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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Kunstharz oder 2K?
Hallo Gemeinde,
Wie in der Überschrift schon angedeutet, stehe ich vor dem Problem, mich zwischen Kunstharz und 2K Lack für die neulackierung eines Bootes incl. begehbarem Decksbereich zu entscheiden. Ich würde mich freuen, Eure Meinungen dazu zu lesen. Hilfreich wären für mich Erfahrungsberichte zu den Unterschieden der beiden Lacksysteme bei den Vorarbeiten (Untergrund ist Altlackierung unbekanter Farbe), der Verarbeitung und und der zu erwartenden Haltbarkeit des Lackauftrags bei begehbaren Flächen Schon aus Preisgründen tendiere ich zum Kunstharzlack, lass mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn die Vorteile des 2K Lacks überwiegen. Noch ein Punkt: da keiner der mir bekannten Bootslackhersteller den von mir gewählten Farbton im Programm hat, werde ich mich wohl im Bereich Autolacke umsehen müssen. Schon mal ein herzliches "Danke" für Eure Tipps, Ideen und Ratschläge.
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Gesendet von meinem C64 mit Datasette und Akustikkoppler. Geändert von Privateer (07.05.2012 um 11:02 Uhr) |
#2
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Hallo,
2k härtet härter aus und ist beständiger gegen Umwelteinflüsse, wie auch gegen Sprit und Alkohole. 1k Kunstharz Lackierungen sind weniger spritresistent. und können u.U. auch bei höheren Temperaturen weich werden. Es kommt somit auf den realen Anwendungsfall drauf an. Gruß Jörg
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-------------------------------------------- Joerg
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#3
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Hi,
ich habe vor 2 Tagen 2K Lack "double-Coat" der Firma http://www.ruegg.de/ verarbeitet. Habe ihn mit der Walze die auch in diesem Shop speziell für diese Art von Lacken angeboten wird aufgetragen. Das Ergebnis ist unglaublivh gut geworden. Könnte auch mit der Spritzpistole gemacht worden sein. Aal glatt und ein toller glanz. Sieht fast so aus als wäre das Boot so ausgeliefert worden. Und das beste ist, du kannst denen die gewünschte RAL-Farbnummer geben oder einen entsprechenden Farbwunsch äussern und die mischen dir das Zeugs nach Bedarf an. Also ich bin begeistert und habe aber auch keine Erfahrung mit 1K Lack. Weshalb ich nicht sagen kann ob der dann besser oder schlechter wäre. Gruß Richi
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Relativ ist: wenn mir einer seine Nase in den Hintern steckt.....Dann haben beide eine Nase im Hintern ! Nur ich bin relativ besser dran
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#4
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Hallo Gerd,
wenn du den alten Lack nicht komplett abschleifen willst, und nicht weißt ob 2k oder 1k dann fällt für dich der 2k Lack weg, da er nicht auf 1k Lack hält. Ich bin zur Zeit auch dabei ein Boot zu Restaurieren, habe den alten Lack komplett entfernt und dann den 2k Lack von International gerollt. Sehr gute Farbe, etwas teurer, aber ein sehr gutes Ergebnis. Gruß Rolf
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#5
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Zitat:
Es gibt 1 k.Epoxidlacke, Polyurethanlacke und auch 2 K. Epoxidlacke und Polyurethanlacke oder auch bei den Alcyden, Acryladen, Vinyle usw. Zu Privateer, die Lackauswahl richtet sich nach den Anforderungen und nicht nur nach der Optik, mit Ausnahme Dein Boot sollte ein Ausstellungstück an Land werden. Grundsätzliche sind Autolacke nicht für den maritimen Bereich geeignet. mfg |
#6
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Moin,
also ich kenne nur 1K Epoxidprimer. PUR / Acryl gibt es durchaus als 1K, allerdings sind die nicht so beständig, da die im Prinzip trocknen (Lösungmittel verdunstet). Bei den 2K Varianten entsteht ein neue/länger (gibt verschiden Arten) chemische Bindung durch den Härter. Das geht übrigens auch durch Einbrennen von bestimmten 1K Lacken. Ich halte die grundsätzliche Aussage für nicht falsch: 2K sind beständiger als 1K Lacke. Allerdings auch i.dr.R. nicht so elastisch. Desweitern kann man 2K Lacke auf 1K lacke streichen. Es kann durchaus klappen, sollte aber unbedingt vorher getestet werden, da es auch genauso nicht klappen kann. Gerade bei alten 1K Lacken / Grundierungen gibt es gute Chancen, da die gut durchgetrocknet sind. @Marian: Warum sind Autolacke nicht geeignet? So Long
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#7
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2-k auf 1K? Welche denn?
