|
Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Folkeboote und die nicht selbstlenzende Plicht
Moin!
Ich träume seit einiger Zeit von einem Folkeboot und überlege jetzt auch wirklich mal eins anzuschaffen. Hab aber noch ein Fragen, bei denen Ihr mir vielleicht helfen könnt! Habt ihr Erfahrungen wie das mit dem nicht selbstlenzenden Cockpit bei Folkebooten so klappt? Mich interessiert vor allem wie oft man bei welchen Bedingungen damit rechnen muss, dass doch mal eine See einsteigt? Speziell in der Ostsee. Meine eigenen Erfahrungen mit dem Boot beschränken sich auf 3 Tage im Strelasund. Wir hatten da tatsächlich auch mal 6 Bft und haben keine Welle ins Boot bekommen. Allerdings war das Revier auch sehr geschützt. Wie es auf der offenen See aussieht habe ich keine Ahnung Kann man mit nem Folke auch mal über den Horizont segeln, ohne dabei übergroße Risiken einzugehen? Vielen Dank für eure Hilfe!! Ahoi treeno |
#2
|
||||
|
||||
Bei 6 bft gegenan auf der Ostsee: die Gischt geht drüber weg.
bei 6 bft und achterlich auf der Ostsee: Durch das geschlossene Heck mit der Achterpiek und dem relativ hohen Auftrieb im Heck konnte ich bei meinem bissel Folke-Segelei nicht feststellen, daß das Heck dazu neigt, überspült zu werden. Das Folke ist schlichtweg DAS Boot für die Ostsee. Die Bewegungen sind angenehm und weich, die Höhe am Wind ist gerade auch bei ruppigeren Bedingungen excellent.
|
#3
|
||||
|
||||
Willkommen im Boote-Forum treeno ( oder auch Dein Name ) Die Folkeboote gibt es auch mit selbstlenzendem Cockpit. Mach Dir keine Gedanken, ich bin früher Regatten ( Ostsee ) auf Folke gesegelt da fängt der Spaß ja erst an ( ab 6 Bft ). Mit Folke wurde öfters schon der Atlantik überquert sogar Weltumsegelungen gab es. lies einfach mal die Reiseberichte, die hatten alle kein selbstlenzendes Cockpit. Gruß Boris
|
#4
|
|||
|
|||
Moin!
Danke schonmal für die Antworten! Dass man ein Folke neu mit selbslenzender Plicht bekommt, hatte ich schon gesehen, aber ein Neuboot ist nicht in meinem Budget und bei gebrauchten habe ich das noch nicht gesehen Daher bin ich sehr an Erfahrungen die Folke-Segler damit gemacht haben interessiert! Zumindest einen Bericht über eine Atlantiküberquerung von zwei Engländern hatte ich mit Spaß auf folkeboot.de gelesen. Die hatten aber tatsächlich ein selbstlenzendes Cockpit. Haben sie auch gebraucht, ihnen ist mehrmals eine Welle ins Boot gestiegen.... Aber Atlantik ist nicht Ostsee. Eine Weltumseglung mit einem Folke? Den Reisebericht würde ich echt gerne lesen, ist der online? Ahoi Jan |
#5
|
|||
|
|||
Eventuel könnte man sich ja auch mit einer Bilgenpumpe behelfen. Die pumpen auch ordentlich was weg. Man braucht dann natürlich eine Batterie an Bord.
Gruß Chris |
#6
|
|||
|
|||
Ja, sowas haben meines Wissens nach die meisten Folkes, entweder manuell oder elektrisch...
