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  #1  
Alt 21.09.2011, 13:54
sidvicious sidvicious ist offline
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Standard Ostseeüberführung via Weser

Liebes Forum,

ich denke darüber nach unser Segelboot (6m), 1m Tiefgang, im April von Minden über die Weser in die Ostsee zu überführen. Derzeit bin ich aber noch dabei Informationen zu sammeln. Ich würde in Minden in die Weser einwassern und über die Weser, Hadler Kanal und dann von Ottendorf in den NOK nach Kiel. Soweit die Theorie.

Was würdet Ihr sagen, wie lange braucht man von Minden zum Hadler Kanal? Meine Rumpfgeschwindigkeit liegt bei 6 Knoten, also grob 12 km/h, zuzüglich der Fließgeschwindigkeit von 3(?) km/h wäre ich bei 15 km/h??

Es sind ja einige Schleusen auf dem Weg dorthin, wieviel Zeit muss ich für Schleusungen einkalkulieren?

Klar ist, das alles schneller auf dem Trailer ginge, aber obwohl ich den SBF binnen habe, war ich noch nie auf einem Fluß/Kanal unterwegs. Ich kann mir vorstellen das das eine schöne Tour ist.

Hat schonmal jemand die Strecke gemacht? Woran muss jemand denken, der sonst auf dem Salzwasser unterwegs ist? Wäre dankbar für Tipps und Anmerkungen, wie gesagt, mein MOB-Manöver in der Prüfung gemacht, das wars dann aber auch mit der Praxis auf Flüssen
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  #2  
Alt 21.09.2011, 15:59
Benutzerbild von ramsey
ramsey ramsey ist offline
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Standard

Moin - ich habe die Tour vor vielen Jahren mit 'nem 6,50m Segler (Kielschwert) von Bremen an die Schlei gemacht (auch im April, war nachts noch ganz schön frisch). Auf der Unterweser musst Du die Tide abpassen, dann geht das ganz fix. Bei uns passte es zuerst nicht so recht, so dass wir am ersten Tag nur bis Elsfleth gekommen sind (war aber nett da). Danach ging es aber recht fix über Bederkesa und Brunsbüttel in 3 Tagen nach Kiel. Auf dem Teilstück waren die Schleusen kein echtes Thema, die Oberweser kenn ich aber nicht. In Otterndorf mussten wir an der Schleuse 'ne ganze Zeit warten, weil sie damals einfach bei ungefähr gleichem Wasserstand von Elbe und Kanal beide Seiten der Schleuse aufgemacht haben und wir mit 3 oder 4 Booten auf 'ner Art Flutwelle da durchrauschten. Danach haben wir den Mast gestellt und hatten die Segelpremiere auf der Unterelbe, immer schön am Rand vom Fahrwasser. NOK war problemlos aber eher öde, so mit 10h Außenbordergedröhn, nur direkt vor der Holtenauer Schleuse ging das Ding dann aus und nicht wieder an, gerade als sich die Tore öffneten und ein paar Frachter auf uns zuhielten. Wir sind dann aber noch gerade so an einen Dalben getrieben, Kerzenwechsel und dann ging es wieder.
War eine schöne Reise, die man mit ein wenig Vorsicht und Verstand sowie passendem Wetter gut machen kann.
Gruß
Jürgen
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  #3  
Alt 21.09.2011, 16:52
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Grundel Grundel ist offline
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Standard Hadelner Kanal

Hallo,
die Mindest-Fahrzeit für den Hadelner Kanal beträgt 7 Stunden.
Insgesamt sind drei Schleusen zu passieren, Schleuse Lintig mit Selbstbedienung.
Der Tunnel durch den Deich bei Otterndorf hat eine Durchfahrtshöhe von 2,50 Meter. Durchfahrt möglichst kurz nach Niedrigwasser, sonst kann es zu eng werden.
Vor Otterndorf hat in den letzten Jahren nach Baggerarbeiten die Strömung der Elbe erheblich zugenommen. Der Strom läuft mit bis zu 6 Knoten. Vor Brunsbüttel am NOK Warteplatz für Sportboote sollte man daher möglichst ankommen, kurz bevor der Strom kentert.
Die Befahrensgebühr für mein Boot ( 8.50 Meter ) betrug im August 8 Euro.
Wer an der Geeste einen Zwischenstopp einlegen will:
Boote ohne Mast liegen hinter der ersten Strassenbrücke direkt vor dem Morgensternmuseum. Hafengebühr wird erst nach 19 Uhr fällig. Das hat
leider den Nachteil, dass man die Code-Nr. für die Sanitärräume meist erst dann erfährt.
Gruss aus Wilhelmshaven
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  #4  
Alt 21.09.2011, 17:00
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Ritter1977 Ritter1977 ist offline
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[QUOTE=sidvicious;2381754]Liebes Forum,

ich denke darüber nach unser Segelboot (6m), 1m Tiefgang, im April von Minden über die Weser in die Ostsee zu überführen. Derzeit bin ich aber noch dabei Informationen zu sammeln. Ich würde in Minden in die Weser einwassern und über die Weser, Hadler Kanal und dann von Ottendorf in den NOK nac

Achtung denkt dran Otterndorf an die DURCHFAHRTSHÖHE! Alles sehr eng da!
__________________
der freundliche Kollege aus demWSA MLK / ESK
- Marcus -
https://www.wsa-mittellandkanal-elbe...eite_node.html
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  #5  
Alt 22.09.2011, 06:04
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kanalskipper kanalskipper ist offline
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Also: von Minden (Weser) bis zur Geestemündung in Bremerhaven sind es 230 km mit insgesamt 7 Schleusen. Wir fahren die Strecke mit 12 km/h gegen Wasser üblicherweise in 4 Tagen, ganz gemütlich. Zwischenstationen z.B. in Nienburg, Döverden, Achim, Bremen, ganz so, wie es hinkommt. Wenn man sich beeilt, kann man die Strecke auch in 3 Tagen machen, da fährt man aber dann an allerlei Schönem einfach vorbei. Im April wird es auch noch früh dunkel, da kann man nicht allzu spät ankommen.


