Kajütboot

[die bootsfrauen]

Hallo,
wir also zwei junge Frauen haben für eine Bekannte den Verkauf eines Kajütbootes in die Wege geleitet und stehen nun vor einen kleinen Problem und hoffen auf eure Hilfe .
Wir haben eine Anzeige geschaltet und schon nach nur einem Tag mehrere Rückfragen und sogar Besichtigungen vereinbart, ist ja super das alles so schnell und gut geklappt hat aber leider kennen wir uns überhaupt nicht aus und stehen vor folgendem Problem......
Es handelt sich um ein Kajütboot Hersteller Orca Länge 6,90m, breite 2,48m und wir wissen nicht was wir alles beachten müssen und haben ein paar Fragen.

1. Was müssen wir beim aufsetzen des Kaufvertrages beachten?
2. Wie sollen wir das machen wg dem Probefahren? Keiner von uns beiden hat einen Bootsführerschein .
3. Scheiße, was sind denn jetzt generell die nächsten Schritte? Auch wegen dem Kleinbootzeichen, müssen wir das Abmelden?

Wir wissen das sich das alles ein wenig blöd anhört und ihr euch bestimmt fragt warum wir dann überhaupt für unsere Bekannte das Boot verkaufen.... ganz einfach, wir lieben Herausvorderungen und mit eurer Hilfe wird es schon klappen

[Mork]

Soso, und weil ihr "Herausvorderungen" liebt, macht ihr etwas, wovon ihr keinen Schimmer habt mit dem Eigentum (=Geld) anderer und wollt das auch noch mit Unterstützung Fremder tun?

Ihr seid ja richtige Amazonen ...

[huebi]

Wo treibt Ihr denn Euer Unwesen?

Aber trotzdem seid Ihr herzlich willkommen im Forum der Bootsverrückten.

[jannie]

Moin,
na ja, klingt schon was merkwürdig. Aber verratet doch mal, wo Ihr wohnt und versucht mal, einen lebendigen Menschen aus dem Forum, der Ahnung hat, Euch zu helfen (mit Kuchen, Rotwein, Bier usw.) Sonst wird das eher schwer was. Das Forum hat auch für Euch ne prima Suchfunktion, per Hilfe lernen, wie das geht und dann auch da mal schauen.
Ansonsten willkommen im Forum.
gruesse
Hanse

[Cooky-Crew]

Zitat von jannie

Moin,
na ja, klingt schon was merkwürdig.
.........

Aber eigentlich ein guter Weg um die Flohmarktregeln zu umgehen
und sein Boot hier zu "inserieren"

Über kurz oder lang wird die Frage nach Bilder, Preis usw. gestellt
werden und die Tür ist auf

Kann natürlich auch sein, dass ich zu viele negative
Erfahrungen im boote-forum.de sammeln durfte
und darum solche Beiträge erst einmal pessimistisch
Gegenüber stehe

Gruß
UWE

[Konteradmiral]

Ja Uwe, Du hast recht.

Bilder wären schon nicht schlecht...

von den Damen.........

[die bootsfrauen]

also, die Anzeige ist schon vorhanden und darum geht es uns nicht weil wir ja schon Termine mit evtl. Käufern vereinbart haben, sondern uns geht es um die weiteren schritte und was wir beachten müssen.
Unsere Bekannte ist schon sehr alt und Sehbehindert und ist das Boot auch nicht mehr gefahren, es hat sich immer mein Vater darum gekümmert er hatte das volle Nutzungsrecht , aber leider ist mein Vater vor kurzem unerwartet verstorben und nun muss das Boot so schnell wie möglich weg und weil wir niemanden im Bekanntenkreis kennen der uns helfen kann haben wir das ganze selbst in die Hand genommen.
Es ist alles ernst gemeint was hier steht, wir möchten nur in Erfahrung bringen was wir beachten müssen um uns selbst und unsere Bekannte abzusichern.
Herausvorderungen lieben wir auch, klar aber dies war ein Vorwand um den wahren Grund nicht schreiben zu müssen, aber leider wird man hier ja nicht ernst genommen.......