Ich nehme aber an, dass das eher für Regenwasser oder Spritzwasser ist. Wenn wirklich mal ein Brecher ins Cockpit geht, müssen ja locker 1t Wasser aus dem Boot. Schaffen das diese Pumpen? Dann wäre das ja kein Problem... Ahoi Jan |
#7
|
||||
|
||||
Hallo Jan,
im Forum wurde schon mal drüber gesprochen benutze die Suchfunktion. Gruß Boris |
#8
|
|||
|
|||
Hallo Boris,
habe schonmal gesucht, bin daraus aber nciht richtig schlau geworden. Mich interessiert ja speziell beim Folke: wie oft man bei welchen Bedingungen damit rechnen muss, dass doch mal eine See einsteigt? Speziell in der Ostsee. Ich möchte wissen, ob das nur in extremSituationen bei 9bft im Atlantik passiert, oder schon bei 6 unter Land wenn ein bischen Welle ist.... Geändert von treeno (23.10.2012 um 18:14 Uhr) |
#9
|
||||
|
||||
Musst einfach mal googeln:
http://www.google.de/products/catalo...ed=0CEAQ8wIwAQ Die Pumpe schafft 63 l pro min. d.h. in 10 min 630 l. Um mal ne Welle wegzupumpen wird das reichen. Vor allem hast du selbst noch beide Hände frei. Wenn man "mutig" genug ist kann man sich sicherlich auch selbst eine selbstlenzende Pflicht bauen. Kommt halt darauf anwie hoch der Cockpitboden über der Wasseroberfläche ist. Meine KIM AR hat sowas. Gruß Chris
|
#10
|
||||
|
||||
Wie oft bei wem evtl. eine See einsteigt wird Dir sicher niemand prognostizieren können.
Die Ostsee bietet von geschützten Sunden (durchaus auch mit Strom gegen Wind) bis freiem Seeraum mit langem Fetch, vom Ententeich bis relativ langen Seen und hin zu Grundseen auf Barren im Prinzip das ganze Repertoire. Z.B. bei auflandigem Ost um 6 aus der Schlei heraus bedeutet bei auslaufendem Strom einen extrem nassen Hosenboden mit üblen Bocksprüngen, rein ist dann auch nur bedingt besser. Bei gleichem Wetter könntest Du aber raumschots bis halb quer über das ganze Kattegat kommen ohne das das Deck übermässig nass wird. Aber man muss wirklich schon richtig übles Wetter oder Pech haben wenn eine See in ein Boot mit gutem Auftrieb einsteigt. Brecher über lange Distanzen, wie auf Blauwasser, finden sich eigentlich nicht. Und es ist auch alles eine Nummer kleiner Hier ein Beispiel für ostseetypische kurze knubbelige Seen relativ nah unter Land bei wenig Tiefe http://www.youtube.com/watch?v=nZ4I2A51owY hier weiter draußen mit längerem Anlauf für die See und mehr Tiefe http://www.youtube.com/watch?v=GiYbr...hannel&list=UL und das ganze noch von achtern http://www.youtube.com/watch?v=4D-kQ...hannel&list=UL Aber ganz ab davon, wäre es denn nicht möglich sich in einem Folke Lenzer nach zu rüsten.
__________________
Gruß Kai Geändert von KaiB (23.10.2012 um 18:56 Uhr)
|
#11
|
||||
|
||||
Meine Folkebooterfahrung sind "nur" 2 Wochen Ostsee, aber dafür bis rauf zu 8.
Solange Du bei ablandigem Wind unter Land fährst, passiert da normalerweise gar nichts. Bei NO 5 - 6 haben wir auf dem Weg von Kühlungsborn nach Fehmarn absolut nichts erlebt, was darauf hindeutete, dass da eine Welle ins Cockpit hineinwollte. Gut, ein bischen Spritzwasser, aber absolut nichts, was einer einsteigenden Welle auch nur nahegekommen wäre. Bei West um 8 von Dahmeshöved nach Grömitz auch nichts. War etwas kappelig, auch Spritzwasser, aber absolut keine Wellen, die ins Cockpit wollten. Ein andermal (nicht in einem Folkeboot) nördlich von Langeland im Belt, da war es mal etwas heftiger (Kreuzseen), wir hatten da um die 5, da könnte ich mir bei 7 - 8 tatsächlich vorstellen, dass da mal eine Welle ins Boot will. Für den Fall, dass wirklich mal eine Welle das Cockpit flutet, sollte das Boot ausgerüstet sein, um das Wasser schnell wieder los zu werden. Es ist ja nicht die erste Welle, die das Boot zum sinken bringt, die erste (und normalerweise auch die zweite) machen das Boot ja nur träge und schwer, so das die folgenden Wellen es immer leichter haben, einzusteigen. Zwei Lenzpumpen und vor allem eine kräftige Besatzung und Eimer sind da schon eine gute Ausrüstung. Ein Folkeboot läßt sich auch beidrehen, beigedreht müßte man dann ganz gut lenzen können. Ein Reff sollte das Boot nach Möglichkeit haben. Es gibt Enthusiasten, die auf Ihren Folkebooten kein Reff haben, das wird dann spätestens ab 6 aber mehr als spannend.
