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Fahrt nur unter Genua
Moin Forum - mal wieder 'ne Frage zur segeltechnischen Fortbildung:
Viele Fahrtenyachten fahren bei acherlichem oder sehr raumem Wind nur unter Genua. In einigen Beiträgen hier im Forum klingt an, daß das zu einer zu hohen Belastung für das Rigg führen kann mit dem Risiko eines Mastbruches, da die stützende Kraft des Vorlieks des Großsegels fehlen würde. Ist das tatsächlich so, oder ist das ein eher theoretisches Problem für den durchschnittlichen Ostseesegler? Ohne große Vorbildung dachte ich, daß die Kraft im Top durch das Achterstag abgefangen wird, so daß allenfalls eine Stauchungskraft nach unten wirkt, die die Mastkurve verstärken könnte. Da müßten aber doch die Unterwanten helfen und den Druck auffangen (jedenfalls beim 7/8tel Rigg mit nach achtern versetzten Unterwanten. Sehe ich das zu einfach? Gruß und ein schönes SegelWE wünscht Ramsey |
#2
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Hallo Ramsey,
Tatsache ist, dass bei Am-Wind-Kursen das Achterliek des Großsegels dem Achterstag ein Teil seiner Arbeit abnimmt (kann man sich auch vorstellen: wenn man bei dichgezogener Großschot das Achterstag durchschneiden würde, würde der Mast gegen Abknicken nach vorn noch von Achterliek+Großschot gehalten werden). Da bei achterlichen Winden aber die Großschot offen ist, entlastet sie auch nicht das Achterstag, sodass Du ohne Bedenken Genua alleine setzen kannst. Bedenken hätte ich aber selbst bei Am-Wind-Kursen auf einer "normalen" Fahrtenyacht nicht, ich habe jedenfallst noch nicht von einem Mastbruch nach versehentlichem Ausrauschen der Großschot gehört. Seamaster |
#3
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Hi Ramsey,
kannst ruhig Genua und Blister oder Spi an den Mast hängen und das Groß unten lassen. Wenn der Rigger richtig gerechnet hat, hält das Achterstag das aus. Selbst auf Jollen (z.B. 470er) habe ich bei ordentlich Wind Spi gefahren - ohne Achterstag. Entweder hält das achterstag den Mast gerade oder nach hinten versetzte Wanten in Verbindung mit gepfeilten Salings. Ich segle meine topgeriggte 29-Fuß "Piccolo" ab ca 18 kn Wind meist nur mit Fock. Auf allen Kursen. Hält. Wenn allerdings das Achterstag fehlte, würde ich mich nicht auf das Achterliek vom Groß verlassen. Übrigens wird oft nur mit Genua gesegelt, weil dann der Zugpunkt VOR dem Mast liegt und das Boot ruhiger auf dem ruder liegt. Außerdem würde das Groß einen Teil des Vorsegels abdecken und das Groß ist auf diesen Kursen schlecht bis gar nicht zu reffen oder zu bergen. Gruß Martin |
#4
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Hi Ramsey,
ist halt auch einfacher und der Geschwindigskeitgewinn ist so groß nicht. Gruß Willy bequem aus Überzeugung.... |
#5
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Zitat:
Weiterhin viel Spaß Ramsey |
#6
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Vielleicht liegt es an meinen ausgeschlabberten Segeln, oder an mir - ich fahre bei (halb-)achterlichen Wind prinzipiell nur mit Genua, weil das Groß IMMER die Genua einfallen läßt. Manchmal - wenn ich nicht zu faul bin, baume ich sie noch mitm Spibaum aus.
Geht problemlos bei meinem hochgetakelten Kahn. Gruß Volker SY JASNA |
#7
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Hallo Sportsfreunde,
klappt leider irgendwie mit dem Link nicht. Also manuell: Schaut mal auf der Site www.ibn-online.de. Unter "1000 Tipps zum Boot" findet ihr unter der Überschrift "Mastbruch - Wie kommts dazu" (ziemlich weit unten) einen interessanten Artikel zum Thema. Stimmt nachdenklich. handbreit Dirk |
#8
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Zitat:
Gruß Ramsey |
#9
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Hallo Ramsey,
nur keine Bange machen von solchen Artikeln, die auch noch das Gefühl hinterlassen, durch das Reffen des Groß wird das Rigg gefährdet?! Seamaster |
#10
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Hi,
also: wenn, wie da beschrieben, sich der Mast nach hinten durchbiegt, war eins falsch eingestellt: die vorderen Unterwanten ! Ich habe ein Toprigg, die Oberwanten greifen auf gleicher Höhe( in Bootslängsrichtung gesehen ) wie der Mast an. Die Salinge haben hier nur die Aufgabe, den Winkel zwischen Mast und Oberwant zu vergrößern und die Durchbiegung des Masts seitlich zu kontrollieren. Das Mastprofil wird in ca. der Mitte (Salinghöhe ) unterstützt gegen Biegung in Längsrichtung. Dabei kann der Mast ruhig ETWAS nach VORN biegen. Nach achtern darf die Mastmitte NIE !!! durchbiegen - dann absolute Bruchgefahr ( SCHREI !). Ich habe die Wanten gerade so fest, daß bei Vollbesegelung und ca 20 kn Wind das Leewant LEICHT lose wird. Das achtere Unterwant ist ( ohne Segel ) recht lose. Das VORDERE Unterwant ist knallfest gesetzt. DA darf nichts lose kommen. Mein Mast steht so absolut senkrecht zum Schiff und bleibt in Querrichtung gerade - biegt ca. 3-5 cm nach vorn ( ist beabsichtigt, um den Bauch des alten Groß etwas abzuflachen ) Gruß Martin P.S. habe mir eben eine Riggfibel vom Mastenbauer bestellt. Wenn die da ist melde ich mich zum Thema. Bangemachen gilt nicht ! |
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