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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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AIS für nen ganz schmalen Taler!?
Hi,
ich bin gerade auf ein Projekt gestoßen, dass ich Euch nicht vorenthalten möchte: GNUAIS (http://gnuais.sourceforge.net/). Der Hintergrund: Es gibt ein Konzept namens "SDR" - software defined radio -, das im Kern das Prinzip verfolgt, einen großen Teil der Signalverarbeitung durch den PC und nicht den Empfänger erledigen zu lassen. Das ist z.B. ein Grund, warum DVB-T-Sticks so billig geworden sind - sie tun nichts mehr. Nun sind genau diese billigen DVB-T-Sticks, die auf den Chips RTL2832U sowie E4000 basieren, in der Lage, einen immens breiten Frequenzbereich abzudecken - und erlauben neben DVB-T auch den Empfang von UKW/FM und sogar DAB (Digitalradio). Und jetzt sind verschiedende Gruppen auf die Idee gekommen, diese Sticks zu verwenden, um im Seefunk-Band AIS-Nachrichten zu empfangen. Eine davon ist GNUAIS. Ich finde das hochgradig bemerkenswert. Erstens kostet ein solcher Stick in Hongkong keine 16 EUR inkl. Versand (grade bei eBay bestellt). Zweitens ist er universell einsetzbar: abends fernsehen, zwischendurch Radio hören, ggfs. sogar digital, und unterwegs AIS empfangen. Natürlich erfordert so ein Stick einen PC - USB an den Kartenplotter wird nicht gehen, und die ganze Signalverarbeitung muss ja erfolgen. Im Vergleich zu einem mind. 200 EUR teuren AIS-Empfänger ist ein universell einsetzbarer Bord-PC - altes Notebook - eine echte Alternative, wenn auch mit reduzierter Betriebssicherheit, höherem Stromverbrauch etc. Ich werde das mal weiterverfolgen und möglicherweise als Datenbasis in den GPSMonitor einbauen.
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019)
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#2
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Ähem,
das sind ein paar Dinge durcheinander gegangen. GNUAIS setzt mal gerade nicht auf SDR, sondern wie AISMON auf den Diskriminatorausgang. Aber hier eine Diskussion dazu in Englisch: http://www.cruisersforum.com/forums/...les-84234.html (in den USA werden schon die Sticks mit dem RTL-Chip knapp). Aber der hier macht das, was ich meine: https://github.com/bistromath/gr-ais
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019)
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#3
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Das klingt hoch interessant!
Ich habe gerade die Woche jetzt meine Installation erfolgreich getestet: Der Läppi ist ein DELL, in welchem ich eine Mini-PCIe UMTS-Karte DELL 5530 habe (eine SIM-Karte ist nicht drin). Die DELL 5530 hat einen integrierten GPS-Empfänger. Auf dem Läppi läuft OpenCPN mit den freien ENC-Karten der Wasserschifffahrtsämter - das Zusammenspiel mit der UMTS-Karte klappt super. Anzeigen und steuern kann ich alles über den kleinen Touchscreen-Monitor. OpenCPN ist auch AIS-fähig, USB-Steckplätze (ggf. über passiven Hub) sind auch genug vorhanden. Das wäre daher richtig cool!! Ich bin gespannt auf deine Erfahrung.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#4
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Zitat:
OpenCPN gibts auch für Linux, die SDR-AIS-Projekte bisher wohl ausschließlich für Linux. Ich spinne gerade herum: Notebook in der Kajüte, mein Touchscreen am Steuerstand. Tagsüber GPSMonitor (oder OpenCPN), abends Fernsehen / DVD-Gucken in der Kajüte. Alles auf Basis von Linux. Zielszenario: Ubuntu, von USB-Stick gebootet, mit allen notwendigen Applikationen, als Image bereitgestellt. Das ist aber noch ein weiter Weg ...
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019) |
#5
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Bei mir läuft XP.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#6
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Wie ist es bei Win 7 ?
