#1
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Festsitzende Winsch
Hi Freaks,
bei einer meiner (Lewmar-)Winschen tritt folgendes Problem auf: Wenn die Sonne daraufscheint, heizt sich das braun eloxierte Alugehäuse ziemlich auf und die Winsch sitzt fest. Offenbar dehnt sich das Alu so aus, daß der innere Zylinder kleiner wird und als Preßpassung auf dem Kunststoffrohr festsitzt. Ich habe das Ding schon auseinandergenommen, gereinigt und neu gefettet, aber das bringt nichts. Kennt jemand das Problem? Was ist die beste Abhilfe? Das Winschengehäuse innen ausschleifen? (Das ist lediglich ausgedreht.) Mit Schmirgelpapier? Schleifpaste? Oder ist das etwas für einen Profi, der das maschinell honen kann? Oder vielleicht doch das (Kunststoff-)Innenstück kleiner schmirgeln? der im Moment etwas ratlose Tilo |
#2
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Moin Tilo,
ich muss gestehen, das ich einer von den Schleifpapiertätern bin. Aber, damit die Winsch nachher vernünftig und zuverlässig läuft, möchte ich zum Fachmann raten. Eine Zylinderschleiferei oder eine Motoreninstandsetzung sollte hier richtig sein damit du nachher keine klappernde oder "eiernde" Winsch hast. Gruß Willy PS. am besten komplett mitnehmen |
#3
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Hallo Tilo,
meiner Erfahrung mit Lewmar nach gibt es für diese Winschen nur einen Einsatzbereich: als Kerzenständer! Mal im Ernst: Überleg Dir, ob es noch Sinn macht in diese Winsch Geld zu investieren. Evtl. bist Du da mit einer gebrauchten Winsch (z. B. Bootsbörse) besser bedient. Viele Grüße miki |
#4
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Das Problem mit dieser Lewmar-Winsch ist nicht ganz neu.
Ich würde sie dem Rat von Kim entsprechend austauschen.
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#5
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Hallo Miki und Ventum,
ich hatte immer geglaubt, Lewmar sei neben Harken so das Nonplusultra unter den Winschen, sozusagen der Mercedes. Was gibt es denn für Probleme mit den Winschen? Beziehen sich die Schwierigkeiten nur auf die Alu-Ausführungen? Hallo Tilo, bevor ich die Winsch ausmustern würde und mir eine neue Winsch zulegen würde (auch wenn das gut in unsere Wegwerfgesellschaft passen würde), würde ich versuchen, entsprechend abzuschleifen, undzwar vorzugsweise das Kunstoffteil, um die Eloxierung des Alus zu erhalten (falls noch vorhanden). Für die Beurteilung wäre es allerdings wichtig zu wissen, was für eine Aufgabe das Kunstoffteil hat! Wenn die Winsch komplett kugelgelagert ist, das Kunstoffteil also nicht als Gleitlager dient, dann wären gewisse Unregelmäßigkeiten, die bei der Handbearbeitung unweigerlich entstehen, ohne Belang. Selbst wenn das Kunstoffteil als Gleitlager dient: wenn die Winsch nachher etwas exzentrisch läuft, ist das vollkommen egal, sie wird im allgemeinen ja nicht mit 10.000U/min gedreht! Ich habe selbst mal ein Teil für eine Winsch selbst nachgebaut (ohne Drehbank). Die Exzentrität von ca. 0,5mm-1mm hat man bei der Bedienung nicht gemerkt. Gruß Seamaster |
#6
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Hallo Seamaster,
aus meinem physikalischen Verständnis heraus (meine Lewmar-Winschen haben das Problem nicht...) würde ich sagen, daß die Trommel durch Erwärmung NICHT kleiner wird. Stattdessen gehe ich davon aus, daß das Kunststoffteil mehr Dehnung aufweist, als das Aluminium und das Klemmen dadurch hervorgerufen wird. Hast Du schon mal die Innen- und Außendurchmesser nachgemessen? Was hast Du eigentlich für Winschen? Bei meinen 16ST und den 40ern wird jegliche Reibung mittels Nadellagern vermieden. Die verbauten Kunststoffteile sind ausschließlich Distanzhalter. Gibt es bei Dir keine Kugel-/Nadel-Lager??? Ciao Markus |
#7
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Ich habe diese Lewmar-Winsch auf einem Boot kennengelernt, das ich früher viel gesegelt habe.
