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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Chrisidon Microplus 460
Moin,
ich möchte mein Boot neu aufbauen. Ich habe schon den ganzen Torf herausgeholt. Der alte Aufbau war: -Außenschale -Holzkern -Innenschale Bis auf die Stringer/Wrangen in der Mitte des Bootes, dort wo die kleine Kajüte beginnt, waren keine Streben in diesem Sinne verbaut. Ich habe hier ja schon viele Restaurations-Threads gelesen. Habe vor mit Epoxid Harz und Matte zu arbeiten. Ich bin mir nur unschlüssig, wie ich die Festigkeit in den Rumpf bekomme. Variante 1) Den kläglichen Rest der Aussenschale/ UW-Schiff gründlich anschleifen und mit Aceton reinigen. Eine "Sauberkeitsschicht" Harz und Matte aufbringen. Danach den Holzkern mit 20mm starkem Styrodur nachbilden. Anschließend die Innenschale mit der erforderlichen Anzahl an GFK Schichten nachbauen. Die einzige Verstrebung dabei wäre dann, wie vorher, die Trennwand zur Kajüte. Wie arbeitet man mit dem Styrodur? Klebt es gut auf dem Harz? Was ist mit den Sicken? Können die hohl bleiben? Vor den Abbrucharbeiten war innen eine glatte Fläche (Also die Sichtfläche). Ist es vorstellbar Styrodurstreifen zu schneiden und so die gewölbte Fläche (ehemals Holzkern) nachzubilden? Variante 2) Ein klassischer Ausbau mit Stringern/Spanten/Wrangen, wie man es hier häufig sieht. Die Formgebung würde ich ebenfalls mit Styrodur machen wollen. Nachteil dieser Variante ist Verlust bzw. Verbau der Stauräume in der Kajüte. Der Innenausbau der Kajüte, also die Tragkonstruktion für die Sitzbretter konnte ich retten. Die Holzklappen und Scharniere für die Sitzgelegenheit/ Staufächer habe ich noch und die sind top in Schuss. Auch hier würde ich erstmal eine Sauberkeitslage Matten einbringen. Danach die Stringer und Spanten/Wrangen einlaminieren. Vorteil dieser Variante wäre ein einfaches Montieren der Bodenbretter in der "Plicht". Ich könnte die Spanten/Stringer ja gleich auf passende Höhe bringen... Ich habe noch ein paar offen Fragen. Die Außenhaut ist nicht sehr dick. Wie stark sollte die Sauberkeitsschicht werden? Wie viele Lagen benötigt die Innenschale? Die Boote waren ab Werk wohl früher für 60 PS ausgelegt. Ich habe einen Suzuki 4 Takter aus 2008 mit 15 PS. Ich möchte das Boot natürlich leicht haben, um möglichst wenig Totlast zu haben. Vielleicht bringe ich es mit den 15 PS dann sogar ins Gleiten? Optional möchte ich aber auch einen stärkeren Außenborder anbringen. Ich habe das Boot ja hier aus dem Forum gekauft. Der Preis war OK und ich wusste im Prinzip schon verher, dass mich so etwas erwartet. Bei meiner ersten Probefahrt im letzten Herbst habe ich dann festgestellt, das knappe 10 cm Wasser ständig im Boot standen. Da war es ja kein Wunder, dass es sich schwerfällig bewegt. Im Bugbereich hat der Trailer nur punktuelle Auflagen. Vermutlich war der Trailer nur als Lagerstätte im Winter gedacht. Das ist aber meine kleinste Sorge den slipfähig zu bekommen. Durch den Spanngurt vorne ist im Bereich der Auflagen das Laminat eingerissen. Das möchte ich flicken wenn ich Innen grob fertig bin. Dann Antifouling runter und einen vernünftigen Bootslack/Sperrschicht aufbringen. Sollte ich weit runterschleifen müssen, werde ich wohl außen noch eine dünne Schicht Harz aufbringen, um eventuell offen liegende Fasern zu füllen. Ich habe mich lange gefragt, ob es überhaupt Sinn macht so viel Arbeit zu investieren. Man bekommt ein Neuboot dieser Klasse für etwa 6000 Euro. Dafür kann ich allerdings eine Menge Harz und Matten kaufen. Durch die Restauration des Verdrängers habe ich ja schon etwas Erfahrung mit dem Umgang der Materialien. Also habe ich mich durchgerungen das Boot wieder aufzubauen. Der Verdränger wird verkauft. Ich hatte eigentlich das Ziel in dieser Saison unbedingt und endlich mal eine ausgiebige Bootstour zu unternehmen. Naja, ob das was wird? Notfalls werde ich in unserem Sommerurlaub (unser erster Urlaub mit Kind) ein Boot für ein paar Tage chartern. Jetzt interessiert mich aber erstmal Eure Meinung in welcher Art und Weise ich den Rumpf am besten "refitte".
