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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt. |
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#1
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Von 0 auf Weltumsegelung in wievielen Jahren?
Hallo Forums-Gemeinde!
Seit einiger Zeit spukt mir der Gedanke im Kopf herum, dass es doch ganz schön wäre, mal eine gewisse Zeit (einige bis viele Jahre ) auf einem Segelboot zu leben - incl Weltumsegelung... Daher habe ich mich nach vielem Lesen hier bei euch angemeldet, und lege mit der Fragerei los. Bisher ist meine Segelerfahrung recht überschaubar: ein paar kleine Ausflüge auf Seen, ein Tages-Trip auf ner Jolle in der Adria - die Erfahrung geht also sozusagen gegen 0. Demnächst werde ich mal einen Törn machen, um zu bestätigen, dass das wirklich was für mich ist, wenn auch mal echter Wind weht und echte Wellen schwappen. Ich hoffe, ihr haltet mich nicht für naiv - ich bin mir vollauf bewußt, dass so eine Unternehmung Einiges an Erfahrung und KnowHow voraussetzt, aber alles lässt sich lernen! Und man muss die große Fahrt ja nicht sofort mit einer Atlantik-Überquerung beginnen, sondern könnte vorher noch zB in Mittelmeer/Nordsee/Ostsee einige Wochen/Monate weiter Erfahrung sammeln, bevor es dann auf die ganz große Fahrt geht. Auch über die Finanzierung mache ich mir natürlich viele Gedanken und mir ist klar, dass sowas nicht mit einem Taschengeld zu machen ist - aber ich glaube, auch hier habe ich recht realistische Vorstellungen. Meine Frage an euch ist, wieviel Vorlauf man für so ein Unterfangen einkalkulieren sollte, wenn man - wie ich - bei 0 anfängt: incl. Scheine machen, Erfahrung sammeln, Boot suchen, finden und ausrüsten... Sind 2 Jahre realistisch? 3? Unter 5 nicht zu machen? Bis dahin stünde mir halt jeweils der typische deutsche Jahres-Urlaub zur Verfügung. Fabian |
#2
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Da gibt´s ganz junge Mädels, die das mit 15 schon alleine gemacht haben - mal so als Anhaltspunkt
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Nehmt das Leben nicht so ernst - da kommt eh keiner lebend raus. Gruß Michael |
#3
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Hm, als Kind / Jugendlicher lernt man ja wesentlich schneller - wenn es da also 15 Jahre dauert, bis man das kann, sollte ich jetzt mit Anfang 30 also ca 20 - 30 Jahre einplanen, bis ich so weit bin?
Geändert von kabaman (09.02.2012 um 22:40 Uhr) |
#4
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Meine Erbtante seelig hatte 60 Jahre den Führerschein und immer Autos und konnte bis zu ihrem Dahinscheiden weder Autofahren noch Einparken.
Und andere sind mit 21 Formel-1-Weltmeister. Talent, Zeit, Motivation, eine Prise Kleingeld, gute Kontakte, und die zwei Jahre werden realistisch. Wenn eins davon fehlt, könnte es dauern ...
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#5
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Zitat:
Gruß Klaus
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Gruß Klaus Rotwein sieht man(n) nicht bei der Blutprobe. |
#6
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Hallo
Ich denke mal , das das auch viel auf`s Geld ankommt ! Und auf deine Freizeit In der Du ja die noch erforderlichen Prüfungen machen mußt Und wo und wie Du dein Boot ausrüstest ( Selber oder Profi = mach mal , in x wochen fahre ich los -dann muß alles fertig sein )
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Gruß von der Weser Jörg |
#7
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Hallo Fabian,
ich möchte Dir einmal ein Beispiel nennen, was aber nicht unbedingt repräsentativ ist. Nur damit Du einmal siehst, was grundsätzlich machbar ist. Ich hatte mal einen Fahrschüler, der im Laufe von -2- Jahre alle Bootsführerscheine bis einschließlich Sporthochseeschiffer gemacht hat. Sein Ziel war es, mit 50 Jahren die Welt zu umsegeln. Er wurde 52, bis es im gelang, bzw. bis er sein Boot fertig gebaut hatte. Der, von dem ich rede, hatte einen Schlossereibetrieb, und er hat sich nach einem geänderten Riss von Reinke eine 13,5 m-Segelyacht gebaut. Im Heck hatte er einen 55 Ps Diesel aus einem DB / 8, den er selbst marinisiert hat. Das Schiff heißt "Stocksiefen". Wenn Selbiger zufällig mitliest, kann er ja etwas dazu sagen. Er hat es geschafft. Andere können das sicherlich auch schaffen. Es geht immer nur darum, welche Ziele man sich persönlich setzt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Gruß Walter |
#8
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Es kommt in erster Linie auf dein Budget an. Wenn Du sagen kannst, ab morgen beschäftige ich mich hauptberuflich mit Segeln, würde ich mal behaupten dass Du in einem Jahr soweit sein kannst.Wenn du aber erst - sagen wir grob - 60.000 € für ne Yacht zusammen sparen musst, dann noch 25.000,00 € für das erste Jahr auf See, die Segelerfahrung und Scheine nur nebenbei sammeln kannst, dann wird es dauern....