Die damalige Winsch hatte das selbe Problem wie hier von Tilo geschildert, und wir haben auch versucht, dem durch Schleifen beizukommen, leider ohne entscheidenden Erfolg. Über dieses Problem ist auch schon, soweit ich mich erinnere, in einer Zeitschrift geschrieben worden. Mal sehen, ob ich das noch irgendwo finde. Physikalisch kann ich das Phänomen nicht erklären, es muss aber mit der Erwärmung des Innenteils zu tun haben, da sich das Aluminium ausdehnen wird, wenn es warm wird. Die Winsch war damals immer so lange gängig, wie sie nicht lange der prallen Sonne ausgesetzt war. Wir haben das Teil sogar abgedeckt, wenn es nicht unmittelbar gebraucht wurde. Dann ging sie ohne Probleme. Kann zum Typ nichts sagen. Andere Lewmar-Winschen (auf anderen Schiffen) haben eigentlich immer problemlos funktioniert.
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#8
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Danke für die Antworten so weit. Immerhin, es ist von allem etwas dabei...
Noch mal zum Aufbau: der Winschenkörper (das schwarze Teil im oberen Bild), bestehend aus der Grundplatte und dem senkrechten Rohrstück, ist aus Kunststoff. Die Trommel sitzt ohne weitere Lager direkt auf dem Rohrstück auf. Innen in dem Rohrstück steckt ein weiteres Metallrohrstück mit dem oberen Zahnkranz und der Kurbelaufnahme. (Das macht keine Mucken.) Ich habe keine Ahnung, wie die Dehnungskoeffizienten der einzelnen Werkstoffe aussehen. Ihr meint also, daß sich das Kunststoffteil ausdehnt? Dann werde ich das mal vorsichtig mit Schleifpapier bearbeiten. Es sind ohnehin bereits ein paar kleine Riefen drin, es kann also nur besser werden. Aber wenn das ein bekanntes Problem ist, hat vielleicht doch noch jemand eigene Erfahrung damit? Werde also noch etwas warten (nämlich, bis die Sonne wieder scheint). Gruß Tilo |
#9
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Ansonsten habe ich bei Lewmar Winschen einen erhöhten Abrieb des Tauwerkes festgestellt und außerdem ist die verchromte Oberfläche korosionsanfällig. Außerdem habe ich den Eindruck, daß die Kraftübertragung (soviel Kraft hab ich ja nicht) bei z. B. Andersen-Winschen wesentlich besser ist. Da bekomme ich die Genua 1 auch noch bei mehr Wind richtig dicht.
Lewmar ist halt teuer und taugt nix .... Wenn Winsch, dann kauf ich nur noch Andersen - schön aus Edelstahl. Traurig für Lewmar aber wahr.... Viele Grüße miki |
#10
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hallo miki,
natürlich haben lewmar winschen (und die meisten anderen auch) einen hohen tauwerksabrieb, weil die trommel aufgerauht ist wie ein anti-slip belag. und wenn der dann mit der zeit abgenützt ist, ist auch der grip weg. ich habe mir aus diesem grund gleich von anfang an andersen-winschen gekauft. die haben statt dem "schmirgelbelag" ein rippenprofil auf den trommeln wie die winschen der großschiffahrt. ausserdem sind die größeren andersen winschen unten offen, man kann sich dann bei einiger technischer begabung einen coffeegrinder-antrieb oder ein elektromotörchen dranbauen, wenn man das will. holger |
#11
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Hallo Tilo, ich wusste garnicht daß du mit meinen Winchen kämpfst
aber ernsthaft, diese Winschen taugen nichts. Das einzige was sich lohnt, ist sie weiß zu streichen und dadurch moderate Temparaturverhältnisse zu bekommen. Da sie ja nur als Fallwinschen benutzt werden, hält auch ein guter Lack lange genug.
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handbreit .... Rolf |
#12
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Moin,
das Problem scheint das Plastikteil zu sein. Diese Dinger quillen leider im Laufe der Zeit auf. Das passiert auch bei sch... teueren Materialien, wie Delirin. Bei Torlon habe ich es noch nich gesehen, dafür ist das Zeug richtig unbezahlbar. Check doch mal ob es für Deine Winsch die Kunststoffteile als Ersatz gibt. Vom schmirgeln tät ich abraten, da das Zeug auch noch spröde wird mit der Zeit. Ich selbst habe Andersen Winschen im Regattaeinsatz, 15 Jahre alt und funktionieren immer noch perfekt; kann ich im Ersatz-Fall also nur empfehlen! Gruß Carsten |
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