Erfahrungen mit Flüssigmetal ??? - boote-forum.de

helmle · #1 23.02.2012, 06:40

Hallo Gemeinde,

wie sind eure Erfahrungen mit Flüssigmetal ?
Kommt natürlich darauf an was man damit vor hat....

Es geht darum einen Frostriss im Unterwasserteil eines Z-Antrieb zu reparieren.

Da sollten ja weder Druck noch Spannungen drauf sein...also nicht wie bei einem Block.

Das Material des Z ist Aluguß

Hat das schon mal jemand gemacht ?

Danke schon im voraus für eure Erfahrungen

Gruß
Richi

Cyrus · #2 23.02.2012, 06:58

Die Riss ist sicher nicht durch Frost entstanden,
sondern durch aufblühendes Aluminium von der großen Schraube,
die den Lagerwellenträger hält.

Solange du die Korrosion nicht stoppst, wir es immer wieder reißen.
Auch schweißen hilft da nichts.

helmle · #3 23.02.2012, 07:11

Hi Cyrus,

danke für deine Einschätzung !

Natürlich hast du recht wenn es um dichte Z-Antriebe geht.

Habe aber vergessen zu sagen dass der Vorbesitzer einen undichten Antrieb hatte mit mehr Wasser als Öl im Antrieb.

Somit stand reichlich Wasser im Unterwasserteil weshalb es dann geplatzt ist.

Die Substanz des Materials ist wirklich sehr gut.

Hatte den Antrieb neulich auf und keine Art Korrosion gesehen.
hier ein Foto

Cyrus · #4 23.02.2012, 07:19

So einen Riss meinte ich wirklich nicht.

Da war ja mehr Wasser als Öl drin.

Du kannst es versuchen zu kleben.
Viel hast du ja nicht zu verlieren.

Aber vorher würde ich den Riss keilförmig aufschleifen.

Wie sehen denn die Lager und Zahnräder aus?

jannibunny81 · #5 23.02.2012, 07:21

Hallo Richi,

wenn du weißt/heraus bekommen kannst, welche Legierung das ist, ist Alu-Guss tws. gut schweißgeeignet.

Ich habe bei einer Vorführung kürzlich auch mal Flammspritzen gesehen. Das wäre auch etwas für dein Problem.

helmle · #6 23.02.2012, 07:27

Es ist Aluguß !

War am Samstag bei Andi unserem OMC geistlichen und haben dan Antrieb komplett überholt !
Dabei haben wir gesehen dass der Vorbesitzer diesen nur zugespachtelt hatte

@ Jannibunny81: Erklär mal das mit den Flammspitzen.

@ Cyrus: Ja mein derzeitiger Faforit ist eigentlich kleben. Möchte hier nur noch ein paar Erfahrungen sammeln

Gruß
Richi

MichaelN · #7 23.02.2012, 07:42

Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Unterwasser Reparaturen , aber

Bin vor gut 20 Jahren mal im Winter mit meinem 3er BMW mit der Ölwanne aufgesetzt. ( die kleine aus Stahl und die grosse aus ALU ) Die aus Stahl war total im Eimer. Die aus Alu gerissen. Die aus ALU hab ich dann gesandstrahlt an der Stelle mit dem Riss. dann dort Flüssigmetall " METALLIX ALU " aufgetragen. Udn es hat die nächsten 4 Jahre gehalten und war zu 100% Dicht. Danach hab ich die Kiste verkauft. Mit Metallix haben wir hier schon recht viel repariert udn setzen auch Kühlschlangen damit in Aluleisten ein. Hält bombig wenn der Untergrund gestrahlt ist ( eine rauhe udn saubere Oberfläche ist sehr wichtig )

jannibunny81 · #8 23.02.2012, 08:34

Hi,

mit dem Flammspritzen kannst du dir das so vorstellen:

Du hast einen ganz normalen Acetylen-Sauerstoff Brenner, ähnlich zum Brennschneiden.

An dem Brenner ist ein Saugrohr mit einem Behälter oben drauf. Über die Injektorwirkung kann ein Mittel aufgespritzt werden.

Du hast also deine ganz normale Heizflamme und erwärmst den Grundwerkstoff. Dann "drückst du den Abzug" und der Zusatz wird mit der Flamme zusammen aufgebracht.

