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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Farbe auf Edelstahl
Welche Grundierung hält auf Edelstahl im Unterwasserbereich?
Wer hat womit Erfahrungen?
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Gruß Ewald |
#2
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...nicht einmal Hempel 15300 bringt ansatzweise vernüftige Resultate...
das einzige was in Verbindung mit deren Antifouling einigermassen erträgliche Ergebnisse ist DAS ...hier werde ich aber sicher wieder reinschauen, mal sehen ob das doch vernüftige Lösungen gibt.
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Gruss Konny Das schwierige daran zu tun was man will,
ist es erstmal zu wissen was man will. |
#3
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Hi,
metallurgisch ist Farbe auf Edelstahl eine "Todsünde". CrNi-Stähle bilden eine Passivschicht aus Chromoxid. Sie ist nur wenige nm dick. Kann die Passivschicht sich nicht erneuern (Enge Spalten, Farbe, Anlauffarben), korrodieren Cr Ni Stähle möglicherweise ähnlich wie Baustahl. Das liegt dann natürlich an Medium, Temperatur, gelösten Ionen im Medium usw. Ich hab schon ein paar Rohrleitungen gesehen, die nachträglich von außen gelackt wurden. Das schien aber nie richtig gehaftet zu haben.
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Gruss Jan.
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#4
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Zitat:
http://www.boote-forum.de/showthread...12#post2543712 Daraus: Wir hatten vor Jahren das Problem mit Kunden, die ein Bronzeschraube verwendet haben und die Trimmklappen waren in Edelstahl. Wobei gesagt werden muss, wir haben mehr als 150 verschiedene Edelstähle die sich im Einzelfall auch unterschiedlich verhalten, somit ist auch der Einzelfall zu betrachten. Da natürlich Anoden an den Trimmklappen keiner wollte, haben wir die Trimmklappen gestrahlt, mit Trychloräthylen entfeuchtet, darauf eine Zinkstaubbeschichtung die mit Eisenglimmer überschichtet wurde. Zuletzt wurde das mit 3 Lagen Stetecol überstrichen. Das Stetecol ist eine Epoxidbeschichtung mit sehr hoher Abrieb - Kerbschlageigenschaften und wird z.B. auch in den Kettenkasten bei den Stahl-Yachten verwendet. Es hatte funktioniert und es gab auch keinerlei Probleme. Ich könnte mir Vorstellen dass der TB sicherlichen auf dem neueren Stand ist als ich und mehr dazu sagen könnte. Grüße Marian
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Gruß Wilfried |
#5
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Wir brauchen natürlich auch bei Edelstahl die Rauigkeitwerte. Die besten Ergebnisse werden durch Strahlen nach DIN ISO 12944-4, UHPAB oder durch Hochdruckstrahlen Dw3, STG-Richtlinie 2222, erzielt. Vor Ausbesserung des Grundanstriches müssen die Flächen mindestens nach Normreinheitsgrad PSa 2 oder St 3 behandelt werden. Danach erfolgt eine Gründliche Reinigung mit Trychloräthylen oder Aceton - nicht den Entfetter Aceton/Xylol. Das ist auch die Vorbehandlung wenn Edelstahl - Turbinen oder Pumpen beschichtet werden um die Standzeiten zu erhöhen.
Marian |
#6
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Hey Marian, coole Antwort. Nur für den Heimanwender wohl bissl schwierig. Was bei uns immer gut funktioniert hat ist Ätzprimer in 2 Komponente von Mipa bzw Standox. sieht so leicht hellgrün aus und ist auch leicht durchsichtig. wir gehen einfach mal von einer leicht angerauhten Oberfläche durch strahlen oder gründliches Anschleifen aus. Dazu eine entfettete, gesäuberte Oberfläche. Da den Ätzprimer drauf. und dann 2 K Epoxidharz in der geeigneten Dicke weil wenn zu dünn dann hält es nicht richtig bzw ist nicht wirklich dicht. Hält bei uns ca 11 Jahre. Ist z. T. gestrichen mit Antif. oder auch normalem Lack über der Wasserlinie.
