Flankenablösung bei Silikonfugen

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Hallo,

ich suche hier nach Leuten die vielleicht dasselbe Problem haben wie ich, bzw schon eine Lösung zur Vermeidung gefunden haben, da Fugentausch vielleicht die Ursache nicht eleminiert.

Seit Anfang dieses Jahres sehe ich immer mehr Decks verschiedener Werften bei denen sich die Fugenmasse von der Flanke der Holzplanken ablößt. Die Fugen bestehen ausschließlich aus Silikon, laut meinen Informationen meist Sealine100, die Planken bestehen aus Teak oder auch Iroko.
Das Schadensbild ist immer das Gleiche:
Die Fugen lösen sich an der Oberkante bis ca. 1mm Tiefe. An manchen Stellen schreitet dann die Ablösung fort, teilweise bis zum Boden der Fuge. An den Stellen an denen sich die Fuge komplett ablöst, kann man nach dem Entfernen der Fuge eine komplette Vergrauung der Holzflanke feststellen, als ob es an dieser Stelle niemals eine Verbindung zwischen Silikonfuge und Holz gegeben hätte. Die Holzfuge scheint aber nicht geprimert oder lackiert zu sein.

Bisher ist mir kein Muster aufgefallen. Es kommt bei den verschiedensten Werften vor, egal ob die Yachten in Frankreich, Slowenien oder Deutschland gebaut wurden. Es hat auch nichts mit dem Revier zu tun, in dem die Yacht fährt, da das Problem sowohl am Meer als auch an Binnengewässern auftritt. Die Antriebsart ist auch nicht ausschlaggebend, da es bei Motor- und bei Segelyachten vorkommt. Es könnte mit der UV-Strahlung zusammenhängen, da es unter überdachten Stellen der Plicht nicht so stark zu Ablösungen kommt. Allerdings kommt es auch nicht auf der kompletten UV-Licht bestrahlten Fläche einer Segelyacht vor.

Im Internet findet man eigentlich nur positives über Silikonfugen, das Problem der Ablösung von Flanken findet man nur im Bezug auf PU Material.

Gibt es hier irgendjemand der auch dieses Problem beobachtet oder weiß woher es kommen kann?

Beobachtet habe ich dieses Problem bei Bavaria, Dufour, CNB und Seaway, wie sieht das mit anderen Werften aus? Hat Beneteau oder Jeanneau auch solche Probleme? Meines Wissens werden die französischen Yachten auch mit Silikon ausgefugt.

[Kielholer]

Bei Neubauten Silikon, bist du da sicher? Ich habe hier im Forum gelernt, dass nur Sika und Pantera in Frage kommen, um die erforderliche Haftung zu gewährleisten. Kann doch nicht sein, dass da an falscher Stelle ein paar Euros bei den Fertigungskosten gespart werden.

[piep]

bei verwendung von silikon auf holz muß geprimert werden, entweder mit einem geeigneten lack oder einem speziellen primer. geeignet bedeutet, daß der lack a) mit dem silikon verträglich ist, bzw. ein neutral vernetzendes silikon verwendet wird, und b) daß sich der lack/primer nicht vom feuchten holz löst. außerdem muß das holz bei der lackierung / primerung ausreichend trocken sein.
aber nichts desto trotz, silikon hat am boot überhaupt nix zu suchen.

[jugofahrer]

Dazu muß man wissen, dass Silicone, seien es Sanitärsilicone oder sogenannte Bausilicone pro 300ml Kartusche nur 20% des Preises der eigentlich nur geeigneten Mittel kosten, wenn ein Herstellungsbetrieb knapp kalkuliert und etwas "gewissenlos" arbeitet, dann nimmt er das Zeug.
Vergleichbar ist das mit Niet- und Schraubverbindungen, wo auch an Edelstahlverbindern der Werkstoffe 1.4567 bzw. sogar 1.4578 gerne gespart wird.

Bei maritimem Einsatz empfehle ich (beruflich vertreibe ich u.a. diese Produkte, Namen und Quelle gerne per PN) Einkomponentige elastische Dichtstoffe auf isocyanathaltiger Polyurethan-Basis, sogenannte PU-Dichtmittel. mit mittel-pastöser Viskosität. Hierzu müssen sogenannten Nicht-saugende Untergründe, wie Glas/GFK/Aluminium oder Stahl und Edelstahlbauteile mit einem abgestimmten Cleaner vorher gereinigt werden, auch wenn sie optisch sauber erscheinen.
Somit ist eine entsprechende Abdichtung auf Dauer gewährleistet.
Silicon gehört bestenfalls an die Badewanne, das hat im Aussenbereich, vor allem an Booten, überhaupt nichts zu suchen.