Woher weiß ich, wo ich im Hafen zum Cafe trinken anlegen darf?

[sonycom007]

Ein nettes Hallo,

und bitte nicht den Kopf schütteln wegen meiner wahrscheinlich selten dämlichen Frage:

Nachdem ich den SBF See habe, bin ich diesmal mit ganz anderen augen durch unseren Kroatien Urlaub gewandelt.

Wir warenauf der Insel und ich habe mir folgende Frage gestellt:

Angenommen, ich miete mir ein Boot.

Und komme in einem anderen Hafen an.

Wo darf ich denn für 1, 2 Stunden festmachen um mal einen Cafe zu trinken und dann wieder von dannen zu fahren?

In Mini-Häfen habe ichgesehen, dass das nach "Augenmaß" geht. Aber in den größeren Häfen wie Krk, Punat oder Malinska?

Da ist doch jeder Platz reserviert und/oder belegt.

Wie finde ich denn das herraus?

Danke, wenn ihr einem Unerfahrenen weiterhelft ...

und Gruß,

sony

[Kuseng]

Grössere Marinas haben immer Gastliegeplätze. Meistens sieht Dich ein Marinero wenn Du in den Hafen einfährst und weisst Dich dann ein. 1-2 Stunden kostenloses festmachen über Tag wird überall toleriert.

[ghaffy]

Soweit es HR betrifft, gibt der Revierführer von K.-H. Beständig verlässlich Auskunft darüber, welche Teile der Stadthäfen jedenfalls freizuhalten sind (Fährenanleger zB).
Meist ist das - eben abgesehen von Fähren und "Stammplätzen" von Ausflugsbooten - nicht zu eng zu sehen, wenn es um einen Kaffee oder ums Einkaufen geht und das eigene Boot nicht zu groß ist.

Sollte - was in einem Stadthafen nicht unbedingt zum Standard gehört - tatsächlich ein Marinero während des Anlegens auftauchen, dann gibt der gerne (?) Auskunft, wo man für 2-3 Stunden liegen kann.

Im Übrigen gilt: Anlegen wo Platz ist und Beständig nicht ausdrücklich vor Fähren warnt.

[helmle]

Du machst dir zu viele Sorgen.
Einfach aufs Boot in den Hafen fahren und freie Stellen die nicht grad Fähranleger sind anfahren.
In der Zeit wo du in Kroatien in Urlaub bist sind die Häfen so voll mit Leuten dass dir in wenigen Minuten geholfen wird.

Ich bin von Rab nach Krik in den Hafen und schon 100meter bevor ich überhaupt einen Platz gefunden habe hat mir ein Kellner vom Captains einen Platz gezeigt und beim Anlegen geholfen.
Hab dann gerne ein Bier bei ihm getrunken.

So oder anders passiert es dir immer dass geholfen wird.

Gruß
Richi

[dodl]

Weiss nicht, sony hat schon recht.
Wir hatten heuer einen regelrechten Krieg um Liegeplätze.
2x lagen wir voellig offen an einer Mole einer Konoba, weil wir ueberall sonst verjagt wurden. War ne kurze Nacht.
Pakostane? Keine Chance. Entweder haengen dort die Mietboote und man wird verjagt, oder die Fischer.
Murter? Dort haben sie ihre Bootsnummer gleich in den feuchten Beton gekratzt.
Vrgada? Alles Privat bis auf die eine Stadtmole. Unser Vermieter beansprucht dort auch einen solchen Platz. Als da ein Belgier hing - er haett ihn wohl eine gescheuert, haetten wir ihn gefunden. So kenn ich jetzt halt jedes kroatische Schimpfwort.

Chillig wars in den Marinas Zut und Piskera. Die waren wie ausgestorben und der Marinero legte uns mit der 5m rent a boat Gurke längsseits an die Gastmole

Aber sonst ein wahrer Horror, der Nerven kostete.

cu
martin

[ghaffy]

Zitat von dodl

...
Wir hatten heuer einen regelrechten Krieg um Liegeplätze.
...

Schön von dir zu lesen, Martin.
Womit gurkst du denn so rum? Man hört, du bist nun in der Stangenboot-Fraktion.

Über Nacht stimme ich dir zu (waren heuer auch wieder 6 Wo unterwegs), aber zum Einkaufen oder auf einen Kaffee habe ich unsere 25 Fuß schon noch da und dort geparkt, selbst in Šibenik am Fähranlegen (wenn man den Fahrplan kennt ).

[Danger38]

Hallo "Sony"
Auch nach einigen Jahren Kroatien oder anderswo hab ich auch oft diese leichte Unsicherheit, wenn ich in einen Hafen fahre. Das ist wirklich manchmal nicht zu erkennen. Bin auch schon manchmal verscheucht worden. Eine sehr sichere Methode ist tatsächlich, ein Gebäude mit einem "Karlovackoschirm" (oder auch andere Biersorte) anzusteuern. Dort kommt dann fast immer ein Kellner oder Beauftragter, der schon vo weitem eine Mooringleine hochhält und beim Anlegen hilft. Ich geb zu, daß ich in 90 % aller Fälle sowieso genau dorthin wollte

[dodl]

Zitat von ghaffy

Schön von dir zu lesen, Martin.
Womit gurkst du denn so rum? Man hört, du bist nun in der Stangenboot-Fraktion.