|
#12
|
|||
|
|||
Der Atlantik wurde auch schon mit Faltbooten überquert.
Solche Heldenstücke sind aber garantiert kein Maßstab für die allgemeine Beurteilung der Seetüchtigkeit einer Yacht/eines Bootes. Z.B. in den Sicherheitsrichtlinien der Kreuzerabteilung des DSV kann man über Bauweisen und über Fahrtgebiete mehr erfahren. Ein normales nordisches Folkeboot wird da bestimmt keine gute Beurteilung finden können. |
#13
|
|||
|
|||
Zitat:
Es gibt Dinge, die muß man meiden (Grundsee, Wind gegen Strom o.Ä, aber das ist ja nich volksboottypisch, das sit bei allen Booten so. Bei Booten um die 8 m wirst Du kaum eines finden, was sich so leicht un d angenehm auch bei viel Wind segeln läßt. Die meisten Folkes haben kein Reff. Für´s Tourensegeln sollte man (imho...) reffen können. Bei absehbar viel Wind ist ein "Schwedengroß" auch eine feine Sache, ein Starkwindgroß mit hohl geschnittenem Achterliek und ohne Latten, von der Fläche her so beim 1. Reff oder zwischen 1.und 2. Reff vom Normalgroß. |
#14
|
|||
|
|||
@Kaib
Nee, eine Prognose erwarte ich auch nicht Erfahrungen, die andere (Folkeboot)-Skipper gmacht haben und deren Einschätzungen, sind da glaube ich das wertvollste was ich hier hören kann In diesem Sinne schonmal Danke an alle die hier Ihre Erfahrungen aufgeschrieben haben! |
#15
|
|||
|
|||
Zitat:
|
#16
|
|||
|
|||
Zitat:
Obwohl ich denke, dass man mit Travler und Achterstag noch ein bischen Druck ablassen kann bevor es ans Reffen geht, würde ich auf jeden Fall auch nicht ohne Reffkauschen los... |
#17
|
||||
|
||||
Ne Tonne zusätzliches Gewicht ist für ein Folke auch noch kein Grund zicken zu machen, habe schon mit 12 Mann an Bord im Hafen gefeiert ohne abzusaufen.
Wenn ne gute Pumpe im Schiff ist dann braucht Dir das keine Sorgen zu machen. Ich habe nur einmal auf nem Folke gepumpt, mit der Handpumpe mangels E-Pumpe. Und das war auf ner Regatta nach Cuxhaven auf Höhe Brunsbüttel bei NW 6 Wind gegen Strom. Wer die Elbe kennt weiß was dann auf der Ecke los ist. Das was da rüber kam war locker mit der Hand zu schaffen. Zitat:
__________________
Gruß Christoph |
#18
|
|||
|
|||
Zitat:
|
#19
|
|||
|
|||
Oh je, wie sind die damals nur ohne CE-Richtlinien ausgekommen....
