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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Finn-Dinghy mit reffbarem Segel
Moin ok tosomen,
für Seglers, und Landrattens, die nicht so richtig wissen, was das ist, so ein Finn, der kann hier ja mal noschlogen. http://www.schiffsspotter.de/Klassen...inn_Dinghy.htm Oder in aller Kürze: 4,5m lang, 1,51m breit, 10 Quadratmeter Segelfläche. Es ist - und da kann ich nur leidvoll zustimmen - ein Boot für Männer mit Knöf inne Arme. So ab 1,95 Größe und mindestens 100 kg Kampfgewicht. Durchtrainierte Sportsleute, sogenannten Finn-Recken (Wie sie sich selber nicht ohne Stolz nennen) Ich bin mit meinen 70jährigen 1,78m und mickrigen 80 Kg eher eine Finn-Mücke. So bis Windstärke 4, Böen bis 5 schaffe ich es noch gerade eben, diesen Mustang zu reiten. Darüberhinaus habe ich dann das Gefühl, das Finn würde mich segeln, statt umgekehrt. Durch sein relativ großes Segel reagiert das Boot recht heftig auf plötzliche harte Böen und Du findest Dich in Sekundenbruchteilen in einer Situation wieder, die gar nicht lustig ist. Das Boot krängt hart, der Baum schleift durch´s Wasser, bremst die Chose und will das Boot auch noch quer zum Wind drehen (abfallen nennen das die Seglers). Das kommt auch unter anderem daher, dass der Großbaum man gerade ein paar cm über dem Oberdeck steht (Kuckst Du Bildchen). Also Segel auffieren um der Böe keinen Angriffspunkt zu geben geht dann nicht mehr. Willst Du in der Situation anluven, also den Bug in den Wind drehen, haut Dich die Fliehkraft des hart drehenden Dinghy´s schlicht um. So isses nun mal. Moment mal, habe ich mir gedacht, als ich hier unlängst einen Trööt über´s Reffen las, ich rufe mal bei Raudaschl in Österreich an und frage die mal ob sie mir so ein Segel mit Reffreihe machen können oder ob sie mir vielleicht ein kleineres Segel so sagen wir mal 7,5 Quadratmeter machen würden? Obwohl die Jungs dort wegen der Olympiade in GB alle Hände voll zu tun hatten, hat sich ein junger Seilmoker die Zeit genommen und mit mir das Thema durchgekaut. Kleineres Segel fand er uncool, weil beim Finn-Dinghy ein Haufen Strippen und Strecker mit dem Segel verbunden sind, die ziemlich umständlich bei einem Segelwechsel jeweils umzutüdeln wären. Er machte den Vorschlag, dass sie mir gleich nach der Olympiade ein gebrauchtes Segel mit einer Reffreihe umarbeiten würden, sodass ich dann wohl Mitte August schon damit segeln könne. Am nächsten Tage rief noch der Herr Raudaschl persönlich an, obwohl er schon mit einem Bein im Flieger nach GB war und sagte mir noch ein paar Takte zu dem Segel. Was soll ich sagen, Lüd? Was hier dann ankam war ein neuwertiges Segel mit einer Reffreihe oberhalb der ersten Segellatte. Kinners, ich fühlte mich wie ein Kind unter dem Weihnachtsbaum. Ich habe das Dacron-Segel gestern geriggt. Man hat ja inzwischen ein Gefühl für diese Segel entwickelt und habe schon beim Aufriggen gemerkt wie toll das Segel stand und auf den Zug an den Trimmleinen reagierte. Hmmmmmmm. Ein Gedicht. Dann habe ich noch die Reffbändsel eingeschoren und bin dann ab auf den See. Windstärken so 2 bis 4. Ich kannte mein Boot nicht mehr wieder. Alles lief viel sanfter ab. Die plötzlichen, fast überfallartigen Krängungen blieben aus, ich hatte jetzt noch die entscheidende Sekunde um zu reagieren. Dabei hatte ich nicht das Gefühl, dass das Boot bei 4 merklich langsamer sei als vorher. Bei Schwachwind ist natürlich der Unterschied deutlich spürbar - aber bei Schwachwind refft man ja auch nicht Auf Bild 1 seht Ihr mein bisheriges Foliensegel. Bild 2 zeigt das neue Dacron-Schwerwettersegel ungerefft Auf Bild 3 könnt Ihr die Reffreihe sehen - wie sich´s gehört, parallel zum Baum Bild 4 zeigt Euch das gereffte Segel und die Fachleute unter Euch können sehen, wie sauber die Mastkurve verläuft, obwohl das Segel nicht mehr bis oben hin geht. Bild 5 zeigt das Reff am Schothorn. Ich habe einfach am neuen Schothorn ein Bändsel bis zum Schäkel des alten Schothorns geschoren und gezogen bis die Augen aus den Höhlen traten Was soll ich sagen? Alles auf Zucker!! Danke nochmal, Ihr Raudaschls. Gute Arbeit, verdamminochmol. Und irgendwie ist das AUT 3 im Segel völlig folgerichtig. Ein Ostfriese mit schwedischem Elvström-Finn auf´m Rheinland-Pfälzischen Laacher See und als Krönung ein österreichisches Segel. Dat is doch wat. Oder? Seggt doch mol sülbens! Gruß Rolf Am Freitag ist NNW 4 Böen 5 angesagt - ratet mal, wo ich dann bin
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (30.08.2012 um 14:55 Uhr)
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#2
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Genial, Rolf, auf die Idee hätte ich mal bei der Javelin kommen sollen, hätte mir viel Badespaß erspart,
Siggi
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#3
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Cooles Segel, tolle Arbeit
Mein Glückwunsch zum Ergebnis!! Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#4
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Das darf doch wohl nicht wahr sein....
