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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Sind Seeventil(e) selbst frostsicher?
Hallo zusammen,
das ganze Prozedere "Einwintern" ist mir eigentlich soweit klar. Ich will mein Boot den Winter über im Wasser liegen lassen. Theoretisch könnte das Wasser einfrieren (NL Binnengebiet). Die meisten holen ihr Schiff übern Winter raus, aber ca. 25 % lassen es drin. Nur so als Quote... Mein Schiff hat als Seeventile keine Kugelventile (die ich für stabiler halten würde, rein vom Aufbau her) sondern Absperrschieber mit Drehrad (sowas wie in Wasserleitungen im Keller öfter ist). (((Darüber, dass das Klo gar kein Seeventil hat, will ich mich gar nicht weiter auslassen. Ist "damals" wohl öfter mal so gelöst worden. Ball Hed (glaub aus USA) ist die Marke. Simpel und effektiv, aber ich werds rausschmeissen bei Gelegenheit.))) Die Schläuche oberhalb der Ventile kann man trocken bekommen oder Frostschutz einbringen. Da sehe ich keine Gefahr. Aber was ist mit dem Ventil selbst, sollte das Schiff einfrieren? Kann das Gehäuse selbst platzen, oder ist das so stabil, dass das Eis nach draussen "rauswandert"? Denke, das Schiff hat die letzten Jahre auch im Wasser überwintert, aber: Man weiss ja nie... Vielleicht hat ja jemand Erfahrungswerte, würd mich über Feedback freuen! Gruss, Chris |
#2
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Sei froh das Du Schieber hast
Bei Kugelventilen wird oft der Fehler gemacht diese zu schließen und damit Wasser in der Kugel einzusperren Bei Dir kommt es darauf an wie weit die Ventile / Schieber im Boot sitzen, also wie lang sind die Stutzen bis die Schieber kommen.
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#3
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An unserer Saunadusche (die steht draußen, wie die Sauna auch) sind jetzt schon zwei teure Chemiekugelhähne ("günstig besorgt") kaputt gefroren, weil ich dachte, so kalt wirds noch nicht. Es sind auch immer die Teflon-Dichtungen verreckt.
Also sind Schieber eher zu bevorzugen.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#4
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Hallo und danke erstmal!
Hätt ich jetzt nicht gedacht, dass Schieber "besser" sind. Da bei ihnen der Innenraum ja mehr zerklüftet ist, und ich vermuten würde, dass das Eis dann "einseitig" irgendeine Wandung innen drin zerdrückt. Eis auf der einen Seite, und kein Eis-Gegendruck von der anderen Seite mein ich. Die Ventile sind sehr nah am Rumpf. Also ein wenige Zentimeter langer Stutzen ins GFK laminiert, der dann oben ein Gewinde hat, wo der Schieber draufgeschraubt ist. So ca. 5-10 cm vom Rumpf aussen bis an den eigentlichen Schieber/Drehpunkt des Handrades würd ich schätzen. Hm, wie so oft: Hätt ich mal ein Foto gemacht... EDIT: Ähm, ich würd sie ja schon schliessen, damit nicht das Wasser in dem darüber senkrcht hoch gehenden Schlauch einfrieren und DEN zum Platzen bringen kann. Sind die Abläufe aus der Plicht. Hab für einen "unkritischen Winter" einen Ablauf nach hinten aus dem Spiegel geschaffen... |
#5
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Zitat:
Moin, in die Abläufe der Plicht einfach ein nach beiden Seiten unten geschlossenes Schlauchstück stecken und die Schieber offen lassen. So drückt das Eis bei Ausdehnung nur das Schlauchstück zusammen und nichts passiert. Mache ich so seit Jahren. |
#6
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Tach,
