#1
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Auge nähen statt spleissen?
Ich möchte einige Fallen und Schoten erneuern und frage mich, ob ich dabei die Augen wirklich spleissen muss. Würde es reichen, wenn ich eine Öse lege und das doppelte Tauwerk ähnlich wie bei einem Takling vernähe? Gibt es hierzu Anleitungen im Netz?
Vielen Dank! PS: ich weiss, spleissen ist nicht wirklich eine Hexerei aber ich habe 6er, 10er und 12er Leinen, und möchte nicht einen Satz Spleissnadeln kaufen, wenn ich die Augen auch nähen kann...v.a. wenn das Resultat ebenbürtig sein sollte. |
#2
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Um ein Auge zu spleissen brauchst du doch nicht unbedingt eine Nadel, oder?
Ich mache es immer mit einem Messer und Klebeband. Sieht vielleicht nicht immer professionell aus, aber es hält allemal. Wenn du Laufleinen verlängern willst wird es denke ich schwieriger.
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Gruß MIMO |
#3
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Klar geht das.
Du mußt nur wissen, daß du dann nur etwa 40% der Bruchlast der Leine hast. Mach es nicht zu schön, mein Großfall hat sich dieses Jahr jemand unter den Nagel gerissen. Hier mein Großfall: Meine Pinnenarretierung:
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#4
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Was nimmt man da für ein Garn? Ich brauche auch eine neue Vorschot.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#5
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Das Zauberwort heißt Takelgarn.
Ich habe welches in 0,5 mm und 1 mm Stärke.
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#6
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Danke für die Infos!
Also wenn das mit den 40% Bruchlast stimmen sollte, dann kann ich ja gleich einen Palstek machen, nicht? Soviel ich weiss setzt der die Bruchlast um 30% runter. Ansonsten: wie näht man das korrekt? Einige Male durchstechen und rumwickeln oder gibt es da eine richtige Stichtechnik? |
#7
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gewachstes bitte, rutscht besser.
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#8
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#9
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Zitat:
Bei einem Fall oder einer Schot kommt es doch nicht so auf die Bruchlast an.... Ich steche mehrmals durch und setze dann einen Takling drauf. Wie du an meiner Fall siehst, habe ich das zwei mal gemacht und denke daß ich dadurch auch etwas mehr als die 40% haben könnte. |
#10
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ich vermute mal, da kann man anderer Meinung sein
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#11
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Sicherlich
Meine Schoten haben 8mm. Da sind 40 % bestimmt noch 6-700 kg Bruchlast. Da gibt bei meinem kleinen Boot vorher alles andere nach, aber nicht die Leine. |
#12
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Mein Vorgänger hatte sowas bei mehreren Leinen gemacht, unter Anderem beim Spifall, mit dem auch eine neben der Rollfock freifliegend gefahrene Sturmfock vorgeheisst wurde. War nicht so der Knaller, als beim ersten Schlechtwetter plötzlich die Sturmfock neben dem Boot schwamm.
Danach habe ich diese Bastelei überall entfernt und jeweils einen Palstek gebunden, ist weniger elegant, aber hält. Den Bruchlastverlust habe ich durch Dyneematauwerk mit entsprechend höherer Bruchlast ausgeglichen. Aber irgendwann werde ich auch saubere Spleisse aufsetzen, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#13
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Nur am Rande erwähnt,
bitte niemals die Vorschot am Segel anschäkeln, das kann bei Wind und Manöver üble Verletzungen durch Schäkelprügel geben. Am besten immer noch der simple Palstek oder Gordingstek. Schreibe das nur weil oben stand Fallen und Schoten. Ich habe an sowohl als auch immer nur Palsteks, das mit der Bruchlast halte ich für eher sekundär, da kommt man i.d.R. unter normalen "Betriebsbedingungen" niemals heran.
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Gruß Kai
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#14
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Also, dann habe ich mich jetzt entschieden:
Richtig Sorgen mache ich mir eigentlich nur um die Grossschot, wenn die reisst, dann knallt der Baum durch die Gegend, was ich doch lieber verhindern würde. Das Boot liegt übrigens am Golf du Lion, da rechne ich schon mal mit Ähnlichem. Die wird gespleisst. Vorschot mit Palstek, klar das bleibt. Travellerleinen mit vernähten Augen oder Palstek. Da wäre ein Bruch einigermassen verkraftbar. Fallen gespleisst. Die restlichen Strecker und Leinen sind gespleisst und können noch ein Weilchen im Einsatz bleiben. Nochmals danke für die Infos!
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#15
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Moin.
Ich habe früher (bevor ich Olaf Wegmann kannte) auch öfters Augen vernäht. Das hält auch sehr gut, muß nur sehr sorgfältig ausgeführt werden. Das geht so: Bei 8mm geflochtenem Tauwerk habe ich als erstes das Ende mit dem Heißschneider verschweißt. Nicht nur abgeschnitten, sondern auch rundum abgerundet, damit keine scharfen Kanten entstehen. Feuerzeug könnte man auch nehmen, aber das verrußt alles. Dann ein Auge gelegt, und das Ende ca. 7cm überstehen lassen. Mit gewachstem PES-Garn 60-80 cm, das ich vorher durch eine 14-er Segelmachernadel gezogen habe (Garnende mit Heißschneider "geknotet") dann vom Auge her mittig mit 5mm langen Stichen zum Ende hin und zurück genäht. Dafür brauchte ich noch einen Segelmacherhandschuh und eine Zange mit abgerundeten Backen, um das Garn zwischendurch gut taff zuziehen. (Bevor gewachstes Garn reißt, wird es leicht glasig). Beim Hin- und zurücknähen wird das Tauwerk vierkantig. Das kann zurück schon schwierig werden, da Dyneematauwerk dann steinhart ist. (Wenn gut genäht). Auch immer darauf achten, daß der Kern mittig getroffen wird. Wenn fertig durchgenäht, Garn abschneiden, Ende verschweißen und sofort andrücken. Nun wird noch 1 genähter Takling direkt am Auge und einer am Ende gesetzt. Taklinglänge habe ich immer doppelte Taustärke genommen. Hinterher habe ich das gewachste Garn noch mal mit der Breitseite des Heißschneiders "getempert". Das Garn zieht sich hierdurch noch etwas zusammen und das Wachs verschmilzt mit der Umgebung. Vorsicht dabei. Kann auch schiefgehen. Braucht man(n) ne ruhige Hand. mfG Götz Geändert von Götz (29.08.2011 um 08:20 Uhr) |
#16
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Hallo,
ungefähr so habe ich das heute auch gemacht. Am Fockfall und am Niederholer (beide 5mm Dyna). Ich habe gewachstes 0,5mm Takelgarn benutzt und auf einer Länge von etwa 4cm etwa 8 Mal hin und her genäht. Dann das Ganze umwickelt und den Faden unter der Umwicklung zwischen den beiden Tauen auf beiden Seiten, wie bei einem Takling, hindurch genäht. Dann verknotet. Das Ganze fühlt sich steinhart an und macht einen soliden Eindruck. Mal sehen ob das hält. Ciao SCT |
#17
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Brauchbare Anleitungen zum Speißen
oder zum setzen von Taklingen findet Ihr hier. http://www.gleistein.com/assets/down...deutschweb.pdf Gruß Günni
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Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr ! |
#18
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Da findest bei "Knoten und spleissen" auch was.
http://members.aon.at/gerdhoefler/links.htm |
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