Moin ok, tosomen,
gestern war ich am See und habe das neue Segel einmal ohne Reff ausprobiert. Schwacher bis mäßiger Wind, die üblichen Freunde auf dem See - ein herrlicher Segeltag. Nu kümmt dat, weshalb ich so platt - aber mehr als glücklich bin (seglerisch meine ich). Das Dacron-Segel läßt mein´ lütten Chippy abgehen wie Schmitt´s Katze. Erinnert Ihr Euch noch, bei unserem Jollen-Treffen auf dem Laacher See, da lief mein Finn vor dem Wind uneinholbar und am Wind haben mich die Enten überholt. Das neue Segel ist einfach spitzenmäßig, ich fuhr gestern hoch am Wind meinem Freund mit seiner Dyas einfach davon. Ich kann das Boot fast ohne Krängung segeln und alle Windfäden machen synchron das Gleiche. Nicht zu fassen. Unser Spitzensegler (Finn und Laser) sagte lakonisch: Das liegt daran, dass Dein voriges Foliensegel eben für einen Karbonmast gebaut wurde und nicht für Deinen alten Alu-Spargel. Na, sei´s drum. Wie´s aussieht hätte ich mit diesem Segel die Reffreihe gar nicht gebraucht. Sonntag ist für unseren See Windstärke 6 Böen 7 aus Süd vorhergesagt. Da werde ich mal ausprobieren wie weit ich mit und ohne Reff gehen kann. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. |
#5
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Hm - Chippy schläft noch - war ich wohl zu früh da.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#6
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So´n Scheixx!!
Moin ok, Krischan,
Och, wie schade. Ich habe mich übrigens auch versehen, nicht heut´ am Sonntag weht der stramme Südwind, sondern morgen. Allerdings mit Regen. Macht aber nix, da kommt die alte Paddeljacke über den Steamer mit Regattaweste. Ich bin morgen, also am Montag ab 14:00 mit Sicherheit am See. Na? Wat meinze, alter Weltenbummler? Lieber Gruß Rolf
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#7
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Jou stimmt - Wind war Bft-1 - in Böen Bft-1,5.
Hab gestern Abend dein Postring gelesen - und heute eine kleine Moped-Tour gemacht. Bin dann durch bis runter zum Vater Rhein - rechts rüber zur Brücke und dann immer geradeaus zu meinen 4 Apfelbäumen. ...morgen gegen 1400 bin ich mit ausgesprochener Sicherheit im Büro am schaffen.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#8
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Hei Rolle,
wie war's denn nu? Hat ja - zumindest in Köln ganz ordentlich gekachelt gestern!
