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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 21.08.2011, 18:33
Benutzerbild von Chanor
Chanor Chanor ist offline
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Standard Bootfahren und Gewitter

Wie sieht es eigentlich mit Gewitter und Bootfahren aus? Im Auto bin ich sicher weil ja die Gummireifen eine Isolation zum Boden sind. Was ist eigentlich beim Boot? Muß ich bei Gewitter so schnell wie möglich zum Ufer oder was sollte man der Sicherheit wegen machen? Was ist wenn ich mitten auf der Adria bin und die nächsten 2 Stunden kein Land erreichen kann??
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Mit sportlichen Grüßen und immer eine Handbreit Wasser unter'm Kiel
Heinz- Jürgen
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  #2  
Alt 21.08.2011, 18:42
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Stralsunder Stralsunder ist offline
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Standard

während des SBF bekommt man folgendes vermittelt:

Erfahren Sie beim Fahren auf dem Wasser das schweres Wetter aufzieht, (Starkwind, Sturm) so sind folgende Maßnahmen zu ergreifen: Alle Öffnungen vor Wassereinbruch schützen / Lose Gegenstände festzurren / Rettungsweste anlegen / Sicherheitsgurt mit Sorgleinen anlegen und Sorgleinen in vorhandene Augbolzen, Strecktaue oder Laufleinen einhaken / Andere vorhandene Rettungsmittel bereitlegen / Unter Umständen und nach Möglichkeit Schutzhafen aufsuchen.

Um sich bei starken Schiffsbewegungen auf einem Boot halten zu können reicht oftmals nicht die alte Regel eine Hand für den Mann - eine Hand für das Boot. Es ist zusätzlicher Halt notwendig. Dafür wird ein Sicherheitsgurt angelegt an dem drei Sorgleinen befestigt sind. Jeweils zwei Sorgleinen werden eingehakt und müssen eingehakt bleiben. Bevor eine der zwei Leinen gelöst wird, wird die dritte Leine an einem anderen Punkt eingehakt. Da auf einem Boot oftmals nicht genug Möglichkeiten vorhanden sind um diese Sorgleinen einzuhaken, werden zusätzliche Leinen über das Boot gespannt die zur Sicherung genutzt werden können.

Sehen Sie das ein Gewitter aufzieht ergreifen Sie folgende Maßnahmen: Hafen oder zumindest Landschutz aufsuchen / Segel gegebenenfalls stark Reffen oder ganz einholen / Alle Maßnahmen wie für schweren Sturm treffen / Funkanlage abschalten (Gefahr der Zerstörung durch das Gewitter) / Möglichst keine Metallteile berühren / Position ermitteln und in die Karte eintragen.

Bei einem Gewitter verschlechtern sich die Sichtverhältnisse oftmals dramatisch und es ist mit Böen in Sturmstärke zu rechnen. Während eines Sturmes gibt es kaum eine Möglichkeit der Navigation und auch elektronische Hilfsmittel werden während des Gewitters nicht funktionieren. Um nach dem Sturm die Position auch nur annähernd schätzen zu können brauche ich als Ausgangspunkt meine Position vor dem Sturm. Vermerken Sie auch unbedingt die Uhrzeit bei dieser Positionsermittlung.

Wird ein Bootsführer durch schlechtes Wetter oder andere Umstände aufgehalten während er erwartet wird so sind nach dem Einlaufen in einen Hafen die Angehörigen oder wartenden Freunde zu benachrichtigen um aufwendige Suchaktionen zu vermeiden.
Hat ein Bootsführer Grund zu der Annahme das er vermißt wird und das eine Suchaktion ausgelöst wird ist die Seenotleitstelle der Seenotleitung Bremen der "Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" zu benachrichtigen.
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Beste Grüße aus HST vom Andreas
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  #3  
Alt 21.08.2011, 18:51
Verdrängerwilli Verdrängerwilli ist offline
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Ist schon ne Weile her, aber die Gewitter sind noch die gleichen,hoffe ich
http://www.boote-forum.de/showthread...ahren+gewitter
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Servus Willi
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  #4  
Alt 22.08.2011, 07:05
Benutzerbild von benaco01
benaco01 benaco01 ist offline
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Zitat:
Zitat von Chanor Beitrag anzeigen
Wie sieht es eigentlich mit Gewitter und Bootfahren aus? Im Auto bin ich sicher weil ja die Gummireifen eine Isolation zum Boden sind. Was ist eigentlich beim Boot? Muß ich bei Gewitter so schnell wie möglich zum Ufer oder was sollte man der Sicherheit wegen machen? Was ist wenn ich mitten auf der Adria bin und die nächsten 2 Stunden kein Land erreichen kann??
Im Auto bist Du sicher da das Auto um Dich einen metallernen Käfig abgibt,(Fardayschen Käfig) der den Blitz um Dich herum ableitet. Die Reifen spielen da keine Rolle, die können höchstens zum Brennen kommen.

Am Boot bist Du da nicht so geschützt. Auch in ein GFK-Boot schlägt der Blitz ein. Habe schon erlebt, dass das GFK- Boot mit Besatzung voll verbrannte.

Wenn Du soweit an der Adria vom Ufer weg bist, benötigst Du einen Schein, welcher Dich dazu berechtigt.

Grundsätzlich weichen wir dem Gewittwer aus, und wenn möglich, ab, in den nächsten Hafen. Wir sind aber am Gardasee, da ist man nicht so weit vom Ufer weg. Man kann auch gut einem Gewitter ausweichen, da rundum Häfen vorhanden sind.
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Gruß Heinz R.