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Gruss Jan. Geändert von jannibunny81 (26.02.2012 um 15:58 Uhr) Grund: Bilder vergessen.... |
#2
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Hi,
hat denn wirklich niemand eine Idee?
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Gruss Jan. |
#3
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Und hoch (war mal mein Boot, zwar nur ein Jahr, aber ich fände es dennoch schön, wenn es eine Chance zum Weiterfahren bekommt). Da kann man sicher was tolles draus machen, leider fehlten mir Zeit und handwerkliche Brillianz ;)
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#4
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Hi Steffen,
habe deine Fahrradlampe leider nicht gefunden Ich habe noch etwas rum-recherchiert. Ich glaube jetzt schon einen Anhalt gefunden zu haben. Der Kern war wohl vor seiner Beförderung zum Torf mal Balsa Hirnholz. Das werde ich dann wieder so machen. Ist ja eine leichte Bauweise. Ich möchte ja wie erwähnt möglichst wenige Totlasten. Ich werde also nach meinem jetzigen Stand: 1) Außen Sandstrahlen bis aufs Laminat. Traue dem Farbaufbau nicht. 2) Innen abwechseln mit Matte und Roving ein paar Sauberkeitsschichten auflaminieren. Vielleicht erweist sich eine Probestelle beim Strahlen als Methode zum anrauhen geeignet. 3) Möglichst nass ins nass das Balsa Hirnholz einarbeiten, direkt wieder Matten und Roving drüber. 4) Anschlüsse für den Bodenunterbau anlaminieren. 5) Boden rein. 6) Aussen neuen Aufbau der Aussenhaut.
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Gruss Jan. |
#5
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Das klingt nach einer trockenen Saison ... aber ich denke es ist vernünftig wenn man schon anfängt dann auch so gründlich vorzugehen und im Endeffekt hast du dann eine Qualität wie neu.
So entkernt sieht das doch richtig gut aus, setzt Kreativität frei, die Einbauten waren eh schwer und recht grobschlächtig...
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#6
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Hi Steffen,
so ähnlich sehe ich das auch. Mein anderes Boot steht grad bei Ebay Kleinanzeigen. Da habe ich dann schonmal etwas Geld für Material. In der Firma brennt bald der Busch und ich habe im April Prüfung. Von daher wird es auch wohl eine trockene Saison wie du sagst. Ich warte jetzt mal ab was die Profis zu den detaillierten Fragen erzählen. Dann sukzessive, in aller Ruhe basteln. Ich hab mir den Kopf zerbrochen was jetzt wohl am Besten für mich ist. Den kleinen Gleiter, den schweren Verdränger behalten, oder doch ein ganz anderes Boot? Wenn ein anderes Boot sollte es leicht und flexibel sein. Ich bin ja grad Papa geworden, muss noch den Dachboden von meiner Hütte ausbauen, dann die Arbeit..... Also doch was flexibles, leichtes, auch mal für einen Wochenendtrip mit Kind oder Kegel geeignet. Das kann ich alles mit der Chrisidon machen. Der gedämpfte Trailer wird umgebaut und hat ja nun auch mit den Stoßdämpfern ein super Fahrverhalten. Ein neues Boot in der knapp 5m Klasse kostet ohne alles kanpp 6000 Euro. Das ist es mir nicht wert. Wenn ich jetzt mal 2000 Euro für Material ansetze, liege ich wohl schon gut. Den Stahlkrams am Trailer kann ich eh spielend erledigen. Alles wird gut...
