#1
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Welches Boot bauen?
Hallo,
Ich spiele mit der Idee mir ein Segelboot selbst zu bauen, zumindest teilweise. Nur bin ich unschlüssig welcher Plan bzw. welches Boot. Also das Pflichtenheft umfaßt: 1. Es muß leicht zu segeln sein, da ich ganz am Anfang stehe. 2. Es muß von einer Person segelbar sein. 3. Man muß mit mindestens 2, lieber bis 4 Personen darauf schlafen können 4. Es muß einen abtrennbaren Bereich für eine Toilette haben. Kann ein Vorhang sein, also nicht unbedingt eine Kabine 5. Gaffelbesegelung mit Klappmast. Am liebsten ein Kutter 6. Es sollte auf einen Trailer passen und das max. Zuggewicht muß unter 1500kg sein. 7. Ein kleiner Motor wäre sinnvoll 8. So ein bischen Seegang und auch mal etwas rauheren Wind sollte es abkönnen. Revier wird überwiegend Ostsee sowie Ijsselmeer. Also in meiner engeren Wahl sind der Cape Cutter 19, Cape Henri 21 bzw. der Penguin von Westford. Golant Gaffer sowie Farne Islander falllen wahrscheinlich wg. Gewicht raus. Welche Vorschläge hättet ihr? Ach so, ich spiele mit dem Gedanken den Rumpf bauen zu lassen und nur den Innenausbau, Elektrik etc selbst zu machen. Sonst wird das Teil nie fertig. Grundkenntisse in Holz bzw GFK sind aber vorhanden. Gruß Juergen Geändert von jes (08.11.2011 um 20:24 Uhr) Grund: was vergessen |
#2
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Cape Cutter 19 von Dudley Dix, bewährter Riss, klasse Konstrukteur und sehr gute Bauweise
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Hier darf keine werbung stehen !! |
#3
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3 Dinge, die mich am CC19 stören:
1. Die extrem niedrige Kabinenhöhe mit weniger 1.25m (das ist der Wert für den 21iger). Selbst wenn ich hingehen würde und das Dach um ein verträgliches Maß anhebe, dann reden wir von vielleicht 15cm mehr Kopfhöhe. Noch mehr sieht S... aus. 2. Der riesige Schwertkasten mitten in der Kabine. Bilge-Boards gibt es bisher nur für den 21iger, und der wird zu schwer. 3. Es wäre kein wirklicher Kutter, da lt. Empfehlung des Konstrukteurs nicht beide Vorsegel gleichzeit gesetzt werden dürfen. Für einen richtigen Kutter würde ich die Einschränkungen ev. akzeptieren, für einen Gaffelsegler eher nicht. Wie oft trailered ihr eure Boote?? Macht mein Pflichtenheft so Sinn? Juergen |
#4
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''Freedom is just an other word for nothing left to loose'' Kölle Alaaf - Robert "Keine Frau ist so schön wie die Freiheit und kein Mann ist so schön wie sein Geld ... .. und die See ist die Chance der Matrosen, auf der See fahren sie rund um die Welt" Shanty
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#5
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Hallo Jes,
so wie es aussieht, möchtest Du ein Boot mit einem klassischen Touch und einem Kutterrig. Das sind zwei Punkte die einem Trailerboot mit max 1500kg Zuggewicht (ein Alutrailer in der Größe wiegt geschätzte 300kg, also darf das Boot leer nur 1200kg wiegen) ein bisschen entgegensprechen, denn klassische Boote sind im Allgemeinen keine Light Displacement Boote. Cape Henri 19 ist meiner Meinung nach für Ijsselmeer und Ostsee einen Tick zu klein, die 21 passt da besser, ich finde das einen sehr gelungenen Entwurf und den Aufbau kann man auch noch ein bisschen aufblasen, ohne dass es unförmig wird, geschätzt so bis auf 1,40m Innenhöhe. Wenn Du Dudley Dix Dein Problem mit dem Gewicht erläuterst wird er Dir auch noch 100kg aus dem Schiff herauszaubern können. Ein richtiger Kutter, den man auch permanent mit zwei Vorsegeln segeln soll, macht in der Größe noch nicht viel Sinn, da die Segelflächen noch zu klein sind um effektiv zusammen zu arbeiten. Die einzelnen Segel produzieren aufgrund der kleinen Fläche zu wenig Vortrieb, haben aber jeweils den gleichen Widerstand wie ein größeres Segel. Wenn Du auf Gaffelkutter fixiert bist, würde ich die 21er empfehlen, auch wenn es vom Gewicht her knapp wird. Vielleicht fällt mir aber auch noch eine Alternative ein. Wenn Du offen bist für andere Boots- und Riggkonzepte, dann schau Dir mal die Sharpies von Bruce Kirby an (NIS Boats). Hier wäre die 23er das passende Boot. Oder eine kleinere Version meines Küstensharpie (Galerie in meinem Profil), das etwas kostengünstiger zu bauen wäre. Das sind klassische Light Displacement Boote und von Natur aus trailerbar, kostengünstig und leicht zu handeln. Dein Lastenheft macht einen guten Eindruck, mal abgesehen dass ich Deine Bedingung für das Gaffelkutterrigg nicht ganz verstehe. (Zu viel romantische Träumerei? Es steht dem Lastenheft-Punkt des einfachen Handlings entgegen.) .