Wir haben in der Vorführung Gusseisen GGG 25 damit verbunden. Man kann sich das in etwa wie Hartlöten vorstellen. Der Vorteil liegt darin, dass es zu keinem tiefen Stoffschluss kommt, das Zusatzmittel aber hervoragende mechanische Eigenschaften hat.

Wenn du Pech hast, ist dein Aluminium schon verunreinigt. Dann ist das mit dem Schweißen so eine Sache. Das Flammspritzen ist da total unempfindlich.

Mit dem Flammspritzen kann man auch verzinken, kunststoffbeschichten u.s.w.

Wenn ich so einen Brenner hier hätte, könnte ich das wohl machen. Die Teile sind leider schweineteuer.

Aluguss habe ich auch ein paar mal geschweißt. Es ist aber ein kleiner Blindflug, wenn man die Grundlegierung nicht in etwas weiß.

Es ging bisher immer gut.

Ich finde es aber erstaunlich, dass dieses Knetmetall aus der Tube so gut hält. Hätte ich nicht gedacht.

allround57 · #9 23.02.2012, 14:53

Ich hatte einmal einen gerissenen Motorblock mit METALLIX geklebt.
Das Ding hat gehalten bis es verschrottet wurde.

santhos · #10 23.02.2012, 16:06

Du kannst auch Belzona Supermetall nehmen, ist zwar ein wenig teurer hält aber gut und ist hinterher auch mechanisch bearbeitbar

helmle · #11 23.02.2012, 19:20

Hab jetzt den Riß völlig frei gelegt, etwa 5 cm drumherum aufgerauht und mit Azeton gereinigt.

Nachher gehe ich zu meinem Kumpel der von Berufswegen solches Zeug verkauft....gibt da auch lecker Bier

Ist mir vorhin noch kurzfristig eingefallen dass ich da ja jemanden an der Hand habe.

Dann werde ich das Teil Morgen mal zupampen und berichten.

Denke dass ich es schaffe nächste Woche mal ne Probefahrt zu machen.
Hoffentlich kann ich dann erfreuliches berichten. ?

Gruß
Richi

challenger 490 · #12 23.02.2012, 19:35

Hi Richi,
klick mal auf den Link habe ich irgendwann mal abgespeichert!
http://www.al85plus.com/

Habe selber keine Erfahrung damit!Ist auch ein Filmchen mit dabei

Konteradmiral · #13 23.02.2012, 19:43

Verlieren kann man ja nicht mehr viel. Allerdings könnte es von Vorteil sein, den Riß an beiden Enden sauber abzubohren um ein Weiterreißen zu verhindern.

Laminator · #14 23.02.2012, 20:05

Schau mal hier.
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=146696

Beitrag Kaltmetall.

Damit hab ich schon eine Standardvergaser -Ansaugbrücke vom LT 28 vergrössert um einen Audi 100 Registervergaser aufbauen zu können.

Hielt 8 Jahre und wahrscheinlich immernoch.

Was zur Stabilität beiträgt ist ein Alublech zuschneiden ,Auflegen ,durchbohren,Gewinde schneiden M4-5 ,ansenken ,Blech wieder abnehmen ,Kaltmetall auf die Bruchstelle und das Blech mit Senkschrauben fixieren. (Restliches Kaltmetall an den Rändern auftragen.)
Danach kannst Du das schleifen und der Form anpassen.

mike-stgt · #15 23.02.2012, 20:50

Hallo,

ich würde 5 Löcher von 4mm durch den Riß bohren. 2 davon an den Enden.
M5 Gewinde reinschneiden. 5mm Alu M5 Gewinde draufschneiden und die 5 Gewindestücke in die Gewindebohrungen mit Kaltmetall einkleben und den Riß zuspachteln. Nach Aushärtung verschleifen.
Durch die Gewinde kommen weniger Schwingungen auf den Riß.

Gruss micha

helmle · #16 23.02.2012, 21:02

ja ich denke dass gerade am Unterwasserteil wo weder Druck noch Hitze entsteht ein anboren der Enden nicht nötig ist.
Das ist nach Aussage einiger Profis sehr wichtig wenn es um die Reparatur von Spannungsrissen geht. Was sehr oft in GFK oder sonstigen Kunststoffverkleidungen wie z.B. Spoiler bei Pkw der Fall ist da die Risse sich erweitern.
Der Riss im UWT ist ja absolut spannungsfrei da er nicht selbst entstanden ist sonern durch druck des gefrierenden Wassers.