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! Geändert von Christo Cologne (25.09.2012 um 12:42 Uhr) |
#9
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Resümee
Moin ok, tosomen,
jo, wie war´s denn nu? Ich war leider - oder Gottseidank - doch nicht am See. Gestern war ich wieder da und habe mit dem besten Segler gesprochen, den wir haben. Er heißt Lorenz ist Mitte Siebzig und fährt fast jeden Tag mit dem Fahrrad zum See, schmeißt seine Jeton-Jolle in´s Wasser und weg ist er. Wenn´s regnet trägt er Gummistiefel die man sonst im Garten anhat und seinen ollen Anorak. Aber er ist nahezu bei jedem Wetter allein unter Groß und Fock unterwegs. Wenn Du ihm zuschaust meinst Du, dass sei gar nichts. Dabei ist die Jeton nicht gerade gutmütig, wenn es mal etwas mehr pfeift. Lollo also erzählte mir, dass es wirklich rundgegangen sei, so 5-6 rum und heftigste Böen. Er sei nur einmal ´rausgefahren und sei in der Mitte des Sees wieder umgekehrt. Eine andere Jeton mit zwei erfahrenen Regattaseglern sei bereits gekentert als sie aus der Landabdeckung - so 200m vor dem Hafen - herausgekommen seien. Mit vereinten Kräften - Zuschauer waren ja genug am Steg - und unserem Ruderboot hat man sie dann wieder in die Landabdeckung gezogen, wo sie ihre Kiste wieder hochbekamen und reumütig wieder an den Steg kamen. Die dritte Jeton hatte es mit Affenfahrt quer über den See geschafft und ist dort hängengeblieben. Sie haben es einfach nicht mehr zurückgeschafft. Als man vom Clubhaus sah, dass sie mit den Sturmböen und den mittlerweile aasigen Wellen auf dem Rückkurs nicht mehr vom Fleck kamen, hat man sie mit dem Motorboot geholt. Ich hätte da wahrscheinlich auch mit meinem gerefften Finn nichts ausrichten können und wäre wahrscheinlich - wie ich mich so kenne - gar nicht erst rausgefahren. Soveel mol dorto. Gestern habe ich noch einen wunderschönen Segeltag gehabt. Anfangs 3 Böen vielleicht 4, später dann bei herrlichem Sonnenschein abgeflaut auf 1-2, Böen ab und zu bis 3. Ich hatte mein Reff drin um Erfahrungen zu sammeln. Es ist wie es nun mal immer ist: Zum Segeln gehört nun einmal ein anständiges Segelprofil. Ich hatte anfangs das Segel mit den Reffbändseln bis auf den Baum gezogen und dann das ganze Gebilde mit dem neuen `Flachreff´ nach achtern durchgesetzt. Dadurch war natürlich nur ein geringes Profil im Segel. Gestern nun konnte ich bei dem ruhigen Wind herumprobieren. Das Segel braucht nun mal seinen Bauch. Durch Lösen der Reffbändsel auf maximale Länge kann sich das Segel sein Profil selbst einstellen. Die Reffbändsel sorgen nur noch dafür, dass die gerefften Plünnen nicht in´s Boot fallen. Das Segel wird sozusagen fliegend gefahren und wird nur durch das vordere Reffbändsel, dass bei mir ja als ´Reffhaken´ um den Mast geschoren ist und dem achteren Reffbändsel mit dem ´Flachreff´ (siehe ersten Beitrag letztes Bild) gehalten und getrimmt. Da das ´Flachreff´ ja am Schäkel des normalen Unterliekstreckers fest ist, kann ich das Segel sogar damit trimmen. Also damit lässt sich das Finn wirklich gut fahren. Bei Böen sitzt Du gemütlich auf dem Seitendeck und kannst dir entspannt ankucken, wie die anderen schon anfangen zu kämpfen. Die dem Finn sozusagen angeborene Luvgierigkeit ist völlig weg und das Boot läßt sich mit zwei Fingern steuern. Also - alles in allem ein richtiger Volltreffer. Empfehlenswert für Jollensegler die auch bei schwererem Wetter noch ´rauswollen und dabei die Kontrolle nicht verlieren wollen. Vielen Dank noch ´mal, oole Kreih, für Deinen Anschub. So. Heute ist Absegeln. Ich freue mich schon auf das Bier mit den Freunden am See und darüber, dass die Sache mit dem Reff ein solcher Erfolg geworden ist. Ein richtig gutes Segeljahr. Liebe Grüße Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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#10
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Hier an der Flensburger Außenförde hötte es am Montag wohl niemand mit ner Jolle probiert, schon früh morgens hats aus allen Rohren gekachelt, mittags habe ich am Strand 7-8 gemessen, draußen wars wohl noch eine Windstärke mehr (Stationsmeldung Kiel Leuchtturm 9, in Böen 10), das ging so den ganzen Tag, von unserem Strand hat es komplett den Sand abgetragen, nur noch Steine und Seetang. Am Abend hat dann einer das Gebläse abgeschaltet, innerhalb einer halben Stunde von immerhin noch 7 auf 4 Bft,
Siggi
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#11
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Zitat:
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Gruß Stefan
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#12
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Finn Dinghy reffen
Hallo, Dein Beitrag war hochinteressant zu lesen und könnte mir ein wertvoller Tip sein. Hier aber noch folgende Frage eines reinen Spaß- und Freizeitseglers, der keine Ambitionen auf alleroptimalste Fahreigenschaften hat: verträgt es die Segeldynamik nicht, wenn man ein herkömmliches Segel einfach so brutal refft? Wo würden dann Probleme auftreten, eher höher am Wind, eher im raumen Bereich oder eher vorm Wind? Würde mich über Antwort sehr freuen. Gruß, Ernst
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#13
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Du kannst nur segeln wenn Du nicht im Bach liegst!