Gruß Detlef |
#7
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Klappt perfekt! Habe meine ersten Erfahrungen (Windows) hier niedergeschrieben:
http://skipperguide.de/wiki/AIS_-_Au...em/AIS-Empfang Viele Gruesse, Dirk |
#8
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Könntest du mal einen (deinen?) konkreten, momentan bestellbaren DVB-T-USB-Stick benennen, der dafür geeignet wäre.
Ich kann nämlich nicht feststellen, welcher Chip in so einem Stick vorhanden ist. Die Seite von beispielsweise Terratec, gibt diese Spezifikation nicht her. Gruß Friedhelm |
#9
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Ich benutze einen Terratec Cinergy T Stick RC (Rev.3), der war in meinem lokalen Medimax reichlich vorraetig. Der NOXON DAB/DAB+ USB dongle (rev 2) sollte auch gut verfuegbar sein ...
Viele Gruesse, Dirk
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#10
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eiguggemada:
http://www.ebay.de/itm/DVB-T-USB-Don...item1c31057ac9 (PaidLink) hab ich gerade bestellt.
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everybody ist perfekt - not mi! |
#11
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Interessant wäre ein bezahlbarer AIS Sender...
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Lg Ingo ----------------- "Die eierlegende Wollmilchsau" Bordcomputer preiswert https://github.com/pi-yacht-monitor/pi-yacht-monitor
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#12
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Ich habe auch noch mal eine Frage:
Kann ich die Antenne, über die ich im Moment mein Autoradio speise über eine Art Verteiler und Adapter an das Radio UND an den DVB-T Stick anschließen oder gibt das Probleme? Der Stick hat, wie ich gesehen habe, so einen Minieingang. Meine Antenne hat einen BNC-Stecker am Ende. Wie bringe ich das zusammen? |
#13
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2 Empfänger direkt an einer Antenne wird mit einiger Sicherheit nichts. Außerdem ist die Antenne des Autos ja auch auf einen anderen Frequenzbereich abgestimmt.
Wenn du da nicht direkt neben einem AIS-Sender stehst, tut sich wahrscheinlich nur wenig. Ein Adapter von dem Ministecker (welche Bezeichnung eigentlich?) auf BNC würde mich natürlich auch interessieren. |
#14
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everybody ist perfekt - not mi! |
#15
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Das Set sieht m.E. aber nicht danach aus, dass dort ein entsprechender Mini-Koax-Stecker dabei ist.
Außerdem muss man ja erst mal die Bezeichnung dieses Steckers kennen, bevor man sucht. |
#16
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Zitat:
http://www.amazon.de/Wentronic-Koaxi...omputers_img_y (PaidLink) Auf dieser Seite ist der oben beschriebene DVB-T Stcik zusammen mit dem Adapter und einer Antenne: http://www.amazon.de/TerraTec-Cinerg.../dp/B002RWWNX6 (PaidLink) Handbreit Carsten
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#17
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Zitat:
Kann ich das Signal, das an meiner Funke anliegt auf den DVB-T Stick mitverteilen? Die Frequenzen (Kanal 88?!) müsste diese Antenne ja einfangen, oder? Bleibt die Frage, was mit meinem DVB-T Stick passiert, wenn ich die Sendetaste betätige... |
#18
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Das Antennenproblem lässt sich ohne Extra-Antenne eigentlich nur mithilfe eines Splitters lösen.
