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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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Alt 22.08.2011, 18:45
fj96 fj96 ist offline
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Standard Motor ruckelt und geht aus – Benzinleitung zu dünn

Hallo zusammen,

ich hatte in den letzten zwei Jahren immer wieder ein Problem mit meinem Volvo AQ 211 (5,0 L / V8) und wollte hier kurz meine Erfahrungen dokumentieren, damit andere später darauf zurückgreifen können:

Ursprünglich war ein AQ 170 Sechszylinder in meiner Fairline 23, den ich dann in 2010 durch einen 5.0 Liter ersetzt habe. Die Umrüstung war zunächst ganz erfolgreich, bis ich dann im Urlaub Probleme bekam, wenn ich lange unter Last fuhr. So lange ich normal beschleunigte und kein Vollgas gab, war alles in Ordnung, auch in Gleitfahrt. Wenn ich aber den Hebel voll auf den Tisch legte, fing der Motor an zu stottern und ging aus, wenn ich den Gashebel nicht sofort zurück genommen habe.

Nachdem ich die Sache diversen Kollegen geschildert hatte, tippte man auf Spritmangel. Ich habe daraufhin den Tank gereinigt, die Leitung durchgepustet, den Benzinfilter ersetzt und die Filter in der Steigleitung und am Vergaser überprüft, was aber leider nichts nutzte. Anschließend habe ich noch die Benzinpumpe ersetzt. Aber leider Fehlanzeige! Ich bin also von einem Problem am Vergaser ausgegangen und habe daraufhin diesen Winter den Motor ausgebaut und einen Vierfachvergaser samt neuer Ansaugspinne verbaut. Zur Sicherheit habe ich auch noch die Zündspule plus Zündkabel und Kerzen erneuert, sowie die Zündung neu eingestellt. Die Verteilerkappe hatte ich auch noch vom Grünspan befreit.

Bei der ersten Probefahrt auf der Fulda zeigten sich dann auch keine Probleme. Jedoch ist bei erlaubten 12 km/h nicht wirklich lange Gleitfahrt möglich. Als ich dann im Kroatienurlaub aber längere Zeit unter Last gefahren bin, tauchte das Problem wieder auf. Ich bestellte daraufhin den auf Rab gut bekannten Mechaniker „Denis“, der kurzfristig im Hafen vorbei kam und zunächst die Kompression gemessen hat, welche zum Glück in Ordnung war. Bei der gemeinsamen Probefahrt konnten wir das Problem dann auch reproduzieren. Denis war sicher, dass es an der Spritversorgung liegen würde und hat daraufhin den Benzinhahn zugeschraubt. Der Motor ging danach innerhalb von fünf Sekunden aus, was den Spritmangel bestätigte. Bei einem Blick auf die Benzinleitung fragte er mich nach dem Durchmesser der Leitung, den ich außen mit 8 und innen mit etwa 6 mm angab. Seiner Meinung nach war das für einen 5 Liter aber viel zu wenig. Es sollten mindestens 8 mm Innendurchmesser sein, besser noch 10 mm. Weiterhin war die Benzinleitung auch bestimmt 4 Meter lang.

Nach Rückkehr aus dem Urlaub habe ich mir dann einen neuen Benzinschlauch mit 10 mm ID bestellt. Als ich die Steigleitung aus dem Tank ausgebaut habe, sah man, dass das Steigrohr im 90° Bogen so weit hineingeschraubt war, dass es die ohnehin nur 6 mm dünne Leitung noch etwa um ein Drittel verjüngte. Daraufhin ließ ich mir gleich ein neues Steigrohr mit 10 mm Innendurchmesser bauen und schloss den neuen Benzinschlauch an, der jetzt gerade noch einen Meter bis zur Benzinpumpe hat.

Am letzten Wochenende konnten wir das Boot jetzt endlich testen: Und das Problem ist behoben!!! Auch bei langen Vollgasfahrten auf der Müritz zwischen Röbel und Waren gab es keine Aussetzer.

Da in den diversen Threads zum Thema Spritmangel fast nie eine zu dünne Benzinleitung als Ursache erwähnt wird, wollte ich die Sache daher hier kurz nachdokumentieren. Hätte ich aber wirklich alle Ratschläge aus dem Forum beherzigt, nämlich den Motor mal aus einem anderen Tank zu fahren und damit auch durch eine anderen Leitung, so hätte ich mir viel Zeit und Geld sparen können.

Immerhin ist das Problem jetzt behoben und bei viel Glück können wir das noch ein paar Wochenenden lang auf der Seenplatte genießen!

Viele Grüße
Frank
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