Moin ok, ernstholder,
in Beitrag 9 habe ich ja geschrieben: "Es ist nun mal wie es ist: Das Segel braucht ein anständiges Profil...." Wenn Du bei meinem reffbaren Finn-Groß die Reffreihe bis auf den Großbaum zerrst, ist es ja eigentlich klar, dass da kaum noch Profil vorhanden ist. Deshalb habe ich - wie ja auch in Beitrag 9 beschrieben - nur noch das vordere Reffbändsel um den Lümmelbeschlag (für elende Landratten: das ist das Gelenk mit dem der Großbaum am Mast drehbar gelagert ist) getüdelt und das Schothorn achtern am Baum, am Schäkel des Unterliekstreckers, festgemacht. Die anderen Reffbändsel habe ich nur ganz locker um den nun in Falten am Baum liegenden unteren Teil des Segels gelegt und an den Enden verknotet. Die Dinger halten also nur noch die Plünnen zusammen. Kannst Du Di dat vörstelln? Du kannst also durch Fieren oder Dichtholen der Leine, die durch das letzte Reffauge (am Achterliek) geht, das Segel mehr oder weniger bauchig machen. Meine Erfahrung: es braucht schon so um und bei 15 bis 20 cm. Das merkst Du aber ziemlich schnell. Ich kann so ein Segel nur empfehlen. Macht Spaß. Egal ob Du nun Anfänger bist oder Dich für einen Experten hältst Tscha, so issas, leeve ernstholder. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren. Gib mal Laut wenn es geklappt hat. Lieber Gruß Rolf
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#14
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Moin Rolf,
Zitat:
Oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler? ciao,Michael |
#15
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Zitat:
Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
#16
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Nein, es ist die hohe Windgeschwindigkeit.
Eine Ju-52 hat auch dickere Tragflächen als eine Phantom. Oder umgekehrt: eine Phantom braucht nur ein dünnes Profil bei hoher Geschwindigkeit. So auch ein Segel. Leichtwind= Bauch, Starkwind= Fläche (oder zumindest weniger Bauch), |
#17
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Moin ok, tosomen,
Zitat:
Zitat:
Alles richtig. Es ist man jümmers relativ. De oole Kreih und de aasige Dwarslöpper (Krabbe) sagen ja da das, was allgemein richtig - und in jedem besseren Lehrbuch nachzulesen ist. Und wenn man nicht ganz von Gott verlassen ist, dann richtet man sich auch danach. Mr-Floppy hat´s aber auf den Punkt gebracht, meen ick mol. Es ist eben Windstärke 5 Böen 6 für ein Finndinghy auf einem Binnensee, mit seinen - jedenfalls bei uns - irren Winddrehern, schon recht heftig. Wenn Du halst und da fällt gerade so ein fieses Ding ein, dann kämpfst Du meistens vergebens. Da bist Du froh wenn Du mit einem offenen Boot, gerade noch klarkommst; auf dem See läuft außerdem eine sehr kurze und steile Welle auf. Wenn Du da solo kenterst isses gar nicht lustig. Mit einem 10m Boot auf der Ostsee sind solche Windverhältnisse ( 5 Böen 6) ja eigentlich noch ganz moderat. Es kommt eben auf das Verhältnis von Segelfläche, Ballast und Bootsgröße an ob oder ob nicht gerefft wird und wieviel Bauch im Segel gefahren wird. Wieviel Bauch Du mit dem gerefften Segel fährst hast Du übrigens sofort raus. Wenn die Chose nicht mehr richtig läuft, fierst Du eben den Achterliekstrecker ein bisschen. Fertig. Da spielt natürlich auch noch der Kurs und die Wellenhöhe eine entscheidende Rolle. Ich habe ja das schon geschrieben, mit gerefftem Segel hast Du das Finn auch mit meinen 80 Kg und meinen dürren Greisenärmchen, vollkommen in der Hand. Und darauf kommt doch an. Ich habe übrigens in unserem SCLM niemanden erlebt, der mich mit meinem reffbaren Segel aufgezogen hätte. Ganz im Gegenteil. Das Thema ist sehr interessiert und positiv diskutiert worden. Jo, so is dat woll. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (22.11.2013 um 13:09 Uhr)
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#18
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Aus meiner Sicht eine vernünftige Idee sehr gut umgesetzt.
