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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Restauration Klepper Traveller, Gelcoat???
Hallo zusammen,
da ich neu hier bin möchte ich mich ersteinmal vorstellen: Mein Name ist Flo ich komme aus der nähe von Nürnberg und habe mir letztes Jahr einen Jollenkreuzer Klepper Traveller zugelegt. Diesen möchte ich nun langsam aber sicher wieder flott machen. Was mir aber am meisten Bauchschmerzen bereitet sind diese ablösungen am Rumpf im Unterwasserbereich. Diese Schicht lässt sich herausbrechen. Es riecht auch noch leicht nach kleber und babbt minimal. Der Vorbesitzer hat angeblichen den ganzen Rumpf abschleifen und neu beschichten lassen. Mit was genau konnte er mir leider nicht sagen. Er hatte das Boot für seinen Sohn gekauft. Da dieser nun lieber mit dem Roller fährt als mit dem Boot wollte er es wieder loswerden. Ist das die Gelcoat schicht die da abblättert? Wenn ja was für eine Schicht ist dann die darunter? Da ist noch kein Mattengewebe zu erkennen. Nach weiterer Recherche in anderen Foren habe ich noch folgendes gefunden: "meines Wissen hat die Klepper-Serie keinen Gelcoat wei bei den meisten Yachten, sondern hat eine Polyurethan-Beschichtung. Zumindest die Klepper FAM, Monas, hatten diese Beschichtung. Wenn dem so ist, dann haben wir mit Epoxyden Kompatibilitätsprobleme. Da aber die PU 2 komponentig sind und bereits ca. 30 Jahre alt sind, könnte eine Barriere aus Reinepoxyd als Grundierung funktionieren. Da ich es nicht 100% weiß, müsste ein Versuch zuerst gemacht werden. " Hat da jemand genauere Infos über dieses Thema? Das könnte doch der Grund sein warum sich bei meinem Boot etwas ablöst. Danke für eure Hilfe! Ich hoffe ihr könnt mir sagen wie ich da am besten vorgehe. Grüße Flo. |
#2
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Es ist richtig, Klepper hat keinen Gelcoat verwendet, also kein Vinylester mit Neophentyl. Es handelt sich dabei um PU-PUR- Beschichtungen mit besonderen Eigenschaften. Diese Beschichtungen sind sehr schlagfest und haben eine Zähigkeit wie diese z.B. normales PU aus dem Bootszubehör nicht hat. Werden solche Beschichtungen mit anderen PU-oder EP-Beschichtungen überschichtet, dann kommt es zu Ablösungen. Ich kenne keine Fam, auch keinen Jeton wo das für längere Zeit auch funktioniert hat. Da hilft nur, alles runter bis zum Laminat, nur 1 Lage Stetecol. Sollte das Unterwasserschiff lackiert werden, dann 2 Lagen Multicoat, darauf dann 2-3 Lagen PU-Acryl.
mfg |
#3
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Das bedeutet das ich die komplette Beschichtung die sich jetzt stellenweise von selbst ablöst am kompletten Unterwasserschiff ablösen darf?
Dann den Untergrund entfetten, anschleifen, Stetecol auftragen usw. Hättest du da evtl. noch Vorschläge von welchem Hersteller und wo ich das kaufen sollte? Nicht das dann das eine nicht mit dem anderen harmoniert. Aber soweit schon mal vielen Dank! Denke das mit dem ablösen ist zwar ganz schön viel arbeit aber machbar. Solange das mit dem auftragen gut funktioniert bin ich noch guter dinge. Grüße Flo. |
#4
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So ich habe jetzt mal mit einer Spachtel alles was leicht wegging entfernt. Aber ich bin nicht soweit gekommen wie gedacht. Scheinbar ist die Ablösung nur in bestimmten Bereichen.
Der Rest ist richitg fest und stellenweise ist auch stärkeres Material vorhanden. Dies könnte die Original Beschichtung von Klepper sein. Vielleicht hat der Vorbesitzer den Rumpf nur stellenweise ausbessern lassen. Kann ich nun in diesem Fall nur die schadhaften Stellen reparieren ohne den ganzen Rumpf zu bearbeiten? Das Boot wird kein Wasserlieger werden. Es bleibt max. 2 Wochen am Stück im Wasser. Danke für euere Hilfe. |
#5
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Hi Flo! Ich hab 2 Boote bei Bayreuth stehen. Ich sehe Du machst Dir ne menge Gedanken...
