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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Refit Stahlschiff - Edelstahl rostet
Moin.
Als neuer Forumsteilnehmer als erstes Mal kurze Vorstellung: Norddeutscher - wohnhaft in Ostfriesland - begeisteter Wassersportler seit Jahren (Pirat - Kielzugvogel - Folkeboot) - seit letztem Jahr Besitzer einer Spray 28. Hier jetzt mein Problem: Das von mir im letzten Jahr erworbene Schiff (18 Jahre alt) hatte erhebliche Rostnester, aufgrund derer ich mich entschlossen habe, das Schiff im Frühjahr komplett zu restaurieren. Also, komplett Sandstrahlen und dann die Farbbeschichtung neu aufgebaut (Light Primer, Spachtel, Grundierung, 2-K-Lack plus Shopprimer und Antifouling für Unterwasserschiff). Im Rahmen des Refits habe ich auch die Edelstahlteile am Schiff mit Silikatscheiben gereinigt und so zu neuem Glanz erweckt. Hier jetzt das Problem: an einigen wenigen Stellen (beispielsweise an der Ankerplatte) beginnt der Edelstahl zu rosten. Wahrscheinlich habe ich an diesen Stellen die Edelstahloberfläche zu stark bearbeitet. Ich möchte jetzt diese Stellen nachbehandeln und eventuell "konservieren". Hat jemand einen Tip, womit man solche Stellen behandeln kann. Ansonsten bliebe nur die Alternative,, die Edelstahlstellen ebenfalls zu grundieren und zu streichen, was ich aber aus optischen Gründen gerne vermeiden würde. Besten Dank für Eure Kommentare. |
#2
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Hallo!
Es gibt mehrere Gründe warum es an einigen Stellen rostet: 1. Du hast mit den Scheiben vorher normalen Stahl geschliffen! 2. Die Schleifscheiben haben starke Riefen hinterlassen! 3. Dein Edelstahl ist nicht Salzwasserbeständig (z.B. 1.4301 (V2A) statt 1.4571 (V4A). zu 1 und 2. Du musst für Edelstahl die richtigen Schleifmittel verwenden und versuchen die Stellen wegzuschleifen am besten mehrmals mit immer neuen Scheiben und von der Körnung her immer feiner werden. (am optimalsten wäre als finish eine Polierscheibe) zu 3. Den Edelstahl ersetzen oder nach dem Polieren mit Klarlack überziehen. Gruß René |
#3
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Hallo Rene. Danke für die Antwort. Das mit dem Ersetzten wird schwierig, da die Ankerplatte beispielsweise eingeschweißt ist.
Wegen dem Überziehen mit Klarlack: irgendeine Empfehlung, was für einen Lack man dazu verwenden kann? Hast Du irgendwelche Erfahrung mit Nanoversiegelung in dem Bereich (z.B. Nanoparat)? Gruß aus dem Norden |
#4
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Du kannst die Nicht-Edelstahlteile sorgfältig abkleben und die Edelstahlteile mit Paste beizen. Näheres hier: http://www.edelstahl-rostfrei.de/page.asp?pageID=1582
Achtung! Sicherheitshinweise unbedingt beachten!
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#5
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Meine Erfahrung ist: Auch 1.4571 setzt in Salzwasserumgebung Flugrost an, wenn er nicht poliert und (durch Beizen oder ausreichend lange Lagerung in salzwasserfreier Umgebung, damit sich die Passiv-Schicht selbständig aufbauen kann) passiviert ist, von Fremdrost-Eintrag (zB durch Schleifen in der Umgebung) mal abgesehen.
Häufig sind solche Teile aber garnicht aus 1.4571 sondern eher aus 1.44xx-Sorten (amerik. 316). Meine HD-Pumpe vom Wassermacher ist aus 1.4539. Die setzt keinen Flugrost an, obwohl die außen nicht poliert ist, sondern sichtbare Riefen der Fräse/Drehbank aufweist. Ich seh das so wie huebi: Teile möglichst polieren und rasch passivieren durch Beizen, schlechtestenfalls mittels Oxalsäure (die Flusssäure in den "echten" Beizen ist einer der gefährlichsten Stoffe überhaupt, daher bekommt man die auch nicht so einfach).
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#6
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Zitat:
Bei Schleifriefen wird abbeizen auch nicht helfen, da (wie Andreas schon geschrieben hat) sich keine vernünftige Passivschicht bilden kann, es wird dann immer noch an einigen Stellen Rosten. Am besten vorher polieren! Gruß René |
#7
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Durch schleifen und polieren wird die gebildete Passivierungsschicht abgebaut.
Die Passivierung baut sich normalerweise über einen längeren Zeitraum von alleine auf, wird aber vorzugsweise nach dem Beizen mittels eines Passivierungsmittels schnellst möglich wieder aufgebaut. http://www.avesta-welding.de/content...tor-630-62.php geht recht gut und ist auch als leichter Reiniger dem Beizen vorzuziehen
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Grüße kay Schlagfertigkeit ist, einen Tag später die passende Antwort zu haben
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#8
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Besten Dank für die Tips.
Dann mach' ich mich mal an die Arbeit. |
#9
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Moin
Die Passivierung von Edelstahlteilen kann man auch gesundheitlich unbedenklicher mit Zitronensäure(gibt es auch in Drogerien z.B. als Entkalker)beschläunigen,da bei zersetzt die z-Säure das nicht ausreichend an Chrom-Nickel gebunde Eisen. Kannst du im Segeltechnikteil mal einige Aussagen über die Segeleigenschaften einer Spray 28 machen? gruss hein |
#10
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Moin hein mk.
Werd' ich dann also erstmal mit Zitronensäure versuchen. Der Beitrag in Segeltechnik folgt. |
#11
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Keine Werkzeuge, mit denen normaler Stahl bearbeitet wurde, für Edelstähle einsetzen. Traditionell werden alle Werkzeuge mit einem roten Farbpunkt versehen. Die dürfen dann nur noch für Edelstahl eingesetzt werden...
Bernd.
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Auch ein Komma kann lebenswichtig sein! Richterspruch A: Hinrichten, kann man nicht laufen lassen! Richterspruch B: Hinrichten kann man nicht, laufen lassen!
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#12
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Zitat:
Denn man to,kostet ja nicht die Welt,aber die anderen Hinweise bezüglich der Werkzeuge unbedingt mit beachten,denn wenn schon Unmengen von Stahl mit in das VA-Material eingeschleppt sind dauert es natürlich und die Oberflächengüte,das heisst eine möglichst geringe Rauhtiefe hilft auch immer. gruss hein |
#13
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Danke Kuddel. Ich werde es in Zukunft berücksichtigen. Ich denke, hier liegt das Problem ...
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