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#8
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Aus der Vielfalt der Anforderungen wird klar, dass Autolacke komplexe Systeme sind, die nicht aus einer einzigen Schicht aufgebaut sein können. Die eigentliche (Deck-)Lackschicht setzt sich aus Basis- und Klarlack zusammen. Darunter ist das durch Phosphatierung vorbehandelte Stahlblech mit einer Grundierung und einer "Füller"-Schicht versehen.
Im Maritimen Bereich sind maritime Lacke auch in ein System eingebunden. Z.B. bei GFK haben wir zuerst eine Laminat mit Iso-Harz, darauf eine Barriere, dann ein Vinylesther mit Neophentyl, wenn Antifouling dann ein Vinyl darauf dann AF. Bei VC-AF anstelle Vinyl VCTar2 und dann VC-AF. Auch da muss das System passen. Haben wir einen beschädigten Gelcoat und es sollte lackiert werden, dann brauchen wir eine EP-Barriere als Füller und wegen der Haftung darauf dann ein 2 K. Polyurtehan - Acryl. Für den Unterwasserbereich wenn der mit lackiert wird ein PVC-Vinyl und dann Antifouling. In diesen Fall können kein VC-AF mehr verwendet werden, weil wir als Grundierung ein VCTar2 brauchen. Je nach Bootstyp, Anforderung, Materialien usw. wird dann das passende System zusammengestellt. Z.B. brauchen wir bei einer GFK-Yacht eine Elastizität des Beschichtuingsaufbau von 4,6 - 5,2%, sonst gibt es Risse. Natürlich gibt es auch Autolacke die im System angewendet werden und auch für den maritimen Bereich verwendet werden können. Ein weiterer Punkt der zu beachten ist, dass nicht jeder die technischen Möglichkeiten hat. Wer kann z.B. mit mehr als 500 Bar eine EP-Grundierung spritzen, wie sieht es aus mit der Temperung bei mehreren Schichtstärken im maritimen Bereich. Wird nicht getempert, dann sollten nur Lösungsmittelarme Beschichtungen verwendet die chemisch - spannungsfrei härten ........ usw. Natürlich kann auch ein Autolack ausreichend sein, wenn der Anwendungsfall passt. mfg |
#9
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Z.B.
Standox Primer (Rotbraun) (1K) Fast alle Lacke/Primer von Brantho (1K) Viele 1K Primer und Füller. Und nach eigener Erfahrung manchmal auch alte 1K Decklacke. Problem ist, dass man bei 1K Klarlacken keine Hinweise hat, ob sie mit 2K Produkten überstrichen werden können, da es idR Decklacke sind und es keinen Grund gibt dieses zu erwähnen. Bei 1K Primeren ist allerdings häufig der Zusatz: Ueberlackierbar mit 2K Lacken nach vollständiger Durchtrocknung. Warum sollen also pauschal alle 1K Lacke nicht mit 2K Lacken ueberlackierbar sein. 1k Primer basieren grundsätzlich auf den gleichen Stoffen / Verbindungen wie andere 1K Lacke. RICHTIG ist (habe ich so erwähnt) das die Chance einer Unverträglichkeit deutlich größer ist und daher unbedingt getestet werden sollte. Meiner Erfahrung nach kommt es auf besonders auf die verwendeten Lösungsmittel in den 2K Lacken an (EP mal ausgeschlossen): - Wie aggressiv - Wie schnell verdunstend. Wenn diese langsam verdunsten und sehr aggressiv sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass der 1K Lack aufgeweicht wird bevor der 2K getrocknet ist. So hat die Verdünnung Nr 9 von International für den 2K PUR Perfection fast schon die Aggressivität einer Beispritzverduennung. D.h. Sie lässt 2K Autoklarlack und den getrockneten 2K Perfection nach kurzer Zeit matt werden. Ich stimme natürlich zu, dass ein sauberer Neuaufbau der Versiegelung die erste Wahl sein sollte. Aber pauschal 2K auf 1K geht nicht ist nicht richtig. So Long |
#10
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@ Marian:
Das ist alles richtig und Unterwasserbereich von Dauerliegern ist sowieso ne andere Sache. Aber auf einen EP Grund im Ueberwasserbereich kann ich so ziemlich alles pinseln. (Wasserfarbe und Tusche evtl nicht.... ) Ob 2K PUR, 2K Acryl, 2K PUR/Acryl und alles an 1K Produkten. Also auch einen klassischen (KFZ) 2K Einschicht Decklack (evtl mit Elastifizierer). Hinzukommt, dass Bootslacke sehr teuer sind und in anderen Bereichen durchaus vergleichbar Produkte eingesetzt werden, die guenstiger sind. Beispiel: Mipadur HS Holzsiegel (http://www.mipa.de/d/pi/holz/MipadurHSHolzsiegel.pdf). der kostet ca. 13Euro/750ml im Vergleich zu ca 18-20 Euro fuer eine einfachen 1K Klarlack von einem der grossen Hersteller (International, Tempel etc). Im PUR Decklackbereich gibt es gleich Beispiele sogar teilweise 50% günstiger und ich bekomme jede RAL Farbe. Und die sind sogar als UV und sehr gut Wasserbeständig ausgewiesen (http://www.mipa.de/d/pi/lm/PU250-70.pdf). Das mit den Lösungsmitteln im verdünnten Epoxy ist durchaus ein Problem. Wenn man beim Schleifen Tage später noch Lösungsmittel riecht dann kann das zum Problem werden. Daher verdünne ich Epoxy sehr ungern, gerade wenn es Haftvermittler auf Holz kommt. Dann besser System mit langer Topfzeit, extrem niedrigviskos und das Holz auf 20 - 25C aufheizen. Dann geht es auch fast ohne Verdünnung. So Long. |
#11
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Oha,
ich seh schon, das Thema erweist sich als wesentlich komplexer als ursprünglich von mir angenommen. Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass das Boot kein Wasserlieger ist, sondern auf einem Trailer liegt.