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Viele Grüße von der Nordseeküste! Michel ___________________________________________ When Iam sailing Iam happy and my wife is happy when Iam happy ... so, my wife is happy every day! Loick Peyron http://www.youtube.com/watch?v=zxAB-...eature=related !Achte auf Minute 1,20 bis 1,55! Geändert von luckystrike118 (09.11.2011 um 09:48 Uhr) |
#6
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Na klasse Robert,
das war klar das wir zur gleichen Zeit den selben Post schreiben. Ich lach mich weg! .
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#7
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Zitat:
Fange mal hinten an: Kutterrigg=romantische Träumerei? Eindeutig ja. Aus optischen Gründen (und jetzt gibt´s Ärger) mag ich diese modernen Joghurtbecher und Dickschiffe rein gar nicht. Daher klassische Linie. Gaffelrigg vielleicht deshlab, weil es die Masthöhe niedrig hält, trotzdem rel. viel Segelfläche bietet. Trailer für ein 1100kg Boot wiegen etwa 400 kg. §00 kg habe ich keinen gefunden. M.E. macht es auch keinen Sinn am Zugfahrzeug bis an das Limit zu gehen, weil das fährt sich nicht mehr wirklich gut. Mit Dudley Dix habe ich mich schon ausgetauscht allerdings eher in die Richtung Bilgeboards für CC19. Würde er machen, dann wäre die Kabine schon mal nicht ganz so voll. CH21 abspecken wird aus o.g. Gründen wohl eher nichts. Das Gewicht von ~1150kg beinhaltet keinen AB, so daß hier realistische 1200kg im Raum stehen (+Segel?). Auf der Hanseboot habe ich mir von Beneteau mal die First 21.7S angesehen, welche vom Grundaufbau sowie Kabinenaufteilung sehr dicht am CH21 ist. Nur mit mehr Deckenhöhe. Daher stimme ich zu, daß 21' das Minimum sein sollten bei vernünftiger Raumaufteilung, oder eben nur 2 Betten. Die 25.7 würde besser passen, ist aber zu schwer und gleich doppelt teuer, fast. Also Selbstbauboot hatte ich noch die Penguin im Auge, die von Aufteilung, Größe und Gewicht auch passen könnte, die ich aber real nicht kenne. Könnte von der Auslegung aber eher für geschützte Gewässer sein, also eher nix für Meer. Weiß ich nicht. NIS werde ich mir ansehen, Deinen Sharpi ebenfalls. Noch mal Dake für das Feedback Juergen |
#8
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Sharpie=2 Masten= no go
Sorry Juergen |
#9
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Schaue dir vielleicht auch noch die Boote von François Vivier an:
http://www.vivierboats.com/html/stock_classic.html
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#10
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Nein, es gibt keinen Ärger!!!!!!