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Gruss Jan. |
#7
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Zitat:
Du hattest mich darum gebeten, mir mal Deinen Trööt durchzulesen und Dir etwas dazu zu sagen, wenn möglich. Ich versuche es mal. Das lose Zeug innen muss raus und zwar so, dass das verbliebene Restlaminat sauber und fettfrei ist. Mit Styrodur und Epoxi arbeite ich nicht. Da könnte ich Dir keine Tipps geben. Ich würde an Deiner Stelle ein normales Bootsbauharz einsetzen auf Orthophthalsäurebasis mit Cobalt vorbeschleunigt in Verbindung mit MEKP-Härter. Orthophthalsäureharz reicht aus, weil Du im Bootsinnern nichts mit Osmose zu tun hast. Wenn Du die Arbeit über mehrere Tage unterbrechen können willst, solltest Du darauf achten, dass das Harz nicht mit Paraffin versetzt ist. Du müsstest ansonsten nach der Unterbrechung anschleifen vor dem Weiterarbeiten. Ich würde dann im Bereich des Bootsbodens innen -3- Lagen, nach Möglichkeit "nass in nass" aufbringen 450 gr./m²-Matte 600 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte Dann zunächst einmal einen Tag trocknen lassen. Anschließend bringst Du eine höhengleiche Holzunterkonstruktion für den doppelten Boden ein. Dafür nimmst Du 10 mm AW 100- (wasserfest verleimtes Industriesperrholz). Im Bereich der Auflage unten zum Laminat fixierst Du die Holzunterkonstruktion zunächst mit einigen Punkten Glasfaserspachtel, damit nichts mehr verrutscht. Dann unterfütterst Du die Auflagen komplett mit Glasfaserspachtel, um über die Flächenverteilung mit satt aufsitzendem Profil eine Punktbelastung am Laminat im Innenboden zu vermeiden. Die Holzunterkonstruktion wird dann mit -2- Lagen einer 450 gr./m²-Matte beidseitig überlaminiert. Zum Boden hin solltest Du eine Überlappung von etwa 5 cm haben. Nach oben hin darf das Laminat nicht über die Holzunterkonstruktion reichen, sonst wir es uneben. Jetzt kannst Du das neue Laminat mit LT-Lack versiegeln. Dann wird die Bodenplatte aufgelegt, nachdem Du Dir vorher mit einer Pappschablone Maß genommen hast. Ich würde Dir empfehlen, oben auf der Kante der Holzunterkonstruktion Silikon aufzubringen und die Bodenplatte im noch feuchten Zustand des Silikons aufzulegen. Die Bodenplatte, die Du bei dieser Bootsgröße auch in einen Stärke von 10 mm in AW 100 nehmen kannst, wird dann alle 10 cm mit 3 oder 3,5 mm VA-Schrauben verschraubt. So erreichst Du einen dichten Unterboden mit einem dauerelastischen Gleitlager und hast keine "Knarzgeräusche" beim Fahren. Ich würde jetzt Zwischenräume zwischen Bodenplatte und Bordwand mit Glasfaserspachtel ausspachteln. Die Bodenplatte wird dann mit -2- Lagen einer 450 gr./m²-Matte überlaminiert und im Bereich der Bordwände mit einer Überlappung von 5 cm angebunden. Im Bereich der Anbindung an die Bordwände laminierst Du anschließend noch -2- Lagen Mattenstreifen auf, die 5 cm auf der Bordwand und 5 cm auf der Bodenplatte aufliegen. Dann hast Du eine Anbindung von -4- Lagen einer 450er-Matte, also 1800 gr. Glasgewicht pro m². Das reicht bei dieser Größe aus. Die Bodenplatte solltest Du dann auch oben mit LT-Lack versiegeln. Zum Spiegel hast Du noch nichts gesagt und auch noch keine Bilder eingestellt. Von außen würde ich den Rumpf schleifen, mit Spitzfüller versehen und mit 2K-Lack lackieren. Falls Du Dauerlieger zu sein beabsichten solltest, solltest Du noch ein Antifouling aufbringen. Das war es jetzt mal in Kurzform. Wenn Du noch Fragen hast, nochmal nachfragen. Gruß Walter Geändert von Water (05.03.2012 um 21:14 Uhr) Grund: Tippfehler beseitigt. |
#8
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Hi Water,