An den wird beispielsweise die UKW-Funkantenne angeschlossen und dann können Funkgerät und AIS darauf zugreifen. Oftmals gibt es auch noch einen Ausgang für den UKW-Rundfunk. So etwas ist dann aber relativ teuer. Ich sehe den DVB-T-Stick für AIS ohnehin eher als Spielerei an, denn ich vermute, dass man damit nicht beide AIS-Kanäle parallel aufnehmen kann. Vielleicht ist die angegebene Software auch dafür eher nicht geeignet. Von daher würde ich mir für einen DVB-T-Stick ganz sicher keinen teuren Splitter kaufen. Es gibt ja bereits für rund 260€ kompakte AIS-Komplettlösungen inkl. Kurzantenne, die beide Kanäle parallel aufnehmen und einfach an USB angeschlossen werden. So ein Stick lohnt sich daher m.E. nur, wenn es günstig bleibt. |
#19
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Den Stick habe ich jetzt (Cinergy TStick RC Rev 3) und einen extra Antennenstecker braucht man dafür auch nicht, da der Stick einen 08/15 Antennenstecker bereits besitzt.
Dirk, könntest du etwas unterstützend eingreifen, damit die Geschichte nicht künstlich verlängert wird und die interessierten Leser daran teilhaben können? Was ist mit dem Programm SDR? Da gibt es 3 unterschiedliche Arten von SDR#, die man anscheinend frei herunter laden kann. Welches Programm nimmt man und wie geht es dann weiter? Gruß Friedhelm |
#20
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Ich plane jetzt, das Als-Signal per Discriminator aus einer alten Funke die die entsprechenden Kanäle zur Verfügung stellt abzugreifen. Brande ich dann trotzdem eine zweite Antenne oder kann das Altgerät die Sendesignale des neuen verkraften?
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#21
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Wenn das eine "See"-Funke war, sollte die alte Antenne reichen, denn die ist ja bereits für diesen Frequenzbereich gedacht.
Außerdem kommt es ja immer auf die Entfernung zu den AIS-Zielen an und ob die abgedeckt sind oder nicht. Das , was du vor hast, müsste sich auch mit dem hier vorgestellten Programmen machen lassen. Es ist dann ja lediglich eine andere, direkte Audioquelle vorhanden, die das Programm SDR m.E. auch verarbeiten kann. Mit Dirks Hilfe (und viel Geduld) habe ich vor kurzem auch die ersten AIS-Signale decodieren können. Probleme gab es bei der Installation von SDR (USB-DVB-T-Stick) unter Windows 7 (kann aber auch an mir gelegen haben...). Außerdem ist die Empfangsleistung meines DVB-T-Sticks offenbar etwas schwächer, als die eines früher verwendeten Einfach-Nasa-AIS-Receivers unter ansonsten gleichen Empfangsbedingungen. Mit etwas mehr Antennenaufwand war das aber zu lösen, so dass ich jetzt auf eine maximale Reichweite von ca 14km bei freier Sicht komme. Mein Stick hat eine deutliche Frequenzabweichung, so dass man sich da auch erst mal heran tasten muss. Mit den von Dirk genannten Einstellungen läuft es bei mir aber ansonsten anstandslos. Weiterhin ist zu sagen, dass das Programm ShipPlotter wesentlich besser decodiert, als AISMon. AISMon ist bei mir (Minimalentfernung zu den nahesten AIS-Zielen ca 10km) praktisch unbrauchbar und kann auch anscheinend nicht richtig mit virtuellen Com-Ports arbeiten, mit denen ich die AIS-Signale auf ein anderes (kostenloses) Naviprogramm (SeaClear) übertragen wollte.