[Leukermeerbewohner]

Hi ,
alles etwas merkwürdig .
Den Verkaufspreis vom Boot konntet ihr aber schon abschätzen ?
Und die Beschreibung enthält auch alle wichtigen Deteils , aber einen Kaufvertrag den man überall im net findet und herunterladen kann bekommt ihr nicht zu Stande ?
Sorry , aber mir sind das leider zu viele Unstimmigkeiten.
Wünsche viel Erfolg beim Verkauf.
Gruß vom Leukermeer,
Udo

[pruno]

Moin,

so geht das nicht weiter.
Ist doch egal wie das Boot aussieht.

Einen Kaufvertrag kann man hier runterladen:
http://www.boatshop24.com/assets/kaufvertrag.pdf

Zum Kleinbootkennzeichen gibt es einen Bootsschein.
Darin steht, daß er bei Veräußerung der ausstellenden Behörde zurückgesandt werden muß.

Beste Grüße
Dirk

[Hardy20]

[QUOTE=... aber leider wird man hier ja nicht ernst genommen.[/QUOTE]

na ja, 'n bisschen mehr solltet ihr schon rauslassen (wenn's denn möglich ist), ansonsten: seid schlau, stellt euch dumm...

[Hesti]

Soviel Zeit muß sein. Ersteinmal herzliches Beileid.

Erster Punkt ist, dass Ihr unter Zeitdruck steht, wenn Ihr kein Winterquartier für das Boot habt. Das ist nicht gut für den erzielbaren Preis. Ein Boot gut zu verkaufen kann ein paar Tage dauern, fünfstellige Summen gehen selten spontan über den Tisch. Die Interessenten schauen sich auch andere Boote an, das dauert, bis da Entscheidungen fallen. Beschleunigen könnt Ihr das etwas über einen günstigen Preis, aber es ist fraglich, ob das im Interesse der Eigentümerin ist.

Die Frage wäre also, ob Ihr unter Zeitdruck agieren wollt oder müßt oder Euch (und der rechtmäßigen Eigentümerin) Zeit kaufen wollt, indem Ihr ein Winterlager für das Boot organisiert.

Zweiter Punkt ist der Kaufvertrag: Eine Adresse ist genannt, eine zweite ist http://www.pantaenius.de/de/service/...oschueren.html Unterschreiben darf den Kaufvertrag als Verkäuferin nur die Eigentümerin - oder Ihr braucht eine schriftliche Vollmacht von der Eigentümerin für den Abschluss des Kaufvertrages. Überhaupt - wenn Ihr das Teil für die Eigentümerin anbietet und mit Kaufinteressenten verhandelt, ist eine schriftliche Vollmacht der Eigentümerin eine sehr gute Idee. Nach einem durchaus denkbaren Verkauf ist es keineswegs ausgeschlossen, dass es Gezank darum gibt, ob Ihr die Interessen der Eigentümerin korrekt vertreten habt. Bei einem Boot in der genannten Größe geht es schon um ein paar EUR, der Vorwurf, 5.000,- EUR oder mehr zu günstig verkauft zu haben, steht da schnell im Raum. Im Zweifel: Anwalt zum ganzen Thema Bevollmächtigung fragen, bevor Ihr mit Kaufinteressenten das Boot anschaut oder verhandelt (das hier ist keine Rechtsberatung). Wenn die Eigentümerin nahe Verwandte hat - kann es Sinn machen, die ebenfalls nachweislich zu informieren und informiert zu halten - und denen auch anzubieten, dass die den ganzen Verkauf durchführen. Muß aber natürlich mit der Eigentümerin abgestimmt sein. Wenn die Eigentümerin nahe Verwandte hat, aber nicht wünscht, dass die informiert und eingebunden werden - gaaanz gaaanz vorsichtig sein und noch ein paar mal drüber nachdenken, ob Ihr wirklich berufen seid.