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"Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet." - Hans Magnus Enzensberger. |
#19
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Klasse Idee, garnichts Neues aber in dieser Bootsklasse nicht so oft anzutreffen, denke ich.
Was mich als ex-Jollensegler und Windsurfer interessiert ist der Materialmix des Originalsegels mit dem Alumast. Weiter vorne wurde ein Carbonmast ins Spiel gebracht. Wenn ich an die alten Zeiten denke, wurde das Finn doch mit einem Holzmast gesegelt, der bei Hack und entsprechendem Kurs bei durchgesetzter Schot wie ein Flitzebogen bog und dadurch das Profil (aus dem damaligen) Dacrontuch zog. Man segelte dann mit verringertem Profil aber mit der immer noch gleich großen Segelfläche mit ihren Nachteilen im Grenzbereich Das hier gezeigte Foliensegel ist ja viel härter als ein Dacronsegel, da muss der Mast ja noch mehr auffangen. Bei den Windsurfern werden diese Tücher mit einer immensen Vorliekspannung gefahren, das Achterlich baumelt im Stand so vor sich hin und die Abstimmung mit dem Mast ist ebenfalls sehr wichtig und in diesem Fall genau auf Carbon abgestimmt. Das verkleinerte Segel und die 'entschärfte' Segeltuchwahl machen die Sache komfortabler und mit geringerem Einsatz auch effizienter. Bei Windsurfern gabs da mal Segel mit Reissverschlüssen, die je nach Wind an- oder weggezippt wurden. War nix richtiges…..
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#20
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Gummimasten
Moin ok, frimeur,
jo, so is dat jümmers noch, mit den Masten beim Finn. Bist Du ein Regattafexe, dann wird - aber das kennst Du ja - der Mast mit einem Gewicht belastet und die Mastbiegekurve ermittelt. Ist eigentlich ganz simpel und mit einem Zollstock und einem Stück Segelband zu machen. Man spannt das Segelband (das ist norddütsch und ist der Faden an dem die Jungs früher (!) ihre Drachen steigen ließen) vom Lümmelbeschlag bis zum Topp. (schlag mich nicht tot, wenn´s inzwischen etwas anders ist) Dann misst Du von dieser Sehne aus zum Mast hoch. So alle 2 m oder so. Mit düsse Tabelle kann der Seinmoker nu´ ein genau zu Deinem Mast passendes Segel schneidern. Wenn´s Dich interessiert kannst Du ja mal bei North Sails rumschmökern. Unsereins braucht sowas nicht. Ich begnüge mich mit gebrauchten Segeln von Raudaschl in AT. Da habe ich mal angerufen und ihnen geschildert, dass ich ein Elvström Finn aus den 70gern fahre, mit Alumast und so und ob sie da vielleicht mit einem gebrauchten Segel dienen könnten, denn die Dinger, die mir der Verkäufer mitgegeben hatte, waren so bauchig, dass ich sie bei ordentlich Wind nicht mehr halten konnte. Trotz Trimm, dass Du auf den Lieken Harfe spielen konntest. Jo so wür dat. Da haben sie mir dann das Foliensegel geschickt, was Du auf dem Bild bewundern kannst. Es war ein Versuchssegel, mit denen sie ´rumexperimentiert hatten. Jo, seggt de Seilmoker, ich sollte mal probieren und wenns nicht gut passt, denn sollte ich das Ding mal wieder zurückschicken, wir würden dann etwas anderes probieren. Ich war insofern mit dem Segel ganz happy, als ich bei höheren Windstärkenken das Segel schön flach trimmen und damit das Boot besser segeln konnte. Aber leider konnte man an den Fäden im Segel sehen, dass da etwas nicht stimmte: Der Faden im oberen Drittel des Segels machte eigentlich immer was anderes als die anderen Dinger. Vor dem Wind und raumschots war ich mit dem Segel ganz vorn zu finden, aber am Wind oder an der Windkante fing das Elend an. Das Segel zog einfach nicht - wie ich es ja schon in Beitrag 4 geschrieben hatte. Als ich nun das gebrauchte Dacron Segel mit der Reffreihe bekam, hatte ich wohl das Glück, ein Segel zu bekommen, dass wie für meinen Mast gemacht schien. Wie gesagt, ungerefft haut mein Chippy am Wind inzwischen ab, dass es eine reine Freude ist. Glück muss der Mensch eben haben. Gruß Rolf
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