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Gesendet von meinem C64 mit Datasette und Akustikkoppler. |
#12
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@ Marian.......#
dem Gelcoat ist türküsch und sächlich.... also das Gelcoat und nischt der .........klar alder? Autolack ist der beste Lack!! internschnonal ist dreimal sooooooo teuer und stinkt mehr.......Prost Forum...#
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Wer die Kapelle bezahlt- hört die Musik zuerst....nicht der sie bestellt hat! |
#13
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Zitat:
Ansonsten betrachte ich solche Beiträge für den Anwender wo wir über Werte reden nicht sehr hilfreich, eher ein wenig Skurril. mfg |
#14
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Moin,
Mag sein, aber ich bin eben der Meinung, dass viele Bootslacke nicht unbedingt nur Anwendungsorientiert modifiziert sind sondern eher verarbeitungsorientiert. Nicht jeder wird sein Boot spritzen wollen/können. Wuerde nicht unbedingt versuchen, einen 2K Autolack mit Rolle zu verarbeiten, kann durchaus zu einem schlechteren Ergebnisse führen. Aber um auf die Frage des TE zurückzukommen: Ich gehe mal von einem GFK Motorboot aus: Runterschleifen, EP Grundierung und einen 2K PUR Lack in deinem Frabton, dann eine/ oder mehrere Schichten 2K PUR Klarlack. Letzte Schicht mit einem Rutschhemmer, allerdings leidet dann evtl. der Glanz. Je nachdem welchen Lack und wie aufgetragen musst du noch alles mit 1000/2000/2500 Papier Schleifen um Staubeinschlüsse loszuwerden und dann aufpolieren. Beim aufpolieren würde ich Schleif und Polierpasten aus dem KFZ Bereich empfehlen. Gibt es in einem guten Autolack Onlineshop. Die aus dem Baumarkt reichen gerade mal für das Finish... Das wäre meine Vorschläge... Grüße
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#15
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Zitat:
Ich / wir gehen von einen Motorboot, Yacht oder auch Segelboot aus, das min. 6 Monate im Wasser einer Marina liegt. Das Wasser ist basisch, Nitratbelastet und hat wie in den meisten Marinas hohe Kohlendyoxidbelastungen. Oder z.B. in Kroatien, alle 2-3 Jahre, einmal für 3 Tage aus dem Wasser kommt, Wassertemperaturen bis 27°C, Sessile Organismen. mfg |
#16
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Hallo,
aber der TE hat doch geschrieben, dass das Boot auf einem Trailer liegen wird... Ergänzend: Meine Empfehlung war fuer den Überwasserbereich. Zum Thema Austellungstueck: Ich restauriere gerade so ein Austellungstueck und es wird durchaus ins Wasser dürfen, zwar ein Trailerboot aber ich werde damit garantiert jedes WE im Wasser unterwegs sein ... So Long |
#17
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Ich wollte auch erst um Geld zu sparen 2K Lacke aus dem Nutzfahrzeug Bereich kaufen, da sie etwas billiger sind als Bootslacke. Bin aber von Vereinskolegen überzeugt worden, doch besser Bootslack zu nehmen da sie auf die Verarbeitung mit der Rolle ausgelegt sind und ich auch Boote gesehen habe, bei denen der Lack einige Jahre alt ist und immer noch gut aussieht.
Abschleifen würde ich den alten Lack immer, auch wenn es eine saumässige und Zeitintensive Arbeit ist, um auch vom Lack verdeckte Mängel zu sehen, die Vernünftig aufarbeiten um Jahre Ruhe zu haben. Gruß Rolf
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#18
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Privateer
Schau mal in Deine PN Amigo Bodo
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Zeit ist das, was man an der Uhr abliest.
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