nur eine mögliche Ursache. Defekte Ventilschaftdichtungen sind eine andere (und wesentlich einfacher zu reparierende) mögliche Ursache.

Ich würde den Motor überprüfen lassen von jemandem, der davon etwas versteht.
So wie er ist, glaube ich wird er Dir Probleme machen.

Gruß

Götz

BorisR · #7 29.07.2011, 11:59

Hallo,
nochmal danke für die zahlreichen Antworten.

Nachschauen geht nicht so einfach, Boot ist fünfhundert Kilometer entfernt.
Wieviel Motorstunden ist unbekannt, es gibt keinen Stundenzähler, aber eben schon
35 jahre alt.
Der Motor verliert etwas Öl (wenige Tropfen) aus einer Konstruktion, die ich nicht verstanden habe. Leider habe ich auch kein Foto gemacht (erst im August wieder). Eigentlich ist der Motor direkt, also einkreisgekühlt. Beim Impellerwechsel habe ich festgestellt, dass eine Zweikreis-Pumpe verbaut ist. Die zweite Seite geht irgendwo am Motor hin und kommt von der Bilge (ob es nun in die Bilge drückt oder dort saugt, habe ich noch nicht feststellen können). Dort, in der Motorbilge finden sich dann einige Tropfen Öl.
Zum Thema Fachmann: ich habe bei Yanmar nachgefragt, 1976, keine Ersatzteile mehr. Bei einem anderen Schrauber: Revision, zu teuer, besser gleich neuer Motor, 6000,00 euro.

Im Motorraum eines Segelbootes ist es ja nun relativ eng. Kann man den Kopf abbauen ohne den Motor ganz auszubauen ?

gruss
Boris

Libertad · #8 29.07.2011, 12:08

Gute Motoreninstandsetzer wissen meist Rat, wenn der Hersteller keine Ersatzteile mehr liefern kann. Oft passen Teile von anderen Motoren nach kleiner Modifikation. Kolbenringe und ggfs. Kolben sollten aufzutreiben und anzupassen sein.
Aber das große geld würde ich nicht mehr in diesen Motor stecken. Auch wenn er wieder gut läuft, das Ersatzteilproblem wird mit der Zeit nicht kleiner.

bootohnenamen · #9 29.07.2011, 14:56

Leider habe ich den Liegeort des Motors bzw. den Wohnort nicht mitbekommen, aber ein Tipp wäre http://www.zylinderschleiferei-fulda.de
Wenn ich mich recht erinnere, dann lagen dort reichlich Yanmar-Unterlagen herum. Einfach mal anfragen, wenn es von der Entferung passt.

BON

BorisR · #10 01.08.2011, 10:01

Danke nochmal.

Liegeort des Bootes ist Lemmer.

Weiss noch jemand eine Adresse für die Motorinstandsetzung auf der Schiene
Lemmer-Mannheim ?

Anspringen tut der Motor übrigens super, egal ob kalt ode warm.

gruss
Boris