Ich mag auch keine Joghurtbecher und das obwohl ich auf einem Solchen als Steuermann Regatta segele und obwohl ich einen Faible für schnelle Rasekisten habe. Für mich selber habe ich dieses Jahr ein Waarschip gekauft und mir kommt als eigenes Boot auch kein Joghurtbecher unter meinen Hintern! Was mir bei Welsford immer auffällt ist, dass er zu sehr fürs Auge (und die romantische Seele) zeichnet und zu wenig auf Hydrodynamik und gute Segeleigenschaften. Dix ist da wesentlich praxisorientierter. Und wenn Du klassische Linie magst, dann sollst Du auch eine klassische Linie bekommen. Es ist für einen Designer kein Problem eine klassische Linie (oder Stilmerkmale) mit einem modernen und leichten Rumpf zu verbinden. Du bekommst dann so etwas wie einen BMW Mini oder einen Fiat 500. Das habe ich bei meinem Sharpie auch gemacht. Das Unterwasserschiff ist das eines modernen und leichten Sharpies a la i550 und er zeigt das gleiche gute und ausgeglichene Segelverhalten. Mal abgesehen davon, dass es längere Surf- und Gleitfahrten aufgrund des klassischen Cat Ketch Riggs und des höheren Gewichtes nur bei wirklich optimalen Bedingungen geben wird. Es ist halt als Fahrtenschiff gezeichnet und berechnet. Allgemein kann man sagen, dass sich die Eleganz des Sharpies erst auf den zweiten Blick erschließt, wenn man sich etwas mit dieser Art von Booten und ihren Vorteilen beschäftigt hat. Trailer: z.B. http://www.ohlmeier-anhaenger.de/sbtrailer.html und dieser mit 1500 kg ist aus Stahl, Alu sollte noch etwas leichter sein. Wenn Du nicht vorhast in die Berge zu fahren sondern schön nördlich von NRW zu bleiben kannst Du ruhig an die max. Trailerlast Deines Autos herangehen, kein Problem. Als ich noch einen A4 hatte (max 1600kg gebremst) habe ich auch 1800 kg locker ohne Probleme weggeschleppt. Gewicht der CH 21, ich habe gerade mal die Meterialliste der CH 21 überflogen und kann Dir sagen, dass reichlich Gewichtssparpotential vorhanden ist. Ausser dem Mast sind alle Spieren massiv berechnet, das kann man alles hohl bauen und das Sperrholz für Rumpf und Deck ist durchgehend 10mm, da geht ne ganze Menge. 10% leichter ist kein Problem. Waarschip Klinkerbauweise ist mega stabil und im Innenraum brauchst Du für nicht strukturelle Teile kein 10mm SPH. .
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#11
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Verstehe ich nicht? Du bist doch auch bereit Dich mit einer 4 m langen Gaffel, zwei Vorsegeln und einem 1,80m überstehendem Bugspriet herumzuplagen.. Was macht da der kleine Besanmast aus? Einen besseren Weg ein gut balanciertes Boot zu bekommen gibt es nicht.
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#12
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Hi L...
Das mit den zwei Masten muß man nicht verstehen. Nicht alle meine Anforderungen sind rational begründed. Ich mag diese Konfiguration einfach nicht. Das hat nichts mit Handhabung zu tun sondern mit persönlicher, unbegründbarer Abneigung. Bzgl. CH21: also ich habe mich mit Dudley Dix schon ma in Verbindung gesetzt. Die Spanten dienen gleichzeitig als Inneneinrichtung, also Seitenteile für Schränke, Unterbau Kojen etc. kurz sind strukturell. Er war weder begeister über meine Idee die Spanten etwas zu versetzen noch diese abzuspecken. Kabinenhöhe größer...nix da, netter Verweis, daß das einer seiner Kunden wohl praktiziert hat aber ohne Support und Freigabe. Ob man die Außenhaut ausdünnen kann weiß ich nicht. Kann ich nicht beurteilen. Ob der Rest dann noch 10% Gesamtmassenreduktion erlaubt, zumal ich m.E. dann mit Balast kompensieren muß (das geht ev. mit Wasserbalast) um die Konstruktionswasserlinie wieder zu treffen, glaube ich eher nicht. Was ich auch nicht weiß ist was in seiner "Verdrängung leicht" schon alles eingerechnet ist (Segel wenn ja, welche, Motor, Betriebsstoffe, Wassertank voll oder leer etc.) Sicher keine Crew und keine persönliche Ausrüstung. Interessanterweise für den CC19 ist die Holzversion rund 200kg leichter als die GFK-Variante. MMmmmhhh @Fred Hab ich mir schon mal angesehen Beniguet wäre mir zu klein Meaban eigentlich auch. Zwar 4 Kojen aber kein abgetrenntes WC. Ob man bei diesen Egg-box-Konstruktionen ev. Spanten versetzen sollte...also meine Idee beim CC19/21 traf nicht wirklich auf Gegenliebe (würde es trotzdem machen, wenn ich muß) Der Rest (Koalen 21/25) wird definitiv zu heavy. Juergen |
#13
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Swallowboat.uk hat Pläne für Boote mit Wasserbalast http://www.swallowboats.co.uk/conten...ategory/13/30/
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#14
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Hi K.F.