Im Endeffekt gehts mal wieder um die Gretchenfrage: Ist das Glas halb voll oder halb leer? Viele, die länger ein Boot haben, würden sagen: Wenn Du wahrscheinlich ca. 20-30 Stunden im Jahr auf dem Boot bist und sozusagen mehr Landratte als Kapitän bist, nimm ein Repairset und gut ist´s. Selbstverständlich nach möglichkeit eines, was zu dem bisher verwendeten passt! Wenn Du allerdings (so wie es die meinsten jungen Leute machen, die noch keine Erfahrung haben) nach dem Motto "Es muss besser sein als wie neu" damit herum fahren möchstet, dann kannn ich dir schon im Voraus versprechen, das diese Abenteuer nicht nur SAU teuer werden, sondern auch deine gesamte Freizeit in Anspruch nehmen wird!!! Hier der Tip: Lass ein altes Boot ein altes Boot sein! Mach keine "Reperaturen" an denen Du dich nicht auskennst! Verwende sachen, die auch dafür gedacht sind! Bastle nicht an dem Boot rum! Nutze es, habe Spass damit und gut! Wenn Du ein "neues" Boot haben willst, nach dem Motto: Ich kauf mir ein billiges gebrauchtes, dann brauchst du -Kohle!!! -Ahnung!! -Werkstatt -Werkzeug -Lackierabteilung -Material Nachdem wahrscheinlich das meiste nicht da ist: LASS ES! Ich habe bei meinen beiden Restaurationen mit entsprechendem Platz und Werkzeug schon viele Stunden und viele hundert Euro in meine Projekte investiert! Aber ich bin mittlerweile der Meinung, das man sich, sobald man sieht das der Bootssport taugt, ein NEUES oder NEUWERTIGES Boot kaufen sollte (gibts ab 4000 Euro) und dazu einen guten Außenborder und einen neuen Trailer. Das Zeug ist nach deinem Wunsch, es ist neu, du brauchst keine Angst haben das es unterwegs kaputt geht, du brauchst nichts rumdoktorn und deine kostbare Freizeit leidet nicht unter irgendwelchen Projekten, die dann doch nichts werden! Aber solltest Du mal in der Nähe sein, komm gerne mal vorbei, dann können wir mal bei mir oder im Biergarten reden... mfg Daniel |
#6
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Hi Daniel,
ich bin mittlerweile auch soweit das ich an diesem Boot nicht alles neu machen werden. Der Spruch gefällt mir auch sehr gut "Las ein altes Boot ein altes Boot sein". Das werde ich auch tun. Aber diese Stellen muss ich leider trotzdem ausbessern und deshalb habe ich mich hier gemeldet. Ich denke ich werde mal Tüv auf den Trailer machen und dann mal zum nächst gelegenen Segler Center fahren um zu fragen was dieser meint am einfachsten für die ausbesserung zu benutzen. Ich weiß, ich bin auch einer von denjenigen die alles 1000%ig machen wollen aber ich möchte halt mit dem Kan auch nicht absaufen. Wir wollen damit auch Wasserwandern in Mecklenburg machen von daher sollte das gute Stück auch gut schwimmen. Aber danke dir Daniel für`s Augen öffnen. Ich werde es mir zu Herzen nehmen. Vor allem weil noch soviel andere Projekte offen sind. Grüße Flo.
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#7
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Der Daniel spricht mir aus der Seele, denn was da mancher hier im Forum zaubert, da fehlt jegliche Verhältnismäßigkeit. Ein 20 oder 30 Jahre altes Boot ist nun mal alt und aus alt wird nicht neu, mit Sicherheit auch nicht besser wie neu. Wir sagen immer zu solchen Booten, da wird Sondermüll mit gewaltigen Aufwand optisch aufbereitet, auch wenn das mancher nicht wahrhaben möchte.
Zu Flo, nimm einen anständigen Exenterschleifer, alles runter bis zum Laminat,. dann mit Aceton nochmals abwaschen und mit 2 Lagen (nicht mehr) Stetecol streichen. Darauf einen Sealer PVC-Vinyl und das passende Antifouling. Damit hast Du dann sicherlich noch einige Jahre Spass mit dem Boot und die Kosten mit Ausnahme der Arbeitszeit sind überschaubar. mfg |
#8
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Hi Marian,
siehste genau sowas hab ich doch gesucht. Einfach, schnell, unkompliziert, Dankeschön! So werd ich das auch machen. Hast du noch Tipps wo ich das ganze am besten Kaufe? Grüße Flo |
#9
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Wenn Du Stetecol verwenden möchtest dann siehe Datenblatt.
Es wäre auch VCTar2, Light Primer, Gelshild 200, Interprotect möglich. Stetecol hat aber eine höhere Feuchtedichte, erfordert nur 2 Lagen, härtet chemisch, mechanisch belastbarer daher wird es auch für Ankerkästen verwendet und es ist noch preiswerter. Stetecol ist im Grunde die Weiterentwicklung der benzoa)pyrenfreien 2 K. Teerepoxide die seit 2 Jahren nicht mehr hergestellt werden. Hersteller ist BASF, Auslieferung für Kleinabnahmen ist der Antifouling-Shop. mfg |
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