Die Schleusen auf der Weser führen nicht zu übermäßigem Zeitverlust. Entweder man fährt mit einem Berufsschiff einen Teil der Strecke mit, oder man wird mit anderen Sportbooten zusammen geschleust. Oft sind wir auch ganz alleine geschleust worden. Pro Schleusung würde ich so 1 1/2 Stunden kalkulieren, so als Mittelwert.

Schöne Grüße

Jürgen
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  #6  
Alt 22.09.2011, 10:13
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Bitte schau Dir die Schleusenzeiten vorher ganz genau an. Es gibt nicht wenige Schleusen, die am Wochenende teilweise geschlossen sind.

In Bremen kann es sein, dass die Sportbootschleuse (24h, Selbstebetätigung) im April noch nicht freigegeben ist.

Die Seiten von ELWIS kennst Du sicher schon, ansonsten seien sie hier noch mal erwähnt.

PS: Ich würde auf jeden Fall einen Halt in Achim einplanen
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viele Grüße,
Henning

Bernhardiner ist das letzte, was ich sein möchte. Dauernd die Flasche am Hals, und niemals trinken dürfen!
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  #7  
Alt 22.09.2011, 11:42
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Schleusenzeiten Weser im April:
wochentags 6 -22 Uhr
sonntags 8 - 16 Uhr

Wenn die Kleinschifffahrtsschleuse Bremen noch nicht in Betrieb ist, geht es eben durch die große Schleuse mit den o.g. Zeiten.

Wie es im Weser-Elbe-Schifffahrtsweg ist, musst Du dort nachsehen.

Schöne Grüße

Jürgen
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  #8  
Alt 22.09.2011, 14:33
sidvicious sidvicious ist offline
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Moin,

TOLL! Vielen Dank für die vielen Antworten!! ...ich muss sagen, ich bin begeistert! Nach einem Tag alle angefragten Informationen zusammen und nicht einen Spruch kassiert.... das gibts nicht überall!!

@Grundel mit 6 Knoten Strom im Rücken müsste man ja schnell nach Brunsbüttel kommen - blöd gucken tut man nur wenn wenn der Zeitpunkt nicht stimmt... Danke für den Hinweis!

Elwis habe ich gefunden!! ...lebt also noch

Im Augenblick tendiere ich dazu 11 Tage einzuplanen, da hat man genug Reserven auf der Weser und auch für Schlechtwetter auf Nord- und Ostsee.

@Kanalskipper, die Idee einfach einem Grossen hinterherzufahren hatte ich auch schon, aber wie schnell ist die Berufsschifffahrt denn so unterwegs?
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  #9  
Alt 23.09.2011, 06:34
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Zitat:
Zitat von sidvicious Beitrag anzeigen
...

@Kanalskipper, die Idee einfach einem Grossen hinterherzufahren hatte ich auch schon, aber wie schnell ist die Berufsschifffahrt denn so unterwegs?
Das ist auf der Weser nicht ganz so einfach zu sagen. Auf geraden Strecken sind die Berufsschiffe so mit 10 bis 12 km/h unterwegs (gegen Wasser). Auf Strecken mit vielen Biegungen und Begegnungsverboten werden die aber viel langsamer und müssen ev. warten. Z.B. der Nienburger Bogen bei Nienburg, da haben wir schon mal ne Stunde verloren. Man kann zwar als Sportboot trotz Begegnungsverbotes passieren, aber dort wird es bei Begegnungen richtig eng und man sieht nicht, wer oder was einem entgegen kommt. Daher klappt es dort nicht immer, einem Dicken hinterher zu fahren, wie wir es auf Kanalstrecken mit vielen Schleusen oft machen.

11 Tage für die Tour ist ne schöne Zeitspanne, da kann man ganz in Ruhe ohne Zeitstreß fahren und die Tour genießen.

Wettermäßig kann es im April auf der Elbe natürlich eng werden, da ist etwas Zeitreserve bei Starkwind wichtig.

Schöne Grüße

Jürgen
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  #10  
Alt 23.09.2011, 09:38
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Zitat:
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Moin,
@Grundel mit 6 Knoten Strom im Rücken müsste man ja schnell nach Brunsbüttel kommen - blöd gucken tut man nur wenn wenn der Zeitpunkt nicht stimmt... Danke für den Hinweis!
wie schnell ist die Berufsschifffahrt denn so unterwegs?
Vor dem NOK bei maximaler Strömung ( ca 3 Stunden vor bzw. nach Niedrigwasser ) warten zu müssen wird denkbar stressig. Der Sportboot-Warteplatz Brunsbüttel liegt Elbe aufwärts hinter der letzten Schleuse.Ich fahre nur noch so, dass ich möglichst dann dort ankomme, wenn ich nicht gegen die Strömung ankämpfen muss. Die Berufsschiffahrt ist so schnell unterwegs, dass ständiger Ausguck auch nach achtern gewährleistet sein muss.
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