DAS wäre eine Möglichkeit den Cape Henri zu modifizieren, an die ich noch gar nicht gedacht habe. Bei 520kg Balast schmeiße ich 220kg raus, setze an geeigneten Stellen 4*50Liter Wassertanks und laste vor dem Lossegeln auf, beim Trailern ab. 4 Tanks lassen sich gleichmäßig verteilen (vorn, hinten, re. und li.). Nachteile: Ich verliere rund 200 Liter Rumpfvolumen für Stauraum und da der Stauraum wahrscheinlich (habe keine Zeichnungen außer die Homepage) unter den Kojen liegt, muß ich das gut isolieren, sonst wird es eine recht kalte Angelegenheit beim Schlafen . Danke Juergen |
#15
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ich persönlich würde mir kein Boot um mein Auto herum bauen, sondern ein Boot, dass meinen Wünschen entspricht. Bis dein Boot fertig ist, hast du sicherlich schon mindestens 2 neue (oder gebrauchte) Autos gekauft.
Dann wird halt d a s Auto, das schlussendlich dein Boot ziehen soll, dem Boot angepasst. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#16
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Hallo, ich schreib mal munter dazwischen
Das mit den zwei Masten muß man nicht verstehen. Nicht alle meine Anforderungen sind rational begründed. Ich mag diese Konfiguration einfach nicht. Das hat nichts mit Handhabung zu tun sondern mit persönlicher, unbegründbarer Abneigung. Kein Problem, ich wollte es nur angesprochen haben und Dich vielleicht ein bisschen zum Nachdenken bringen, aber ich will Dich bestimmt nicht von Deinen Vorlieben abbringen. Die ersten beiden Punkte auf Deiner Liste sind ein einfaches, gutes Handling und Einhandtauglichkeit. Das lässt sich mit einem Gaffelrigg und zwei Vorsegeln schlecht in Einklang bringen. Ein Gaffelgroß hat zwei Fallen (Piek- und Klaufall) die ungefähr gleichzeitig bedient werden wollen und bei jedem Manöver musst Du vier Vorschoten bedienen und trimmen. Ob man die Außenhaut ausdünnen kann weiß ich nicht. Kann ich nicht beurteilen. Ob der Rest dann noch 10% Gesamtmassenreduktion erlaubt, zumal ich m.E. dann mit Balast kompensieren muß um die Konstruktionswasserlinie wieder zu treffen, glaube ich eher nicht. 10mm sind für Deck, Aufbau, Cockpit und für die oberen Planken sehr großzügig dimensioniert. Da reichen 8mm voll und ganz. Ich hatte früher ein Waarschip Vierteltonner (7,25m) mit 8mm Beplankung, da war nix zu schwach. Aber der gute Herr Dix wird das ähnlich sehen wie sonstige Änderungen an seinem Bauplan ... nämlich nicht gerne! Bis zur CWL musst Du nicht beballasten um ein gut segelndes Boot zu haben ... sieh diesen Wert lieber als maximale Verdrängung. Etwas leichter stört meistens nicht. Was ich auch nicht weiß ist was in seiner "Verdrängung leicht" schon alles eingerechnet ist ... Sicher keine Crew und keine persönliche Ausrüstung. Nein, Crew, pers. Ausrüstung, Proviant, Wasser und Betriebsstoffe sind da nicht enthalten. Motor und Segel normalerweise schon. Aber verbindliche Aussagen darüber kann nur Dix geben. Einen Teil dieser Gewichte kann man noch im Zugfahrzeug mitnehmen, wenn es eng wird. Wasserballast ist eine Möglichkeit, 200 Liter Raumverlust ist bei so einem kleinen Boot aber schon schmerzlich. Zumindest sollte so viel fester Ballast vorhanden sein, dass Kentersicherheit gewährleistet ist. Mit dem Rest kann man trimmen. Ich denke da an 40 - 60 Liter Trinkwasser und 20 Liter Sprit. .