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#9
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Moin Fabian,
was auch immer Du machst nur nicht aufgeben. Wie ich gelesen habe bist Du Anfang 30. Die Zeit und Erfahrungen, welche Du in diesem Zusammenhang machen wirst kann dir keiner mehr nehmen. Sicher man muss für so ein vorhaben schon etwas verrückt sein, aber ist es nicht genau das, was das Leben so lebenswert macht. Gruß Dirk |
#10
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machbar
hallo Fabian,
ich bin am selben thema dran. Ich weiss nicht wieviel geld du hast und wwie alt du bis, ist auch egal. Segeln ist nicht teuer, solange nichts kaputt geht. Um rechtlich abgesichert zu sein, reicht der sbf see, am besten gleich mit binnen zusammen, denn ich weiss nicht wo du wohst. Damit kann die waschpo schon mal nichts anflicken. Wenn du keine vhf-funke an bord hast, kann es losgehen, empfehle ich aber mit, und somit den src-funkschein. Erfahrungen sammeln: kauf dir ein günstiges 8-9mboot und besegel die ostsee auch bei schlechten wetter. Wenn du das durch hast, richtiges boot kaufen und los. Zwischen den zeilen steht lernen, lesen, üben, überleben. viel spass Wolfgang |
#11
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Hallo Fabian
Zitat:
Mal so als ein paar Überlegungen:
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Richard En Gruess vom Bodensee |
#12
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Es ist ja auch die Frage ob es gleich eine Weltumseglung sein muss. Ich würde mir so ein Boot zulegen:
http://www.wrightonyachts.com/en/range/bi-loup-26/ Es gibt scheinbar nur wenig vergleichbare (Kat B ist ganz selten bei der Länge), Hai 760 ginge vielleicht auch noch und damit erst einmal üben. Wenn Du Dir deine Zeit frei einteilen kannst wäre auch folgende Vorgehensweise, die ich mir überlegt habe, vielleicht für dich möglich. Drei Wochen durcharbeiten, eine Woche bis 9 Tage frei machen. In der Freizeit z.B. einmal etappenweise bis Spanien von der Nordsee aus segeln. D.h. Schiff mit Trailer zum Ausgangsort fahren, dort ins Wasser lassen. Ne Woche gemütlich segeln. Mit nem Zug zurück zu PKW und Trailer, zurück zum Schiff, das auf den Trailer nen günstigen Landliegeplatz gebucht und nach drei Wochen das ganze von vorn. Je weiter das Schiff weg liegt, desto länger würde ich arbeiten und dann zwei Wochen am Stück oder länger frei machen. Im Sommer könnte man das Schiff dann in einer Marina in Frankreich oder Spanien lassen und die Billigflieger nutzen. Einmal zu den kanarischen Inseln hin und zurück wäre ja auch schon was. Oder das schwarze Meer erkunden. Kostet natürlich auch alles Geld aber Landliegeplätze sind in der Regel im Sommer recht günstig und du kannst weiter arbeiten. Außerdem kannst du dein Boot viel preisgünstiger warten. Ich würde auf jeden Fall ein Boot kaufen, was du gut alleine bedienen kannst. |
#13
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Das einige was mir nicht gefällt ist die Überschrift von 0 auf Weltumsegelung. Wenn dein Ziel eine möglichst schnelle Umrundung mit wenig Erfahrung sein soll dann lass es sein. Denn hier fehlt der Respeckt vor der Natur und vielleicht ist da auch noch ein Hintergedanke das man was mit Geld ausgleichen kann.
Die eigentliche Vorbereitungszeit hängt von dir ganz alleine ab, da Du Zeit brauchen wirst deine Grenzen zu kennen. |
#14
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Hej, schonmal viel Dank an alle für eure Tips und Antworten!