vielen Dank für die Ausführungen! Jetzt habe ich schon eine konkrete Vorstellung. Ich habe in deinem Selbstbau-Thread die Methode mit dem Balsa Hirnholz gesehen. Das war vorher bei meinem Boot auch so. Macht es Sinn diesen Sandwichbau wiederherzustellen? Deine jetzt genannte Variante hört sich ganz gut an. Damit könnte ich auch leben. Der Spiegel ist auch gar. Da war vermutlich eine Karosserie- und Fahrzeugbauplatte aufgeklebt. Teilweise Torf, teilweise hält sie sich noch gut. Das entfernen ist grad angesagt. Ich habe hier schon öfters gelesen wie man einen Spiegelaufbau neu aufbaut. Mir fehlen praktisch nur die benötigten Materialstärken AW 100 bzw. die Matten/Roving- Qualitäten. Pmax = 60 PS Ich habe mir diese Spezialschleifscheiben von Mirka in Körnung 80 geholt, um das knüppeldicke Antifouling runterzuholen. Das ist aber immer noch zäh ohne Ende. Was spricht gegen Sandstrahlen?
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Gruss Jan. |
#9
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Hallo Jan,
ich kann mir nicht vorstellen, dass in Deinem Boot ein Balsa-Hirnholz-Kern verbaut war. Das Zeug ist relativ teuer und wird deshalb normalerweise nur bei Offshorebooten und Rennbooten eingesetzt. Es ist ein idealer Werkstoff, um in Leichtbauweise Biegesteifigkeit zu erreichen. Wenn das Material trotzdem bei Deinem Boot verbaut war, war ich zu bezweifeln vermag, wäre es Bestandteil der strukturellen Aussteifung gewesen. Ich möchte Dir einmal ein Beispiel nennen: Ein Boot in Deiner Größe könnte einen Laminataufbau im Unterteil haben, wie folgt genannt, ohne Sandwichkern: Gelcoat 225 gr./m²-Matte 450 gr./m²-Matte 600 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte 600 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte Beim Einbau eines Balsa-Hirnholz-Kerns, der aber bei diesem Boot aus wirtschaftlichen Gründen keinen Sinn macht, könnte der Aufbau des Unterteils wie folgt aussehen: Gelcoat 225 gr./m²-Matte 450 gr./m²-Matte 600 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte 3/8 Zoll Balsa-Hirnholz-Kern 450 gr./m²-Matte 600 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte Das wäre aber bei Deiner Größe überdimensioniert. Ich gehe mal davon aus, dass Du "ohne Balsa-Hirnholz-Kern", dessen Vorhandensein ich ohnehin anzweifele, wenigstens einen "Restaufbau" von Laminat im jetzigen Stadium hast von Gelcoat 225 gr./m²-Matte 450 gr./m²-Matte 600 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte Wenn Du jetzt meinen Sicherheitszuschlag einbringst, bist Du statisch immer noch auch der sicheren Seite. Einen neuen Spiegel würde ich an Deiner Stelle wie folgt aufbauen: Den "Torf" raus und sauber schleifen, entfetten und entstauben. Aus Sicherheitsgründen noch einmal von innen auf die Heckpartie auftragen: 450 gr./m²-Matte 400 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte Das Laminat muss (sollte) die Seitenwände um etwa 50 cm überlappen, wobei es im ober Bereich 50 cm sein sollten und nach unten auf etwa 10 cm auslaufen kann. Dann eine Spiegelplatte herstellen in voller Breite. Bei 60 Ps reichen 40 mm aus. Du nimmst -3- Platten AW 100 in 10 mm Stärke und eine in 8 mm Stärke. Zwischen die einzelnen Lagen bringst Du jeweils -2- 450 gr./m²-Matten ein. Den Spiegel baust Du außerhalb, nachdem die Holzteile vorher angepasst wurden, trägst aber Sorge dafür, dass Dein Spiegel beim Trocknen auch plan bleibt. Das kannst Du mit Schraubzwingen und aufgesetzten Kanthölzern erreichen. Nach dem Trocknen wird der Spiegel besäumt, so dass er in die Heckpartie passt. Der Spiegel braucht eine Höhe von etwa 25 cm und deckt belastungsmäßig im Wesentlichen die obere Motorverschraubung ab. Den Spiegel setzt Du mit thixotropem