Gruß
Richi

mike-stgt · #17 23.02.2012, 21:21

Hi Richi,

bedenke, daß eine kleine Unwucht am Propeller das Gehäuse doch belasten kann. Vibrationen könnten zum Abriss der Kontaktflächen führen.

Gruss Micha

Shira · #18 23.02.2012, 22:00

Ich hab das bei meinem Sohn seinen Moped vor einem Jahr gemacht.

Getriebegehäuse im Winter wegen Wassereinbruch (defekte Gehäusedichtung) geplatzt. Ist genau neben den Schalthebel und eine Welle läuft dort auch mit vibrationen.

Mit Aceton gereinigt, angeschliefen, Kaltmetall drauf, fertig!

Ich bis heute dicht.

MichaelN · #19 24.02.2012, 07:05

Um eine wirklich haltbare Verbindung einzugehen ist es auf jeden Fall empfehlenswert den Bereich der geklebt werden soll zu sandstrahlen. dadurch wird die Oberfläche grösser. Danach gut mit Aceton reinigen ( den Sand aus den Poren spülen ) udn drauf mit dem Metallix.. das wird Ewig halten. Nur Säubern bringt nicht den gleichen Effekt. Die Alugussoberflächen sind recht glatt und geben nicht viel Halt.

helmle · #20 24.02.2012, 09:17

Hab heut früh noch mal alles mit 80er Papier blank geschliffen.
Alleine das benutzen des 80er Papiers hat schon deutliche Riefen im Aluguss hinterlassen.
teilweise hae ich noch mit nem kleinen Schraubendreher stärkere Riefen eingekratzt in aller Voraussicht dass das Flüssigmetall mehr Haftfläche erhält.
Dann habe ich mit Azeton mehr als gründlich gereinigt.
Dann habe ich die Stelle mit einem Fön ne halbe Stunde gut erwärmt und dann drauf das Zeug.
Natürlich erst entsprechend der Vorgaben gemischt.
Hatte das Gefühl dass sich das Material richtig gut festgefressen hat.

Die Masse hat herforragende Flieseigenschaften.
Nach wenigen Minuten war es schon fest.

Heut Abend werde ich es anschleifen, beispachteln und morgen dann grundieren sowie lackieren.

Habe ein wirklich gutes Gefühl bei der sache !

Nächste Woche dann mal Probefahrt wenn alles klappt

Gruß
Richi

Andywmotorrad · #21 24.02.2012, 17:26

Sieht doch schonmal gut aus .

Der Riss war ja schon mit der weichen Pampe vom Vorgänger dicht .Hast du das Öl vorher abgelassen oder ging es so ?

helmle · #22 24.02.2012, 19:10

Hi Andy, natürlich habe ich das Öl raus gelassen.

Werde auch erst mit neuem Öl spülen bevor ich das Gute Öl wieder rein lasse.

Gruß
Richi

ralfschmidt · #23 24.02.2012, 19:47

Hallo helmle,
spülen kann man besser mit Diesel oder Benzin
was hast du da genau für einen Kleber eingesetzt ???

helmle · #24 24.02.2012, 20:39

Zitat:

Zitat von ralfschmidt

Hallo helmle,
spülen kann man besser mit Diesel oder Benzin
was hast du da genau für einen Kleber eingesetzt ???

Von LOCTITE 3450

Gruß
Richi

Andywmotorrad · #25 25.02.2012, 16:19

Zitat:

Zitat von Ralfschmidt

Hallo helmle,
spülen kann man besser mit Diesel oder Benzin
was hast du da genau für einen Kleber eingesetzt ???

Diesel zum spülen ist noch OK ,aber Benzin würde ich nicht nehmen. Durch Benzin quillt das Gummi der Simmer und O-Ringe auf .Es kommt auch vor das sich das Gummi von dem Metall der Simmerringe löst .Die Dämpfe und Restbenzin bleiben zu lange in den Ecken und Gehäus drin .