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  #5  
Alt 22.08.2011, 09:24
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Einen Hafen sollte man aber nur anlaufen, wenn man es noch vor dem Gewitter und den ersten Böen schafft.
Niemals beim Gewitter.
Sonst freien Seeraum suchen und einfach abwettern, denn Gewitter sind schnell vorüber.

Ausweichen kann man Gewitterfronten nur mit Geschwindigkeit, ziehen in der Regel so mit 10-15kn. Kann aber auch schon mal schneller sein.
Mich überrollte mal eine Gewitterfront in der Ostsee, die zog mit 30 kn.

Sonst Segel weg und Motor an. Keine Metallteile anfassen und im Boot aufhalten.

Uns hat mal ein Blitz getroffen und alles lahm gelegt, obwohl nicht eingeschaltet, denn wir lagen vor Anker, also abschalten ist auch keine Garantie.
Position merken und eintragen ist wichtig, damit man im Fall der Fälle angeben kann wo man ist.

Ahoi Balticskipper
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  #6  
Alt 22.08.2011, 09:38
rcastor rcastor ist offline
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Mich würde schon sehr interessieren was passiert, falls mich ein Gewitter im offenen Sportboot auf dem Meer erwischt. Vor Wind und Wellen habe ich da überhaupt keine Angst. Nur vor einem eventuellen Blitzeinschlag.
Ich habe immer gehört dass sich der Blitz in diesem Fall streut, weil die Wasseroberfläche an sich ein schlechtes Potential bietet und das darauf schwimmende Sportboot für den Blitz damit auch recht uninteressant ist. Aber wer hat Erlebnisse? Bin ich bei einem Einschlag in Lebensgefahr? Oder ist das gar nicht so schlimm?

Die Idee Metall-Geräteträger mit Antrieb verbinden finde ich sehr gut, aber ich habe diese Möglichkeit nicht. Ist schon das Gestänge vom Bimini ein gewisser Schutz?

Und ja, ich vermeide es nach Möglichkeit überhaupt dem Gewitter ungeschützt ausgesetzt zu sein. Aber was ist wenn es dann doch mal passier dass man rein gerät?

Gruß Rolf
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  #7  
Alt 22.08.2011, 09:53
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Also die Wasseroberfläche hat ein sehr gutes Potential, der Blitz will ja dahin.
Ich denke aber auch das du höchstens etwas Streuung abbekommst, allerdings kann das schon reichen. Da das Gestänge norm. keine Leitende Verbindung zum Wasser(Antrieb) hat wird es auch nix helfen. Wenn man etwas mit dem Antrieb verbindet muss der Querschnitt auch entsprechend sein. Unter 16 oder 25qmm brauchst dur gar nicht anfangen.

LG
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  #8  
Alt 22.08.2011, 10:12
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Hi Chanor,
ich zitiere mal: "Was ist wenn ich mitten auf der Adria bin und die nächsten 2 Stunden kein Land erreichen kann??"
Die Adria ist an ihrer breitesten stelle ca. 118 Sm breit. Wenn du innerhalb 2 Stunden kein Land erreichen kannst, ist dein Bayliner langsamer als 60 Kn.
Aber Scherz bei Seite, beim Gewitter abreiten hat der Motorbootfahrer im Gegensatz zum Segler den unangenehmeren Stand.
Für Segelboote werden blitzableitende Systeme angeboten, welche die Folgen eines Blitzeinschlages minimieren sollen und das wohl auch tun. Mit den Wanten und dem Mast verbundene Kupferleitungen, deren andere Enden ins Wasser gehängt werden, sollen den Einschlag ableiten.
Die einzige Alternative die ein Motorboot zum Mast bieten würde, wäre ein metallener Geräteträger. An diesem könnte ebenfalls so ein Blitzableitersystem installiert werden.
Einen so guten Schutz der Besatzung wie ein Mast bietet der Geräteträger durch seine geringe Höhe aber nicht. Wie im Beitrag vom Stralsunder schon angedeutet, sollte man sich von allen Metallteilen an Bord in größtmöglichem Abstand aufhalten. Sinn macht es auch, alle Metallteile mit Kabeln ausreichenden Querschnitts miteinander zu verbinden, um so zumindest annähernd so etwas wie einen Faradeyschen Käfig zu schaffen. Es nutzt nämlich nix, wenn ich unter Deck Schutz suche, und mich dort mit dem Kopf in nächster Nähe zu den durch das Deck gebolzten Schrauben der ungeerdeten Bugreeling befinde.
Wenn es dann also mal so weit ist, der vorher eingeholte Wetterbericht nicht das hält, was er verspricht, das Land viel zu weit entfernt, Blitz und Donner schneller näherkommen als man ihnen davon fahren kann, hilft nur eins:
Letzte bekannte Position notieren. Alle elektronischen Navigationsinstrumente und Funkanlagen von Ihren Antennen und allen anderen Anschlüssen trennen. Alle Antennen erden. Die Geräte in einer Metallkiste stauen. Metallkiste erden (Stichwort :"Faradeyscher Käfig). Im Notfall ist ein Autostarterkabel mit dem ich über die Motormasse eine Verbindung zum Wasser schaffe besser als nichts. Verdeckgestänge aufbauen und ebenfalls erden. Besatzung im tiefsten Punkt des Bootes versammeln. Alle Benzin- und Gasleitungen schließen (die Tanks sind doch hoffendlich auch geerdet?). Schwimmwesten anlegen, Seenotsignalmittel, Feuerlöscher und Erste-Hilfe-Material bereit halten.
Und wenn es dann los geht, Neptun und Klabauterman um Hilfe anrufen. Bringt nichts, schadet aber auch nicht.

Gruß Robin
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Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden.




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