Klebeharz mit einem Zahnspachtel aufgebracht an. Thixotropes Klebeharz hat in etwa die Konsistenz wie Zahnpasta und läuft deshalb der Schwerkraft folgend nicht runter. Die Platte muss während der Trocknungsphase von innen abgestützt werden. Am Besten durch eine plane Auflage durch ein Kantholz und von außen auch als Widerlager. Es ist dabei unschädlich, wenn Du zu Befestigungszwecken -2- oder mehr Löcher durch den Spiegel bohrst, um über z.B. 8 oder 10 mm Gewindestangen ein planes "Einspannen" zu gewährleisten. Die Löcher machen wir anschließend wieder einfach zu. Wenn die Spiegelplatte dann fest ist, musst Du die Spiegelplatte jeweils im Randbereich zu den Seitenwänden mit Glasfaserspachtel ausspachteln und quasi eine "Rundkehle" einspachteln. Darüber laminierst Du bei Deinem Boot noch einmal über die ganze Heckfläche innen mit dem neuen Spiegel folgende Matten und Rovings: 450 gr./m²-Matte 600 gr./m²-Roving 450 gr./m²-Matte mit den zuvor genannten Überlappungen. Es geht darum, dass die möglichen Lastmomente, die insbesondere im Bereich der oberen Motorverschraubung in Form von Zugmomenten auftreten, über den biegesteifen Spiegel in die Seitenwände eingeleitet werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass ein Laminat auf Zug belastet um mehr als das Hundertfache belastbarer ist, als auf Biegung belastet. Bei weiteren Fragen nochmal nachfragen. Gruß Walter Geändert von Water (06.03.2012 um 00:07 Uhr) Grund: Tippfehler beseitigt. |
#10
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Hallo Walter,
vielen Dank für Deine ausführlichen Informationen. Sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen wie Jan jetzt habe ich wertvolle Infos mitnehmen können. Microplus wurde, soweit ich es rausfinden konnte, in Kent, GB produziert; 1983 wurde die Firma dann von Shetland geschluckt. Konzipiert waren die Dinger schon als kleine 'Offshore'-Freizeitfischerboote. Da der Humus einlaminiert war wäre ich auch davon ausgegangen, dass das Holz aus dem Urzustand stammt. Kann man über die Jahre natürlich immer schlecht beurteilen. http://www.microplus.dk/461.htm http://en.wikipedia.org/wiki/Microplus
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#11
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Zitat:
Holz mag verbaut worden sein, aber welches und in welchem Umfang, weiß ich natürlich nicht. Ist ja eigentlich auch egal. Hauptsache, wir kriegen das Boot wieder wirtschaftlich repariert und fahrtüchtig. Zu einer virtuellen Hilfe bin ich jederzeit bereit. Nur arbeiten müsst Ihr selbst. Gruß Walter Geändert von Water (06.03.2012 um 22:32 Uhr) Grund: Tippfehler beseitigt |
#12
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Hi zusammen,
wirklich nochmal vielen Dank Walter! Mit so einer tollen Beschreibung fühlt man sich einfach sicher. Ist zwar nur ein kleines Boot, aber es täte trotzdem weh seinen Tatendrang in eine mangelhafte Ausführung zu investieren. Ich kann natürlich nicht genau sagen, ob es Balsa Hirnholz ist. Mir fiel nur sofort auf, dass Die "Wuchsrichtung" des Holzes halt genau um 90° versetzt zu dem ist, was ich erwartet hab. Ich muss ja noch die KaFa Platte aus dem Heckspiegel stemmen. Dafür habe ich hinten die Innenschale heil gelassen. Ich kann ja mal ein Foto vom Holz dazwischen machen. Welche Düsen brauche ich eigentlich für Spritzspachtel? Kann ich auch ganz normalen Poly-Spachtel (KFZ) nehmen? Ich dacht der zieht Wasser. Welchen hast du denn verwendet, Walter? Der Markt ist einfach so riesig.... Ich suche immer noch die sinnvollste Methode um das alte AF runter zu bekommen..... Sandstrahlen aussen käme so um 300€. So, morgen früh gehts wieder raus...
