Schierker-Feuerstein Regatta am 31.8. vor Heiligenhafen

[miki]

Am Samstag hat unser Nachbarverein der HYC vor Heiligenhafen die Schierker-Feuerstein-Regatta gestartet. Um ein möglichst großes Startfeld zusammen zu bekommen, gibt es dort ein paar nette Zugeständnisse, so daß auch kleine Crews an den Start gehen können: Es gibt Vergütungen für Pärchencrew, ohne Spi, kleines Vorsegel, Rollsegel und für den Start ist ein Zeitfenster von 15 Minuten vorgesehen, in dem man starten kann. Jede Zeit wird separat von Startschiff genommen. So gibt es keinen Streß am Start.
Da wir mit unsere Comfortina 38 zu zweit waren, war das eine sportliche Alternative zum üblichen Segeln.
So ein doppeltes Dreieck auf dem Fehmarnsund mit Genua 3 auf Rolle. Es war zwar ein bißchen Wind angesagt, aber was soll schon groß passiert. Gesagt ? gemeldet!
Insgesamt waren wir so 9-10 Schiffe, die vor der Einfahrt von Heiligenhafen gestartet sind. Wir hatten Sonnenschein und Windstärke 4-5 aus Südwest. Direkt nach dem Start haben wir gleich mit einer X 362 gefighted. Beide ohne Spi in Richtung Tonne 1 des Sundfahrwassers. Ab der Tonne 5 dann zur Ansteuerung Sundfahrwasser ein Anlieger und von dort zur Nord vor Heiligenhafen. Bis dahin hat uns die X 362 so um 3 Schiffslängen überholt, aber keim Wunder, es hatte zwischendurch in Böen auf 6 aufgebriest und die X war mit 3 Mann einfach schneller im Manöver und hatte mehr Gewicht auf der Kante.
Ab der Nord ging es dann wieder platt vorm Laken zur Tonne 5 des Sundfahrwassers. Wir haben dann die X immer schön abgedeckt und sind trotz mehrer Halsen aufgekommen und konnten sie schließlich kurz vor der Tonne überholen!
Danach ging es wieder auf die Kreuz zur Tonne 1. Um freien Wind zu bekommen haben wir nach der Tonne 5 weggewendet, wie sich herausstellte ein Fehler, die X hatte uns 1-2 Minuten auf dem kurzen Stück abgenommen! Man sollte halt doch immer am direkten Gegner bleiben...
Ab der Tonne 1 ging es dann wieder zur Ansteuerung Heiligenhafen ? fast ein Anlieger. Aber über den Ferienzentrum braute sich was zusammen ? da zog eine richtig dunkle Wand auf! Wir haben also versucht, das Äußerte aus dem Schiff rauszuholen, damit wir vorher ins Ziel kommen. Aber : keine Chance!
½ sm vor der Ansteuerung hat es uns voll erwischt. Regen und Böen bis Stärke 8!
Wir haben dann schnell das Vorsegel eingerollt, um das Schiff noch halten zu können und liefen immer noch 7 Knoten! Das Groß schlug so heftig, daß sich 2 Segellatten verabschiedeten. Ab der Ansteuerung mußten wir dann noch bis zum Ziel am Dalben kreuzen. Das geht aber nicht ohne Fock ? zum Glück waren die schlimmsten Böen vorbei und es waren nur noch stramme 6 Bft. Also: wieder ausgerollt und mit kleinen Schlägen unter Land in Richtung Ziel. Die Genua 3 mußte inzwischen mein Mann dichtholen, mir fehlte die Kraft. Ich hab losgeworfen, den Traveller bedient und im Manöver gesteuert.
Das klappte auch gut, bis zur 3. Wende. Da verharkte sich der Traveller und blieb in Luv stehen. Das Schiff folgte dem Satz: ?Scheint die Sonne auf das Schwert, macht der Skipper was verkehrt!? Wir machten eine Zwangswende und die Reling zog durch das Wasser. Haben dann alles schnell sortiert und zwei Schläge später waren wir im Ziel. Etwas abgekämpft aber doch zufrieden!
Belohnt wurde das ganze mit dem 2. Platz in der Gruppe und in der Gesamtwertung. Nur die X 362 war um 3 Minuten nach Berechnung vor uns.
Aber trotzdem eine gute Leistung, wen man bedenkt, daß die 38 ft nur von einem Paar gesegelt wurden.
Auch der Rest des Feldes erreichte das Ziel ohne Schäden an Mensch und Material.
Da der HYC das Feld in 3 Gruppen aufteilte und die drei ersten Plätze einen Preis bekamen (unter anderem natürlich Schierker-Feuerstein) konnte jeder mit einem Preis nach Hause gehen ? nette Geste und motiviert hoffentlich nächstes Jahr mehr Segler zum Mitmachen!