|
#20
|
|||
|
|||
Zitat:
Leider ist das Folkeboot auch ein sehr gutes Beispiel dafür, wie krank die Sicherheitsrichtlinien der Kreuzerabteilung sind. Nach diesen Richtlinien handelt jeder grobfahrlässig, der mit einem Folkeboot auch nur den sicheren Hafen verlässt. Stichworte dazu: Selbstlenzendes Cockpit, Seereling, Reffeinrichtung. Die Sicherheitsrichtlinien der Kreuzerabteilung werden bedauerlicherweise in Ermanglung gesetzlicher Vorgaben sowohl von der BSU als auch dem Seeamt bei der Beurteilung von Yachtunfällen als Referenz herangezogen. |
#21
|
|||
|
|||
Hallo,
ich meine mal einen Bericht gelesen zu haben , wie ein Eigner sein Boot in die USA per Wasser überführt hat. Mfg Vilm |
#22
|
|||
|
|||
Wenn ich mich nicht sehr täusche, dann hat das Folkeboot heutzutage CE Kategorie C. Das heißt so in etwa "offiziell geeignet für küstennahe Gewässer bei bis zu 2 Meter Wellenhöhe (in der Regel als brechende Wellen zu verstehen)" - wenn auch die Ausrüstung entsprechend ist.
2 Meter Wellenhöhe ist schon einiges. Das braucht auch, bis sich das aufbaut. Da muß man nicht mehr unbedingt segeln, für solches Wetter gibt es in den Häfen Kneipen. Damit ist die Ostsee Eignung dann wohl auch gegeben. Bei zu schlechtem Wetter halt in der Kneipe sitzen und rausschauen. Bei gutem bis mäßigem Wetter kommt man mit C wohl auch über den Atlantik. Bei schlechtem Wetter unter Umständen nicht. Atlantik ist normalerweise CE Kategorie A, Wellenhöhe über 4 Meter (wenn ich die Zahl richtig im Kopf habe). Das sollten A zertifizierte Boote aushalten. Vor einigen Jahren gab es bei einer Sydney - Hobart Regatta mal richtig Bruch. Da hatten die brechende Wellen mit einer Höhe von über 7,5 Meter. Das kann für A zertifizierte Boote schon mehr als grenzwertig werden und ein Folkeboot, dass aus 7,5 Metern Fallhöhe massiv Wasser aufs Deck bekommt, ist anschließend mit einiger Wahrscheinlichkeit kein geschlossenes Boot mehr. Den Druck halten Deck und Aufbauten einfach nicht aus. Nur mal angenommen, dass es da Deck und Aufbauten eindrückt, dann füllt sich sofort durch das immer noch fallende Wasser das Boot (oder was davon noch übrig ist) und beginnt dann wohl seine Tauchfahrt. So, nun zurück zum Folkeboot und dem Atlantik. Als Skipper kannst Du ausserhalb der Hoheitsgewässer machen, was Du willst. Da gibt es ja keinen, der Dich hindern könnte. Ob Du auf der anderen Seite dann ankommst oder nicht, ist aber auch ganz alleine Dein Problem. Geändert von Hesti (24.10.2012 um 21:24 Uhr) |
#23
|
|||
|
|||
Moin Moin!
Über den Atlantik will ich ja gar nicht Dann ziehe ich jetzt mal den Schluss daraus noch niemand, der diesen Thread gelesen und geantwortet hat, Probleme mit der nicht salbstlenzenden Plicht bekommen hat... Das ist das was ich hören wollte Die Grenze liegt dann wohl bei 6Bft... da häte ich mir gerne noch etwas mehr gewünscht, das ist von Schwerwetter ja noch ne Ecke weg... aber passt schon... Vielen Dank für eure Antworten! |
#24
|
||||
|
||||
Lenzer würde ich , sofern umsetzbar, dennoch nachrüsten.
Allein schon z. B. wegen der Sauberkeit bei Regen. Immer Persenning setzen ist doch schon mal unpraktisch.
__________________
Gruß Kai |
#25
|
||||
|
||||
Uns ist mal auf dem Folke vor 20 Jahren eine See von hinten ins Cockpit gestiegen, die es in sich hatte. Dass der Niedergang aufgrund des schlechten Wetters verschlossen war, hat für das Ergebnis keine Rolle gespielt. Es war damals kein Vergnügen, die im Bilgensumpf angebrachte Pumpe mit den Armen im Wasser zu bedienen und es hat auch eine Weile gedauert, bis die Bilge wieder leer war.
Dennoch habe ich deswegen keine Zweifel an der Rauhwassertauglichkeit der Vollkornbrote.
__________________
Gruß, Philip
|
|
|