Am schönsten finde ich, dass bisher keiner versucht hat, mir das Ganze grundsätzlich auszureden! Zitat:
Und was die Funkerei angeht: das lässt sich wohl sogar noch am einfachsten "nebenher", also parallel zum normalen Berufsleben, lernen. Lernen und lesen - da bin ich seit einiger Zeit fleißg dabei! Und üben soll ja folgen! Zitat:
Zitat:
Auch der Verdacht, dass ich mangelnde Erfahrung mit Geld kompensieren wollte, ist unbegründet, hier gilt wiedermal eher das Gegenteil! (s.u.) Das Ziel ist eher, in absehbarer Zeit (dauerhaft) auf einem Boot zu leben, und in der Anfangszeit soviel Erfahrung (in jeweils der Erfahrung angepassten Gewässern) zu ersegeln, dass es irgendwann eben auf die ganz große Fahrt gehen kann. Der letzte Satz geht auch ein bisschen in Richtung der Tips der anderen, bei denen es darum ging, erstmal mit einem kleinen Boot und tage- bzw. wochenweise verstreut über das Jahr Erfahrung zu sammeln, um dann für die große Fahrt nochmal Boot zu wechseln. Da ich in München wohne, wäre das mit einer absurden Fahrerei verbunden, die viel Zeit und Geld verschlingt... Dadurch würde der Erfahrungsaufbau - fürchte ich - länger dauern und teurer werden, als für mein Projekt heilsam ist. Und mein Arbeitgeber ist leider bei weitem nicht flexibel genug, da passable Zeitmanagement-Modelle zuzulassen :-( Nochmal, vielen Dank für die bisherigen Antworten - und gerne noch mehr! Jede Info hilft als Denkanstoß! Fabian |
#15
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Hier wird eine Weltumseglung gerne mal als etwas ganz kompliziertes und Erfahrung erforderndes dargestellt. Aber ist es das heutzutage auch noch?
Ich kann mich erinnern das Rollo Gephard nach einigen Weltumseglungen vor der Marsmündung einen Höllenrespekt hatte. Da bin ich früher ständig gesegelt und fand es nicht schlimm. So sieht jeder die Dinge eben anders. Klar Navigation, Gezeitenkunde und Seemannschaft sollte sitzen damit man nicht auf einem Riff endet. Ansonsten ist das doch auch tagelange Eintönigkeit, herumschlagen mit Behörden und anderer Krimskrams. Zumindest solange man nicht unter die Extremsegler geht. Ich würde das heutzutage ganz easy angehen. Mittelmeer, Adria, Kanaren, Karibik, Pazifik. Ohne Piratengebieten zu nahe zu kommen. Ich behaupte mal wer im Wattenmeer klar kommt, schafft das locker. Da ich früher viel Watt und Nordsee gemacht habe, kommt mir heute die Adria und das Mittelmeer langweilig vor- Nicht wegen der Gefahren, sondern Navigatorisch kaum anspruchsvoll. Was gibt es aufregenderes als bei 7-8 Bft und auflaufendem Wasser in den Hafen von Vlieland einzulaufen. Das wird auf der anderen Seite der Welt kaum anders sein. Von daher würde ich an deiner Stelle einfach loslegen und dazu alle Bücher darüber verschlingen. Dort liest du die unterschiedlichsten Herangehensweisen. Gruß Ingo Geändert von IngoNRW (10.02.2012 um 20:33 Uhr) |
#16
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Moin Fabian,
Zitat:
Für eine Weltumseglung brauchst Du die Zeit von zwei oder drei Jahren, und das Geld, um danach nicht Pleite zu sein, auch wenn zwischenzeitlich Reparaturen nötig ist. An Scheinen den See, und den Binnenschein, wenn du nicht um Kap Horn herum segeln willst. Mit viel Geld, und 100% Zeit dieses Jahr, würde ich jetzt noch im Winter die Führerscheine machen, ein Boot kaufen, und im April dann für einen Monat einen Segellehrer heuern. Mit dem dann erstmal die Ostfriesischen Inseln erkunden. Dann bis zu den Kanalinseln segeln, und sobald Du dir das zutraust, den Schlag runter mit gehörig Abstand zur Biskaya, um in die Tradewinds zu kommen. Wenn Du es bis Ost-Afrika geschaft hast, brauchste unsern Rat nicht mehr. Im Prinzip gehts das zweite mal rum auch mit weniger Geld, und mehr Zeit, wenn du von den 5 Handwerken, d.h. Dieselmaschinen, Holzbearbeitung, GFK, Metall, Segel drei oder mehr beherrscht, und immer als letzter den Tradewinds folgst. Das Geld für die Reise verdienste dann beim Basteln an anderen Booten, oder als Dryback(*) an Land. Ich denke mal die meisten hier, haben wie ich genug Bargeld-Polster um sich alle