Gruss Frank |
#7
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Hallo Frank,
wir haben nur Erfahrungen mit Ätzprimern auf Aluminium und da wird das zur Arbeitsbeschaffungsmassnahme was wir keinen empfehlen. Die Möglichkeit bei Edelstahl ist mir neu, wobei es natürlich auf die Belastung ankommt. Würde das mit dem Ätzprimer gut funktionieren, dann wäre das die Lösung für einen Bewuchsschutz auf der Schraube. Es gibt aber sicherlich Bereiche wo das Sinn macht. Ein paar Edelstahlbleche wie z.B. die Trimmklappen sind schnell abgebaut und beim Sandstrahler mit Korund schnell gestrahlt. Das kostet nicht viel und ich bin auf der sicheren Seite. Werden Bereiche nur gering belastet, dann ist ein Ätzprimer nicht erforderlich, denn es gibt seit Jahren penetrierfähige EP-Beschichtungen. Wie gesagt, da muss der jeweilige Einzelfall beurteilt werden. Grüße Marian |
#8
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Zitat:
Hallo Jan, das kann man aber nicht so pauschal hinstellen, dafür gibt es zu viele versichiedene Werkstoffe . Aber mal so aus der Praxis : Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass oft z.B. V2A o. V4A mit Baustählen verschweißt werden . Ich habe auch selber tausende solcher Übergänge gefertigt, diese wurden anschließend überlappend mit einfachem Haftgrund versehen u. lackiert . Auch nach Jahren in Wind u. Wetter keine besonderen Probleme . Spalte, scharfe Kanten u. Risse sollten grundsätzlich vermieden werden . Leider kann ich selber nichts zum Salzwassereinsatz beitragen, bin aber weiterhin gespannt, was hier berichtet wird . Grüße : TOMMI
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MAN D2866 E 6 Zyl. 12 L Sauger 178 kW @ 2100 1/min , 850 Nm 1500-1800 1/min Bosch R-ESP . Aber auch D2866 LXE 40 Turbo-LA mit 294 kW @ 2100 1/min sowie Mercedes OM601-606 bereiten mir Freude und Technikvergnügen ! |
#9
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Hi,
es gibt in der Tat zu viele Werkstoffe. Genau genommen spricht der Threadersteller von Edelstahl. Dabei spricht man in der Metalltechnick von un- oder niedriglegierten Stählen mit garantierten Legierungselementen (oft S, P oder Mn). Im Volksmund ist mit Edelstahl der als fälschlicherweise V2A oder V4A titulierte hochlegierte Chrom Nickelstahl gemeint. Bei V2A handelt es sich um X5 CrNi 18-10 (1.4301) Einen hochlegierten Austeniten mit 18% Chrom, 10% Nickel und 0,05% C. V4A entspricht ungefähr X6 CrNiMoTi 17-12-2 (1.4571) Er ist allgemein korrosionsbeständiger, aber in Verbindung mit dem korrosiven Medium Salzwasser total ungeeignet (Chloride). Chromgehalte ab 12% sorgen für die besagte Ausbildung einer Passivschicht. Das ist Fakt. Bei Schwarz-Weiß Verbindungen tritt schon wieder ein anderer Effekt auf. Die Aufmischungszonen werden durch den Schweißzusatz genau definiert. Das ist auch wichtig, weil sonst schnell martensitische Zonen innerhalb der Wärmeeinflusszone entstehen. Der Chromgehalt ist an diesen Stellen aber so gering, dass keine Korrosionsbeständigkeit mehr besteht. Da macht ein Beschichten ja auch Sinn. Wenn Turbinen oder Pumpenteile, wie Marian schrieb, ganz beschichtet werden, tritt ja kein Kontakt mehr mit dem Medium auf. Daher spielt das keine Rolle mehr in Bezug auf die eigene Korrosionsbeständigkeit. Da sollte man aber wissen was man tut. Es stellt sich die Frage, warum man so einen Werkstoff dort überhaupt einsetzt. Im Metallbau/Anlagenbau macht man sich jedenfalls lächerlich, wenn man CrNi Stähle beschichten will. Die Korrosionsbeständigkeit hochlegierter CrNi`s kann übrigens mit der Wirksumme bestimmt werden (rechnet sich ähnlich wie das Kohlenstoffäquivalent). Ich meine es gibt nur ca. vier zugelassene Sorten im Bereich von Meerwasser. Da spielt dann der Salzgehalt und die Temperatur noch eine Rolle. Ich habe schon einen 1.4571 entgegen unserer Empfehlung im Bereich einer Spülanlage verbaut, die mit Meerwasser gespeist wurde. Ich habe den Stahl selbst verarbeitet und kann garantieren, dass alles professionell durchgeführt wurde. Nach drei Wochen waren die ersten Löcher drin. Das ist kein Witz. Die angesprochenen Spalten haben übrigens einen ganz ähnlichen Effekt. In engen Spalten "setzt sich Medium oder Dreck fest". Hier wird ebenfalls durch die "Abkapselung" die ständige Neubildung der Passivschicht verhindert. Es kann sogar reichen, wenn im Außenbereich bei leicht aggressiver Atmosphäre ein CrNi Handlauf verbaut wird, der tiefe Schleifriefen hat. Schon das kann die Korrosion auslösen. Entweder nehme ich im MW-Bereich einen geeigneten hochlegierten Stahl oder ich lasse es bleiben. Das gemeine an der Korrosion bei den CrNi`s ist ja die schlechte Sichtbarkeit der Schäden. Loch- oder Spaltkorrosion "wächst" ja immer von innen.
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Gruss Jan. |
#10
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Zitat:
Hier ein interessanter Artikel mit einer Auflistung der geeigneten und ungeeigneten Edelstähle: http://www.gutachter-bootsbau.de/bei...o-artikel.html
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Gruß Wilfried Geändert von Kielholer (25.02.2012 um 16:41 Uhr) |
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