also das mit dem Wasser in der Kugel einsperren leuchtet mir ein - nach 90 Grad Drehung ist der Durchlass innerhalb der Kugel ja wirklich abgedichtet. Dass dann das Eis die Dichtung zerquetscht oder die Kugel aufweitet - ok. Also Schieber besser Dann müsste das Eis also das Schiebergehäuse sprengen. Ah, und da kommt jetzt die Frage nach der Länge von Schieber bis Rumpfloch her, vermute ich? Also je kürzer, um so eher wandert das Eis "nach draussen" und sprengt nicht das Schiebergehäuse? Versteht mich nicht falsch, das Boot (und vielleicht auch die Schieber...) ist rund 35 Jahre alt. Hat bestimmt schon einige Winter im Wasser überlebt. Jetzt ist es in meinem "Verantwortungsbereich" und ich will nicht der Blöde sein, bei dem es im 1. Winter absäuft -lach- Danke auch für den Tip mit den unten geschlossenen Schlauchstücken in den Durchlass packen. Gute Idee. Sowas werd ich beim Klo machen. Das hat einen weitgehend geraden Durchgang von 50mm. Mit einer simplen gummierten Klappe (knapp unter der Wasserlinie), die 99% dicht ist, wenn sie waagerecht in Normalstellung ist. Die werd ich senkrecht stellen und einen vielleicht 30mm dicken, unten geschlossenen Schlauch bis zum Rumpfdurchlass reintun. Dann steht zwar etwas Wasser in der Schüssel, aber da die gewölbt ist, sollte das Eis sich problemlos ausdehnen können. Oder was haltet ihr von "Schwimmnudelmaterial"? Dieser geschlossenporige Schaum. Könnt ich leicht konisch machen und durch die Schüssel auf Preß schieben. Dann wirds bestimmt dicht genug, um die Schüssel trocken machen zu können. Die Seeventile und deren obere Schläuche sind recht klein. Würde lieber die Schieber schliessen. Wenn die den Frost aushalten. Bzw. wenn das Schliessen der Schieber nicht deren Frostanfälligkeit erhöht (da es ja nur auf einer Seite des Schiebers einfriert. Auf die andere Seite in den nach oben gehenden Schlauch würd ich Hochprozentiges/Frostschutz füllen). Gruß, Chris |
#7
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Du weißt aber schon um die Risiken des Einfrierens generell
Eisgang Zerdrücken von Antriebsteilen etc........ Zu Deinen Fragen, ja, je kürzer der Stutzen, desto kleiner der Raum in dem etwas einfrieren kann Ideal wäre natürlich ein bündiger Abschluß, aber das geht ja nun mal nicht Durch die Kloschüssel zu versuchen etwas in den Stutzen zu drücken dürfte eigentlich unmöglich sein Warum bleibst Du denn überhaupt im Wasser Es gibt auch einige die, sofern Strom vorhanden, ihr Boot an den neuralgischen Punkten mit Frostwächtern bestücken Diese springen bei 5°C an
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#8
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Falls doch, würde ich gerne Fotos sehen!
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#9
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Moment mal, habe ich das richtig gelesen, Kugelhähne sind ein Problem? Ich würde die ungern offen lassen, zumal immer und überall gesagt wird "nach benutzung umgehend wieder schließen".
Ich habe überlegt, Frostschutz in den Sutzen laufen zu lassen, der müsste doch drin bleiben, da beide Seeventile bei mir mit der Öffnung nach unten zeigen, oder irre ich mich? Und dann müsste auch die Kugel geschützt sein ... Hoffe ich ) |
#10
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#11
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Zitat:
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#12
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Lacht ihr nur
Ich kann durch mein Klo die Fische beobachten - ihr nicht -lach- Ernsthaft: Es ist eine gerade durchgehende Verbindung. Wenn die Klappe auf ist -> voller Blick unters Schiff durch 50mm... Warum das Schiff im Wasser bleibt? Warum sollte es nicht? Oder sind Schiffe "durch die Bank" solche Mimosen, dass das ein no-go ist? Der "Flautenschieber" Aussenborder kommt ab, und dann ist das doch eine relativ "runde" Sache. Wenn die Wasserfläche einfriert, kann der Rumpf nach oben weg (stelle ich mir zumindest so vor) und ernsthafte Eisschollenbewegung wirds in dem Binnenhafen wohl nicht geben. EDIT: Zu dem Kollegen weiter oben mit den Kugelhähnen und Frostschutz: Frostschutz hat meines Wissens nach eine höhere Dichte als Wasser. Folglich könnte man den Kugelhahn von oben mit Frostschutz durchspülen, dann während des Durchfliessens schliessen. Damit sollte innerhalb der Kugel und oberhalb dann Frostschutz verbleiben. Das "Problem" wäre dann nur noch der Bereich unter der Kugel (da dort das Frostschutzmittel weiter nach unten und raus "fällt"). |
#13
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Warum legst du nicht einfach ein Stück Rohrbegleitheizung um deine Schieber?