paar Jahre ein neues Boot zu kaufen, aber zu wenig um mal drei Jahre gar nicht zu arbeiten. Dazu mal ne Frage an die, die als Lohnsklave gearbeitet, und in die Rente eingezahlt haben: Darf ein Deutscher Rentner eigentlich mehrere Jahre das Land verlassen? Ne Residenzpflicht wie H4 oder Asylanten haben Rentner ja nicht, aber wie sieht das praktisch mit der Behörde aus? Läuft die Rente weiter, auch wenn man sich nicht im Land drum kümmert, oder wird man irgendwann als Tot/Verschollen erklärt, und das Geld hört auf? ciao,Michael (*) Ein Wetback ist ein Mexikaner, der in die USA geschwommen ist, um dort zu Arbeiten. Ein Dryback ist ein Amerikaner, der mit dem Segelschiff kommt, um mal ein paar Wochen oder Monate in einem Drittweltland zu arbeiten. Geändert von kraehe (10.02.2012 um 18:56 Uhr) |
#17
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Now we're talking! In etwa was in der Richtung würde mir vorschweben... Den großen Batzen am Anfang "von hier aus" stemmen, und dann unterwegs durch verschiedene Fertigkeiten / Dienstleistungen eine laaange Reise möglichst kostenneutral halten... Damit wäre dann der begrenzende Faktor Geld schonmal deutlich entschärft - und damit letztlich auch der andere, die Zeit. Ist halt eine Frage des Lebensentwurfs und der Ansprüche an Luxus etc
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#19
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Zitat:
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#20
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Kabaman!
Wie sieht es bei dir mir Seekrankheit aus? Nicht so mal kurz an der Küste längs, sondern bei Schwerwetter mitten in der Nordsee? Es gibt menschen, für die ist das kein Thema, andere fangen irgendwann an zu leiden. Ich kenne einen guten Segler, der ist topfit, solange Land in Sicht ist - dann wirds sehr mau (Totalausfall). Norwegische Küste: TOP, Norwegen - Helgoland: no go! Andere können nicht lange unter Deck sein, mußt du aber auf Langtörns. Wenn du dir nicht sicher bist, heuere doch mal Hand gegen Koje auf der nördlichen Nordsee oder im Kanal bis Irische See an. Wenn du da klarkommst, hast du auch gleichzeitig enorme Erfahrungen gewonnen, die dir als Skipper ungemein weiterhelfen.
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Gruß Ewald
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#21
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Moin,
Zitat:
ciao,Michael |
#22
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Problematischer ist die Krankenversicherung. Da muß man sich gut erkundigen und eventuell etwas investieren.
Gruß Ingo |
#23
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Moin,
und mit Deinem Finanzamt musste auch klären, wie die Zeit unterwegs behandelt werden soll. Ohne Wohnsitz in Deutschland gibt es mit einigen Visa (zB. USA) Probleme. In Sachen Rente lieber die Rentenversicherung fragen, das ist da auch etwas kompliziert, wenn man sich aus Deutschland abmelden will und keinen anderen Wohnsitz hat. Schlussendlich lässt sich aber fast alles regeln. Nur zwei Dinge fand ich nett: Erfahrungen kann man nicht lernen, sondern nur machen und das kostet etwas Zeit. Und unterwegs arbeiten, um das Geld für die Weiterreise zu verdienen, da haben schon andere von geträumt. Manchmal trifft man solche Zeitgenossen unterwegs, oft ganz traurig. Und glaube bitte nicht, das es unterwegs billiger wird, als wenn Du ganz normal zu Hause bist. Die Kosten bleiben komischerweise etwa die selben. Tut zwar weh, ist aber leider (fast) immer wieder so. gruesse Hanse |
#24
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die Rente läuft weiter, wenn man ein Konto in D hat,..... aber wie schon weiter oben angesprochen, die Krankenversicherung... gaaaaanz wichtig.... TO bietet da sowas an.... wenn die wieder richtig funktionieren
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#25
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Moin Hanse & Tinta,
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ciao,Michael |
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