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Gruss Jan.
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#13
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Lass das mit dem Sandstrahlen. Sandstrahlen ist für GFK-Boote ungeeignet und richtet bei GFK-Booten mehr Schaden an, als es Vorteile bringen kann.
Ich unterstelle einmal, dass Du nicht vor hast, Dein Unterwasserteil neu abzuspachteln. Ich benutze als Spritzfüller "Raderal" von "Spies Hecker". Bei entsprechender Verdünnung kommst Du mit einer 1.4er Standarddüse hin bei 3,5 bar. Gruß Walter Ps.. Was das Entfernen der alten AF-Schicht anbelangt, sage ich "abschleifen". |
#14
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Hi Walter,
wirklich spitze die Infos Ich habe das mit dem Schleifen schon befürchtet. Mit Warmluft die oberste Schicht abschälen/ strippen ist wahrscheinlich genau so kontraproduktiv wie strahlen? Was ist eigentlich LT-Lack? Gibt es einen besonders empfehlenswerten 2K-Endlack? Wie sehr brauche ich eigentlich noch extra einen Epoxy Filler oder -Primer? Das wird ja auf den einschlägigen Homepages der "exclusiven" Yachtfarbenhersteller gern suggeriert.... Jetzt wird es langsam Zeit Material kaufen zu fahren
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Gruss Jan.
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#15
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wenn du wirklich so viel Antifouling drauf hast, dann würde ich dir empfehlen, dass du das abbeizt.
entweder mit Interstripp von International oder mit Dilunett von Owatrol. oder du kaufst dir einen "scratcher". Das ist ein Schaber, den du an den Staubsauger anstecken kannst. Hat vorne ein Hartmetallblatt eingearbeitet. aber kauf dir einen bei den gängigen Bootszubehöranbietern und keine Baumarktqualität. evtl. bei SVH oder Compass oder Co. dann noch leicht drüberschleifen und mit einem Sealer das restliche Antifouling fixieren. bitte nicht ins Gelcoat schleifen, du machst dir sonst dein Unterwasserschiff kaputt. dann frisches AF drauf und gut is. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
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#16
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Hi Peter,
das AF ist wirklich nicht ohne. Dem Gelcoat traue ich nicht. Ich beschrieb ja im ersten Beitrag wie die Risse ins Laminat kamen. An den Stellen muss ich eh ein Stück rausreißen, anschäften, GfK wieder aufbauen usw. Die Bordwände sind vom Lack auch nicht mehr toll. Ich habe mir schon überlegt ob ich mir eine Vorrichtung zum Boot drehen Bastel. Dann wäre die Arbeit am UW-Schiff wenigstens nicht ganz so schlimm. Aber ein Pott Beize könnte ich mir ja mal bestellen.