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#17
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Zitat:
also ich finde Jürgens Einstellung schon sehr gesund, zumal die CH 21 schon wirklich das ist, was Jürgen sich als Boot vorstellt. Schließlich nutzt man ein Auto erheblich mehr als ein Boot und warum soll man mit einer großen, spritfressenden Kiste umherfahren, nur weil man ab und zu sein Boot trailern will. Im Moment sind wir bei 1500 kg Zuglast, das ist ein Auto der Passat Klasse, also durchaus ein alltagstaugliches, normales Auto. .
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#18
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Ich würde es noch krasser ausdrücken.
Z.Zt bin ich 43, habe 2 Kinder von 14 und 12 und bin verheiratet. Worst Case heute, alle wollen mit. Ich kann jetzt auch sagen ich fahre alleine, lasse mich scheiden und rechne damit, daß die Kiddis bei Mami bleiben und vom Hobby des Alten nix wissen wollen. Dann reicht der CC19 für mich alleine. Oder ich plane 20 Jahre in die Zukunft, bin Rentner, schnappe mir mein Frauchen und haue meine Rente auf den Kopf. Dann reden wir von einem "richtigen" Kutter von 30+ft, weil dann will ich kein Haus mehr. Und den Kutter trailere ich dann nicht mehr, den lasse ich trailern (5t+). Den baue ich auch nicht sondern kaufe bei http://www.cornishcrabbers.co.uk/ind...abber.Cutter30 . Ein Pflichtenheft ist dazu da sich über einige Dinge klar zu werden, die man will und deren Wichtigkeit, auch dazu, daß einem ein erfahrener Fachmann sagt, was ev. geht und was nicht bzw. was sich gegenseitig ausschließt. Wenn also hier jemand, von dem ich den Eindruck habe, daß er Segelerfahrung hat, das Kutterrigg andiskutiert und mir als Landratte klar macht, daß da ne Menge Leinen zu bedienen sind und daß man da alleine etwas in Streß kommt, so sind das praktische Argumente, um die zu widerlegen ich mich mit der Materie auseinadersetzen muß. Zugegeben, L.. hat hier gepunktet. Die Zugbegrenzung damit zu kommentieren, daß ich mir ein anderes Auto kaufen kann oder werde, bis der Kahn fertig ist, auch gut und wahrscheinlich, aber letztlich möchte ich einfach ein Limit setzen. Ich habe mich umgesehen und PKW, die z.Zt in Frage kommen, liegen bei ca. 1550kg Anhängelast. Das Boot ist für die Wochenenden, man sollte eben auch mal eine Nacht darauf verbringen können. Da sollten ca. 21 ft und 1000kg reichen. CC21 modifiziert wäre eine Lösung, BayCruiser23 von swallowboats eine andere. Grundsätzlich, und um dem vorzubeugen, kann man auch die Selbstbauerei in Frage stellen. Sparen tut man nix und es dauert, bis man ins Wasser kommt. Gebrauchtboote sind da viel vernünftiger und wahrscheinlich billiger. Gegenargument: ich sitze ca. 10 Stunden im Büro hinterm Rechner, verblöde so langsam und brauche etwas, in dem ich mich verwirklichen kann. Nix für ungut. Also Lucky..., danke und volle Zustimmung. Juergen Geändert von jes (09.11.2011 um 18:54 Uhr)
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#19
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Noch ne Frage,
Irgend welche Vor- und Nachteile des Schwenkkiels gegenüber den Bilgeboards? Würde sonst letztere bevorzugen, falls man in der Nordsee mal trocken fällt. Gibt auch mehr Platz unter Deck. |
#20
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Also einen Cornish Crappers könntest du hier kaufen.
http://auto.ricardo.ch/kaufen/fahrze...v/an657139334/ Ich kenne den Anbieter nicht, bin nur zufällig mal über die Anzeige gestolpert. und hier gäbe es noch ein angefangenes Boot zu kaufen, das deinem Pflichtenheft in einigen Punkten auch nahe kommt: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=140383 Zu den Kindern: Aus eigener Erfahrung dauerts nicht mehr allzu lange bis diese lieber ihre eigene Wege gehen. und der Bau eines eigenen Bootes dauert auch immer viel länger als ursprünglich geplant. |
#21
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Zitat:
Ich sehe keine weiteren Vorteile außer dem Platzgewinn in der Kajüte. .