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#22
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Noch mal eine Rückmeldung zum Billig-AIS-Projekt:
Ich habe jetzt eine einfache Fernsehdipolantenne, die nur aus 2 beweglichen Stabantennen besteht und keinen Verstärker besitzt, senkrecht gestellt (sehr Platz sparend) und die beiden Stablängen abgeglichen. Den Empfang vom DVB-T-Stick habe ich auch noch einmal genau justiert, denn der ist ca 3,7kHz neben der Spur gewesen. Jetzt ist das ganze Bild deutlich anders: der Empfang ist mit Sicherheit nicht schwächer, als bei meinem früher getesteten Nasa-AIS-Empfänger. Die Antenne befindet sich ca 7 m über dem Boden und ich habe bis jetzt eine maximal festgestellte Reichweite von etwas über 30km (also gut 16sm). Das ist überland sicher kein schlechter Wert. Die Handhabung ist auch sehr einfach: Das Programm SDR starten. Das Programm Shipplotter starten. Ein paar Sekunden später ist dann bereits das erste Schiff auf der Karte, Liste oder Radardarstellung zu sehen. Wer auf dem Boot eine Laptop hat, kann sich so für wenig Geld ein einfaches AIS-Empfangssystem realisieren. Man hat durch den Einkanalbetrieb natürlich nicht so schnell alle Schiffe auf dem Schirm (genau wie z.B. bei den älteren Nasa-Empfängern). Für Leute die nur sehr selten AIS brauchen, ist das aber schon eine ganz gute Sache. Das kostenlose Programm AIS-Mon decodiert zwar jetzt (aber nicht so gut wie Shipplotter), nur nützt das relativ wenig, wenn man sich kaum etwas anzeigen lassen kann. Die 30,75€ für das Programm Shipplotter sind sicher gut angelegt. |
#23
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Zitat:
In Sachen Betriebssicherheit ist ein USB-Stick am Notebook sicherlich Kinderkarneval und nicht für den ernsthaften Einsatz geeignet. Wenn aber auf einer größeren Yacht ohnehin ein Bord-PC läuft, ist der Weg nicht weit. Und sei es als Ergänzungssystem. Ich habe inzwischen hier aus dem Forum einen AIS-Empfänger mit eigener Antenne. Da steht in der Anleitung, dass die Antenne mind. 6m von der UKW-Antenne des Funkgeräts entfernt sein soll, sonst schlagen die 25W direkt in den Empfänger ein. Mach das mal auf einem 6,14m langen Boot ...
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019)
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#24
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@Seestern:
Zitat:
@Seestern: Zitat:
Warum soll ein elektronisches Massenprodukt für den Fernsehempfang weniger betriebssicher sein, als die anderen genannten USB-Empfänger? Die Dinger müssen in der Praxis um Größenordnungen länger laufen, als sämtliche Sportbootelektronik. Da habe ich hardwaremässig überhaupt keine Bedenken. Das unsicherste an der ganzen Geschichte ist meistens das Betriebssystem des Notebooks. Im Moment bin ich von der DVB-T-Lösung sehr angetan. Wie wenig betriebssicher sogenannte Schiffselektronik z.Teil ist, sieht man ja an den Ausfällen von günstigen Funkgeräten. @Seestern: Zitat:
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#25
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Zitat:
Die Betriebssicherheit fängt m.E. schon mit dem PC an. Stabile, belastbare Stromversorgung, Robustheit gegenüber Spannungsspitzen (resp. -tälern, bspw. beim Starten), Wasserdichtigkeit etc. unterscheiden eine Plotter-plus-AIS-Empfänger-Lösung m.E. schon von der DVB-T-Lösung. Wie gesagt - auf großen Yachten sicherlich einfacher, auf meinen 6m (größtenteils offen) ist ein Bord-PC schwierig zu realisieren. Auch wenn ich schon alles inkl. Touchscreen da habe: die zündende Idee für den richtigen Einbauort, die richtige Spannungsversorgung etc. hatte ich noch nicht. Und mit dem Betriebssystem hast Du natürlich auch einen wunden Punkt erfasst - ein Garmin Kartenplotter ist, wenn er sich wirklich mal weghängt, in 30sek wieder da, ein PC braucht da schon länger. Mir gefällt einfach die Idee, einen universellen Empfänger für die unterschiedlichen Empfangssituationen des Tages, von AIS bis DVB-T, abbilden zu können. Aus Mangel an Zeit und weil es eine günstige Gelegenheit war, habe ich jetzt allerdings erstmal klassisch Yachtzubehör zusammengekauft, das auf die Installation wartet.
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019)
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