Über Nacht stimme ich dir zu (waren heuer auch wieder 6 Wo unterwegs), aber zum Einkaufen oder auf einen Kaffee habe ich unsere 25 Fuß schon noch da und dort geparkt, selbst in Šibenik am Fähranlegen (wenn man den Fahrplan kennt ).

Ah, Grüsse

Also zumindest Murter, Jezera, Vrgada, war selbst das Anlegen zum Einkaufen kritisch. Hab speziell in Murter genug geflucht. Selbst an den nummerierten Gästemolen wurde mir in Abwesenheit das Boot verlegt, weil einfach einer meine Muring wollte.

Chillig wars nur in Pakostane, weil ich dort einen Platz vom Bootsverleih hatte.

Stangenboote derzeit leider nur Binnen und letztes Jahr als Mitfahrer auf ein paar Ausfluege auf den Kvarner. Hat was! Grad vor ner Stunde hab ich die Martina mehr oder weniger ueberredet naechstes Jahr eine 28er Janmor fuer 2 Wochen zu nehmen.
Wobei dann die Liegeplatzsuche noch interessanter werden wird

cu
martin

[Thom@s]

Ein wenig ist das ja die Frage aller Fragen in HR, weil es m.E. hier wirklich kein echtes System gibt.
Ich denke, man muss hier unterscheiden zwischen
a) Marinas
b) Stadthäfen
c) Restaurantbojen/Anleger

Bei c) ist es klar, wenn man mit ehrlicher "Verzehrabsicht" kommt, wird einem da immer geholfen, weil, das ist ja Sinn und Zweck der Sache. Habe aber gerade dieses Jahr wieder die Beschwerden von einigen Restaurantbesitzern gehört, die beim Anlegen helfen bzw. die Boje freigeben, weil behauptet wird, man käme ja gleich zum Essen und dann tauchen die lieben Boater im Restaurant halt leider nie auf. Ist irgendwo auch nicht fair.

a) Hier fängt schon die Grauzone an. Vom Gefühl her geht das am Gaststeg irgendwo bis zum frühen Nachmittag. Wenn dann die "Horde" in die Marinas einfällt wird es mit dem Gästesteg sicher eng. Dann muss man auch unterscheiden beim Wochentag. Fr/Sa, dem typischen "Chatererwechseltag", ist in vielen Marinas "Panik" angesagt, dann kann man Anlegen komplett vergessen. Am Sonntag ist man dann das "einzige Boot" in der Marina und alle sind wie ausgewechselt nett.
Ich habe einmal in der Preisliste einer Marina gelesen, dass für das kurzfristige Anlegen eine halbe Tagesliegeplatzgebühr fällig wäre, aber ich glaube, dass ist mehr Theorie als Praxis. Anderseits habe ich es dieses Jahr in der ACI Korcula erlebt, dass einem Boot, welches nur Wasser aufnehmen wollte, das Anlegen vollständig verweigert wurde. (war allerdings zur "Unzeit", sprich so gegen 16:00 Uhr, wenn eben alle "rein" wollen.)

b) Absolute Grauzone. Hier habe ich alles erlebt. Von freundlich bis zum kompletten Durchdrehen der Marineros. Vom Gefühl her würde ich folgendes sagen: Wenn ein Steg mit Mooringsystem vorhanden ist und ausser einheimischen Fischerbooten dort noch typische Urlauber liegen (sieht man ja an den Flaggen), dann geht das meistens i.O. Oft verlangen die halt ein paar Kunas, aber das gibt man gerne. Aber ich bin mal nett eingewiesen worden und habe dann (weil meine Versorgerbatterie unten war) mal kurz mein Stromkabel hingehängt. Als der eben noch freundliche Stadtmarinero das gesehen hat, ist der plötzlich komplett ausgetickert- ich habe bis heute nicht verstanden warum, das bisserl Strom, welches ich der Zeit gezogen hätte... Ich wollte ihm auch noch Kunas anbieten für den Strom, aber keine Chance, musste das Kabel wieder abmachen keine Ahnung was sein Problem war.
Was anderes ist wieder das längseits festmachen an den Uferkais. Hier liegen entweder Fährschiffe, Ausflugsboote oder die Plätze sind für die größeren Dinger reserviert (man rühmt sich scheinbar als Stadt, wenn die Reichen und Schönen festmachen). Ich habe schon ein paar Mal einfach so festgemacht, das war aber wirklich über Mittag für ne gute Stunde und hatte keine Probleme, sprich die Ausflugskutter waren nicht in Sicht und "Bernie E." kommt erst nach 16:00. Aber richtig wohl war mir letztlich auch nicht. Es war auch kein Offizizieller in Sicht, also einfach Leinen raus und festmachen. Unterm Strich würde ich sagen, es wird von der Tageszeit abhängig toleriert.

Wenn irgendjamand hier Licht ins Dunkel bringen könnte, das wäre göttlich.

Liebe Grüße

Thomas

PS: Absolut nützlich ist es sich ein Funkgerät zuzulegen, weil viel auf Kanal 17 abgewickelt wird, sprich man kann einfach über Funk anfragen ob man anlegen kann oder nicht, dann erspart man sich das im Kreis gefahre, bis ein Marinero auf einen aufmerksam wird.

Zum Funken in Kroatien ist folgendes zu sagen: Niemals bediene man ein Marinefunkgerät ohne die notwendige Lizenz. Geschätzt hält sich unter 1% der "Funker" an das Gesetz.