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#22
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Bilgeboards sind fest, werden also nicht ein- oder ausgefahren. Keine Leeboards, wie bei den holländischen Plattbodenschiffen. Bilgeboards sehen aus wie zwei kleine Stummelflügel für Unterwasser, deutlich aus der Rumpfmitte seitlich versetzt, fest und hoffentlich stabil genug das Boot darauf trocken fallen zu lassen.
Soweit ich die Funktion verstehe soll doch entweder durch ein Schwert oder mehrere Schwerter die Unterwasserlateralfläche vergrößert werden, so daß der Rumpf hohen Widerstand erzeugt, wenn er quer zu Fahrtrichtung gedrückt wird. Die Abdrift soll vermindert werden. Wenn dem so wäre, dann wird die Lateralfläche eines Schwertes mit zunehmender Schräglage kleiner. Effektiv wirksam ist lediglich die Projektionsfläche, also der Schattenwurf. Ich könnte mir vorstellen, daß zwei Bilgeboard(=Stumelschwerter), da bereits schräg angebaut, die gleiche effektive Lateralfläche erzeugen wie ein einzelnes Schwert. Widerstand: mmmhhh. Warum sollte der sich merkbar ändern?? Widerstand ist doch Beiwert mal halbe Dichte mal Geschwindigkeit zum Quadrat mal Fläche. Dichte und Geschwindigkeit setze ich mal gleich, bleiben Fläche und Beiwert. Fläche ist leider die Gesamtpfläche und nicht die Projektionsfläche, da könnte sich geringfügig was ändern, Oberflächenreibung wird eher besser, dafür nimmt der Endwirbel ev. zu. Ich denke, solange man keine Wettbewerbsambitionen hat, hält sich das etwa die Waage. Hinsichtlich Aufrichtmoment ändert sich aber u.U. etwas, weil bei Annahme gleicher Masse die Bilgeboards einen kleineren Hebel haben können. Muß ich mir dann im Plan mal ansehen, wenn es soweit ist. Hängt von Position der Dinger und der Rumpfform des U-Schiffes ab. Das bestimmt den Hebel. Vorteil sehe ich darin, daß 1. diese ganze Aufholmechanik für das Schwert wegfällt. Damit wird die Bootshandhabung vereinfacht. 2. ich keine Außenöffnungen mehr im Unterwasserschiff habe, damit die Chance auf Leckage verringere und ich auch nicht mehr Dreck aus dem Schacht puhlen muß 3. das Boot fest steht, wenn mal kein Wasser da ist. 4. Ich gewinne Bauraum für meine Wasserbalasttanks Nachteile: 1. Wenn man aufsetzt ist wahrscheinlich gleich was kaput weil es klappt nix weg. 2. Der geringste Tiefgang ist etwas höher, weil die Stummel sind starr. @ K.F.: Der Crabber wiegt 3.2 Tonnen. Der zieht dann mein Auto, nicht umgekehrt. Außerdem war meinerseits ein Zeithorizont von 20 Jahren für einen Pilot-Cutter gesetzt |
#23
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Hallo Jürgen,
ok, das mit den Bilgeboards habe ich falsch verstanden, ich dachte es handelt sich um Schwerter die man im Rumpf in Schwertkästen aufholen könnte. Mit den Widerständen ist das so eine Sache. Jeder Konstrukteur muss sich entscheiden wie er die verschiedenen Widerstände (W.) gegeneinander ausbalanciert damit das Gesamtkustwerk "Boot" am Ende gut balanciert und schnell segelt. Also ich schmeisse jetzt mal nicht mit Formeln um mich, sonst wird es zu kompliziert und unverständlich. Jedes Profil, das durch Wasser geschlurft wird, hat drei Hauptwiederstände: Formwiederstand: Der W., der durch die Form entsteht. Darum haben Ruder- und Kielprofile diese Tropfenform. Die haben einfach den geringsten Formwiderstand, wenn sie komplett vom Wasser umspült werden. Reibungswiderstand: Ganz einfach die Größe der vom Wasser benetzten Fläche, je kleiner, desto besser, es sei denn der Rumpf soll ein Gleitboot werden, dann ist etwas mehr besser. Randwirbel: sind spiralförmige Wirbel die entstehen, wenn geteilte Wassermassen mit unterschiedlichen Druckverhältnissen um eine Kante im Laminarstrom drehen,um sich wieder zu vereinigen. Sie treten