Dritter Punkt: Bevor Ihr irgendjemanden auf das Boot laßt, klärt, ob das Boot versichert ist. Ihr agiert als Besitzer, da habt Ihr Sorgfaltspflichten. Bevor Ihr jemand mit dem Boot fahren laßt - klärt, ob das Boot Vollkasko versichert ist. Sonst gibt das ganz lange Gesichter, wenn jemand mit dem Boot in eine Hafenmauer kachelt und dann sagt, das Ruder hätte geklemmt oder der Rückwärtsgang wäre nicht reingegangen. Vor etwaigen Probefahrten auch sicherstellen, dass die Sicherheitsausrüstung an Bord ist und funktioniert. Ein weiterer Vorschlag: Informiert die Versicherung darüber, dass das Boot verkauft werden soll und das Ihr die Interessen der Eigentümerin vertretet (sowie Ihr Eure schriftliche Vollmacht habt) und fragt die, ob es von denen Auflagen an Euch gibt.

Vierter Punkt: Wenn jemand auf das Boot geht, um es anzuschauen oder probezufahren - hat jemand dabei zu sein, der von der Eigentümerin dazu beauftragt ist. Oder die Eigentümerin hat (schriftlich) zu bestätigen, dass der Betreffende (mit Namensnennung desjenigen in der Bestätigung) das Boot alleine besichtigen und ggf. probefahren darf. Oder Ihr braucht wieder die oben erwähnte Vollmacht, die Euch dann auch in diesem Punkt Ermessensspielraum zugestehen sollte.

Nächster Punkt - vor Besichtigung des Bootes oder Probefahrten Personalausweis geben lassen und abschreiben. Vor Probefahrten den für das Revier richtigen Sportbootführerschein zeigen lassen. Keine Anonymität von Interessenten zulassen. Die Notwendigkeit, Papiere mitzubringen, vorher mitteilen, niemandem auch nur sagen, um welches Boot es geht, dessen Papiere Ihr nicht abgeschrieben habt. Und wenn der jammert, dass er vom anderen Ende Deutschlands gekommen ist - wenn das mit den Papieren vorher vereinbart war, dann bleibt in dem Punkt fest. Als Eigentümer kann man da laxer mit umgehen, aber Ihr seid nicht die Eigentümer. Es geht wieder darum, dem Vorwurf vorzubeugen, dass Ihr die Interessen der Eigentümerin nicht richtig vertreten habt.

Sechster Punkt: Wertermittlung - irgendwoher braucht Ihr eine Referenz, was das Boot wert ist. Und Ihr solltet eine schriftliche Anweisung von der Eigentümerin haben, wo Euer Verhandlungsspielraum endet. Da sind wir wieder bei Punkt 1 und 2: Zeitdruck oder nicht, korrektes Vertreten der Interessen der Eigentümerin oder nicht, klare Vollmacht.

Siebter Punkt: Wie ist das mit Bootskameraden des Vaters? War der in einem Verein? Wenn ja - hat der Verein einen Präsidenten? Wenn ja - fragt den, wer aus dem Verein Euch unterstützen kann.

Achter Punkt: Die Möglichkeit, einen Bootsmakler einzuschalten, könnt Ihr auch in Erwägung ziehen.

[Hesti]

Vor der Probefahrt ist der Skipper zu bestimmen. Der Skipper sollte das Fahrzeug kennen, sicher beherrschen und den nötigen Sportbootführerschein haben. Natürlich könnt Ihr den Probefahrer zum Skipper ernennen, aber ob der das Boot sicher beherrscht? Möglicherweise hat der man gerade 3 oder 4 Stunden Motorbooterfahrung (mehr braucht es für den Sportbootführerschein nicht).

Der Skipper ist verantwortlich für das Boot, sein Wort gilt während der Probefahrt.

Als Besitzer solltet Ihr allerdings dafür sorgen / sorgen lassen, dass genug Benzin im Tank ist, ggf. Gemisch (hängt vom Motor ab), dass ausreichend Öl im Motor oder Öltank ist, dass die Batterie einigermaßen voll ist und dass das Boot allgemein in einem betriebsbereiten Zustand ist. Ihr könnt nicht wirklich erwarten, dass das ggf. ein Neuling, der gerade den Führerschein gemacht hat, alles richtig hinkriegt.

Viel Erfolg.