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Gruss Jan. |
#17
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Zitat:
Wenn Du sowieso lackieren musst, kannst Du auch schleifen oder benutze Abbeize, dann musst Du weniger schleifen. Was ist "LT-Lack" ? LT-Lack ist praktisch das Gleiche wie Toppcoat, praktisch eine mit Paraffin versetzte Gelcoat, damit sie lufttrocknend ist. LT-Lack ist aber etwas schlagzäher und abriebfester als Toppcoat. LT-Lack benutzt man im Innenbereich, z.B. im Bereich einer offenen Plicht und auch im Bereich der Bilge. Ich würde kein Epoxi benutzen, weil Du Dich dann weiterer Alternativen beraubst. Einmal Epoxi, immer Epoxi. Ich würde beim Polyesterbau bei Styrol beinhaltenden Harzsystemen bleiben. Der Spritzfüller "Raderal" von "Spies Hecker" beinhaltet auch Stryrol und ist in so fern eine homogene Komponente zu Deinem Polyesterrumpf. Als 2K-Lack kannst Du eigentlich jeden 2K-Autolack einsetzen. Gruß Walter |
#18
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Hi,
super so langsam habe ich eine genaue Vorstellung.
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Gruss Jan. |
#19
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Hi,
ich habe fast alles entkernt. Ich hab zwar grad enorm wenig Zeit, aber das habe ich dann doch geschafft. Spiegel und Kern - alles raus. Es gibt auch Fotos vom vermeintlichen Hirnholz. Sperrholzplatten sind es m. E. nicht.
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Gruss Jan. |
#20
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Moin zusammen!
Es ging weiter, ich bin grad krank auf dem Sofa und habe etwas Zeit, den Fortschritt zu dokumentieren und Fragen zu stellen Die Bodenschichten sind einlaminiert. Es wurde eine Spiegelplatte hergestellt. Das hat alles soweit ganz gut geklappt. Jetzt stehen die nächsten Schritte an. Die Sauberkeitsschicht unter der neuen Spiegelplatte wird laminiert. Darauf dann den Spiegel kleben. Die Platte ist schon angepasst. Auf Grund der Geometrie des Hecks ist umlaufend eine ca. 30mm breite Spalte. Dort muss ja anlaminiert werden, um die am Spiegel entstehenden Momente in den Rumpf einzuleiten. Wie soll ich diese Fuge am besten füllen? Das wäre ja Literweise Spachtel... Ich habe ein Bild der Fenster. Die sind gar. Gibt es die original nachzukaufen? Hat jemand einen Tip?
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Gruss Jan.
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#21
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Zitat:
Gruß Walter |
#22
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Zitat:
Diese Aktion könntest Du auch mit dem Klebeharz anstelle der Spachtelmasse durchführen. Es geht letztlich darum, dass die Spiegelplatte bündig an den Seitenwänden und am Boden anliegt. Deshalb das Auffüllen. Den Übergang bzw. die Anbindung zu den Seitenwänden und zum Boden solltest Du als Hohlkehle ausspachteln, bevor Du das restliche Laminat aufbringst. Gruß Walter |
#23
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Hi, das Hirnholzthema ist eh durch. Ich ueberlege, wie ich am wirtschaftlichsten die Hohlkehle herstelle. Koennte man den Spalt auch mit Vollholz auskleben, um Spachtel zu sparen?
Nebenbei, das vermeintliche Hirnholz war, getrocknet, federleicht.
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Gruss Jan.
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#24
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Entschuldige bitte, Walter, hat sich ueberschnitten, du kannst Gedanken lesen, Top-Antwort.
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Gruss Jan.
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#25
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Moin,
wir haben nochmal letzte Reste demontiert. Die alte Motorwanne gefiel uns gar nicht. Die Holzreste, auf deren Basis einmal laminiert wurde, haben wir entfernt. Wie stelle ich die Form der Motorwanne so her, ohne dass von innen Sperrholzteile sichtbar sind? Kann ich Sperrholz einkleben, sozusagen als verlorene Form, mit Trennmittel versehen, laminieren und das Sperrholz später wieder entfernen? Wie macht man das? Dann nochmal zu den ganzen Horrorstorys bezüglich der Aussenhaut, Osmose und Wasserdampfdichtigkeit. Ich habe keine Möglichkeit das alte Gelcoat intakt zu halten. Ich würde, wie von Walter beraten, Mit Spritzfüller und 2K Lack aufbauen. Davon bin ich auch überzeugt. Macht es trotzdem Sinn im Bereich des Unterwasserschiffes ein Topcoat zu applizieren?
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Gruss Jan. |
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