z.B. and den Kanten von Flugzeugflügeln auf, darum haben moderne Flugzeuge auch so kleine Winglets, die das hinauszögern und damit die Randwirbel verkleinern. Die Summe dieser verschiedenen Widerstände ergeben den Gesamtwiderstand dieses Profils, also das was wirklich bremst. Der Vollständigkeit halber, und das hat jetzt nichts mit Kiel oder Ruder zu tun ... ...haben Rümpfe noch den Wellenwiderstand als maßgeblichen Widerstand. Wellen enstehen, weil der Rumpf sich sowohl im Medium Wasser bewegt als auch im Medium Luft. Der Rumpf verdrängt Wassermassen, die in die Luft ausweichen können und Wellen entstehen. Wenn das Wasser am Ende des Bootes wieder zusammenfließen möchte, entstehen noch mal Wellen die das Boot noch mal Bremsen. Ganz simpel gesagt: Je mehr Profile Du durch Wasser schleifst, desto mehr Gesamtwiderstand hast Du erstmal. Zwei Bilgeboards haben mehr W. als Eines, auch wenn die Gesamtfläche gleich bliebe, was aber leider auch nicht geht. Es sei denn Du kannst die Widerstandszunahme ausgleichen durch erhöhten Vortrieb. Das diese Balance für den Konstrukteur schwer abzuschätzen oder zu berechnen ist, sieht man daran, dass die schnellsten Segelboote heutzutage mit 5 - 6 versschiedenen Profilen unter Wasser herumfahren, die aber alle dazu dienen, die Segeltragkraft, also den Vortrieb zu erhöhen. Sollte Dir das irgendwie bekannt vorkommen, dann liegt das daran, dass man dieses Prinzip auch auf die Profile im Luftstrom, also auf die Segel übertragen kann. Darum wird die CH 19 nur mit einem Vorsegel zur Zeit, also als Slup gesegelt, auch wenn zwei Segel vorhanden sind. So jetzt ist aber Schluss mit Theorie: Für Deinen Kutter, der ja ein Fahrtenschiff ist, heisst das. Das leewärtige Schwert (oder Bilgeboard), dass ja nach aussen angestellt ist damit es bei Kränkung senkrecht steht und sich optimal projektioniert, sorgt für die nötige Lateralfläche. Das Luvschwert hängt im völlig falschen Winkel nahe der Wasseroberfläche, wird lustig umströmt und macht nix ausser bremsen. Das ist bei einem Fahrtenboot aber auch nicht wirklich schlimm, diesen Nachteil kann man gerne eingehen, wenn die Vorteile (mehr Platz im Schiff) gewinnt. Aber wenn da schon feste Kiele rumbummeln, dann würde ich dort wenigstens meinen festen Ballast reinpacken, damit ich einen besseren Hebel und damit ein höheres aufrichtendes Moment (=Segeltragkraft) bekomme. Die gute Nachricht ist. Ich habe noch etwas interessantes gefunden! Kommt gleich im nächten Post und wird Dein Herz höher schlagen lassen... Bis gleich....
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#24
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O.k., das mit dem Widerstand zu diskutieren würde endlos. Lassen wir es so stehen.
Die Bilgeboards sind übrigens aus Metal, gekanntet und innen hohl für Balast, zumindest lt. Beschreibung. Bin schon gespannt, was Du ausgräbst. Jürgen |
#25
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Ich wusste, da war noch was
Ich habe mal meine Bibliothek durchgewühlt und noch einen interessanten Kutter von Thomas Firth Jones gefunden. Er trägt den lustigen Namen Dr. Buzzhead MD, was bei uns so etwas wie Doktor Ohrensausen bedeutet.
Ich habe gleich den ganzen Artikel gescannt, ein bisschen Text ist ja auch immer ganz nett, zumal die ganze Entstehungsgeschichte dieses Designs auch immer Rückschlüsse darauf zulässt, mit welchen Problemen sich der Konstruteur herumschlagen musste. Quelle: "Boats to go - 24 Easy to build Boats that go fast with low Power" Low Resistance Boats, Author Thomas Firth Jones Habe Spass daran. Wenn er auch nicht ganz ins Trailerkonzept passt, wäre das eine gute Basis um einen Kutter für Deine Bedürfnisse zu modifizieren. .
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