Wenn du im Wasser bleibst hast du doch auch sicher Landstromanschluß. Mir sind zu Hause auch schon Schieber im Frost geplatzt, also frostsicher sind die nicht unbedingt.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#14
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Schwerer als Wasser? Doof ... Aber vielleicht reicht es ja, um das Ventil dann noch so eine Rohrisolierung zu machen.
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#15
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Zitat:
Sowohl komplett offen als auch komplett zu steht darin Wasser. Halboffen läuft die Kugelbohrung an der Dichtung vorbei und das Wasser im Zwischentraum wird gespült. D.h. man könnte in halboffener Stellung mit Antifreezegemisch spülen und danach schließen, dann sollte auch etwas in den Gehäuseraum außerhalb der Kugle gelangt sein. Im Wasser bei relativ tiefer Anordnung ist ein Kugelhan weniger ein Problem, da es dort unten selten vereist. Probleme kann man an Land bekommen, wo das Wasser nicht mehr "wärmt" und die unteren Gefilde eher mal frieren. Hier sollte man die Kugel halboffen haben damit wirklich alle Wassernester auslaufen können.
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Gruß Kai
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#16
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Also halboffen spülen, man lernt immer was dazu ... Ist mein erstes Jahr im Wasser, da bin ich halt etwas unsicher. Was ist "relativ tief"? Meine Kügelhähne sind unter der Wasserlinie, aber nicht sehr weit. Ich will im Winter immer mal hinfahren und Temperatur dort und rund um den Motor messen, damit ich einen Überblick bekomme, wie groß die Gefahr des Einfrierens tatsächlich ist.
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#17
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Zitat:
Meine Monteure wollen die Kugelhähne geöffnet sehen, meine Versicherung sieht sie lieber geschlossen.
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Gruß Wilfried
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#18
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Tja wie tief, hängt auch davon ab wie dick das Eis wird.
Solange die Ventile in Höhe flüssigen Außenwassers liegen ist die Frostgefahr gering. Im Idealfall liegen alle Ventile unter einer Bodenabdeckung oder man deckt sie s. Kielholer Wilfried mit Decken etc. ab. Aus eigener Erfahrung kann ich soviel sagen, dass selbst bei Eis auf dem ich rumhüpfen konnte -Tidenfreier Hafen/Brackwasser, also keine Schollen oder Eisdruck- unterhalb der WL und unterhalb der Decksklappen nie irgendwann etwas fror. In der Kajüte waren dagegen Wasserbuddeln steif gefroren, sogar das A-Dest. In der Halle dagegen hatte ich letztes Jahr zusätzlich schick Eis in der Bilge. Meine Seehähne liegen allerdings auch gut 50 cm und mehr unter WL. Kugelhähne halte ich persönlich (!!) für suboptimal, ist nat. auch Geschmackssache. Zu groß, zu diffiziel und immer zwei Dichtungen plus Durchbruch für den Hebel bzw. dessen Achse. Ich habe uralte simple Blakes, hohler Konus mit Fenster, bündig in Fett im Hahn steckend, nachstellbar mit Brille. Bauen rel. kurz und es gibt keine Ecken wo sich Wasser einschließen läßt. Die Restgefahr von Eis im Auslass/Rumpfdurchbruch bleibt natürlich aber ein Frostschaden ist eher nicht zu befürchten da sich das Wasser bzw. Eis dort nach außen ausdehnen kann. Wenn man die Risiken einzelner Bauteile kennt kann man aber mit allen Systemen sicher leben wenn sie entsprechend präpariert werden.
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Gruß Kai
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#19
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Soviel zum Thema "Klo"...
Das Loch geht einfach durch den Rumpf nach außen. Der Hebel bewegt die einfache Klappe in Höhe der geschraubten Verbindung in der Mitte. Gepumpt wird über eine Membran, die im Deckel sitzt und die Schüssel bei geschlossenem Deckel ausfüllt. Wenn man die hochzieht, saugts Wasser rein, beim Runterdrücken wird der Schmodder ausgestossen. Simpel. Aber eben ohne Seeventil... |
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